Profilbild von Ascora

Ascora

Lesejury Star
online

Ascora ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ascora über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ben Kitto ermittelt

Nachts schweigt das Meer
0

Bei Krimis verrate ich grundsätzlich nicht mehr zum Inhalt als schon der Klappentext: „… Detective Inspector Ben Kitto wollte bei seiner Rückkehr auf die Scilly-Inseln vor Cornwall eigentlich nur eines: ...

Bei Krimis verrate ich grundsätzlich nicht mehr zum Inhalt als schon der Klappentext: „… Detective Inspector Ben Kitto wollte bei seiner Rückkehr auf die Scilly-Inseln vor Cornwall eigentlich nur eines: zur Ruhe kommen. Seinem Onkel beim Bootsbau helfen, sich vom Inselwind den Kopf freipusten und London hinter sich lassen. Soweit der Plan. Doch bereits bei der Ankunft auf seiner Heimatinsel Bryher wird die 16-jährige Laura Trescothick vermisst und kurz darauf ermordet aufgefunden. Ben meldet sich freiwillig, die Ermittlungen zu übernehmen, aber bald hat er mehr Verdächtige, als ihm lieb ist. Darunter auch Menschen, die er sein Leben lang kennt und die ihm viel bedeuten. Denn in der kleinen Inselgemeinschaft auf Bryher gibt es dunkle Geheimnisse. Und der Täter kann jederzeit erneut zuschlagen. …“ Ich will ja nicht aus Versehen zu viel ausplaudern.
Mit der Insel Bryher wählte die Autorin Kate Penrose einen begrenzten Raum, der mit seinen knapp 100 Einwohnern recht überschaubar ist, außerdem sorgt ein Sturm dafür, dass niemand auf die Insel kommt oder sie verlässt. Auch ansonsten wurde die Beschreibung der Insel und der Atmosphäre dort wunderbar umgesetzt und man hat beim Lesen die Landschaft bildlich vor Augen, man merkt richtig, dass die Autorin mit den Scilly Inseln vertraut ist. Natürlich wurden auch die Charaktere sehr authentisch und liebevoll beschrieben, so dass sie wirklich lebendig rüberkommen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht des Detective Inspectors Ben Kitto, man ist demnach als Leser hautnah bei den Ermittlungen dabei und ist mit ihm eigentlich auf einem Wissensstand. Dadurch wird man als Leser besonders zum Miträtseln bei diesem doch sehr verzwickten Fall eingeladen.
Von mir eine klare Lesempfehlung an alle Krimifans.

Ich danke dem Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Ein heißer Anwalt

Dirty Rich – Verbotene Leidenschaft
1

Der Klappentext: „…Reese Summer ist einer der profiliertesten Anwälte New Yorks. Und weltberühmt, seit er bei einem umstrittenen Fall die Verteidigung übernommen hat. Und er ist ein arroganter (wenn auch ...

Der Klappentext: „…Reese Summer ist einer der profiliertesten Anwälte New Yorks. Und weltberühmt, seit er bei einem umstrittenen Fall die Verteidigung übernommen hat. Und er ist ein arroganter (wenn auch sehr attraktiver) Frauenheld. Cat Maxwell berichtet aus dem Gerichtssaal. Sie beobachtet ihn, studiert ihn. Sie kennt seinen Ruf als erfolgreicher Anwalt. Und den als Playboy. Sie weiß, dass sie sich in Acht nehmen sollte. Aber gegen ihre Gefühle ist sie machtlos. Damit sie weiter professionell berichten kann, will sie ihm aus dem Weg gehen. Aber die Anziehung ist gnadenlos. Das Versprechen vollkommen. Und die Katastrophe unausweichlich…“
Zum Inhalt: In ihrem Lieblingscafe gerät Cat mit einem arroganten, selbstüberzeugten Anzugträger aneinander, der sie gleichzeitig anzieht. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, es handelt sich dabei um den Starverteidiger Reese, dessen nächsten Fall sie vor Gericht verfolgen und in ihrem Blog behandeln will. Ein erneutes Aufeinandertreffen ist somit unausweichlich und schnell wird klar die Anziehung ist auf beiden Seiten unwahrscheinlich stark.
Zum Stil: Die Story in Ich-Form, abwechselnd von Cat und Reese erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, die Sprache modern und durchaus direkt. Die Charaktere der beiden Hauptpersonen werden dadurch natürlich besonders gut dargestellt und ihre Motivationen und Gedanken dem Leser gut nahe gebracht. Es ist bei beiden auch sofort klar, dass die sexuelle Anziehung ausgelebt werden sollte, nur wann dieser One-Night-Stand geschehen wird und ob nicht doch mehr daraus wird, ist noch Verhandlungssache. Es geht natürlich auch sehr schnell zur Sache, doch wie bei den Büchern von Lisa Renee Jones üblich, durchaus geschmackvoll und einfach heiß. Zusätzlich zur sexy Liebesgeschichte kommt noch ein packender Gerichtsfall hinzu, auf dessen Ausgang man mitfiebern kann und der für eine gehörige Portion Spannung sorgt. Für Kenner der Serie Tall, Dark and Deadly kommt es auch zu einem Wiedersehen mit den Walker-Brüdern, ansonsten kann dieser Band aber wirklich gut alleine gelesen werden – es gibt auch keinen Cliffhanger, sondern es kommt zu einem Abschluss – auch wenn ich persönlich schon auf den nächsten Buch der Reihe Dirty Rich hin fiebere.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Auftakt der Dirty Rich Reihe mit heißer Erotik und viel Gefühl, einem spannendem Gerichtsfall und einigen interessanten Einblicken in die Fallstricke der Justiz und eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Ich danke dem Verlag beHEARTBEAT by Bastei Entertainment und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Zimmerschied ermittelt wieder

Tod im Abendrot
0

Klappentext: „Ein Doppelmord nahe des Flaucher-Biergartens erschüttert das sommerliche München. Ein Liebespaar wurde mit gezielten Schüssen aus nächster Nähe getötet. Kurz bevor es seinen Verletzungen ...

Klappentext: „Ein Doppelmord nahe des Flaucher-Biergartens erschüttert das sommerliche München. Ein Liebespaar wurde mit gezielten Schüssen aus nächster Nähe getötet. Kurz bevor es seinen Verletzungen erlag, gab eines der Opfer LKA-Präsident Karl Zimmerschied noch einen mysteriösen Hinweis: Es war ein Mörder ohne Gesicht. Zimmerschied steht vor einem Rätsel. Während er noch grübelt, erreicht ihn der Anruf einer alten Schulfreundin: Die Gymnasialdirektorin Caro von Lavalle wird mit einem schlüpfrigen Video im Darknet erpresst. Der LKA-Präsident begibt sich in die Abgründe des Internets – und in große Gefahr …“
Bei Krimis bin ich mit Inhaltsangaben, die über den Klappentext hinausgehen immer vorsichtig, ich will ja nicht aus Versehen zu viel verraten.
Bei der Lektüre dieses Krimis merkt man gleich, dass der Autor Jörg Steinleitner als Jurist quasi vom Fach ist und dass er vor allem München kennt (und das nicht nur als Tourist). Er schickt zum zweiten Mal den LKA-Präsident Karl Zimmerschied auf Verbrecherjagd und überzeugt in einem scharfsinnigen, gut recherchierten und ja auch humorvollen Krimi. Geschrieben ist der Krimi in der Dritten Person mit einem Allwissenden Erzähler, was den Stil in meinen Augen besonders flüssig und leicht lesbar macht. Obwohl es sich um den zweiten Fall des LKA Präsidenten handelt und einige Personen bereits aus dem ersten bekannt sind, kommt man wunderbar in die Geschichte hinein und kommt auch mit den einzelnen Protagonisten gut zurecht – ich selbst kannte den ersten Fall nämlich auch nicht.
Auf jeden Fall ist Zimmerschied kein Schreibtischhengst, sondern will immer hautnah bei den Ermittlungen dabei sein, sehr zur „Freude“ seiner Kommissare und alleine dadurch entstehen schon einige amüsante Momente.
Es handelt sich bei Tod im Abendrot um einen Krimi der den Leser zum miträtseln und mitfiebern einlädt und seinen Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht hält. Ich bin schon jetzt auf den nächsten Fall gespannt.
Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Die Honigdachse treiben wieder ihr Unwesen

Honey Badgers
0

Das Cover: Das Cover ist wie bei dem des ersten Bandes in monochromen Tönen gehalten, die Profilbilder eines jungen Frau und eines jungen Mannes sind Hinterkopf an Hinterkopf gegeneinander gesetzt. Der ...

Das Cover: Das Cover ist wie bei dem des ersten Bandes in monochromen Tönen gehalten, die Profilbilder eines jungen Frau und eines jungen Mannes sind Hinterkopf an Hinterkopf gegeneinander gesetzt. Der Titel hebt sich von dem relativ dunkel gehaltenen Titelbild in einem Goldton deutlich ab. Das O in Honey endet dabei in einem stilisierten Dachskopf.

Der Klappentext: „Stevie Stasiuk-MacKilligan hat es nicht leicht. Ihre tollkühnen Schwestern sind ständig in Gefahr, ihr Vater ist ein mordlustiger Honigdachs-Gestaltwandler und sie selbst ist ein einziges Nervenbündel. Sie braucht dringend eine Möglichkeit, um sich zu entspannen. Dabei ist es gar nicht so leicht, loszulassen, wenn an jeder Ecke Gefahren lauern und es sogar die eigenen Familienmitglieder auf einen abgesehen haben. Aber Stevie stellt fest, dass man Entspannung manchmal in den ungewöhnlichsten Momenten findet. Zum Beispiel bei dem Panda-Gestaltwandler und Bodyguard Shen Li – denn der ist genau der richtige Panda, um einer Frau, die schon viel gesehen hat, etwas Neues beizubringen.“

Zum Inhalt: Es handelt sich um den zweiten Band der Honigdachs-Serie von G.A. Aiken. Der Honigdachs gilt im Tierreich als ausgesprochen aggressiv und furchtlos und schlägt selbst deutlich größere und stärkere Raubtieren wie Raubkatzen oder Bären in die Flucht. Mit dieser Tierrasse erschuf G.A. Aiken sehr ungewöhnliche Gestaltwandler, vor allem wenn sie, wie in diesem Fall auch noch Hybride – sprich Mischlinge sind. Dieser Band setzt die Geschichte der drei MacKilligan-Schwestern fort: Charlie ein Honigdachs-Wolf- Mischling (die Hauptprotagonistin von Honigsüß & Bitterböse), Max einem reinen Honigdachs und eben Stevie, ein Honigdachs-Tiger-Mischling, alle drei auf ihre ganz besondere Weise ungewöhnlich, durchgeknallt und dennoch faszinierend. Stevie, ist anders, paranoid, depressiv, manisch, schreckhaft, ängstlich und ein Genie in Naturwissenschaften und Musik. Und sie ist gefährlich, noch mehr wenn sie ihre tierische Form annimmt. Da sie und ihre Schwestern sich in New York und bei den Bären wohl fühlen, versucht sich Stevie zusammen zu reißen und ihre Hybrid-Seite unter Kontrolle zu halten und ihre Ängste zu bekämpfen, was gar nicht so einfach ist. Ein Ruhepol in ihrem Leben bildet der Große Panda Gestaltwandler Shen, der schnell mehr für sie wird als ein Bodyguard. Auch mit den niedlichen Pandabären wählt Aiken eine ungewöhnliche Rasse für ihre Gestaltwandler, aber einen gelungenen Gegenpart zu den Honigdachsen.

Zum Stil: Der Schreibstil ist äußerst mitreißend und flüssig. Die Ereignisse folgen so schnell aufeinander, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Da die verschiedenen Charaktere und vor allem ihre Wandler spezifischen Eigenheiten bereits aus dem ersten Teil bekannt sind, findet man sich schnell in die Geschichte ein – ich würde aber unbedingt empfehlen den ersten Teil auch zuerst zu lesen. Gerade das Zusammenspiel der drei tollkühnen, verrückten und doch wie Pech und Schwefel zusammenhaltenden Schwestern und das Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Rassen sorgt für einige dramatische und echt witzige Szenen. Auch die natürlichen Vorlieben und Abneigungen der jeweiligen Tierrassen der Wandler werden berücksichtigt und sorgen für Konfliktpotential, ebenso wie der gesamte Clan der Honigdachse, die alle zu einer Beerdigung zusammen kommen. In sich ist die Geschichte von Stevie und Shen abgeschlossen, ich persönlich bin aber schon sehr gespannt wie es mit Max weitergeht und ob dann alle Probleme der Schwestern aus dem Weg geräumt werden.

Mein Fazit: Eine sehr gelungene Fortsetzung mit einer spannenden und sexy Story aus der Welt der doch sehr ungewöhnlichen Gestaltwandler, mit äußerst amüsanten und wirklich lustigen Szenen.

Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Lady Anne, eine bemerkenswerte Frau

Lady Annes Geheimnis
0

Der Klappentext: „Sommer 1714. Seit drei Jahren lebt Anne als Zofe am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig. Ihre Eltern haben sie zur Vertuschung einer unehelichen Schwangerschaft nach Hannover verbannt und ...

Der Klappentext: „Sommer 1714. Seit drei Jahren lebt Anne als Zofe am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig. Ihre Eltern haben sie zur Vertuschung einer unehelichen Schwangerschaft nach Hannover verbannt und ihr das Kind weggenommen. Nichts will Anne mehr, als nach England zurückzukehren und ihren Sohn zu finden. Als Georg Ludwig zum englischen König ausgerufen wird und mit seinem Hof nach London zieht, bietet sich ihr die erhoffte Gelegenheit. Zugleich wird ihr Geheimnis für sie noch gefährlicher, denn der Vater ihres Kindes zählt zu Georgs erbittertsten Gegnern …“

Zum Inhalt: Der Engländerin Anne Baynes ist mit das Schlimmste passiert, das einer jungen, unverheirateten Frau passieren konnte – sie wurde schwanger. Nach der Geburt ihres Sohnes, wurde ihr das Kind entzogen und sie musste an den Hof von Hannover ins Exil. Nach drei Jahren träumt sie immer noch davon nach Hause zurückzukehren und ihren Sohn zu finden. Als Georg Ludwig von Hannover als George I. den englischen Thron besteigt, hat sie endlich die Möglichkeit dazu. Doch schnell wird sie in ein politisches Ränkespiel verwickelt.

Zum Stil: Erzählt wird dieser gut recherchierte historische Roman in der dritten Person in einer äußerst bildlichen und flüssigen Sprache. Beim Lesen wird man direkt in diese aufregende Zeit des 18. Jahrhunderts und an den deutsch-englischen Hof entführt. Ein ausführliches Glossar und ein Personenregister erleichtern dabei den Einstig. Aber alle Personen, egal ob fiktiv oder historisch belegt, sind sehr lebendig und authentisch beschrieben und man kann sich beim Lesen gut in ihre Handlungen einfühlen. Der Autorin Martha Sophie Marcus ist hier in meinen Augen eine perfekte Mischung aus historischen Fakten und schriftstellerischer Fiktion gelungen und ein entscheidendes Kapitel der englischen Geschichte wird an Hand des Schicksals einer starken und bemerkenswerten jungen Frau erzählt.

Mein Fazit: Ein historischer Roman mit einem gewissen Anteil Politthriller mit einer spannenden Verschwörung und der Geschichte einer jungen Frau, die um ihre Selbstbestimmung und ihre Zukunft kämpft.

Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.