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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2023

Ein bewegendes Familiendrama

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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~ Jedes Jahr wieder ist Silvester ein Wendepunkt im Leben. Neue Vorsätze - neue Hoffnung, dass alles irgendwie besser wird. Doch nicht in diesem Jahr, nicht für Lollo. Denn ihre Tochter Jennifer verschwindet ...

~ Jedes Jahr wieder ist Silvester ein Wendepunkt im Leben. Neue Vorsätze - neue Hoffnung, dass alles irgendwie besser wird. Doch nicht in diesem Jahr, nicht für Lollo. Denn ihre Tochter Jennifer verschwindet in der Silvesternacht spurlos. Was ist ihr zugestoßen? Und haben die Freunde, mit denen Jennifers Eltern ins neue Jahr feierten, etwas mit dem Verschwinden zu tun? ~

Eins vorweg: „Happy New Year“ hat mir wirklich gut gefallen. Doch sucht man hier den Thriller vergebens. Es handelt sich eher um ein bewegendes Familiendrama voller trauriger und schockierender Geheimnisse. Nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht und der Autorin ist es gelungen, mich immer wieder zu überraschen. Ein toller Roman für zwischendurch. Wer allerdings einen spannenden Thriller lesen möchte, wird von diesem Buch eher enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Hartes Thema, seicht umgesetzt

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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"Du musst rennen. Du musst schneller sein als sie. Schneller und schlauer."

Was für ein Teaser! Auch der Klappentext von „Rauhnächte“ klingt sehr vielversprechend. Das Thema des Thrillers ist auch richtig ...

"Du musst rennen. Du musst schneller sein als sie. Schneller und schlauer."

Was für ein Teaser! Auch der Klappentext von „Rauhnächte“ klingt sehr vielversprechend. Das Thema des Thrillers ist auch richtig heftig, aber im großen und ganzen würde ich sagen: Rennen muss hier keiner. Entspannt gehen reicht auch.
Das Buch hält leider nicht, was der Klappentext verspricht. Die Handlung dümpelt ganz nett vor sich hin, stellenweise wird es mal spannend, Emotionen kommen leider nur selten rüber. Ein totaler Flop war es für mich aber dennoch nicht.

Ich mache es kurz: Hartes Thema, seicht umgesetzt. Hier wurde Potential verschenkt. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Und darum geht es:
Immer wieder verschwinden junge Frauen in den Nächten zwischen den Jahren. Sie alle kehren nach 12 Tagen verwirrt und gebrochen zurück. Jede geht anders mit dem Erlebten um, doch eins haben alle gemeinsam: Sie schweigen! Was ist Ihnen zugestoßen? Als wieder ein Mädchen verschwindet, versucht Lisa dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Cosy Crime vom Feinsten

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Norbert Heinlein ist ein liebenswerter Geselle. Er ist stets überaus höflich zu seinen Kunden, hilfsbereit und zuvorkommend gegenüber den Mietern und Nachbarn, er kümmert sich liebevoll um seinen kranken ...

Norbert Heinlein ist ein liebenswerter Geselle. Er ist stets überaus höflich zu seinen Kunden, hilfsbereit und zuvorkommend gegenüber den Mietern und Nachbarn, er kümmert sich liebevoll um seinen kranken Vater und behandelt seinen etwas eigenwilligen Mitarbeiter wie einen eigenen Sohn. Allzeit um Harmonie bemüht, ist ihm Gewalt ein Gräuel. Bis in seinem Delikatessengeschäft durch einen unglücklichen Zufall einer seiner Stammkunden zu Tode kommt. Von Panik und Schuldgefühlen geleitet, verfrachtet Heinlein den Toten kurzerhand in den Kühlkeller. Natürlich soll es bei der einen Leiche bleiben, doch das Kühlhaus füllt sich schneller, als dem Delikatessenhändler lieb ist ...

„Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ von Stephan Ludwig ist ein kurzweiliger und lustiger Wohlfühlkrimi, der mich sehr gut unterhalten hat. Es macht einfach Spaß, den Pechvogel Norbert bei seiner mörderischen Reise zu begleiten. Es kommt eher selten vor, dass man für den Mörder mehr Mitleid empfindet, als für die Opfer. Hier ist es jedoch definitiv der Fall. Aber ist jeder Todesfall wirklich nur ein unglücklicher Zufall? Oder steckt noch etwas anderes dahinter? Lest selbst!

Kurz: Cosy Crime vom Feinsten. Kreativ, kurzweilig, humorvoll und unterhaltsam – was will man mehr?

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Ein düsterer Thriller voller Spannung und Geheimnissen

Wolfskinder
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„Dies ist kein Ort, der für das Leben erbaut wurde. Er ist fürs Verstecken gemacht.“

Eine abgelegene Siedlung hoch oben in den Bergen ist das Zuhause von Jesse und Rebekka. Während Jesse davon überzeugt ...

„Dies ist kein Ort, der für das Leben erbaut wurde. Er ist fürs Verstecken gemacht.“

Eine abgelegene Siedlung hoch oben in den Bergen ist das Zuhause von Jesse und Rebekka. Während Jesse davon überzeugt ist, dass „Jakobsleiter“ der einzig sichere Ort für sie ist, will Rebekka das Bergdorf um jeden Preis verlassen. Und dann verschwindet sie wirklich, so wie schon mehrere Frauen vor ihr. Doch Jesse zweifelt daran, dass dies freiwillig geschah. Und auch die Journalistin Smilla, deren Freundin Juli ebenfalls vor einigen Jahren spurlos verschwand, will endlich das Geheimnis um Jakobsleiter lüften.

Mit „Wolfskinder“ ist Vera Buck ein extrem spannendes und außergewöhnliches Thriller-Debüt gelungen. Was steckt hinter der seltsamen Gemeinschaft in Jakobsleiter? Was verbirgt der Berg? Was lauert in den Wäldern? Und was ist den verschwundenen Frauen zugestoßen?
Die Antwort darauf ist überraschend und erschütternd. Lange tappte ich im Dunkeln, hatte dann aber doch einen Verdacht, der der Auflösung schon ziemlich nahe kam.

Kurz: „Wolfskinder“ ist ein düsterer Thriller voller Spannung und Geheimnissen. Ich konnte ihn kaum zur Seite legen. Ein Lesevergnügen ganz nach meinem Geschmack.

Einziger, winzig kleiner Kritikpunkt: Das Motiv hinter dem Ganzen wird nur angerissen und lässt noch etwas Spielraum für Spekulationen. Aber zum Glück haben Leser im Allgemeinen viel Phantasie.

„Was für eine Ironie, dass ich dem Berg entkommen wollte. Und jetzt stecke ich mittendrin.“

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Eine Hommage an geschriebene Geschichten und ein #mustread für Buchliebhaber.

Der Buchspazierer
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„Carl nannte es seine Runde (...) Dort, wo die Reste der Stadtmauer verliefen wie die Zahnruinen eines Greises, endete seine Welt. Seit vierunddreißig Jahren hatte er sie nicht verlassen, denn in ihr befand ...

„Carl nannte es seine Runde (...) Dort, wo die Reste der Stadtmauer verliefen wie die Zahnruinen eines Greises, endete seine Welt. Seit vierunddreißig Jahren hatte er sie nicht verlassen, denn in ihr befand sich alles, was er zum Leben brauchte.“

„Der Buchspazierer“ von Carsten Henn ist eines meiner Highlights aus dem letzten Jahr. Die Geschichte des Buchhändlers Carl Kollhoff hat mich von der ersten Seite an verzaubert und bis zur letzten nicht wieder losgelassen. Ach, was sage ich euch?! Sie wird mich wahrscheinlich den Rest meines Lebens begleiten.
„Der Buchspazierer“ ist ein absolutes Herzensbuch, das ich mit Sicherheit noch öfter lesen werde.

Und darum geht es:
Der Buchhändler Carl Kollhoff liebt seine Arbeit und die abendlichen Spaziergänge zu seinen Kunden. Ihnen die bestellten Bücher nach Hause zu bringen, erfüllt ihn mit Stolz und gibt seinem Leben einen Sinn. Doch dann trifft Carl auf die neunjährige Schascha, die seine „besonderen“ Kunden und deren Buchauswahl in einem anderen Licht sieht. Gerade als auch Carl beginnt hinter die Kulissen zu schauen, verliert er seine Anstellung. Jetzt könnte auch er einmal die Hilfe von Anderen gebrauchen. Doch haben Bücher wirklich die Macht, Brücken zwischen Menschen zu bauen...?

Eindrucksvoll und herzerwärmend erzählt Carsten Henn über die heilende Kraft der Bücher, wie sie Menschen verbinden und die Einsamkeit besiegen können. Eine Hommage an geschriebene Geschichten und ein #mustread für Buchliebhaber. Ein Roman, den ich jedes Mal kurz streicheln muss, wenn ich am Buchregal vorbei komme. Einfach, weil er auch meine Seele streichelt.

„Papier ist Kohlenstoff, dachte er, wir Menschen bestehen auch daraus. Bücher und Menschen sind aus demselben Stoff.“

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