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Veröffentlicht am 29.05.2020

Trashiger und humorvoller Horror für Jugendliche

Bloom
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Rezension

[unbezahlte Werbung] Ich möchte mich herzlich bei Lovelybooks und dem Beltz & Gelberg Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Das Buch war ganz anders als ...

Rezension

[unbezahlte Werbung] Ich möchte mich herzlich bei Lovelybooks und dem Beltz & Gelberg Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Das Buch war ganz anders als ich es erwartet habe!

Das erwartet euch:

Bloom ist definitiv anders. Ich würde es am ehesten in die Kategorie Sciene Fiction einordnen. Horrorelemente sind auch eingestreut.

Anders ist es auch weil die Helden im Buch klassische Antihelden sind. Genau genommen dreht sich alles um 3 Teenager, die schräger nicht sein könnten. Anayas Schönheit versteckt sich hinter furchtbarer Akne und außerdem ist sie allergisch gegen so ziemlich alles. Ihre ehemals beste Freundin Petra leidet an einer seltenen Wasserallergie und Seth trägt seltsame Narben am Körper.
Als eines Tages saurer Regen auf die Erde fällt und seltsame, schwarze Pflanzen zu wachsen beginnen, scheinen die drei Außenseiter die einzigen zu sein, die gegen den Regen und das giftige Gras immun zu sein scheinen. Viel mehr noch entwickeln sie ungeahnte Kräfte. Es liegt an ihnen die Erde vor der drohenden Apokalypse zu retten.

Viel mehr will ich zur Story gar nicht verraten. Stellt euch aber schon mal auf ein trashiges Leseerlebnis mit viel schrägem Humor ein.


Meine Meinung:

zum Cover
Das Cover ist richtig gelungen und passt einfach zur Handlung. Live schaut es noch um ein vielfaches besser aus. Auf Fotos kommt es gar nicht so richtig zur Geltung. Die schwarzen Ranken sind übrigens auch im Buchinneren zu finden. Von mir gibts einen Daumen nach oben für die Illustration.

zum Schreibstil
Ich habe vorher leider noch nichts von Kenneth Oppel gelesen. Leider, weil mir sein Stil echt gut gefällt. Er schreibt sehr angenehm und flüssig, geizt allerdings auch nicht mit Fachausdrücken aus dem wissenschaftlichen Bereich bzw. der Pflanzenkunde. So konnte ich tatsächlich noch was lernen

Kenneth Oppel versteht es definitiv mit wenigen Worten eine spannende Atmosphäre zu versprühen. Gleichzeitig ist er aber auch sehr humorvoll. Ich liebe diese Mischung einfach.

zur Handlung
Die Handlung war so ganz anders als ich es erwartet habe, sprich es ging in eine ganz andere Richtung. Das hat mich wirklich (positiv) überrascht. Kenneth Oppel zäumt das Pferd von hinten auf - im Prolog befinden wir uns am Ende des Buches. Hier entstehen gleich mal eine Menge Fragezeichen und man will einfach weiter lesen. Mit der Auflösung müssen wir uns dann aber ein bisschen gedulden. Der Samen für ein spannendes Abenteuer wurde aber gesäht.
In etwa ab der Hälfte hatte ich dann zugegebenermaßen mal einen kleinen Hänger. Da ich aber wie gesagt unbedingt wissen wollte was das Ganze zu bedeuten hat, konnte ich diese kleinen Längen verzeihen. Der Schluss wird dann ziemlich rasant und so richtig herrlich trashig. Kennt ihr fleischfressende Pflanzen? Nein? Dann lest das Buch!!!

Vielleicht noch kurz dazu: Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Man kann Bloom aber auch gut als Einzelband lesen. Klar bleiben dann vielleicht ein paar Fragen unbeantwortet - das ist aber wirlich nicht schlimm. Wer es genau wissen möchte, wird die Reihe ohnehin weiter verfolgen.

zu den Charakteren
Die Protagonisten sind so herrlich perfekt unperfekt. Wisst ihr was ich meine? Mit ihren ganzen Macken sind sie mir alle irgendwie ans Herz gewachsen. Auch wenn ich zum Beispiel bei Petra mit ihrer divenhaften Art etwas länger gebraucht habe.
Alle drei Helden wurden mit einer Menge Charaktereigenschaften ausgestattet, was ihnen einen schönen Tiefgang verliehen hat. Schön fand ich auch den einen und anderen Schwenk in die Vergangenheit, wodurch ich das eine oder andere Verhalten der Protagonisten noch besser nachvollziehen konnte.
Übrigens wechseln die Erzählperspektiven zwischen den Helden hin und her. Das belebt das Buch ungemein.

Fazit
Bloom - Die Apokalypse beginnt in deinem Garten ist ein Leseerlebnis "der anderen Art". Ich mochte den trashigen Stil, der mich an alte Horrorfilme im Stil von "Die Körperfresser kommen" sehr. Der Genremix ist hier auch sehr gelungen. Fans von Sci-Fi, Horror und Dystopien kommen voll auf ihre Kosten. Trotz einiger Längen habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann euch das Buch wärmstens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Ein Buch über Familie, Freundschaft und Liebe mit jeder Menge Zuckerguss

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Das erwartet euch:

Mit Crazy in Love legt Emma Winter einen zuckersüßen Reihenstart vor.

Die junge Sasha bekommt wahrlich nichts geschenkt. Sie verliert schon früh ihren Vater und wächst allein bei ihrer ...

Das erwartet euch:

Mit Crazy in Love legt Emma Winter einen zuckersüßen Reihenstart vor.

Die junge Sasha bekommt wahrlich nichts geschenkt. Sie verliert schon früh ihren Vater und wächst allein bei ihrer Mutter auf. Die Familie ihres Vaters, welche in der High Society Bostons lebt, hat sie nie kennen gelernt. Offenbar kam es durch die Ehe ihres Vaters mit Sashas unkonventioneller Mutter zum Bruch. Sashas Mütter wurde als nicht standesgemäß erachtet.

Die ehrgeizige Sasha ist fest entschlossen wie ihr Vater Medizin in Yale zu studieren und dessen Forschungen weiter zu führen. Sie nimmt also Kontakt zur Bostoner Verwandtschaft auf und beschließt ihr letztes Schuljahr dort zu verbringen und ein heißbegehrtes Stipendium für Yale zu ergattern.

Leider ist ihr in der Familie nicht jeder wohlgesonnen. Einen guten Draht findet sie nur zu ihrer Tante Linda. Auch auf der neuen Schule hat Sasha keinen leichten Start. Sie wird wie eine Außenseiterin behandelt und bekommt zu spüren, dass sie nicht in die Yvi League gehört. Und dann ist da noch Mitschüler Ben, ein Frauenschwarm mir meergrünen Augen, der ihr so richtig den Kopf verdreht. Und das obwohl Ben noch nicht mal besonders nett zu Sasha ist. Auch er kommt aus besten Kreisen und soll einmal in die Fußstapfen seines Vaters steigen. Ein Snob durch und durch, bis seine Fassade zu bröckeln beginnt.

Euch erwartet eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die beide ihren eigenen Weg finden wollen. Mit dabei sind jede Menge Zankereien, Herzschmerz, Kaffee und viele zuckersüße Cupcakes für jede Lebenslage.

Meine Meinung:

zum Cover
Mir gefällt das Cover sehr gut, auch wenn es rosa ist. Es erweckt bei mir irgendwie den Eindruck von Zuckerguss und Backwerk, was mega passend ist. Sasha ist nämlich eine leidenschaftliche Cupcake-Bäckerin. Am besten ihr stellt euch vor dem Lesen schon mal was Süßes bereit ; ihr werdet es brauchen.

zum Schreibstil
Emma Winter hat einen sehr lockeren und leichten Schreibstil. Man fliegt nur so durch die Zeilen. Ich war tatsächlich sehr schnell durch mit dem Buch.

Die kurzen Kapitel sind auch sehr angenehm. Ein paar Tippfehler haben sich eingeschlichen. Macht aber nix. Darüber kann ich hinwegsehen.

zur Handlung
Emma Winter hat das Rad jetzt nicht neu erfunden. Im Prinzip war alles schon mal da. Dennoch oder vielleicht auch deswegen habe ich mich wohlgefühlt beim Lesen. Es war ein bisschen wie heimkommen.

Die Kapitel wechseln zwischen Sasha und Ben hin in her. So lernen wir beide recht gut kennen und erleben ihre Gefühle jeweils aus erster Hand. Und davon sind wirklich jede Menge vorhanden. Die ganze Geschichte ist ein emotionales Auf und Ab und sie endet mit einem fiesen Cliffhanger, den ich allerdings wenn ihr ehrlich bin erwartet habe. Es ist daher auch nicht so, dass ich unbedingt gleich weiter lesen muss, da ich irgendwie schon eine Vorahnung habe, was mich im nächsten Band erwartet.

zu den Charakteren
Man sollte sich beim Lesen immer vor Augen halten, dass die Protagonisten Sasha und Ben beide noch sehr jung sind und entsprechend agieren. Manchmal hätte ich die beiden gerne geschüttelt und ihnen gesagt sie sollen doch mal miteinander reden; so verhalten sich doch keine Erwachsenen. Auch diese Geheimniskrämerei fand ich sehr kindisch. Aber wie gesagt, die beiden sind jung und es sei ihnen verziehen.

Eine Entwicklung konnte ich auch (noch) nicht so wirklich feststellen. Ich gehe davon aus, dass diese erst in dem Folgenbänden vonstatten geht.

Sasha und Ben sind auf jeden Fall zwei starke Protagonisten, die für ihre Sache kämpfen. Man merkt wie wichtig Sasha das Medizinstudium ist und sie lässt sich wirklich nicht beirren.
Bei Ben spürt man die Leidenschaft sogar noch einen Tick mehr. Ich finde es großartig, dass er sich nicht auf den Namen seiner Familie ausruht. Und er scheut sich auch nicht davor sich die Finger schmutzig zu machen. Auch ihm vergönne ich den heiß ersehnten Studienplatz in Yale.


Fazit:

Crazy in Love ist kein Meisterwerk, aber eine nette Unterhaltungslektüre für Zwischendurch. Es geht um Familie, Freundschaft, die Liebe und die Leidenschaft für seine Träume zu kämpfen. Trotz einiger kleiner Kritikpunkte habe ich es gerne gelesen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Liebe & Drama inmitten des Puderkrieges der 20er Jahre

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Rezension

[unbezahlte Werbung] Ich möchte mich zunächst herzlich bei netgalley.de und dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Da ich beim Lesen ein paar Schwierigkeiten ...

Rezension

[unbezahlte Werbung] Ich möchte mich zunächst herzlich bei netgalley.de und dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Da ich beim Lesen ein paar Schwierigkeiten hatte, hab ich auf das Hörbuch gewechselt und habe es nicht bereut!

Das erwartet euch
Sophias Hoffnung ist der Auftakt einer Trilogie, welche in den goldenen 20er Jahren angesiedelt ist. Euch erwartet eine Geschichte über eine mutige Frau, die für die Verwirklichung ihrer Träume quer über den Globus reist. Schicksalsschläge und Dramen bleiben nicht aus. Es ist aber auch ein Buch über die Leidenschaft einer Frau zu ihrer Arbeit - dem Herstellen von Kosmetika.

Sophia erhält eine Stelle bei der berühmten Schönheitspionierin Helena Rubinstein und folgt ihr dafür nach New York. Dort findet sie nach der harten Zeit in Berlin und Paris endlich ihr Glück und die Liebe. Sie gerät aber auch zwischen die Fronten des "Puderkrieges", der zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden tobt.

Der Zeitgeist der 20er Jahre ist beim Lesen bzw. Hören die ganze Zeit spürbar. Corina Bomann lädt uns in Flüsterkneipen auf einen illegalen Champagner ein, warnt vor der Mafia und nächtlichen Schusswechseln und gibt schillernde Bälle zu denen die High Society geladen ist.

Meine Meinung

Bevor ich auf die einzelnen Punkte eingehe, möchte ich anmerken, dass das Buch meine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Das Buch gibt so viel mehr her als der Klappentext verrät!

zum Cover
Das Cover macht einen sehr verspielten Eindruck auf mich. Von den kräftigen Farben, vor allem dem Rosatönen habe ich mich zunächst etwas erschlagen gefühlt. Da es im Buch um die Kosmetikindustrie geht, finde ich es aber wiederum total passend.

zum Schreibstil
Ich liebe den Schreibstil von Corina Bomann. Sie legt viel Wert auf Details und ihre Beschreibungen sind dadurch sehr lebendig und bildhaft. Gleichzeitig schafft sie es schnörkellos zu bleiben, sodass ich ein richtig angenehmes Hörerlebnis hatte, dem ich leicht folgen konnte.

zur Handlung
Am Anfang hatte das Buch ein paar Längen, welche auch der Grund waren auf das Hörbuch zu wechseln. Die Entscheidung war goldrichtig, sonst wäre mir wahrscheinlich eine spannende, authentische Geschichte entgangen.

Ich finde es super wie Corina Bomann Fakt und Fiktion miteinander verwebt. Der "Puderkrieg" zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden war mir bisher unbekannt und ich fand es wahnsinnig spannend davon zu erfahren.
Überhaupt war Sophia's Werdegang sehr authentisch dargestellt und und ich bin ihr mit Faszination gefolgt.
Ein paar Längen hatte die Handlung, aber über diese konnte ich beim Hören hinwegsehen. Ab der zweiten Hälfte des Buches wird es ohnehin spannender und im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse. Das Ende kam dann mit einer wahnsinnigen Überraschung daher, die mich auf einen spannungsgeladenen zweiten Band hoffen lässt.

zu den Charakteren
Corina Bomann schafft es selbst den kleinsten Nebencharakter so zu beschreiben, dass er im Gedächtnis bleibt. Ihre Figuren haben Tiefgang und sind authentisch.

Protagonistin Sophia ist eine warmherzige, sympathische junge Frau, die mit Leidenschaft ihrem Studium der Chemie nachgeht. Leider kann sie dieses nicht abschließen, was aber nicht heißt, dass sie sich von diesem Umstand abhalten lässt zu tun was sie will - Kosmetik herstellen. Ich bewundere Sophia's Mut und Stärke, steht sie doch zu Beginn ganz alleine auf weiter Flur. Sophia ist als wunderbares Vorbild dargestellt. Sie ist aber auch nicht frei von Fehlern, was sie noch natürlicher und realistischer erscheinen lässt. Sophia ist mir genauso wie ihre quirlige Freundin, die Soireetänzerin Henny ans Herz gewachsen. Bei Henny war so wahnsinnig viel Lebensfreude spürbar, das habe ich so richtig genossen.
Die beiden historischen Persönlichkeiten Helena Rubinstein und Elizabeth Arden wirken beide gleichermaßen faszinierend. Die zwei Frauen sind sich sehr ähnlich - stur und darauf bedacht ihr Imperium an die Spitze zu führen. Als Sympathieträgerinnen würde ich die zwei jedoch nicht bezeichnen.

zum Hörbuch
Das Hörbuch aus dem Hörbuch Hamburg Verlag wird von Karoline Mask von Oppen gesprochen. Ich mochte die Stimmfarbe der Sprecherin wahnsinnig gerne. Sie hat den Charakteren noch viel mehr Tiefgang verliehen, den ich beim Lesen sicher nicht so wahrgenommen hätte. Außerdem fand ich es faszinierend, dass sie auch die männlichen Parts sehr gut rüber bringt. Karoline Mask von Oppen hat mich die fast 17 Stunden, die das Hörbuch dauert gut unterhalten.

Fazit*
Sophias Hoffnung ist ein vielversprechender Reihenauftakt. Corina Bomann beschreibt mit viel Gefühl und Drama den Zeitgeist der 1920er Jahre. Neben Sophias persönlicher Geschichte erhalten wir als Leser auch einen umfassenden Einblick in den "Puderkrieg" der Konkurrentinnen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden.

Ich bin froh das Buch gehört zu haben. Die Sprecherin Katharina Mask von Oppen überzeugt und die Längen, die die Geschichte aufweist merkt man nicht so stark wie es beim Lesen gewesen wäre.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Corina Bomann eine großartige Geschichte geschrieben hat, für die ich 4 Sterne vergebe und eine klare Lese- und/oder Hörempfehlung ausspreche!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Das Leben von Madame Nan

Wie uns die Liebe fand
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Wie uns die Liebe fand von Claire Stihlé aus dem Droemer Verlag wurde mir über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Ich bin ...

Wie uns die Liebe fand von Claire Stihlé aus dem Droemer Verlag wurde mir über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Ich bin aufgrund des Klappentextes von einer witzigen Liebesgeschichte ausgegangen. Das Buch ist allerdings eher eine Familiengeschichte. Die Geschichte wird aus Sicht der 92-jährigen Madame Nanon erzählt, die schon früh verwitwet und ihre 4 Töchter - allesamt im Teenageralter - alleine großziehen muss. Sie übernimmt einen kleinen Lebensmittelladen, in welchem sie, einer Erfindung ihrer Töchter sei dank, "Liebesbomben" anbietet. Diese sorgen in dem kleinen Dorf bald für mächtig Gesprächsstoff. Madame Nan, wie sie liebevoll genannt wird, lässt ihr Leben Revue passieren, dabei bekommen wir die eine und andere witzige Anekdote präsentiert. Die meiste Zeit fühlte ich mich allerdings leider gelangweilt und ich konnte der Geschichte dadurch nicht mehr so richtig folgen.

Den Schreibstil selbst habe ich jetzt auch nicht als außergewöhnlich empfunden. Meines Erachtens gab es einfach zu viele unnötige Längen, die das Leseerlebnis getrübt haben.

Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich auch die Tatsache, dass das Buch keine Kapitel beinhaltet. Mir persönlich hat dies das Lesen nochmals erschwert, da ich irgendwie kein Ende - und sei es nur ein Kapitelende - vor Augen hatte. Ab einem gewissen Punkt habe ich das Lesen nur mehr als zäh und anstrengend empfunden. Da konnte Madame Nan's liebe- und humorvolle Art auch nichts mehr retten.

Zwei Sternchen vergebe ich dennoch. Das erste gibt es für die wirklich schöne Buchgestaltung. Das Buch ist ein Klappbroschur und wirkt sehr edel. Die dezenten Blütenblätter auf dem Buchdeckel sind geprägt und teilweise erhaben. Man hat ein gutes Gefühl, wenn man das Buch in in die Hand nimmt.

Den zweiten Stern gibt es für die Rezepte am Ende des Buches. Ich finde dies wirklich eine gelungene Idee, die einem die Geschichte näher bringt.

Fazit:
Wie uns die Liebe fand ist keine klassische Liebesgeschichte. Ich würde es eher als die Biographie von Madame Nanon beschreiben. Es ist ein Buch über ihre Familie und das Dorfleben und beleuchtet auch Politik und Geschichte. Trotz witziger Stellen war mir das Gelesene im Gesamten zu wenig spannend und zu langatmig. Ich kann daher leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ein Buch über eine wunderbare Vater-Sohn-Beziehung, Freundschaft und gemeinsamer Trauerbewältigung

Pandatage
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Meine Meinung:

Wäre ich nicht bei Vorablesen.de über das Buch gestolpert, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht so wahrgenommen. Zum Glück kam es aber anders, denn sonst wäre mir ein richtig tolles Highlight ...

Meine Meinung:

Wäre ich nicht bei Vorablesen.de über das Buch gestolpert, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht so wahrgenommen. Zum Glück kam es aber anders, denn sonst wäre mir ein richtig tolles Highlight entgangen. James Gould-Bourn hat einen wahnsinnig einnehmbaren Schreibstil. Dieser ist sehr einfach und leicht zu lesen und sehr humorvoll. Man fliegt nur so durch die Zeilen und fühlt sich beim Lesen richtig wohl.

Die Handlung selbst punktet - wie der Klappentext ja schon vermuten lässt - mit viel Situationskomik. Ich habe wirklich oft und herzhaft gelacht beim Schmökern und dabei den einen und anderen Seitenblick von meinem Mann geerntet. Dabei geht es eigentlich um ein tragisches Thema. Der kleine Will hat nämlich seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren und leidet seitdem an selektivem Mutismus. Das trifft vorallem seinem Vater Danny sehr, welcher seinem Sohn gerne näher wäre, aber nicht so richtig weiß wie er an ihn herankommen kann. Neben diesem harten Schicksal verliert Danny auch noch seine Stelle als Bauarbeiter und ihm droht die Kündigung seiner Wohnung. Außerdem möchte sein Vermieter ihm wortwörtlich alle Knochen brechen, sollte Danny seine Mietrückstände nicht binnen einem Monat begleichen. Es muss also wirklich dringend ein neuer Job her. Während der scheinbar aussichtslosen Suche kommt Danny im Park die Idee sich als Straßenkünstler zu verdienen - in einem billigen und miefigen Pandakostüm, welches er durch Zufall in einem Kostümladen zu einen Spottpreis erwerben kann. Natürlich beginnt alles als riesiges Desaster. Danny wird bestohlen, von Kindern vermöbelt und ausgelacht und im Bus von Pole-Tänzerin Krystal so richtig gemein beleidigt. Umso kurioser ist es, dass ausgerechnet Krystal Danny's Retterin in der Not sein wird - sie lässt sich nämlich tatsächlich überreden Danny Tanzunterricht zu geben.

Die ganze Handlung und vorallem die Charaktere sind natürlich sehr überzogen dargestellt, aber genau das macht die Geschichte so einzigartig, witzig und geistreich. Das Buch lebt in meinen Augen von seinen skurillen Bewohnern. Einer meiner Lieblinge ist Danny's bester Freund Ivan. Der aus der Ukraine stammende Bauarbeiter tritt mit seinen vermeintlichen Knasttätowierungen als harter und bedrohlicher Kerl auf, nur um dann daheim in der Küche Kuchen zu backen. Er war so gut dargestellt, dass ich beim Lesen sogar seinen Akzent herausgehört habe. Genauso hat es sich mit Krysal verhalten. In meinem Kopf hat sie sich als Superzicke und Tussi manifestiert...ein Glitter- und Glamourgirl, dass Beleidigungen am Fliesband austeilt. Im Herzen ist sie allerdings eine gute Fee, würde sich das jedoch nie und nimmer eingestehen. Auch mit ihr hatte ich so richtig viele Lachmomente. Weitere Weggefährten waren dann noch Kevin alias El Magnifico, der von sich selbst behauptet allein durch seine Gedanken Dinge in Brand stecken zu können und der smarte, studierte Straßensänger Tim mit seiner Katze. Einfach herrlich was sich James Gould-Bourn hat einfallen lassen. Ich fühlte mich in keiner Sekunde gelangweilt.

Nebenbei vermittelt das Buch noch eine schöne Botschaft. Egal was für schwere Zeiten auf einen zukommen, gemeinsam kann man alles überstehen und schaffen. Ich fand es auch total schön zu erleben wie sich die Vater-Sohn-Beziehung von Will und Danny entwickelt. Beide haben voneinander gelernt und letztendlich wieder zueinandergefunden. Die Beziehung der beiden war sehr authentisch dargestellt.


Fazit:

Pandatage ist ein großartiges, humorvolles Buch über das Leben und das Schicksal in all seinen Facetten. Trauerbewältigung spielt eine große Rolle. Trotz einiger tragischer Situationen hat man beim Lesen aber immer ein positives Gefühl. Die meisten Szenen sind ohnehin grandios humorvoll und auch etwas überzogen. Wer mal wieder so richtig laut und herzhaft lachen will, sollte sich die Geschichte des Tanzbären nicht entgehen lassen. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung!

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