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Veröffentlicht am 27.12.2019

Eine aussichtslose Liebe

Die Geliebte des Nachtwächters
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Der Klappentext: „Das Emsland zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs: Martha ist die Tochter des Bürgermeisters im kleinen Städtchen Schüttorf und damit eine gute Partie. Doch auch wenn sie jung ist, weiß ...

Der Klappentext: „Das Emsland zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs: Martha ist die Tochter des Bürgermeisters im kleinen Städtchen Schüttorf und damit eine gute Partie. Doch auch wenn sie jung ist, weiß sie, was sie will: Ein selbstbestimmtes Leben - und Jost, den Nachtwächter. Doch heiraten soll sie Valentin, den Sohn eines Ratsherren. Und Valentin drängt auf eine rasche Hochzeit, denn katholische Söldnertruppen rücken vor, um die Stadt einzunehmen - will er womöglich der nächste Bürgermeister werden? Martha misstraut Valentin zutiefst und muss feststellen, dass dieser nicht nur machtgierig und eitel ist, sondern auch fest entschlossen, ihre Liebe zu Jost endgültig zu zerstören. Kann Martha ihn aufhalten?…“
Zum Inhalt: Dieser historische Roman spielt während des 30-jährigen Krieges in einem kleinen Städtchen und die päpstlichen Truppen sind schon sehr nahe. In dieser unsicheren Zeit soll die junge Martha unbedingt standesgemäß verheiratet werden. Doch mit der Wahl ihrer Eltern ist sie alles andere als glücklich, sie findet Valentin arrogant, eitel und herrschsüchtig. Ihr würde der Nachtwächter Jost sehr viel besser gefallen, doch der ist nicht standesgemäß und somit unerreichbar für sie. Außerdem kommt es zu mehreren Brandstiftungen und ausgerechnet Jost gerät unter Verdacht.
Zum Stil: Die Story wird in der 3. Person erzählt und der Leser begleitet hauptsächlich Martha auf ihrem Weg, das Gefühlschaos der Bürgermeistertochter wird dadurch auch besonders deutlich. Insgesamt werden alle Charaktere sehr lebendig und bildlich beschrieben. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar und flüssig, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Der Schwerpunkt bei dieser Geschichte liegt mehr auf der Liebesbeziehung als auf dem historischen Kontext und sorgt mit dem drohenden Truppen und den Bränden für einige Spannung.
Mein Fazit: Ein romantische Geschichte um eine scheinbar aussichtslose Liebe.

Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2019

Eine verwickelte Familiengeschichte

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Der Klappentext: „Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln ...

Der Klappentext: „Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, denn hier lebt ihre Großmutter. Vielleicht ist ein Ausflug in die Vergangenheit ihrer Familie genau die Ablenkung, die sie nach der Trennung von ihrem Freund braucht. Allerdings ist Maighreads Großmutter vorerst alles andere als begeistert vom Auftauchen ihrer Enkelin. Aber Maighread hat genug zu tun, schließlich hat der gemütliche Wollladen in dem kleinen Ort am Loch Lomond ihren heimlichen Traum von solch einem Strickparadies geweckt. Vielleicht ist es genau diese Leidenschaft für das Handarbeiten, die Maighread und ihre Großmutter näher zusammenbringt.“

Zum Inhalt: Maighreads Leben steht gerade Kopf: Freund weg, Job weg, Wohnung weg. Sie schlüpft bei ihrer Mutter unter und bekommt gleich den nächsten Schlag verpasst: ihre Mutter hat sie all die Jahre belogen, ihre Großeltern sind gar nicht bei einem Flugzeugabsturz gestorben, sondern leben möglicherweise noch. Kurzentschlossen fährt sie nach Loch Lomond um sie kennenzulernen. Aber die Großmutter empfängt sich nicht offenen Armen. Und da ist ja noch die Ungewissheit wie es jetzt beruflich und überhaupt weitergehen soll.

Der Stil: Die Autorin Susanne Oswald hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Erzählt wird in der 3. Person und man begleitet hauptsächlich die Protagonistin Maighread, eigentlich eine sympathische junge Frau, auf der Suche nach ihrer Großmutter und einer neuen Zukunft. Nachdem Stricken ihre Leidenschaft ist, träumt sie von einem eigenen Strickparadies, was zwar ausschlaggebend für den Titel und das Cover ist, ansonsten aber etwas untergeordnet ist. Man erfährt zwar einiges über die Highlandschafe und –wolle und es werden am Ende des Buches auch einige Strickanleitungen zu Maighreads Kunstwerken gegeben, aber ansonsten bleibt der Laden nebensächlich. Obwohl ich den Stil und auch die Grundzüge der Story richtig gut fand, muss ich leider sagen, dass nicht das volle Potential ausgeschöpft wurde. Es gibt einige gute und interessante Wendungen, aber die Lösungen sind dann leider zu einfach gestrickt.

Mein Fazit: Ein kurzweiliger Wohlfühlroman in einer herrlichen Landschaft mit interessanten Wendungen aber ohne echte Höhepunkte.

Ich danke dem Mira Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

Ein abenteuerlicher Tag für eine Ratte

Tote Bauern melken nicht
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Der Klappentext: „Als Bauernhofratte Ede ein ADAC-Spielzeugmotorrad findet, befördert er sich kurzerhand selbst zum Pannenfahrer. Der erste Einsatz führt ausgerechnet in den Stall, in dem der tote Bauer ...

Der Klappentext: „Als Bauernhofratte Ede ein ADAC-Spielzeugmotorrad findet, befördert er sich kurzerhand selbst zum Pannenfahrer. Der erste Einsatz führt ausgerechnet in den Stall, in dem der tote Bauer liegt. Mord ist zwar keine Panne, doch die ehrgeizige Ratte übernimmt sofort die Beweisaufnahme und stürzt sich in ein actionreiches Abenteuer. Die schicksalhafte Begegnung mit dem haschischrauchenden Punk Theo aus der Pathologie führt die beiden zu krummen Immobiliengeschäften mit mafiösen Möwen und fulminanten Verfolgungsjagden, bevor Kommissar Ratte den verzwickten Fall aufklären kann....“
Zum Inhalt: Ratte Ede ist stolz, er hat ein elektrisches Spielzeugmotorrad gefunden und nun ein „Gelber Engel“. Sein erster Einsatz ist zwar keine Panne sondern eine Leiche, aber er will sein Können sofort unter Beweis stellen. Dummerweise landet er samt Motorrad erst im Sarg und dann in der Pathologie, doch eigentlich ist das ein Glücksfall, denn dort trifft er auf Theo, der ihn tatsächlich verstehen kann und mit ihm zusammen ermittelt. Eine Panne jagt dabei die nächste und Ede und Theo werden nicht nur mit dem Mord konfrontiert.
Der Stil: Erzählt wird diese Geschichte eigentlich von der Ratte Ede in Ich-Form, doch teilweise werden Informationen und Kommentare von einem Allwissenden Erzähler eingeschoben. Innerhalb von 24 Stunden erlebt die schlaue Ratte so viele Abenteuer, dass keine Langeweile aufkommen kann und die bissigen Kommentare sorgen für Unterhaltung. Eine Ratte als Hauptfigur ist ja eher ungewöhnlich, wenn man dann auch noch dumme Kühe, leicht kopflose Hühner und diebische Möwen da zunimmt ist das Chaos perfekt und für Unterhaltung gesorgt. Der Autor Benjamin Tomkins hat einen leicht lesbaren Schreibstil und beweist Witz und Ironie. Allerdings handelt es sich nicht um einen „echten“ Krimi, mit richtigen Ermittlungen oder der Einladung zum Miträtseln an den Leser, sondern mehr um eine Aneinanderreihung von Slapsick-Momenten.
Mein Fazit: Eine durchaus humorige Geschichte rund um eine Bauernhofratte – aber nicht unbedingt ein Krimi..
Ich danke dem Ullstein Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst

Veröffentlicht am 10.11.2019

Dieser Palast birgt mehr als ein Geheimnis

Palast der Safranblüten
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Der Klappentext: „Kent 1910: Während die rebellische Della nach einem Skandal ins indische Shimla geschickt wird, verlobt sich ihre Schwester Perdita gehorsam mit dem Kandidaten ihres Vaters. Als Della ...

Der Klappentext: „Kent 1910: Während die rebellische Della nach einem Skandal ins indische Shimla geschickt wird, verlobt sich ihre Schwester Perdita gehorsam mit dem Kandidaten ihres Vaters. Als Della jedoch spurlos verschwindet, bricht auch Perdita aus der erstickenden Enge ihres privilegierten Lebens aus. Auf der Suche nach ihrer Schwester reist sie in die Berge des Himalaya und verfällt nicht nur dem exotischen Zauber von Shimla, sondern ebenso dem faszinierenden Mann, den Della in ihrem letzten Brief die Liebe ihres Lebens genannt hat. Doch der charismatische Fergus ist gefährlich, und seinen „Palast der Safranblüten“ umgibt ein dunkles Geheimnis …“
Zum Inhalt: Die Schwestern Perdita und Della könnten unterschiedlicher nicht sein, während sich Perdita streng an alle Regeln der Gesellschaft hält, ist die jüngere Della ein Freigeist. Nach einem Fehltritt wird Della zu Verwandte nach Indien geschickt, Perdita ist damit zwar nicht glücklich, aber sie fügt sich. Als die Nachricht von Dellas Verschwinden eintrifft, macht sich Perdita gegen den Willen ihres Vaters auf den Weg nach Shimla um ihre Schwester zu finden. Sie trifft dort auf eine Mauer des Schweigens und erkennt, dass mehr als ein Geheimnis auf die Lösung wartet.

Der Stil: Die Autorin Lydia Conradi hat einen flüssigen und modernen Stil. Die Geschichte wird überwiegend in der 3. Person erzählt und begleitet hauptsächlich Perdita auf ihrem Weg. Dellas Geschichte wird in Briefform und in Tagebucheinträgen, also als Ich-Erzähler eingeschoben. Die Charaktere, insbesondere der beiden Schwestern sind sehr lebendig gestaltet und gerade Perditas Entwicklung von der braven, gehorsamen Tochter aus gutem Haus zu einer selbstbewussten jungen Frau wird sehr überzeugend geschildert. Ein großer Schwerpunkt liegt in diesem historischen Roman in der gut recherchierten sozialen und gesellschaftlichen Situation, sowohl einer jungen Frau als auch im Konflikt der Briten und der Inder, hier werden die Missstände sehr schonungslos aufgezeigt. Mir persönlich fehlten ein wenig die bildliche Beschreibung der äußeren Eindrücke der Landschaft und auch der Kultur, die Charaktere und auch die Gesellschaft wird so realistisch geschildert, da fällt die exotische Landschaft etwas ab. Die verschiedenen Erzählstränge werden Stück für Stück verbunden und lösen sich erst zum Schluss auf, dort werden dann auch die Lösungen der Geheimnisse präsentiert, so werden eine gewisse Spannung und auch das Rätseln bis zum Schluss aufrecht gehalten.
Mein Fazit: ein gut recherchierter Roman, der eine sozialkritische Komponente mit einem spannenden Rätsel und dem „erwachsen“ werden einer jungen Frau gekonnt verbindet.

Ich danke Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Kein typischer Weihnachtsroman:

Das Winterwunder von Dublin
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Ein weihnachtlich-romantisches Cover und eine Autorin, die ich als Krimi-Autorin sehr schätze, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Klappentext: „Anfang Dezember kehrt Stella zu ihrer Familie ...

Ein weihnachtlich-romantisches Cover und eine Autorin, die ich als Krimi-Autorin sehr schätze, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Klappentext: „Anfang Dezember kehrt Stella zu ihrer Familie nach Irland zurück: voller Vorfreude auf deutsch-irische Familienbräuche und stimmungsvolle Weihnachtstraditionen, aber auch in Erwartung eines anstrengenden Tauziehens mit ihrer erfolgreichen Schwester Luna. Vor allem freut sich Stella auf die gescheckte Stute Puzzle, ihr Halt in Jugendtagen. Doch Puzzle ist weg, womöglich ausgesetzt, wie viele irische Pferde, wenn sie zu kostspielig werden. Unterstützt von dem TV-Reporter Daniel, der einen Beitrag über Pferdeschicksale dreht, macht sich Stella auf die Suche. Sie findet sich an magischen Plätzen an der Westküste wieder, zweifelt an ihren Gefühlen, ihrer Intuition und ihrer Mission – bis die Weihnachtsfeiertage ihren vollen Zauber entfalten...“
Zum Inhalt: Dieser Text, eben in Verbindung mit dem Cover hat mich eigentlich eine romantische Weihnachtsgeschichte erwarten lassen. Nun die Geschichte setzt etwa zwei Wochen vor Weihnachten an und die Dekorationen, Traditionen sowie die Familie spielen auch eine Rolle, aber ansonsten beherrscht Stellas Jagd nach dem Pferd die Story. Dadurch werden viele Missstände in Pferdehaltung und „Entsorgung“ aufgezeigt, die wirtschaftliche und soziale Situation in Irland hervorgehoben und auf weitere soziale und ökologische Mängel thematisiert. Die Liebesgeschichte und auch die Weihnachtsstimmung wurden zur Nebenhandlungen.
Der Stil: Die Autorin Nicola Förg hat einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist. Man begleitet als Leser Stella auf ihrer Mission und erzählt wird in der 3. Person. Die einzelnen Charaktere werden gut und interessant gestaltet und man kann die Erkenntnisse die die 23 jährige Stella erfährt, durchaus nachvollziehen. Aufgrund der Kürze der Geschichte ist die Handlung sehr dicht und kommt schnell in Gang, dieses Tempo wird auch beibehalten. Die Story bietet einiges zum Nachdenken, aber war nicht unbedingt das, was ich aufgrund des Covers und des Klappentextes erwartet habe.
Mein Fazit: Ein durchaus sozialkritischer Kurzroman über die Suche nach einem ausgesetzten Pferd, aber nicht unbedingt eine beschauliche Weihnachtslektüre.

Ich danke Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.