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Veröffentlicht am 15.10.2021

Das L-Team

Leo und Lucy 1: Die Sache mit dem dritten L
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Mitten in Köln-Chorweiler, in einer großstädtischen Hochhaussiedlung lebt Leo. Ein aufgeweckter 12-jähriger Junge, der Planeten und Sterne über alles liebt, der seinen Papa so gut wie nicht kennt, ...

Mitten in Köln-Chorweiler, in einer großstädtischen Hochhaussiedlung lebt Leo. Ein aufgeweckter 12-jähriger Junge, der Planeten und Sterne über alles liebt, der seinen Papa so gut wie nicht kennt, der nur alle 4 Jahre Geburtstag hat und der an einer Leseschwäche leidet. Und Leo hat einen Herzenswunsch: Das brandneue XW-90. Ausgerechnet bei einem Vorlesewettbewerb der Schule winkt dem Sieger das heiß ersehnte Skateboard. Zum Glück hat Leos Freundin Lucy immer einen guten Rat auf Lager und eine Lösung für jedes Problem.
Leo & Lucy sind beste Freunde, die gemeinsam durch dick und dünn gehen, komme was wolle. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Hören der Geschichte, bei der es um so viel mehr als "nur" Freundschaft geht.

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich gar keine großen Erwartungen an die Geschichte hatte. Ich wollte einfach nur ein bisschen Unterhaltung für mich und meine Tochter und habe das Hörbuch ohne mich vorher groß damit zu beschäftigen gestartet. Und was soll ich sagen; ich war schon am Anfang richtig begeistert. Nicht nur, dass Leo & Lucy unglaublich humorvoll ist und viele witzige Szenen zum herzhaft lachen bereit hält, auch die beiden Protagonisten sind einfach toll und ziemlich besonders. Leo hat eine Leseschwäche. Nur wenn er aus seinem liebsten Büchern über das Weltall liest, purzeln die Wörter nur so aus seinem Mund. Leos beste Freundin Lucy sitzt im Rollstuhl, was den pfiffigen Wirbelwind allerdings nicht daran hindert, Leo in der Hochhauswohnung zu besuchen. Für Lucy kein Problem, und ohnehin hat sie immer eine Lösung für jede Situation parat. Und natürlich hat Lucy auch einen Plan wie Leo den Wettbewerb gewinnen kann. Und ganz nebenbei muss auch ein Hundeentführer geschnappt werden und Leos Mama genauer beobachtet werden, denn diese verhält sich in letzter Zeit ziemlich seltsam.

Leo & Lucy sind einfach großartige und authentische Charaktere. Freundschaft wird hier ganz groß geschrieben. Allerdings ist dies nicht die einzige Thematik, welche Autorin Rebecca Elbs anspricht. Es geht auch um den Umgang mit Schwächen und wie man daraus Stärken machen kann, Fehler zu machen und daraus zu lernen, aber auch Ausgrenzung, Toleranz, Mobbing und Armut werden angesprochen. Das ganze verpackt die Autorin in eine unglaublich warmherzige Geschichte, die trotz der wichtigen Botschaften ganz viel Humor bereit hält. Das fängt schon bei den Kapitelüberschriften an, die jede für sich ein Highlight darstellen. Jede Überschrift beinhaltet eine Regel oder man könnte auch sagen Lebensweisheit. So zum Beispiel Regel Nr. 22

"Wenn etwas im Leben richtig schiefgeht, liegt das sehr oft an der Waschmaschine".
(Zitat aus Leo & Lucy - Die Sache mit dem dritten L)

Ich kann das Buch wirklich wärmstens weiter empfehlen und hier vorallem die Hörbuchversion. Tim Kreuer liest wahnsinnig lebendig und mit einer spürbaren Leichtigkeit. Ich hab dem Sprecher unglaublich gerne zugehört.


Fazit:
Lustig, liebevoll und lesenswert! Ich hatte unglaublich viel Spaß mit dem L-Team bestehend aus Leo & Lucy. Rebecca Elbs hat eine warmherzige Geschichte über Freundschaft und Toleranz geschrieben. Aber eigentlich geht es noch um so viel mehr, wie zum Beispiel Mobbing und Ausgrenzung. Die Botschaften sind in einer tollen und spannenden Kindergeschichte ab 10 Jahren verpackt. Ich kann euch das Buch bzw. die Hörbuchversion davon wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Die Legende von Joya

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel
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Kiran Millwood Hargrave hat mich mit Der Winter des Bären bereits verzaubert. Das ist der Autorin mit Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel nun erneut gelungen. Ich war von der ersten ...

Kiran Millwood Hargrave hat mich mit Der Winter des Bären bereits verzaubert. Das ist der Autorin mit Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel nun erneut gelungen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt, wurde in ein mitreißenders Abenteuer hineingezogen und habe diese wundervolle Geschichte voller Geschichten innerhalb von zwei Tagen regelrecht inhaliert.

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel ist ein ganz besonderes Buch. Kiran Millwood Hargrave erzählt einfühlsam und spannend, sowie einem Hauch Poesie die Geschichte eines jungen Mädchens, dass aufbricht, um ihre beste Freundin zu retten und dabei das Schicksal der gesamten Insel lenkt. Es ist ein großes und gefährliches Abenteuer, in das sich Isabella, die Tochter des Kartographen, stürzt, denn die Vergessenen Gebiete, in denen sich ihre Freundin Lupe verirrt hat, werden seit alten Zeiten von Dämonen heimgesucht, die Tod und Verderben bringen. Genauso wie einst Kriegerin Arinta in das Herz der ehemals schwimmenden Insel vorgedrungen ist und Joya vor dem Untergang bewahrt hat, macht es sich Isabella zur Aufgabe ihre Freunde und ihre Heimat zu retten.

Kiran Millwood Hargrave erzählt nicht einfach nur Isabellas mutige Reise. Es sind die zahlreichen Legenden und Mythen, die fein mit der Handlung verwoben, die Geschichte lebendig und magisch werden lassen. Dazu kommen überraschende Wendungen, eine düstere und teilweise unheimliche Atmosphäre, aber auch einige humorvolle Passagen, zu denen vorallem Henne La beiträgt. Isabellas Huhn ist nur einer von den vielen liebevoll und authentisch gezeichneten Charakteren, die ich ins Herz geschlossen habe. Ganz besonders der hilfsbereite Hüne Pablo, der wegen seiner außergewöhnlichen Stärke und riesenhaften Erscheinung als Außenseiter behandelt wird, hat sich in mein Herz geschlichen. Aber auch die naive Lupe, die Tochter des gnadenlosen Gouverneurs der Insel, hat mich nach anfänglichem Augenrollen begeistert, macht sie doch eine tolle Entwicklung durch. Über allem steht natürlich Protagonistin Isabella, welche fasziniert von den Mythen der Insel in die Fußstapfen ihrer Vaters tritt und mit Hilfe der Sterne die Vergessenen Gebiete erforscht.

"Die Sterne sind die ältesten Karten. Und die genauesten...Wenn du lernst die Sterne zu lesen, wirst du dich nie verirren."

(Zitat aus Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel, Seite 84)

Mich konnte Kiran Millwood Hargrave mit ihrer Geschichte über Freundschaft, Mut und Zuversicht unglaublich begeistern. Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel ist ein Abenteuer das berührt und einem von Anfang an mitreißt. Das Ende hat mich nochmal ziemlich aufgewühlt, mich traurig gestimmt, aber gleichzeitig auch Hoffnung vermittelt. Einfach wunderschön!


Fazit:

Poetisch, magisch, düster, schonungslos und hoffnungsvoll! Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel ist eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Mut mit authentischen Charakteren, unvorhersehbaren Wendungen und einem Ende, welches das Herz berührt. Ich habe Isabellas heldenhafte Reise gebannt verfolgt und kann sie wärmstens weiterempfehlen. Absolutes Herzensbuch!


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Veröffentlicht am 07.10.2021

Der Teufel ist in der Stadt

Pantarch
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Würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit annehmen? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Ich würde die Unsterblichkeit auch nicht mehr als Geschenk ansehen. Mila Ilbach hat sich mit dem ...

Würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit annehmen? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Ich würde die Unsterblichkeit auch nicht mehr als Geschenk ansehen. Mila Ilbach hat sich mit dem sehr philosophischem Thema in ihrem Erstlingswerk auseinander gesetzt und in einem spannenden Fantasy Roman verpackt.

Ich habe das Cover gesehen, Untertitel und Klappentext gelesen und bin sofort angesprungen. Ich musste das Buch mit dem einprägsamen Titel 'Pantarch' einfach lesen. Und es hat sich definitiv gelohnt. Mila Ilbachs Idee und die Umsetzung des Themas ist auf jeden Fall gelungen. Und auch mit dem eher nüchternen Schreibstil bin ich sehr gut zurecht gekommen. Denn die Geschichte liest sich unglaublich flüssig und ist durch die Perspektivenwechsel der beiden Protagonisten Aurora und Evan auch sehr kurzweilig.

Die Geschichte handelt von Aurora deren Leben sich über Nacht schlagartig ändert. Nach einem schweren Autounfall erwacht die junge Ärztin als unsterbliches Wesen - einer Pantarch. Das Schicksal führt Aurora direkt zu Evan, ihrem Unfallgegner, der ebenfalls ein Pantarch ist. Aurora wird in eine sehr hierarchische Gesellschaft eingeführt, die nach strengen Gesetzen lebt. In dieser Welt wird schnell klar, mit welchen Opfern die Unsterblichkeit verbunden ist. Aurora wird gezwungen ihr bisheriges Leben komplett aufzugeben und den Kontakt zu ihren Freunden und ihrer Familie zu unterbinden. Doch Aurora lässt sich nichts aufzwingen. Sie kämpft trotz der lauernden Gefahr und der Bedrohung durch die anderen Pantarche, die ihre Gesellschaft schützen wollen, für ihr Leben und ihre Sterblichkeit.

»Unsere Sterblichkeit ist doch das, was jeden Moment besonders macht. Wie kann ich mich über meine Erlebnisse, Gefühle oder Erfolge ernsthaft freuen , wenn sie in einem Meer aus Unendlichkeit untergehen?« (Zitat)

Ich mochte Aurora und ihren Kampfgeist wirklich gerne, doch auch Evan habe ich trotz seiner verschlossenen und teilweise mürrischen Art ins Herz geschlossen. Evan hat sich im Gegensatz zu Aurora mit seinem Dasein als Unsterblicher schon lange arrangiert. Als Mitglied des Senates genießt er gewisse Vorzüge. Und er ist es auch, dem die Aufgabe zugeteilt wird, Aurora auf ihr neues Leben vorzubereiten...sie zu überzeugen.

»Wir können die Welt auf eine Art sehen und kennenlernen, wie Sterbliche es niemals können werden. Wir können Dutzende von Leben führen.« (Zitat)

Aurora und Evan sind zwei Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und doch noch voneinander lernen können. Ich mochte die Dynamik und den Konflikt zwischen den beiden total gerne. Und damit es so richtig spannend wird, schickt Mila Ilbach mit Auroras Kollegen und Partner auch noch einen Menschen is Rennen, der Aurora helfen will ihr altes Leben zurück zubekommen, jedoch selber ein großes Geheimnis verbirgt.

Ja, das Buch steckt voller Rätsel und wirft eine Menge Fragen auf, die zum Teil auch beantwortet werden. Das komplette Geheimnis hinter den Pantarch wird aber noch nicht gelüftet. Ich hoffe zumindest, dass dazu und vorallem zum Ursprung der Unsterblichkeit noch Erklärungen folgen.

»Diabolus in urbi est!«...»Der Teufel ist in der Stadt« (Zitat)

Bei der gesellschaftlichen Struktur der Pantarch bedient sich Mila Ilbach am Regierungssystem der römischen Antike. Ein Kaiser herrscht über alle. Ihm zur Seite stehen Konsule und der Senat. Und auch so manche Charaktereigenschaft römischer Despoten hat die Autorin ihrem Herrscher und seinen Beratern verliehen. Nero, Cäsar und Caligula lassen schön grüßen.

Mila Ilbach konnte mich Kapitel um Kapitel neu überraschen. Und im letzten Drittel ist die Spannung dann auch am Höhepunkt angekommen. Sogar soweit, dass ich zugegeben etwas Angst vorm weiterlesen hatte. Ich nenne es eine mal böse Vorahnung, die sich auch bewahrheitet hat. Denn nach dem temporeichen Finale wartet ein gemeiner Cliffhanger!

Ein Herz ziehe ich ab, da mir das Ende dann ein bisschen zu schnell abgehandelt wurde. Meiner Meinung nach hätte man das Tempo in der ersten Hälfte etwas anziehen können, dafür die zweite Hälfte und das Finale etwas ausführlicher gestalten können. Das ändert aber nichts daran, dass 'Zwischenwelt Pantarch' ein absolut gelungener Dilogieauftakt ist, der mich auf jeden Fall fesseln konnte.

Fazit:

'Zwischenwelt Pantarch' ist ein Fantasy-Roman, der sich dem Thema Unsterblichkeit widmet. Es ist ein komplexes Thema mit philosophischem Ansatz und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Gleichzeitig ist das Erstlingswerk von Mila Ilbach aber auch mitreißend und spannend und erreicht zwischendurch auch Thriller-Niveau. Ich habe den Dilogieauftakt sehr gerne gelesen und freue mich nach dem fiesen Cliffhanger schon sehr auf die Fortsetzung.

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Die Monster sind los!

Freddy und Flo 1: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Im Mehrparteienhaus neben dem Friedhof ist mächtig was los. Alle Bewohner sind ganz aufgeregt, weil eine neue Familie eingezogen ist. Das besondere daran: Freddy, seine Schwester Flo und die Eltern sind ...

Im Mehrparteienhaus neben dem Friedhof ist mächtig was los. Alle Bewohner sind ganz aufgeregt, weil eine neue Familie eingezogen ist. Das besondere daran: Freddy, seine Schwester Flo und die Eltern sind **Trommelwirbel** Menschen! Ja, tatsächlich Menschen! Und die sind ja bekanntlich äußerst gefährlich!
Freddy, der sich wahnsinnig auf den Umzug freut, merkt schon bald, dass im Haus irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht und beschließt Beweise zu sammeln.

Ich hatte wirklich unglaublich viel Spaß beim Hören der Geschichte. Maria Kling hat ganz wunderbare Charaktere erschaffen, bzw. sollte ich sagen Persönlichkeiten. Denn wirklich jeder Bewohner des Hauses ist einzigartig auf seine eigene, zugegebenermaßen manchmal etwas skurrile, Art und Weise. So hat Bettina Blütenreich einen ganz leichten Blumenfetisch und Herr Dr. Mortis steht auf Blutorangensaft und leidet an furchtbaren Rückenschmerzen trotz 7-Zonen-Kaltschaummatratze. Die Nachbarn sind ein buntes Sammelsurium an sagenhaften Wesen. Es sind Vampire, Elfen, Hexen Werwölfe, Geister & Co., welche die Geschichte so unglaublich lebendig werden lassen. Für noch mehr "Realitätskick" kann ich die Hörbuchversion jedem empfehlen. Das Hörbuch wird ganz großartig von Martin-Uwe Kling gelesen. Man merkt wie viel Spaß er bei der Aufnahme hatte. Der Sprecher hat jedem Charakter eine ganz eigene Stimme verliehen und damit alle noch greifbarer gemacht.

Die Handlung selbst konnte mich ebenfalls überzeugen. Sie ist nicht nur spannend sondern vermittelt nebenbei die schöne Botschaft von Toleranz und Miteinander. Um es mit den Worten vom Postboten hassenden Wolfgang Wütke zu sagen

"Ihr seid doch in erster Linie keine Menschen, sondern unsere Freunde."
(Zitat aus Freddy & Flo fürchten sich vor gar nix!, Audiodatei Section 29)


Fazit
Werwölfe, Vampire, Hexen, Menschenkinder & Co.! Freddy & Flo fürchten sich vor gar nix! ist eine tolle Detektivgeschichte mit wertvoller Botschaft von Toleranz für Jung und Alt. Maria Klings toller Humor und Schreibstil wird wunderbar mit Mark-Uwe Klings facettenreicher Stimme ergänzt. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Hören der Geschichte und kann sie wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Fesselndes, fantasievolles Abenteuer!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Nachdem ich die "Edelstein-Trilogie" verschlungen habe und die Bücher seitdem zu meinen absoluten Lieblingen aus dem Jugendbuchgenre zählen, war klar, dass ich auch Kerstin Giers neuestes Werk ...

Nachdem ich die "Edelstein-Trilogie" verschlungen habe und die Bücher seitdem zu meinen absoluten Lieblingen aus dem Jugendbuchgenre zählen, war klar, dass ich auch Kerstin Giers neuestes Werk "Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen" kann lesen muss. Man kann also schon sagen, dass meine Erwartungen entsprechend hoch waren. Und zum Glück wurden diese auch zur Gänze erfüllt. Vergissmeinnicht hatte einfach alles im Gepäck was ich mir von einem fantastischen Abenteuer erwarte. Eine unglaublich bunte und fantasievolle Welt voll von Geheimnissen und zauberhaften Wesen, die direkt aus dem Märchenbuch entsprungen sein könnten sowie eine süße Liebesgeschichte.

Kerstin Gier hat es wieder einmal geschafft mich auf eine absolut geniale und fesselnde Reise mitzunehmen. Bereits der Beginn des Buches war derart spannend und mysteriös, dass ein Weglegen eigentlich gar nicht mehr möglich war.

Alles fängt damit an, dass Protagonist Quinn, unser smarte und coole Mädchenschwarm auf einer Party auf ein unbekanntes, mysteriöses Mädchen mit blauen Haaren trifft, welches Quinn vor einer großen Gefahr warnt. Und die Gefahr lässt auch nicht lange auf sich warten, denn noch am selben Abend ist Quinn auf der Flucht vor Wesen, die einem sonst nur in Albträumen erscheinen und er wird dabei schwer verletzt. Und der Spuk ist auch nicht vorbei, als Quinn aus dem Koma erwacht. Im Gegenteil, er sieht Dinge, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Und als ob er nicht schon genug Probleme damit hätte, dass er offenbar einen Schlag zuviel auf den Kopf bekommen hat, nervt ihm auch noch diese seltsame Luise - die eigentlich Matilda heißt - vom Haus gegenüber. Andererseits, warum sich nicht dem Mädchen anvertrauen, das einem sowieso egal ist....

Ich kann euch sagen, Quinn und Matilda sind einfach toll. Quinn, der zunächst den Eindruck erweckt er wäre total oberflächlich, ist eigentlich ganz anders. Er ist witzig, steht auf Fantasy und ist sehr sportlich, wobei er seit dem Unfall auf einen Rollstuhl bzw. Krücken angewiesen ist. Hilfe bekommt er von - wie Quinn sie nennt - "Grübchenface" Matilda, die es wirklich nicht leicht hat. Matilda kommt aus einer ziemlich gläubigen Familie, die ihr das Leben so richtig schwer macht. Und außerdem wird sie ständig mit ihrer doofen Cousine Luise verwechselt. Außerdem ist Matilda schon ewig heimlich in Quinn verliebt und das obwohl er sie als Kind in eine Mülltonne gesteckt hat. Der Zufall (in Form von Quinns Mum) bringt die beiden zusammen und katapultiert Quinn und Matilda in ein riesengroßes Abenteuer. Die beiden waren einfach großartig zusammen. Ich musste richtig oft laut und herzhaft lachen, wenn sie sich einen Schlagabtausch nach dem nächsten geliefert haben. Das Sprichwort "Was sich liebt, das neckt sich" kommt hier voll zum Tragen.

»Heißt das, wir sind jetzt offiziell verrückt?« Quinn lachte auf. »Ich fürchte schon. Aber es macht viel mehr Spaß, zu zweit verrückt zu sein.«
(Zitat aus Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann, Band 1)

Überhaupt hat mich Kerstin Giers Schreibstil wieder unglaublich begeistert. Witzig, schlagfertig und wahnsinnig bildhaft. Richtig angenehm, um darin für einige Stunden zu versinken.

Und von der Kreativität der Autorin brauche ich glaube ich gar nicht viel zu erzählen. Kerstin Gier öffnet unsere Augen und zeigt uns Dinge, die einem normalerweise verborgen bleiben. In Reimen sprechende Statuen, grinsende Totenschädel, geheime Portale, die in andere Dimensionen führen, Feen- und andere magische Wesen und ziemlich freche Wasserspeierdämonen namens Baximilian Grimm haben mein Herz erobert. Ja, vorallem für letzteren habe ich einen kleinen Fanclub eröffnet, auch wenn er leider nur einen kleinen Gastauftritt hatte. Ich hoffe, das ändert sich in den Fortsetzungen auf die ich jetzt schon ganz ungeduldig warte. Gerade das letzte Drittel und das Ende waren nämlich nochmal so richtig fesselnd und spannend, mit einigen überraschenden Wendungen und Gänsehautmomenten. Und natürlich möchte ich jetzt unbedingt wissen wie es weiter geht.

Fazit:
"Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann" aus der Feder von Kerstin Gier hat mich unglaublich begeistert. Ich feiere die charmanten und liebevollen, teilweise herrlich überspitzt gezeichneten, Charaktere, die fantastischen Wesen - allen voran Baximilian Grimm, den Nicht-Cousin von Xemerius, sowie die spritzigen Dialoge und den Humor der Autorin.

Ich kann den Trilogieauftakt allen Fans der Autorin und jenen, die es noch werden wollen, wärmstens empfehlen. Absolut lesenswert!

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