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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ein Klassiker für Kinder neu erzählt

Der geheime Garten
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Vielfach nacherzählt, neu interpretiert und verfilmt – ‚Der geheime Garten‘ von Frances Hodgson Burnett zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Klassikern der Literaturgeschichte. Und jetzt können ...

Vielfach nacherzählt, neu interpretiert und verfilmt – ‚Der geheime Garten‘ von Frances Hodgson Burnett zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Klassikern der Literaturgeschichte. Und jetzt können ihn auch die Kleinsten in die wunderbare Geschichte über Freundschaft und den Zauber der Natur eintauchen.

Autorin Calista Cabrill hat die Geschichte vom jungen Waisenmädchen Mary, das zu ihrem Onkel nach England geschickt wird, um bei diesem auf dem Anwesen Misselwaithe Manor zu leben, für Kinder ab 4 Jahren adaptiert bzw. stark gekürzt zusammengefasst. Der Kern der Geschichte und die Grundaussagen sind dabei erhalten geblieben. Das Ergebnis ist eine magische, zauberhafte Erzählung über einen Neubeginn, dem Erforschen und Entdecken von Geheimnissen, neuen Freundschaften und dem Zauber der Natur. Genauso wie die Blumen im geheimen Garten erblühen, erblüht auch Mary wieder zu neuem Leben.

Da ich die Geschichte kenne, fand ich das Kinderbuch an einigen Stellen etwas zu stark gekürzt. Mir hat teilweise der Zusammenhang gefehlt. Aber, meine 4-jährige Tochter war und ist begeistert. Was mir gefehlt hat, ist meiner Tochter absolut nicht abgegangen bzw. hat sie auch viel aus den Bildern gelesen und interpretiert. Die zauberhaften Illustrationen von Adelina Lirius sind auch das, was wohl als erstes beim Aufschlagen des Buches ins Auge springen. Ich habe mich in den Zeichenstil und die Farbenpracht sofort verliebt und sie waren mitunter ein Grund, warum ich das Buch bei uns einziehen lassen musste.


Fazit:
Neu erzählt und unglaublich schön illustiert, ist ‚Der geheime Garten‘ nun auch für Kinder ab 4 Jahren zu erleben. Auch wenn mir die Geschichte an einigen Stellen zu stark gekürzt wurde, bin ich sehr begeistert, denn die Kernaussagen „Freundschaft“ und „die Magie und die Kraft der Natur“ sind erhalten geblieben. Große Liebe und Empfehlung!

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Toll gestaltet

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Schulfreunde
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Ich habe das Freundebuch entdeckt, war sofort angetan und habe das Büchlein gleich Mal als Geschenk für einen 6-jährigen Schulanfänger gekauft. Die Begeisterung war groß, nicht nur auf meiner Seite.

Mir ...

Ich habe das Freundebuch entdeckt, war sofort angetan und habe das Büchlein gleich Mal als Geschenk für einen 6-jährigen Schulanfänger gekauft. Die Begeisterung war groß, nicht nur auf meiner Seite.

Mir sind vorallem die Fakten zum Ausfüllen positiv aufgefallen, da man wirklich alles leicht beantworten kann. Neben den Klassikern wie "Lieblingstier", "Lieblingsbuch" und "Hobbies", gibt es auch Bilder zum Ausmalen, z.B. die Augenfarbe und Fakten zum Ankreuzen. Platz für ein Foto gibt es natürlich auch. Außerdem werden am Ende jedes Abschnittes kleine Wissenshäppchen serviert. Es wäre ja sonst auch kein Wieso? Weshalb? Warum?-Buch.

Fazit:

Ein Freundebuch für Jungs und Mädels, dass Spaß beim Ausfüllen bringt und wissenswerte Infos vermittelt. Ich bin wieder einmal begeistert von der Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe.

Veröffentlicht am 08.10.2023

Der Anfang vom Ende...

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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'Finde heraus, wer du bist und was du sein willst in dieser Welt, und es wird nicht mehr viel geben, was dich aufhalten kann.'

(Zitat aus ‚Ever & After – Der schlafende Prinz‘, S. 285)

Meine ...

'Finde heraus, wer du bist und was du sein willst in dieser Welt, und es wird nicht mehr viel geben, was dich aufhalten kann.'

(Zitat aus ‚Ever & After – Der schlafende Prinz‘, S. 285)

Meine Meinung:

Nachdem Stella Tacks letztes Buch absolut überzeugt hat, musste ich natürlich auch ihr neuestes Buch schnellstmöglich lesen. Und Märchenadaptionen mag ich sowieso wahnsinnig gerne. Gesagt, getan – ich habe mich ins Abenteuer gestürzt und bin in eine ziemlich brutale und blutige Geschichte gestoßen worden, in der ausnahmsweise einmal nicht der Prinz die Prinzessin wachküssen muss, sondern eben genau umgekehrt. Was soll ich sagen? Ich habe jede Seite davon geliebt.

Stella Tacks Schreibstil ist einfach grandios. So herrlich unkompliziert und flüssig zu lesen. Und ich feiere den Humor der Autorin jedes Mal aufs neue. Obwohl die Handlung düster und ziemlich brutal ist, kommt der Humor nicht zu kurz.

Auch die erschaffenen Charaktere könnten überzeugen, allen voran Rain White, eine Nachfahrin von Schneewittchen, die kurz vor ihrem 18. Geburtstag steht und von den alten Geschichten ihrer Großmutter nicht viel hält. Schon gar nichts von dem Brauch zur Volljährigkeit einen schlafenden Prinzen, der in der Gruft des Tower of London vor sich hin vegetiert zu küssen. Einer Legende nach soll der Kuss der wahren Prinzessin den Prinzen ins Leben zurück holen. Als Rain gegen ihren Willen an ihrem Geburtstag ihre „Pflicht“ erfüllt, passiert etwas mit dem sie nie gerechnet hätte. Der Prinz erwacht und mit ihm ein Fluch, der die Welt ins Chaos stürzt. Um alle zu retten, muss sich Rain sieben Prüfungen stellen.

Die Handlung ist spannend, temporeich, grausam und blutig. Es gibt einige Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und nicht immer ist klar, wem man vertrauen kann. Ich gebe zu, man kann schon leicht den Überblick verlieren, weil so viel passiert. Eine Liebesgeschichte bzw. ein kleines Love Triangle gibt es auch, allerdings eher untergeordnet.

Toll finde ich, wie Stella die Klassiker der Gebrüder Grimm in ihr modernes Märchen eingebaut hat. Teilweise hat sie diese frei interpretiert, man kann sie aber ganz eindeutig zuordnen. Es macht einfach Spaß die Märchen zu entdecken und die Nachfahren von Schneewittchen, Frau Holle, Aschenputtel und Co. kennen zu lernen.

Und dann kam das Ende. Ein für mich bitteres Ende. Ich würde gerne schreiben ‚Ende gut, alles gut‘, aber leider kann ich das nicht bei diesem Cliffhanger und einem Jahr Wartezeit auf die Fortsetzung.

»Auch gute Menschen können aus den richtigen Gründen schreckliche Dinge tun. Vor allem wenn es aus Liebe ist.«

(Zitat aus ‚Ever & After – Der schlafende Prinz‘, S. 288)

Fazit:

Stella Tack hat mich mit ihrer Art Geschichten zu erzählen und ihrem Humor wieder einmal komplett vereinnahmt und gefesselt. Der Reihenauftakt hat mich absolut überzeugt. Genau so mag ich meine Märchen: düster, rasant und wendungsreich.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Eine Liebe geboren aus einem Fluch

Psyche und Eros
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Auf die Geschichte von Psyche und Eros habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut. Und Luna McNamara hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Eingenommen vom wirklich schön und leicht zu lesenden, ...

Auf die Geschichte von Psyche und Eros habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut. Und Luna McNamara hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Eingenommen vom wirklich schön und leicht zu lesenden, sehr lebendigen Schreibstil der Autorin, bin ich tief in die Griechische Mythologie eingetaucht, habe viele Aspekte dieser neu erfahren, bin auf alte Bekannte gestoßen und habe Psyche, Eros, sowie deren verfluchte Liebesgeschichte, kennen gelernt.

Luna McNamaras Interpretation des Mythos hat mir unglaublich gut gefallen, vorallem weil das Buch soviel mehr als „nur“ die Geschichte von Psyche und Eros beinhaltet. Durch die beiden Protagonisten, die auf den ersten 100 Seiten jeweils aus ihrem Leben erzählen, lernen wir die beiden schon sehr gut kennen. Während Prinzessin Psyche aufgrund der Prophezeihung eines Orakels von Atalante zur Kriegerin ausgebildet wird, tauchen wir mit Eros tief in die Griechische Mythologie ein, gehen bis zu den Anfängen – zu Gaia und der Erschaffung der Welt; quasi der Geburt der Götter

Als Psyche und Eros Aphrodites Fluch zum Opfer fallen, beginnt nach rund einem Drittel deren gemeinsame, sehr außergewöhnliche Geschichte. Eine Liebesgeschichte, geboren aus einem Fluch, die den beiden viel abverlangt und unzählige Hürden bereit stellt.

Grandios fand ich auch die Handlung eingebetteten Sagen und Mythen. So treffen wir zum Beispiel auf Klytemnestra und Iphigenie, auf Elektra und die schöne Helena. Selbst Medusa erhebt ihre Stimme. Ich fand die ganzen Verbindungen unglaublich toll, vorallem leicht verständlich geschrieben und auch nicht zu verwirrend, obwohl eben viele Namen fallen. Die Autorin hat sich auch einige künstlerischen Freiheiten genommen und auch diese fand ich sehr gelungen und passend.

Luna McNamara ist es gelungen mich an die Seiten zu fesseln. Vorallem die zweite Hälfte fand ich unglaublich spannend. Bis zum Ende habe ich mit Psyche und Eros mitgefiebert und einmal mehr die antike Welt, Griechenland, seine Mythen, Sagen und Götter gefeiert.


Fazit:

Luna McNamara hat mich auf eine faszinierende Reise mitgenommen und mich tief in die Griechische Mythologie eintauchen lassen. Neben der tragischen Liebesgeschichte von Psyche und Eros, die aus einem Fluch geboren ist, erzählt die Autorin viele weitere Sagen und Mythen – von Gaia und dem Chaos am Anfang der Welt bishin zu Helena von Troja. Große Empfehlung für Fans Griechischer Mythologie und auch jenen, die sich an diese noch herantasten wollen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Zu viele offene Fragen

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Sabine Schoder hat sich von der wohl tragischsten Liebesgeschichte der klassischen Literatur inspirieren lassen. Ich war total neugierig auf ihre ‚Romeo & Julia‘-Interpretation, muss aber letztlich ...

Sabine Schoder hat sich von der wohl tragischsten Liebesgeschichte der klassischen Literatur inspirieren lassen. Ich war total neugierig auf ihre ‚Romeo & Julia‘-Interpretation, muss aber letztlich sagen, dass mich die Autorin mit mehr Fragen zurück gelassen, als beantwortet hat. Kreativ und eigenwillig ist der Reihenauftakt aber allemal.

Die Handlung dreht sich um die 17-jährige Joy, welche auf den Theaterbühnen der Welt aufgewachsen ist. Ihr Vater ist Schauspieler, ihre Mutter kennt Joy nicht. Joy ahnt von ihrer Abstammung nichts, bis sie kurz vor einer Vorstellung ihres Vaters von einer seltsamen Organisation – der ‚Romeo & Juliet‘-Society nach Verona entführt wird. Dort soll sie eine Akademie besuchen, die von Mitgliedern der Familien Capulet und Montague besucht und geführt wird. Auf den Nachfahren der verfeindeten Familien lastet bis heute ein Fluch. Alle 17 Jahre muss sich ein Liebespaar opfern, damit die anderen überleben. Für Joy, die der Familie Capulet zugeordnet wurde, bedeutet dies, sich niemals in einen Montague zu verlieben.

Normalerweise bin ich immer Feuer und Flamme, wenn es um Akademien Familiengeheimnisse und Flüche geht. Und den Einstieg fand ich auch richtig vielversprechend. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem ich die Auswirkungen des Rosenfluches selbst zu ’spüren‘ bekommen habe. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich gefühlt nur mehr Fragen, die allerdings zu mindest in diesem Auftaktband nicht beantwortet wurden. Warum gibt es den Fluch überhaupt und in welchen Zusammenhang steht der Unstern damit? Nur zwei der Fragen, deren Beantwortung für mein Verständnis wichtig gewesen wären. Abgesehen von den vielen Lücken ist der Fluch selbst auch recht skurril.

Einige Spannungsmomente gibt es schon auch, insgesamt für mich aber zu wenig. Positiv fand ich hingegen, dass das im Klappentext angedeutete Liebesdreieck ausgeblieben ist. Joy steht zwar schon zwischen beiden rivalisierenden Fürsten der Häuser Capulet und Montague. Es ist was die Liebesgeschichte allerdings betrifft eine Richtung vorgegeben. Das Hin und Her zwischen den Auserwählten, was ich so gar nicht mag, bleibt zum Glück aus.

Während ich Joy, Rhyme und Cut sehr gut fassen konnte, sind die zahlreichen Nebencharaktere leider sehr oberflächlich geblieben. Bis zum Schluss habe ich sie teilweise nicht auseinanderhalten können, was für mich ein typisches Zeichen ist, dass es mir an charakterlicher Ausgestaltung fehlt.

Ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, steht noch in den Sternen. Aufgrund der vielen unbeantworteten Fragen hat mir der rote Faden gefehlt.

Fazit:

Eines ist Sabine Schoders Reihenauftakt definitiv: sehr eigenwillig und überaus kreativ. So kannte ich die Geschichte von ‚Romeo & Julia‘ jedenfalls noch nicht. In dieser Hinsicht fand ich das Buch auch gut, weil es eigene Wege geht. Allerdings konnte mich die Handlung nicht wirklich überzeugen, was vorallem daran liegt, dass so gut wie keine Fragen zum Fluch, der auf den Nachfahren der Familien Capulet und Montague lastet, beantwortet werden.

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