Ein Kunstskandal sondergleichen
Der falsche VermeerIn seinem historischen Roman Der falsche Vermeer greift der Autor Patrick van Odijk einen der größten Skandale der Kunst in der Nachkriegszeit auf. Sein Roman basiert auf wahren Begebenheiten und greift ...
In seinem historischen Roman Der falsche Vermeer greift der Autor Patrick van Odijk einen der größten Skandale der Kunst in der Nachkriegszeit auf. Sein Roman basiert auf wahren Begebenheiten und greift die geschichtlichen Fakten rund um den Maler und Fälscher Han van Meegeren auf. Die Tatsache, dass van Meegeren mehrerer vermeintliche Gemälde von Vermeer schuf, diese von den Kritikern und Kunsthistorikern als echt bescheinigt und für Unsummen von renommierten Sammlern und Museen aufgekauft wurden, sorgte nach der Aufdeckung für einen medienwirksamen und weltweiten Skandal. Van Odijk erschuf auf diesem Gerüst einen spannenden Roman rund um seinen fiktiven Kunstfälscher, der auch noch sehr gelungen die Situation in der Zeit der 30er und 40er Jahren in den Niederlanden aufzeigt. Außerdem liefert dieser Roman einen guten Einblick in die Geschäfte mit der Kunst und die Einordnung einzelner Werke in die Kunstgeschichte.
Die Reporterin Meg van Hettema, hat während der Besatzungszeit für eine Untergrundzeitung geschrieben, nun nach der Befreiung soll sie, wenn es nach ihrem Redakteur geht über Alltagsgeschichten, über Hausfrauen und Lappalien berichten. Allerdings kommt sie einer brisanten Geschichte auf die Spur. Der Maler Jan van Aelst soll Geschäfte mit den Deutschen gemacht haben und wertvolle Kunstwerke der niederländischen Malerei an die Feinde verkauft haben. Meg gelingt es, den Maler zu interviewen und dieser gesteht ihr, dass der Vermeer, den er an Göring verkaufte in Wahrheit sein Werk war und eben kein echter Vermeer. Vom Kollaborateur zum Held des Wiederstandes und genauso schnell wieder ein verhasster Verbrecher. Van Aelst liefert Meg mehr als eine gute Story für ihre Zeitung. Schicht für Schicht deckt die engagierte Reporterin das Gesamtbild der Geschichte auf.
Ich persönlich fand die Vermischung von Fiktion und Fakten sehr gelungen und überzeugend dargestellt. Der falsche Vermeer gleicht einem Krimi, bei dem immer neue Wendungen und Entdeckungen für Überraschungen und Spannung sorgen.