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Veröffentlicht am 20.03.2022

Pageturner

Bis in den Tod hinein
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„Bis in den Tod hinein“ war mein erstes Buch von Vincent Kliesch. Und das Ermittlerteam um Severin Boesherz und Olivia Holzmann hat es direkt auf meine Highlight-Liste für 2022 geschafft.
Ein angenehmer ...

„Bis in den Tod hinein“ war mein erstes Buch von Vincent Kliesch. Und das Ermittlerteam um Severin Boesherz und Olivia Holzmann hat es direkt auf meine Highlight-Liste für 2022 geschafft.
Ein angenehmer Schreibstil, interessante und sympathische Charaktere, ein spannender Fall, ein verrückter Serienmörder - was will man mehr?
Besonders begeistert hat mich, dass nichts total überzogen wirkt. Die Ermittler haben jeder ihr Päckchen zu tragen, sind aber keine psychischen Wracks. Der Täter ist natürlich mental nicht ganz auf der Höhe, hat jedoch beinahe nachvollziehbare Gründe für seine Taten. Man hat sogar ein wenig Mitleid mit ihm. Die Morde sind grausam und somit nichts für schwache Nerven. Das Ende hat mich überrascht.
Insgesamt also ein absolutes Lesevergnügen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und freue mich schon jetzt auf den nächsten Boesherz-Thriller.

Und darum geht es:
Kommissar Severin Boesherz ist neu beim LKA in Berlin und schlittert gleich in einen besonders schwierigen Fall. Ein Serienmörder liefert beinahe täglich ein neues Opfer und geht dabei so sorgfältig vor, dass keine verwertbaren Spuren an den Tatorten zu finden sind. Das Team vom LKA tappt im Dunkeln und die Zeit läuft gegen sie. Denn die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Als auch noch ein internationales Topmodel verschwindet, setzen Boesherz und seine Kollegin Olivia Holzmann alles aufs Spiel, um den Täter zu schnappen. Doch der scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein.“

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Falk Sebastiani ermittelt in Norwegen

Gott aus Stroh
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„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn ...

„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn es ist selbst die Grenze.“

Nach einem tragischen Vorfall in einem Kaufhaus in München verschlägt es Kommissar Falk Sebastiani nach Norwegen. Zurück zu seiner Ex Frau und zurück zu seiner Tochter, die er seit 4 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Doch statt eines Wiedersehens erwartet ihn eine Hiobsbotschaft. Seine Tochter ist verschwunden und scheint darüber hinaus auch noch in einen Mord verwickelt zu sein.
Falk beginnt eine fast aussichtslose Suche durch die unbarmherzige Wildnis der Finnmark. Was er nicht ahnt: Er ist nicht alleine auf der Jagd. Und der zweite Jäger hat es nicht auf Hannahs Entführer abgesehen, sondern auf Hannahs Leben.

„Gott aus Stroh“ von Frank Dommel ist eine vielschichtige, eher beklemmende Geschichte, die sowohl Krimi, Schicksalsroman und Familiendrama vereint. Parallel gleicht sie einem Bildband über Norwegen, nur das die Fotos fehlen. Die braucht man auch nicht, denn der Autor schafft es, nur mit Worten, die Weiten der Finnmark so fantastisch zu beschreiben, dass man die Bilder genau vor Augen hat. Dabei lernt man nicht nur die schönen Seiten Norwegens kennen, sondern vor allem auch die düsteren. Das war für mich sehr spannend, da ich über viele Dinge, das Leben in Norwegen betreffend, noch gar nicht so intensiv nachgedacht hatte. Der Leser hat die Möglichkeit tief einzutauchen in die Gefühlswelt und die Lebensweise der einzelnen Charaktere, so dass man die Geschichte wirklich miterlebt. Auch wenn es keine großen Überraschungsmomente beim Lesen gab, hat es mich erschüttert, wie das Schicksal zwei Familien auf so grausame Weise zusammenbringen kann.

Kurz: Ein solider Norwegenkrimi, der dem Leser Land und Leute näher bringt und interessante und wichtige Themen aufgreift. Und den ich trotz weniger Spannungsmomente, sehr gerne gelesen habe.

„Kinder werden mit der Gabe des Vergessens geboren, nicht mit der Dummheit der Verachtung. Hannah musste die Verachtung erst lernen. Sie hatte gute Lehrer.“

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein Pageturner für starke Nerven. Lesezeichen überflüssig.

Vertraute Qualen
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"Vertraute Qualen" von Kirsten Nähle ist alles, bloß nicht langweilig. Dieses Buch hat absolut keine Längen, ist durchweg spannend, stellenweise sehr grausam und nichts für schwache Nerven.

~ In Würzburg ...

"Vertraute Qualen" von Kirsten Nähle ist alles, bloß nicht langweilig. Dieses Buch hat absolut keine Längen, ist durchweg spannend, stellenweise sehr grausam und nichts für schwache Nerven.

~ In Würzburg verschwinden mehrere Jugendliche. Sie alle gehen auf dieselbe Schule. Da auch ihre Tochter Marie dort Schülerin ist, kehrt Oberkommissarin Victoria Stahl vorzeitig in den Dienst zurück und beginnt die Jagd nach dem Entführer. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. ~

Ich dachte ja, ich sei in Sachen Thriller mittlerweile ziemlich abgehärtet, aber Kirsten Nähle hat mich eiskalt erwischt. Ich war so nah dran an der Story, habe mitgelitten, mitgefiebert und mitgezittert. Die Tatsache, dass diese unfassbaren Dinge täglich irgendwo auf der Welt passieren, wahrscheinlich gar nicht so weit von uns entfernt, lässt eine Gänsehaut zurück und mich in Zukunft mit offenen Augen durch die Welt laufen.
"Vertraute Qualen" wird mich gedanklich wohl noch eine ganze Weile nicht loslassen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Kann man hören, muss man aber nicht.

Fürimmerhaus
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~ Als Carter erwacht, findet er sich an einem seltsamen Ort wieder. Er weiß nicht, wie er dort hingekommen ist, und auch sonst kann er sich an nichts erinnern. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit und ...

~ Als Carter erwacht, findet er sich an einem seltsamen Ort wieder. Er weiß nicht, wie er dort hingekommen ist, und auch sonst kann er sich an nichts erinnern. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit und seiner Bestimmung trifft er auf neue Freunde, die nur ein Ziel haben – dem Fürimmerhaus endlich zu entkommen. ~

Die Idee ist genial, das Ende ist großartig. Aber dennoch hat mich „Fürimmerhaus“ von Kai Meyer leider nicht wirklich begeistern können. Vielleicht lag es daran, dass es ein Hörbuch war, vielleicht an der Umsetzung, vielleicht stimmte die Zeit dafür einfach gerade nicht. Ich kann es euch nicht sagen. Irgendetwas hat mir gefehlt. Ich konnte zu den Charakteren keine Verbindung aufbauen, ich habe nicht mitgefiebert. Der Sprecher hat alles gegeben, aber über „Es war ganz nett“ schafft es die Geschichte nicht hinaus. Was mich wirklich schmerzt, denn für die Idee hinter dem „Fürimmerhaus“ hat der Autor eigentlich Applaus verdient. Ich hoffe, dass das Buch bei anderen Lesern besser ankommt.


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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ein Must Read für Thrillerfans

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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~ Markus Kern und seine Frau Bettina leben vom Teilen. Mit ihrem Sharing-Unternehmen tun sie nicht nur ihrem Bankkonto, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
„Sharing is caring“ davon sind sie fest überzeugt. ...

~ Markus Kern und seine Frau Bettina leben vom Teilen. Mit ihrem Sharing-Unternehmen tun sie nicht nur ihrem Bankkonto, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
„Sharing is caring“ davon sind sie fest überzeugt.
Bis Bettina entführt wird. Mit nur einem Zweck: Sie zu teilen. ~

Hilfe! Was für ein Thriller. Wer Sharing lesen möchte, sollte sich sonst nichts vornehmen. Denn man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Arno Strobel lässt dem Leser keine Zeit zum Durchatmen, es gibt keine Verschnaufpause. Von der ersten bis zur letzten Seite bleibt die Story extrem spannend. Ich will euch nicht zu viel verraten, ihr müsst es selber lesen.
Aber Vorsicht: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven!
Für mich war es jedenfalls ein absolutes Highlight, auch wenn das Motiv hinter der ganzen Sache etwas dünn wirkte. Zum Glück hält sich meine kriminelle Energie aber ja auch in Grenzen.

Kurz: Sharing ist ein temporeicher, spannender Thriller, der dem Leser den Atem raubt und ihn sprachlos zurücklässt. Ein Must Read für Thrillerfans.

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