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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Dieser Thriller ist keine Geschmackssache. Henri Faber versteht sein Handwerk.

Kaltherz
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„Wer in das kalte Herz des Waldes geht, kommt mit einem kalten Herzen wieder heraus.“

~ Die kleine Marie ist verschwunden. Und mit ihr das Kindermädchen. Nur acht Minuten hat Clara Lipmann ihre Tochter ...

„Wer in das kalte Herz des Waldes geht, kommt mit einem kalten Herzen wieder heraus.“

~ Die kleine Marie ist verschwunden. Und mit ihr das Kindermädchen. Nur acht Minuten hat Clara Lipmann ihre Tochter alleine im Auto gelassen. Eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern sollte.

Dieser Fall ist für die Kommissarin Kim Lansky die letzte Chance, sich als Ermittlerin zu behaupten. Wie besessen verfolgt sie nur das eine Ziel: Marie zu finden. Doch die Spuren scheinen ins Nichts zu führen und die Dämonen ihrer Vergangenheit stellen sich ihr immer wieder in den Weg. ~

„Kaltherz“ hat mich kalt erwischt. Der Schreibstil, die Charaktere, die Story ... all das hat mich schon von der ersten Seite in den Bann gezogen. Selten war ich von einem Buch so sehr gefesselt. Hier passt wirklich alles. Die Handlung ist absolut rund, das Ende überraschend aber glaubhaft, die Charaktere wirken authentisch. Besonders die Kapitel aus der Sicht der kleinen Marie haben mich total begeistert. Henri Faber versteht sein Handwerk. Der Leser durchlebt ein Wechselbad der Gefühle, wird von der einen heißen Spur zur Nächsten katapultiert, fliegt von Kapitel zu Kapitel und ist plötzlich am Schluss angekommen ohne es zu merken. Was für ein Lesevergnügen! Normalerweise bin ich sparsam mit den Worten: Klare Leseempfehlung. Denn Lesevorlieben sind nun mal verschieden. Doch dieser Thriller ist keine Geschmackssache. Hier kann man... hier darf man nicht meckern! Denn es ist nicht nur eine tolle Geschichte, es ist auch noch einwandfrei geschrieben. Ich sage: Danke lieber Henri Faber. Ich hatte sensationelle Lesestunden und konnte dabei sehr viel übers Schreiben lernen.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Der zweite Fall für den Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer.

Der dreizehnte Mann
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~ Als die Journalistin Anja Liebig mit Timo Krampe in seiner Anwaltskanzlei auftaucht, kann Rocco Eberhardt kaum glauben, welchen brisanten Skandal sein neuer Mandant aufdecken will. Denn Timo und sein ...

~ Als die Journalistin Anja Liebig mit Timo Krampe in seiner Anwaltskanzlei auftaucht, kann Rocco Eberhardt kaum glauben, welchen brisanten Skandal sein neuer Mandant aufdecken will. Denn Timo und sein Freund Jörg wurden im Rahmen eines Sozial-Experiments von einem Berliner Jugendamt als Pflegekinder an pädophile Männer vermittelt. Und jetzt ist Jörg spurlos verschwunden. ~

Ich hatte viel von „Der 13. Mann“ erwartet. Der Fall hörte sich so spannend an. Das sich die Autoren Michael Tsokos und Florian Schwiecker von einem wahren Fall haben inspirieren lassen, machte das Ganze für mich besonders interessant. Doch leider wurde hier das Potential der Geschichte nicht ausgeschöpft. Die Handlung plätscherte so vor sich hin. Ständig wurde wiederholt, an welcher Stelle der Ermittlungen man sich gerade befindet. Es machte den Eindruck, als wollten sich die Autoren selber immer wieder auf den neusten Stand der Handlung bringen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Rocco und Claudia wirkte wie ein Lückenfüller. Sehr schade.

Kurz: Ein durchaus interessanter Fall, der aber leider nur an der Oberfläche kratzt und sich dabei auch noch unnötig in die Länge zieht. Kann man lesen, muss man aber nicht!

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Der letzte Fall von Victoria Stahl und Daniel Freund

Frische Wunden
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~ Im Würzburger Stadtwald wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie hat kurz zuvor entbunden. Doch von dem Baby fehlt jede Spur. Die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund fangen an zu ...

~ Im Würzburger Stadtwald wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie hat kurz zuvor entbunden. Doch von dem Baby fehlt jede Spur. Die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund fangen an zu ermitteln und stoßen schnell an ihre Grenzen. Denn es gibt gleich mehrere Verdächtige und sie alle haben etwas zu verbergen. ~
Wieder einmal hat mich das neue Buch von Kirsten Nähle so sehr gefesselt, dass ich es in nur zwei Tagen und somit pünktlich zur Veröffentlichung beenden konnte. Dank der relativ kurzen Kapitel und dem angenehmen Schreibstil sowie der sympathischen Ermittler bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Auch ließen Victoria und Daniel etwas tiefer in ihr Privatleben blicken, was sie mir nochmal näher gebracht hat. Da fällt mir der Abschied von den beiden ganz schön schwer.
Der Fall selber war wieder richtig spannend, auch wenn es nicht ganz so viele überraschende Wendungen gab. Das Thema des Falls hat es in sich und lässt den Leser nachdenklich zurück. Mehr werde ich nicht verraten, das würde zu viel spoilern.
Nur noch eins: Der Krimi ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Trotzdem ist es natürlich immer schön, die Protagonisten durch alle Bücher zu begleiten.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Kurzweilig und spannend - Max Bischoff ist zurück

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Es war meine erste Begegnung mit Max Bischoff, der seine Zeit beim KK11 in Düsseldorf beendet hat und dafür sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weiter gibt. Doch als ihn der Vater eines seit ...

Es war meine erste Begegnung mit Max Bischoff, der seine Zeit beim KK11 in Düsseldorf beendet hat und dafür sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weiter gibt. Doch als ihn der Vater eines seit 6 Jahren verschwundenen Mädchens um Hilfe bittet, fängt er wieder an zu ermitteln. Denn quasi aus dem Nichts tauchen nach und nach die Sachen des Mädchens wieder auf und 2 weitere Mädchen sind verschwunden.

Ich mache es kurz: Der Schreibstil ist angenehm, der Fall ist spannend, die Ermittler sind sympathisch. Was will man mehr?! „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ ist ein toller Thriller für zwischendurch. Kurzweilig, fesselnd, aber nicht unbedingt für schwache Nerven. Ich habe schon weit schlimmeres gelesen, dennoch – wer auf Grausamkeiten und Gewalt an Kindern empfindlich reagiert, sollte vielleicht zu einem anderen Buch greifen. Ich jedenfalls werde Max Bischoff treu bleiben und freue mich schon auf seine nächsten Fälle.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Begegnungen, die Leben verändern

Das Mädchen mit dem Drachen
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„Die Kinder haben alles, außer das, was man ihnen nimmt.“

~ Lena flieht vor der Erinnerung an einen Schicksalsschlag nach Indien. Am Golf von Bengalen will sie zur Ruhe kommen. Doch ein Unfall durchkreuzt ...

„Die Kinder haben alles, außer das, was man ihnen nimmt.“

~ Lena flieht vor der Erinnerung an einen Schicksalsschlag nach Indien. Am Golf von Bengalen will sie zur Ruhe kommen. Doch ein Unfall durchkreuzt ihren Plan. Sie trifft auf das indische Mädchen Lalita, die jeden Morgen am Strand ihren Drachen fliegen lässt. Und auf Preeti, die mit Religion und Tradition in Indien bricht und sich mutig der Gewalt gegen Frauen entgegenstellt.
Zwei Begegnungen, die Lenas Leben und das ihrer neuen Freundinnen grundlegend verändern. ~

Ich hatte eigentlich gar nicht so viel erwartet. Doch „Das Mädchen mit dem Drachen“ von Laetitia Colombani hat mich voll erwischt.
Schonungslos und zugleich einfühlsam schildert die Autorin die gesellschaftlichen Zustände in Indien und das damit verbundene Schicksal der weiblichen Bevölkerung und beleuchtet dabei auch die Hintergründe, die zu dieser grausamen Unterdrückung führen. Denn Misshandlung, Vergewaltigung und Zwangsheirat – Gewalt gegen Frauen ist in Indien immer noch an der Tagesordnung.

Kurz: Ein Buch über mutige Frauen, das Augen öffnet, tief berührt und den Leser verzweifeln lässt. Aber auch ein Buch, das Hoffnung schenkt. Unbedingt lesen oder hören!


By the way: Cathlen Gawlich passt als Sprecherin toll zum Buch!

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