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Veröffentlicht am 06.05.2017

Mission impossible: four friends

Die geheime Benedict-Gesellschaft
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Reynie ist ein elfjähriger Waise, der eines Tages auf eine Anzeige stößt, in der besondere Kinder gesucht werden. Er macht die Auswahltests mit und besteht sie alle, genauso wie Kate, Kleber und die winzige ...

Reynie ist ein elfjähriger Waise, der eines Tages auf eine Anzeige stößt, in der besondere Kinder gesucht werden. Er macht die Auswahltests mit und besteht sie alle, genauso wie Kate, Kleber und die winzige Constance. Erst jetzt erfahren die vier Kinder, was sie zu der geheimen Benedict-Gesellschaft führt. Wenn sie bereit sind, werden sie für Mister Benedict Geheimagenten sein, denn jemand versucht, die Weltherrschaft zu übernehmen, indem er unterschwellige Botschaften über die Medien verbreiten lässt und den Menschen den Notstand einredet. Reynie und seine neuen Freunde kommen in das Internat des Mister Curtain und stoßen dort auf eine riesige Intrige, bei der Menschen unter anderem das Gedächtnis gelöscht werden soll.

Die vier sind mal echt sehr besondere Kinder. Reynie ist ein echter Denker, der kriegt schnell jeden Zusammenhang mit (mich jedenfalls hat er öfter alt aussehen lassen). Kleber, der eigentlich George Washington heißt, hat ein fotografisches Gedächtnis und kann sich alles merken, was er je gehört oder gesehen hat. Kate ist sportlich und extrem tapfer und Constance - na, die ist winzig, stur bis einer weint und ohne sie ginge gar nichts. Mir hat das Buch jedenfalls mega Spaß gemacht beim Lesen, zumal ich vor ein paar Monaten ja aus Versehen über das Buch des Nicolas Benedict gestolpert bin und schon sehr begeistert war. Hier hat mal ein Autor echt Spaß gehabt, Kindern was zuzutrauen und originelle Einfälle zu verarbeiten, das alles super verpackt in eine spannende Geschichte und mit viel Wert auf Freundschaft und Zusammenhalt, ohne in was Belehrendes abzutauchen. Fand ich cool. Werde die Nachfolger auch noch lesen und empfehle das Buch allen, die noch Kind geblieben sind oder Erwachsensein nicht als Fulltimejob ansehen.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Freitags gibt es Fisch

Björn Freitag – Smart Cooking
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Einfacher geht's nicht, heißt der Untertitel des Kochbuches, und der zumindest ist richtig. Die enthaltenen Rezepte sind echt einfach zuzubereiten. Oftmals braucht man auch nur einen einzigen Topf oder ...

Einfacher geht's nicht, heißt der Untertitel des Kochbuches, und der zumindest ist richtig. Die enthaltenen Rezepte sind echt einfach zuzubereiten. Oftmals braucht man auch nur einen einzigen Topf oder eine einzige Pfanne, mehr als zwei Töpfe/Pfannen selten. Wenn das smart cooking ist, ok. Dann hatte ich das falsch verstanden. Für mich hätten die Rezepte jedenfalls mehr Pfiff haben können.

Zum Aufbau:
Freitag unterscheidet zwischen den Basics-Zutaten und denen, die man dazukaufen muss. Dazu hat er eine Liste für die Basics erstellt. Die meisten leuchten mir ein, ob es wirklich Kokosessig sein muss, darüber kann man spekulieren, aber ist kein Grund, sich daran aufzuhängen.
Nach dieser kurzen Erklärung, was notwendig sein sollte (oder nicht) geht es sofort ans Eingemachte. Fleisch (wobei dabei auch noch zwischen Fleisch und Geflügel unterschieden wird), Gemüse, Fisch, Suppen und Salate bekommen ihre eigenen Abteilungen.

Die Rezepte:
Das ist das erste Kochbuch, bei dem ich nach drei Rezepten keine Lust mehr habe bzw. nichts mehr finde, das mich so richtig reizt. Was ich probiert habe, war ok, aber von dem Blumenkohlcrumble abgesehen, nichts Besonderes. Vielleicht ist es mir einfach ein bisschen zu einfach oder zu smart - wozu man eine Kochanweisung braucht, um Kartoffeln, Kohlrabi und Bratfisch zu machen, ist mir rätselhaft, und ich bin wirklich kein Küchenprofi.

Sonstiges: Sorry, es gibt keine Lesebändchen. Aber für Kochbüchersammler ist es bestimmt ein nettes Stück im Regal.

Zusammenfassung: Hat mich nicht umgehauen. Nett, auch alltagstauglich. Für mich jedoch eher zu alltagstauglich.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Der Detektiv des Übersinnlichen gibt sich die Ehre

JACKABY
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Abigail Rook ist eine junge Frau, die gerne Abenteuer erleben würde. Aus diesem Grund kommt sie 1892 ziemlich abgebrannt nach einer ganz schönen Odyssey in Amerika an, einer Stadt namens New Fiddleham. ...

Abigail Rook ist eine junge Frau, die gerne Abenteuer erleben würde. Aus diesem Grund kommt sie 1892 ziemlich abgebrannt nach einer ganz schönen Odyssey in Amerika an, einer Stadt namens New Fiddleham. Zufällig läuft sie dem seltsamen Mr Jackaby über den Weg, der ein Detektiv ist. Einzigartig auf seine Weise, obwohl er nur selten als beratender Detektiv tätig ist, denn Jackaby sieht Übernatürliches und kann dadurch auch Fälle lösen, bei denen die normale Polizeiarbeit versagen muss. Er stellt Abigail als Assistentin ein, und schon stecken sie gemeinsam in einem mysteriösen Fall eines Serienmörders. Dabei begegnen sie nicht nur misstrauischen Polizisten, seltsamen Frauen, die Trolle unter einer Brücke besänftigen und Geistern, sondern auch Banshees, Gestaltwandlern und einem Killer, der an Bösartigkeit kaum zu übertreffen ist.

Jackaby ist nett. Nicht nur zum schnellen Lesen, sondern auch von der Idee her und den Protagonisten. Das ganze Drumherum, wie sich das Übernatürliche einfügt, ist originell und manchmal gibt's sogar einen Anflug von 19. Jahrhundert-Flair, wenn auch nicht so viel wie erwartet. Die Lektüre hat Spaß gemacht, und sollte es einen Nachfolger geben, werde ich ihn lesen. Zu kritisieren hätte ich nur, dass mir der Täter von Anfang an zu eindeutig war und das Finale zu schnell abgehandelt. Nachdem jetzt aber alle wichtigen Personen eingeführt worden sind, bleibt für den Nachfolger mehr Platz für Plot, so dass ich erwarte, einen ausgefeilteren Kriminalfall im nächsten Buch vorzufinden.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Aufstand der Silico-Amerikaner

Hagerstown
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In einer nahen Zukunft - schätzungsweise 30 bis 50 Jahre in die Zukunft - ist es relativ normal, dass die Menschen genetisch verändert sind. Viele Eltern haben ihre Kinder tunen lassen, ob jetzt immer ...

In einer nahen Zukunft - schätzungsweise 30 bis 50 Jahre in die Zukunft - ist es relativ normal, dass die Menschen genetisch verändert sind. Viele Eltern haben ihre Kinder tunen lassen, ob jetzt immer zum Besseren, lässt sich diskutieren. Anders ist einer von den Veränderten, er hat Muskeln, mit denen er sich superschnell bewegen kann - der Nachteil ist, dass er sich diese auch superschnell reißt oder zerrt. Viele seiner Freunde haben Okulare an ihren Augen oder können mit einem Augenblinzeln Daten herunterladen. Als es zu einer Katastrophe in Hagerstown kommt, wo etwa 85 Prozent der Bevölkerung plötzlich umfällt und stirbt, gibt es also für die Regierung keine Möglichkeit zu verhindern, dass sich das im Netz verbreitet. Doch NatSec, der Geheimdienst, tut trotzdem alles, um die Verbreitung dieser Todesfälle zu verhindern, und geht dabei auch über Leichen. Anders und einige seiner Bekannten rutschen mehr zufällig in einen Kampf, der sich zwischen den Veränderten und den Unveränderten auszuweiten droht.

Schon das zweite Buch, das ich dieses Jahr lese, und sich mit so einer Thematik befasst. Ganz offensichtlich ist es so, dass Zukunftsforscher oder Mediziner stark damit rechnen, dass in nicht weit entfernter Zeit die Menschen anfangen, sich per Nanobots oder Genmanipulation zu verändern. (Einerseits finde ich das mega faszinierend, andererseits auch erschreckend.) Hagerstown führt diese Überlegungen noch ein Stück weiter; die meisten Leute verfügen über eine virtuelle Begleitung, die ihr Leben vereinfacht, einen Avatar, eine künstliche Intelligenz, meist als eine Art Hausdiener benutzt. Doch was, wenn diese künstlichen Intelligenzen anfangen, richtig intelligent zu werden? Damit beschäftigt sich dieses Buch, auch mit der Frage, in wie weit Menschlichkeit geht - sind wir nur Menschen, wenn wir aus Fleisch und Blut bestehen? Wenn es in Hagerstown nicht ab und zu ein bisschen arg verwirrend zugehen würde, könnte das Buch ein Riesenkracher sein, auch bleibt die Ausarbeitung der Protagonisten ein wenig blass. Trotzdem gibt es eine Leseempfehlung für alle, die auch nach Beendigung eines Buches noch gern über dessen Inhalt nachdenken und sich mit der möglichen Zukunft beschäftigen möchten.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Magie für Muggle

Harry Potter und der Stein der Weisen (Schmuckausgabe Harry Potter 1)
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Die Geschichte um den Waisen Harry, der dem Stein der Weisen nachjagt in seinem ersten Abenteuer, ist wohl mittlerweile so gut wie jedem bekannt, der nicht völlig ignorant ist oder die letzten 20 Jahre ...

Die Geschichte um den Waisen Harry, der dem Stein der Weisen nachjagt in seinem ersten Abenteuer, ist wohl mittlerweile so gut wie jedem bekannt, der nicht völlig ignorant ist oder die letzten 20 Jahre auf einer Insel verschollen war. Für diejenigen eine kurze Zusammenfassung:

Harry ist ein Waise, der bei seinen missgünstigen Verwandten, Onkel Vernon, Tante Petunia und Cousin Dudley, aufwächst. Sie behandeln ihn wie einen Hauselfen, obwohl sie nicht mal wissen, was das ist, lassen ihn in einer Besenkammer schlafen und als Aschenputtel arbeiten. Das ändert sich an seinem 11. Geburtstag, denn da erfährt Harry, dass er ein Zauberer ist und ab jetzt auf die Zaubererschule Hogwarts gehen wird. Doch er ist ein Waise, weil seine Eltern von Voldemort getötet wurden, und dieser fängt gerade erst an, sich von einer gewissen Unpässlichkeit zu erholen und wieder sein Unwesen zu treiben. Harry gerät in Lebensgefahr - doch er findet auch die besten Freunde der Welt: Ron Weasley, den rothaarigen Schlacks, der besser Schachspielen kann als Kasparow und Hermine Granger, das wandelnde Wikipedia. Gemeinsam stellen sie sich unvorstellbaren Gefahren.

Eine Neuausgabe - braucht's die wirklich? Nun, vielleicht nicht im Sinne von "Wie die Luft zum Atmen" oder "Salz im Essen", aber wirklich schaden tut's nicht. Schon gar nicht mit diesen extrem genialen Illustrationen. Für mich hätten die Landschaftszeichnungen ein bisschen "hübscher" oder "deutlicher" sein dürfen, aber dafür glänzt diese Ausgabe mit absolut gelungenen Porträts, die Altbekanntes aufgreifen, aber trotzdem was Eigenes hinzufügen. Richtig gut sind zwischendurch auch Referenzen auf Newt Scamander mit den verschiedenen Vorstellungen des Trolls beispielsweise, was im Original so nicht vorkommt, ganz großes Kino. Auch gefallen hat mir, dass in dieser Ausgabe endlich Sirius Black Sirius Black heißen durfte und nicht mit "der junge Sirius Schwarz" erwähnt wird. Was soll ich sagen? Das Buch ist absolut empfehlenswert und ich kann's nicht erwarten, auch die anderen davon in den Händen zu halten.