Am Ende der Welt
Sturmland - Die ReiterDer Klappentext verspricht uns eine düstere Dystopie. Immerhin ist die Natur am Ende, Stürme und Wildschweinhorden bedrohen die wenigen Außenposten in der schwedischen Wildnis und eine Regierung macht ...
Der Klappentext verspricht uns eine düstere Dystopie. Immerhin ist die Natur am Ende, Stürme und Wildschweinhorden bedrohen die wenigen Außenposten in der schwedischen Wildnis und eine Regierung macht einen auf Big Brother und überwacht alles und jeden. In dieser nahen Zukunft lebt Elin mit ihrer Familie recht isoliert von allem, was man Stadt oder Siedlung nennen kann. Mit Überwachungskameras beobachten sie die Grenzen ihres Landes, mit Pferden überwinden sie Entfernungen. Einerseits sind sie ziemlich hochtechnisiert, andererseits irgendwo in der Mitte des 20. Jahrhunderts stehen geblieben. Als eines Tages Elin und ihr Bruder auf dem Rückweg von einem Handelsposten überfallen und ihr Bruder gekidnapt wird, muss sie sich auf den Weg machen, ihn zu finden und die Verhandlungen zu seiner Freilassung führen. Wenn man erst sechszehn und auf sich allein gestellt ist, scheint das in so einer lebensfeindlichen Situation eine nahezu unlösbare Aufgabe.
Wie man an der Punktebewertung erkennen kann, hatte ich wohl mehr erwartet. Eine ausgearbeitetere Ausgangssituation, durchdachtere Geschehnisse. Ja, das Leben ist wohl nicht einfach. Aber ich hatte es mir noch bedeutend mühseliger vorgestellt, auch die ganze Sache um ihren Bruder. Das hätte alles viel, viel eindringlicher, erschütternder erzählt werden können. Stattdessen beschränkt sich Wahl darauf, seine Handlungen wie Stichpunkte abzuarbeiten, ohne näher auf irgendetwas einzugehen. Wie sich die Sache mit ihrem Bruder löst, zum Beispiel, war geradezu lächerlich in ihrer Einfachheit. Oder wie der Autor Leute killt. Sie drehte sich um, ups, da lag derjenige, der ihr helfen wollte. Oh, schade. Na, passiert halt.
Was soll ich sagen? Natürlich weiß ich, dass es ein Mehrteiler ist und man nicht alles in dem ersten Band unterbringen kann. Trotzdem wäre ein Hintergrund, der den Leser besser einführt, angebracht gewesen. Ob sich Band 2 in meinen Augen steigern konnte? Seht selbst.