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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2022

Suchen, finden, leuchten

Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Auf dem Bauernhof
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"Suchen, finden, leuchten" lautet das Motto des Lichter-Wimmelbuches aus dem Ravensburger Verlag. Zwei sind bislang erschienen und natürlich durften beide bei uns einziehen.

Dieser Band von ...

"Suchen, finden, leuchten" lautet das Motto des Lichter-Wimmelbuches aus dem Ravensburger Verlag. Zwei sind bislang erschienen und natürlich durften beide bei uns einziehen.

Dieser Band von Sandra Grimm nimmt uns mit auf einen ziemlich tierischen Bauernhof. Im Stall, auf der Weide oder im Teich. Überall haben sich die Bauernhoftiere wie Pferd, Schwein, Ente, Hund und Schaf versteckt. Kannst du sie alle finden?

Zunächst einmal muss ich anmerken, dass ich ein großer Fan der Illustrationen bin. Die Tiere sind unglaublich herzig gezeichnet und die knalligen Farben sind einfach perfekt für Kinderaugen. Außerdem finde ich es gut, dass die Seiten nicht all zu überladen wirken, wie dies bei anderen Wimmelbildbüchern oft der Fall ist. Meine 2 1/2-jährige Tochter ist da immer leicht überfordert. Dieses besondere Wimmelbuch macht ihr aber unglaublich viel Spaß, vorallem wegen der Lichter, die auf Knopfdruck angehen.

Allerdings hat sie schon nach wenigen Malen anschauen nur mehr die Knöpfe gedrückt und wollte gar nicht mehr selber nach den Tieren suchen. So geht für mich etwas der Sinn verloren, aber was solls, Hauptsache meine Maus hat Spaß. Und ein Lerneffekt ist auch dabei.

Fazit:
Das erste Wimmelbuch mit Leuchteffekten. Eine ganz süße Idee, die meiner Tochter definitiv gefällt.

Das Wimmelbuch ist lehrreich und wirklich zuckersüß gestaltet, allerdings würde mir persönlich eines ohne "Special Effects" ausreichen.




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Veröffentlicht am 21.01.2022

Waldleuchten

Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Im Wald
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Nachdem meine Tochter hellauf begeistert von den neuen 'Lichter-Wimmelbüchern' aus dem Ravensburger Verlag war, durften diese bei uns einziehen.

In diesem wimmelig, wuseligen Waldbuch hat sich ...

Nachdem meine Tochter hellauf begeistert von den neuen 'Lichter-Wimmelbüchern' aus dem Ravensburger Verlag war, durften diese bei uns einziehen.

In diesem wimmelig, wuseligen Waldbuch hat sich meine 2 1/2-jährige Tochter also auf die Suche nach den tierischen Bewohnern gemacht. Denn diese haben sich versteckt. Wo sind sie, die Vögel, Igel, Käfer, Rehe und Dachse? Meine Tochter ist schon recht geübt im Suchen und Finden. Und wenns mal nicht klappt, drückt man auf den Knopf und schon leuchten einem kleine Lämpchen den Weg zu den Tieren. Soweit das Prinzip. Wie gesagt, meiner Tochter gefällts und das ist auch das Wichtigste. Allerdings hat sie schon nach wenigen Malen anschauen nur mehr die Knöpfe gedrückt und wollte gar nicht mehr selber suchen. Mal schauen, wie lange das Buch, welches im Übrigen recht stabil wirkt, überlebt und ob auch der kleine Bruder in 1 - 2 Jahren noch seinen Spaß damit haben wird.

Die Aufmachung ist wie von Ravensburger gewohnt einwandfrei. Ich liebe ja die zuckersüßen Illustrationen, welche sich auf den Doppelseiten verteilen. Aber eigentlich hätte es ein Wimmelbuch ohne Leuchteffekte auch getan.

Fazit:

Das erste Wimmelbuch mit Leuchteffekten. Eine ganz süße Idee, die meiner Tochter definitiv gefällt. Das Buch wirkt zudem stabil und punktet bei mir mit unglaublich süßen und farbenfrohen Bildern.
Das Wimmelbuch ist in jedem Fall lehrreich und schön anzuschauen, allerdings würde ich persönlich das nächste Mal wieder eines ohne "Special Effects" kaufen.


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Veröffentlicht am 10.01.2022

Spannende Krimi-Anthologie

Eifersucht
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Jo Nesbø habe ich in der Vergangenheit immer wieder gerne gelesen. Daher durfte auch Eifersucht bei mir einziehen. Zugegeben war ich dann doch sehr überrascht, denn vom Klappentext her habe ich ...

Jo Nesbø habe ich in der Vergangenheit immer wieder gerne gelesen. Daher durfte auch Eifersucht bei mir einziehen. Zugegeben war ich dann doch sehr überrascht, denn vom Klappentext her habe ich anderes erwartet. Natürlich einen Kriminalroman...aber:

Eifersucht - das sind 7 Kurzgeschichten, 7 Morde, 1 Motiv.

Der Meister der skandinavischen Kriminalromane Jo Nesbø hat sich für seine Anthologie eine sehr menschliche Empfindung ausgesucht. Das Thema Eifersucht zieht sich wie ein roter Faden durch alle sieben Kurzgeschichten; mal mehr und mal weniger präsent, aber im Grunde doch immer das Tatmotiv. Teilweise sehr philosophisch hat sich Jo Nesbø mit der Thematik auseinandergesetzt. Eifersucht ist ein Gefühl, das selbstzerstörerisch sein kann. Das einem wütend und das uns blind machen kann. Und so lässt der Autor seine Figuren durch die verschiedenen Ausprägungen der nur all zu menschlichen Empfindung gehen. Die Frau im Flugzeug, die ihren Selbstmord in Auftrag gibt, der Mann in der Warteschlange am Kiosk, der sich vordrängelt, der Fahrer, der einen ihm sehr bekannten Ohrring am Rücksitz seines Taxis findet oder der Ehemann, dessen Frau ihm einen Seitensprung beichtet. Jeder von ihnen wird mit der Eifersucht konfrontiert.

Jene Short Story, die im Klappentext präsentiert wird, ist mit Abstand die längste im Buch und hat mir zugegebenermaßen auch am besten gefallen. Ich fand das griechische Setting einfach toll und zudem war sie für mich am wenigsten vorhersehbar. Ich wurde hier ganz schön auf die Folter gespannt und aufs Glatteis geführt. Spannend sind sie aber alle auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Wenn du Jo Nesbø gerne liest oder den Autor vielleicht auch mal kennen lernen willst, dann kann ich dir diese Kurzgeschichten-Sammlung wirklich sehr ans Herz legen.


Fazit:

7 Kurzgeschichten zum Thema Eifersucht. Die eine länger, die andere kürzer, die eine mehr vorhersehbar als die andere, aber alle durchaus spannend geschrieben.

Jo Nesbø konnte mich gut unterhalten und ich kann die Krimi-Anthologie auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Tiefe Abgründe

Die falsche Zeugin
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Karen Slaughter ist für mich ein Garant für perfekt inszenierte und genial ausgeklügelte Thriller. Vorallem ihre Grant-County-Reihe rund um Gerichtsmedizinerin Sara Linton habe ich vor einigen ...

Karen Slaughter ist für mich ein Garant für perfekt inszenierte und genial ausgeklügelte Thriller. Vorallem ihre Grant-County-Reihe rund um Gerichtsmedizinerin Sara Linton habe ich vor einigen Jahren verschlungen. Umso gespannter war ich auf das neueste Werk der Autorin und natürlich auch neugierig, ob Karen Slaughter mich auch mit einen Einzelband überzeugen kann.

Die falsche Zeugin handelt von Leigh, einer Anwältin, die beauftragt wird die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers zu übernehmen. Was Leigh nicht ahnt: sie wurde nicht zufällig ausgewählt. Die beiden kennen sich aus der Vergangenheit. Einer Vergangenheit die von Gewalt und Missbrauch geprägt ist. Und der Fall könnte Leighs komplettes privates und berufliches Leben für immer zerstören. Denn ihr Mandant weiß, welche Geister Leigh seit ihrer Kindheit verfolgen.

Karen Slaughter hat einen hochspannenden, die meiste Zeit über extrem fesselnden Pageturner zu Papier gebracht. Aber Achtung: Das Buch ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Die Autorin ist bekannt für ihre sehr bildhaften und ins Detail gehenden Beschreibungen und auch hier macht sie davon Gebrauch. Man sollte sich beim Lesen auf explizite Beschreibungen der Tatorte und Hergänge einstellen; brutale und schockierende (Vergewaltigungs)Szenen, die nichts für schwache Nerven sind.

Die Handlung selbst umfasst zwei Zeitebenen - Leighs und Callies (Leighs Schwester) Vergangenheit und die Gegenwart, in welcher der Prozess und die Vorbereitungen für diesen stattfinden. Nebenbei lässt sie auch die aktuelle Corona-Politik in den USA mit in die Handlung einfließen. So erfahren wir Häppchenweise was sich damals zugetragen hat und welches Geheimnis Leigh so vehement zu schützen versucht.
Karen Slaughter lässt uns dabei tief in die Psyche ihrer Protagonisten blicken - in dunkle Abgründe und zerstörte Seelen. Dabei dreht sich alles um Schuld und Gerechtigkeit, um richtig und falsch. Und der Grat dazwischen ist schmal. Ich liebe einfach die Vielschichtigkeit, die Karen Slaughter ihren Charakteren verleiht. Diese sind größtenteils nicht einfach nur gut oder nur böse, sondern sie bewegen sich auf Pfaden dazwischen.
Und so habe ich gespannt verfolgt welche Entscheidungen Leigh trifft, habe mir ihr gezittert und gelitten.
Karten Slaughter hat mich auch eine packende, emotionale und intensive Fahrt mitgenommen, die gerade zum Ende hin mit einigen Schockmomenten und überraschenden Wendungen gepunktet hat.

Wie gesagt, ich fand den Plot genial und ich feiere den bildgewaltigen Stil von Karen Slaughter. Allerdings gab es eine Sache, die mir dann doch zu ausschweifend war. Leighs Schwester Callie ist drogenabhängig. Und als würde dieses Wissen nicht ausreichen, verliert sich die Autorin immer wieder in Callies Drogenproblem. Sie schildert sehr detailliert und langwierig was die Drogen mit Callies Körper und Geist machen....und das nicht nur einmal. Immer wieder tauchen wir in Callies von den Drogen gezeichnete Gedankenwelt ab. Mir war das dann doch zuviel des Guten, sodass ich diese Passagen irgendwann nur mehr überflogen habe.

Abgesehen davon hat mich Karen Slaughter mit ihrem Stand Alone absolut überzeugt. Klare Leseempfehlung!

Fazit

Wie weit würdest du gehen, um deine Lieben zu beschützen? Diese Frage habe ich mir mehrmals gestellt.

Intensiv, aufwühlend, schockierend und packend! Die falsche Zeugin ist ein Einzelband, der uns in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Karen Slaughter schreibt authentisch, bildhaft und und ungeschönt, was Brutalität und Gewalt betrifft. Das Buch ist nichts für schwache Nerven, aber absolut lesenswert.








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Veröffentlicht am 16.12.2021

Dunkle Geheimnisse

Der Sucher
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Die Presse spricht von einem "Meisterwerk literarischer Erzählkunst", einer "soghaften Geschichte" und einer "Klasse für sich". Bei so vielen Lobeshymnen musste ich Der Sucher von Tana French ...

Die Presse spricht von einem "Meisterwerk literarischer Erzählkunst", einer "soghaften Geschichte" und einer "Klasse für sich". Bei so vielen Lobeshymnen musste ich Der Sucher von Tana French einfach lesen, habe mich allerdings für das Hörbuch, welches leicht gekürzt bei Bookbeat erhältlich ist, entschieden.

Tana French entführt uns in ihrem neuesten Thriller in ein idyllisches und abgelegenens Dorf im Westen Irlands. Protagonist Cal Hooper, ein ehemaliger Cop aus Chicago, hofft in der wildschönen Natur, die sich ihm dort bietet, nach der Scheidung von seiner Frau Frieden und Ruhe zu finden. Die Dorfgemeinschaft ist eingeschworen, regelt ihre Dinge zumeist selber ohne großes Aufsehen. Man trifft sich im Pub, geht zum Angeln und hält sich aus den Angelegenheiten der anderen möglichst raus. Cal wird gut in der Gemeinschaft aufgenommen. Eines Tages bekommt Cal Besuch von Trey Reddy, einem Kind, dass ihm ersucht den vermissten Bruder Brendan zu finden. Cal lässt sich überreden und beginnt privat zu ermitteln. Dabei öffnet er Türen, welche die Dorfgemeinschaft lieber geschlossen gehalten hätte.

Tana French hat einen wirklich wunderbar malerischen und einnehmenden Schreibstil und ich bin beim Hören regelrecht Teil der Geschichte geworden. Ein Thriller, als welcher Der Sucher beworben wird, war es in meinen Augen aber keiner. Das Buch war eine fast schon poetische, ruhige Erzählung. Man spürt zwar irgendwie, dass eine Gefahr in der Luft liegt, bekommt diese aber nicht auf dem Servierteller präsentiert. Die Spannung ist eher unterschwellig vorhanden.
Der Sucher ist vielmehr ein Gesellschaftsportrait mit viel Lokalcholorit, bemerkenswerten, zum Teil schrulligen Charakteren, die im übrigen durch Hörbuchsprecher Wolfgang Wagner herrlich zur Geltung kommen. Als Cal beginnt Fragen zu stellen, wird dies im Dorf nicht gerade begrüßt. Im Gegenteil, es wird im unmissverständlich klar gemacht, dass manche Dinge besser im Dunkeln bleiben. Und auch Trey und Treys Mutter werden bedroht, als Cal seine Nachforschungen betreibt.

Mich konnte Der Sucher mit seinen authentischen Charakteren, dunklen Geheimnissen, der unterschwelligen Spannung, den poetischen Beschreibungen der Natur und der irischen Landschaft richtig begeistern. Einzig das Ende fand ich irgendwie unbefriedigend. Damit meine ich nicht den Ausgang an sich, sondern die Auflösung was mit Brendan passiert ist. Irgendwie fand ich den Ausgang fast eine Spur zu plump.

Dass das Hörbuch nur in gekürzter Fassung verfügbar ist, hat mich im übrigen überhaupt nicht gestört. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl etwas verpasst zu haben oder den Eindruck, dass manche Übergänge nicht flüssig waren.

Große Empfehlung von meiner Seite!

Fazit:

Der Sucher ist ein literarischer, ruhig erzählter Thriller. Tana French hat ein beeindruckendes Portrait einer eingeschworenen, irischen Dorfgemeinschaft gezeichnet, die ihre dunklen Geheimnisse bewahrt. Teilweise war mir die Geschichte trotz unterschwelliger Spannung etwas zu gemächlich und die Auflösung fand ich persönlich etwas plump.

Der Sucher, speziell das Hörbuch gesprochen von Wolfgang Wagner, bekommt dennoch eine große Empfehlung von mir!

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