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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Märchenhafte Fantasy mit wunderbarer Botschaft

Amrita
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Amrita, die 16-jährige Prinzessin des Königreichs Shalingar, soll mit dem grausamen Herrscher Sikander vermählt werden. Sie ist bereit sich ihrem Schicksal zu fügen, doch ihrem Vater kommen Zweifel. Als ...

Amrita, die 16-jährige Prinzessin des Königreichs Shalingar, soll mit dem grausamen Herrscher Sikander vermählt werden. Sie ist bereit sich ihrem Schicksal zu fügen, doch ihrem Vater kommen Zweifel. Als Sikander seine Forderungen mit Gewalt durchsetzt und Shalingar erobert, gelingt Amrita gemeinsam mit der Sklavin und Seherin Thala die Flucht. Beide machen sich auf den Weg, die »Bibliothek aller Dinge« zu finden, um die Vergangenheit ungeschehen zu machen…

Aditi Khorana hat eine märchenhafte Geschichte über die Macht des Schicksals und den Mut über sich hinauszuwachsen geschrieben. In einer detailreichen und bildhaften Sprache erweckt sie das Königreich Shalingar mit seinem goldenen Palast und geheimnisvollen Tempeln zum Leben. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und authentisch. Amrita ist zum einen eine Prinzessin, die behütet innerhalb der Palastmauern aufwuchs und zum anderen ein kluges Mädchen, das sich nur langsam der Welt und den Dingen, die jenseits ihrer Vorstellungskraft liegen, öffnet. Eine mutige Heldin, die am Ende ihrer Reise die Stärke beweist, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und das Wohlergehen ihres Volkes über ihr eigenes zu stellen.

Leider verliert die Geschichte im Verlauf etwas von ihrer opulenten Atmosphäre und Poesie, da die Ereignisse sich zum Ende hin überschlagen. Dies jedoch mein einziger Kritikpunkt an einem ansonsten bezaubernden Fantasieroman mit einer wunderbaren Botschaft.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Lesenswerter Auftakt zur Fladremin-Fantasy-Reihe

Das Relikt der Fladrea
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Larima wurde als Säugling von Haron Evin im Wald gefunden und wie ein eigenes Kind von ihm und seiner Frau auf Burg Groveflyk aufgezogen. Der einzige Hinweis zu ihrer Herkunft ist ein Amulett mit seltsamen ...

Larima wurde als Säugling von Haron Evin im Wald gefunden und wie ein eigenes Kind von ihm und seiner Frau auf Burg Groveflyk aufgezogen. Der einzige Hinweis zu ihrer Herkunft ist ein Amulett mit seltsamen Symbolen und ihr bronzefarbenes Haar. Ist sie eine Nachfahrin der Fladrea, jenem geheimnisvollem Volk, das vor vielen Jahren aus Hallinga verschwand? Als Larima gegen ihren Willen mit dem Ritter Eschenbach verheiratet werden soll, verlässt sie gemeinsam mit ihrem Ziehbruder Semi heimlich die Burg und begibt sich auf die Suche nach dem magischen Relikt der Fladrea um mehr über ihre Geschichte zu erfahren. Dicht verfolgt von Eschenbach, der offenbar mehr über die Fladrea zu wissen scheint, als er vorgibt….

Das Relikt der Fladrea überzeugt mit einer spannenden Handlung und liebevoll gezeichneten Figuren. Larima und Semi sind sehr behütet aufgewachsen und gerade im Begriff, sich von der elterlichen Fürsorge zu lösen. Zwei gegensätzliche Charaktere, die sich mutig in ein Abenteuer stürzen und einander beistehen, trotz kleinerer Reibereien. Besonders Semi legt mitunter noch kindliches Verhalten an den Tag und Larima hadert mit ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit, was die Figuren glaubwürdig und lebensnah macht. Eschenbach hingegen ist der perfekte Antagonist, der es versteht, die Menschen zu täuschen und sein wahres Ich zu verbergen.
Die Welt von Hallinga ist anschaulich beschrieben. Zum besseren Verständnis befinden sich eine Karte am Anfang und ein Glossar am Ende des Buches.
Die Handlung schreitet schnell voran und bietet genügend Abwechslung, so dass auch bei über 500 Seiten keine Langeweile aufkommt.

Fazit: Ein gelungener Auftakt mit spannendem Plot und vielschichtigen Charakteren.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Wenn das Leben dazwischenkommt

Meeresblau & Mandelblüte
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Leonie ist eine erfolgreiche und taffe Businessfrau, die marode Firmen saniert. Sie lebt nur für ihren Job, ein Privatleben hat sie nicht, denn Gefühle würden ihrer Karriere nur im Weg stehen. Als sie ...

Leonie ist eine erfolgreiche und taffe Businessfrau, die marode Firmen saniert. Sie lebt nur für ihren Job, ein Privatleben hat sie nicht, denn Gefühle würden ihrer Karriere nur im Weg stehen. Als sie völlig überraschend von ihrer Tante eine Agrotourismus-Finca auf Mallorca erbt, nimmt sie sich eine Auszeit von ihrem Job und reist auf die Insel. Leonie hat zwar als Kind die Sommerferien bei ihrer Tante verbracht, der Kontakt ist jedoch schon vor vielen Jahren abgebrochen und sie hat keinen Bezug mehr zu Mallorca. Daher möchte sie aus der Finca ein Nobelhotel machen und dies gewinnbringend verkaufen. Doch da hat sie die Rechnung ohne vier rüstige Senioren gemacht, die das kleine Hotel managen und lebenslanges Wohnrecht genießen. . .

Elke Becker hat mit Meeresblau & Mandelblüte einen kurzweiligen Sommerroman geschrieben, der einen den Alltag vergessen lässt und auf die Sonneninsel entführt, die malerisch beschrieben wird mit einem guten Blick für landestypische Eigenheiten. Die Handlung ist lebensnah und die Figuren authentisch, so dass man als Leser gerne mitverfolgt, wie die anfangs kühle Leonie beginnt sich zu öffnen und den Senioren annähert, die ihr Leben genießen und sich gegenseitig unterstützen. Ein Lebensmodell, das der Einzelkämpferin Leonie völlig fremd zu sein scheint. Doch je mehr Zeit sie auf der Insel verbringt, desto stärker stellt sie ihren bisherigen Lebensweg infrage.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über Lebenslust und die Chance auf Veränderung, der neben Inselflair auch eine Prise Romantik bietet, aber leider zu abrupt endet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 22.08.2017

Spannungsarmer Ostfrieslandkrimi

Der letzte Tanz
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Es ist Herbst auf Langeoog – doch statt den Altweibersommer zu genießen, wird Inselpolizistin Eva Sturm zu einem Einsatz in die Kurklinik gerufen. Kurgast Annika Bertram hat in ihrem Zimmer einen grausigen ...

Es ist Herbst auf Langeoog – doch statt den Altweibersommer zu genießen, wird Inselpolizistin Eva Sturm zu einem Einsatz in die Kurklinik gerufen. Kurgast Annika Bertram hat in ihrem Zimmer einen grausigen Fund gemacht: Unter der Bettdecke lag eine abgetrennte Männerhand. Als kurz darauf ein weiterer Kurgast mitsamt seinem Sohn als vermisst gemeldet wird, fürchtet Eva das Schlimmste…

Der letzte Tanz ist bereits der 11. Fall der Krimireihe, konnte mich jedoch nicht überzeugen oder gar dazu animieren, weitere Bücher der Autorin zu lesen. Ermittlerin Eva Sturm war mir von Beginn an unsympathisch, zudem mangelt es ihr an Gelassenheit und professioneller Distanz. Ihre Ermittlungsarbeit besteht hauptsächlich aus einigen Befragungen und Spurensicherung für die KTU, dann wird die Lösung des Falls mittels Geständnis auf dem Silbertablett serviert. Die Nebenfiguren bleiben blass, der Schauplatz scheint nebensächlich. Dazu ein recht einfacher Schreibstil mit vielen Wortwiederholungen und teils ungelenken Formulierungen.

Alles in allem ein spannungsarmer Krimi mit wenig Lokalkolorit, unsympathischer Ermittlerin und etwas hanebüchener Story. Selbst für den geneigten Regionalkrimi-Leser meiner Meinung nach nicht lesenswert.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Biertrinker sind verdächtig - spannender Pfalz-Krimi

Biertrinker sind verdächtig
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Detlev Menke betreibt in seinem Heimatort Bad Dürkheim eine Privatdetektei, die mehr schlecht als recht läuft. Da ist es nicht verwunderlich, dass er seinen ersten Auftrag ohne groß zu zögern annimmt und ...

Detlev Menke betreibt in seinem Heimatort Bad Dürkheim eine Privatdetektei, die mehr schlecht als recht läuft. Da ist es nicht verwunderlich, dass er seinen ersten Auftrag ohne groß zu zögern annimmt und es gleich darauf bereut: Britta Steinbach, die Frau mit der er zu einem Date verabredet war, um heimlich kompromittierende Fotos zu schießen, liegt erdrosselt auf dem Hotelbett. Oberkommissarin Tabea Kühn glaubt Menke kein Wort und zeigt sich zudem ziemlich unempfänglich für den Charme des Frauenlieblings. Eine ominöse Datei auf einem USB-Stick könnte seine Geschichte untermauern, doch dieser ist plötzlich spurlos verschwunden….

Angelika Godau hat einen spannenden Regionalkrimi geschrieben, der den Fokus auf die Ermittlungsarbeit legt und mit Lokalkolorit, Realitätsnähe und ausgefeilten Charakteren zu überzeugen vermag. Zwar lässt sich recht früh erahnen, wer der Mörder ist, dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch, da das Verbrechen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, bis sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt und die Geschehnisse in einer dramatischen Schlussszene gipfeln. Bisweilen verliert sich der Krimi ein wenig in der akribischen Polizeiarbeit, dies jedoch mein einziger Kritikpunkt an einem ansonsten gut durchdachten Pfalz-Krimi mit viel Lokalkolorit und originellen Ermittlern.