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Veröffentlicht am 24.07.2022

Eine schaurig schöne Horror Story

Whispering Fields - Blutige Ernte
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„Whispering Fields - Blutige Ernte“ von Thomas Finn ist wirklich spooky.
Kornkreise, verschwundene Menschen und kopflose Leichen in der Lausitz - die Kommissarin Sarah Richter und ihr sorbischer Kollege ...

„Whispering Fields - Blutige Ernte“ von Thomas Finn ist wirklich spooky.
Kornkreise, verschwundene Menschen und kopflose Leichen in der Lausitz - die Kommissarin Sarah Richter und ihr sorbischer Kollege Antonin Schultkas stehen vor einem Rätsel. Auch Tim Opitz will, zusammen mit seinen Freunden, die gruseligen Ereignisse im Zusammenhang mit seinem vermissten Zwillingsbruder aufklären. Dabei stoßen sie auf eine alte, sorbische Sage und auf ein eigentümliches Dorf, in dem nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Hört sich spannend an, oder? Ist es auch. Ich mag ja so düstere Horror-Storys.
Die Geschichte ist echt fesselnd, das Thema der sorbischen Sage toll umgesetzt. Dann sind die Charaktere auch noch interessant und sympathisch. Was will man mehr? Okay, den ein oder anderen Schocker hatte man in ähnlicher Form schon mal woanders gesehen oder gelesen. Aber was solls? Auch hier haben sie wieder bestens funktioniert.
Einziges Manko: Die Dialoge in den unterschiedlichen Dialekten. Sie machen das Ganze zwar besonders authentisch, waren für mich, als Leser, aber kaum zu verstehen. Im eBook ist es sehr lästig, sich bis zur Legende durchzublättern. Aber zum Glück hielt sich das in Grenzen.

Kurz: Ein solider und spannender Horror-Thriller, der dem Leser die ein oder andere Gänsehaut beschert.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Eine zweite Chance für "Schwarzlicht"

Schwarzlicht
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Vor längerer Zeit habe ich zusammen mit dem BookcrimeBuchclub
„Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus gelesen. Und es fing auch sehr vielversprechend an. Doch leider flachte meine Begeisterung ...

Vor längerer Zeit habe ich zusammen mit dem BookcrimeBuchclub
„Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus gelesen. Und es fing auch sehr vielversprechend an. Doch leider flachte meine Begeisterung schnell wieder ab. Die beiden Protagonisten – die Kommissarin Mina Dabiri und der Mentalist Vincent Walder - hatten derart stark mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen, dass die Mordfälle total in den Hintergrund gerieten. Auch die aufkeimende Anziehung zwischen den beiden rückte zu sehr in den Fokus und wirkte für mich stellenweise etwas lächerlich. Aber das ist Geschmackssache. Es gibt sicherlich Leser, die drauf stehen. Ich für meinen Teil habe die Leserunde nach der Hälfte verlassen.
Aaaaber, ich habe nicht wirklich abgebrochen, sondern „Schwarzlicht“ nochmal eine zweite Chance gegeben. Wochen nach der Leserunde habe ich den Thriller als Hörbuch gehört. Ich wollte dann doch wissen, wie das Ganze zu Ende geht. Und so nebenbei gehört, hat die Geschichte mir dann eigentlich ganz gut gefallen. Stellenweise habe ich richtig mitgefiebert. Dennoch bleiben die Längen, in denen die beiden Protas mit ihren Marotten den größten Raum einnehmen. Bei einem Hörbuch kann man die Hörgeschwindigkeit zum Glück an den entsprechenden Stellen erhöhen. So war es am Ende, dem Hörbuch sei Dank, dann doch noch ein solider Thriller.
Kurz: Wer sich für den Thriller „Schwarzlicht“ interessiert, Protagonisten mit zu vielen Problemen aber nervig findet, sollte vielleicht lieber zum Hörbuch greifen.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Für mehr Toleranz, mehr Akzeptanz, mehr Vielfalt und mehr Herz.

Lilly gehört dazu!
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~ Lilly hat das Downsyndrom.
Manche sagen, Lilly sieht ein wenig seltsam aus.
Papa sagt, Lilly hat das kleine Extra.
Mama sagt, Lilly ist ein Sonnenschein.
Ihre Schwester sagt: „Lilly ist einfach Lilly. ...

~ Lilly hat das Downsyndrom.
Manche sagen, Lilly sieht ein wenig seltsam aus.
Papa sagt, Lilly hat das kleine Extra.
Mama sagt, Lilly ist ein Sonnenschein.
Ihre Schwester sagt: „Lilly ist einfach Lilly. Ich habe sie sehr lieb.“ ~

„Lilly gehört dazu!“ von Irmgard Partmann lässt uns die Welt mit der Leichtigkeit und Unschuld von Kinderaugen sehen. Es erinnert uns auf ganz zauberhafte Art daran, dass Menschen verschieden sind, dass jeder andere Stärken und Schwächen hat und dass genau das ganz wundervoll ist. Denn letztendlich haben wir doch eins gemeinsam. Wir sind alle Menschen. Und das reicht als Gemeinsamkeit doch vollkommen aus. Einige von uns haben nur verlernt, die Welt durch Kinderaugen zu betrachten.

Von mir gibt es an dieser Stelle eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis

Der Sohn des Orkschamanen
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~ Ich wollte etwas anderes, ich bekam etwas anderes. ~

Ab und an lese ich ja Fantasy, aber aus der Sicht eines Orks habe ich noch nie etwas gelesen. Und ich muss zugeben, Sharshuk und ich haben einige ...

~ Ich wollte etwas anderes, ich bekam etwas anderes. ~

Ab und an lese ich ja Fantasy, aber aus der Sicht eines Orks habe ich noch nie etwas gelesen. Und ich muss zugeben, Sharshuk und ich haben einige Kapitel gebraucht, um uns aneinander zu gewöhnen. Aber dann fluppte es plötzlich und ich werde den Orkschamanen sogar etwas vermissen.

Aber jetzt erstmal zum Inhalt:
Im Leben des jungen Orks Sharshuk läuft es nicht rund. Sein Vater ist von ihm enttäuscht, seine Angebetete verachtet ihn, der Oger seines Stammes würde ihn am liebsten umbringen und zu allem Überfluss duftet er auch noch nach Flieder.
Doch als sein Dorf von einer Gefolgschaft aus Elf, Zwerg, Magier und Mensch nahezu ausgelöscht wird, scheint Sharshuks große Stunde gekommen zu sein.
Denn der Sohn des Orkschamanen ist der Einzige, der sein Volk rächen kann.

Mein Einstieg in das Reich der Orks war etwas holprig. Mal ehrlich, wer kann sich schon mit einem Ork identifizieren? Auch fehlte mir der Background aus der Geisterwelt der Schamanen. Was z.B. ist ein Tooru und wer bitteschön soll dieser Sho sein? Ich konnte mich aber glücklicherweise relativ schnell mit dieser außergewöhnlichen Welt vertraut machen und dann den Rest von Sharshuks Reise richtig genießen.

„Der Sohn des Orkschamanen“ von @lewmarschall ist schon etwas Besonderes. Es ist dreckig, es ist brutal, es ist magisch, es ist schockierend, irgendwie traurig, aber auch stellenweise richtig lustig. Ich habe die Dialoge zwischen Sharshuk und seiner Keule Ingashkuk geliebt. Stellenweise war ich fasziniert und interessiert. Stellenweise habe ich mir gedacht: Wer kommt nur auf sowas Beklopptes (im positiven Sinn)? An Wissen über die Welt der Orks habe ich auf jeden Fall ordentlich zugelegt und kann damit beim nächsten Bier mit den Rollenspielern unter meinen Freunden angeben.
Ich bin mir sicher, dass dieser High-Fantasy Roman die Rollenspieler-Herzen höher schlagen lässt. Und auch ich habe mich, nach dem ersten Schock, ganz ausgezeichnet unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Ein durchwachsenes Lesevergnügen

Sturmopfer
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~ Lucy`s Mann Daniel verschwindet auf einem Segeltörn spurlos. Sein Boot wird verlassen aufgefunden. Die Suche nach Daniel wird durch einen tosenden Sturm erschwert. Für Lucy beginnt eine quälende Zeit ...

~ Lucy`s Mann Daniel verschwindet auf einem Segeltörn spurlos. Sein Boot wird verlassen aufgefunden. Die Suche nach Daniel wird durch einen tosenden Sturm erschwert. Für Lucy beginnt eine quälende Zeit aus Hoffen und Bangen. Doch der eigentliche Albtraum hat gerade erst begonnen. Denn auch ihre beiden Kinder Billie und Fin waren mit auf dem Boot. ~

Leider bin ich mich mit „Sturmopfer“ von Sam Lloyd nicht so richtig warm geworden. Die Charaktere waren mir unsympathisch, die Handlung ging insgesamt zu schleppend voran. Wer sich fürs Segeln und das Thema Seenotrettung interessiert, ist mit diesem Thriller sicherlich gut beraten. Mir war es allerdings zu viel. Ich hätte mir mehr Thriller und weniger Segeln gewünscht. Außerdem passte für mich der eher „blumige“ Schreibstil nicht wirklich zu einem Thriller.
Aber es gibt auch Positives zu berichten. Das Ende hat mir überraschenderweise ganz gut gefallen. Die Auflösung des ganzen „Dramas“ war durchaus spannend. Und ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, worauf die Story hinaus läuft. Das war dann wiederum ganz gut gelungen. Nur der Weg dahin war etwas müßig.

Kurz: Für mich war es ein durchwachsenes Lesevergnügen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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