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Veröffentlicht am 09.05.2022

Leider totaler Flop

Only Us - Unerreichbar
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Nachdem ich die Leseprobe zu „Only Us – Unerreichbar“ von Melanie Harlow gelesen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch, denn mir hatte gefallen, dass Noah und Meg so lange befreundet sind und selbst ...

Nachdem ich die Leseprobe zu „Only Us – Unerreichbar“ von Melanie Harlow gelesen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch, denn mir hatte gefallen, dass Noah und Meg so lange befreundet sind und selbst die räumliche Distanz nie was dran geändert hat. Für mich klang es immer so, als wären sie stets füreinander da gewesen und ihre Freundschaft wäre stabil und ehrlich. Vielleicht war sie das auch, aber irgendwie wurde das nie rübergebracht. Es wurden zwar immer mal wieder Ereignisse erwähnt, wo sie füreinander da waren, wie der Tod von Noahs Vater, aber es gab keine Rückblicke, wo ich das als Leser miterleben konnte. Es wurde nur nebenbei erwähnt, wie gut sie doch befreundet seien, aber leider kam das nie in der Story selbst rüber. Das lag daran, dass die beiden sich wie pubertierende und notgeile Teenager verhalten haben. Der eine musste nur an den anderen denken und war schon geil… Und hat sich dann selbst berührt. Und so ging es eigentlich das ganze Buch über: Die beiden waren heiß auf den anderen, konnten nicht einmal mit dem anderen etwas Essengehen, ohne sexuelle Fantasien zu haben und jeder Gedanke hat sich nur darum gedreht, wie heiß der andere sei. Freundschaft? Fehlanzeige! Und als die beiden dann ihrem Verlangen „endlich“ nachgaben, da drehte sich wirklich alles um Sex. Es gab so gut wie keine Gespräche, sodass ich die Verbundenheit der beiden gespürt hätte. Ihre einzige Beziehung bestand aus körperlicher Anziehung. Jedenfalls kam das so für mich rüber. Wäre es wenigstens gut geschrieben gewesen, hätte ich es vielleicht auch nicht als so schlimm empfunden, aber es wurde dann auch unglaublich plump und Noah absolut charakteruntypisch. Der negative Höhepunkt kam, als sie beide dann wirklich mal geredet haben. Denn Noah ging es nach seinem Arbeitstag als Polizist sehr schlecht, denn er hatte sich um einen Fall kümmern müssen, bei der es um Kindesmisshandlung ging. Ein sehr ernstes Thema und ich dachte: Endlich reden die beiden miteinander. Wie schwer sein Job ist, wie ihn das auch oft mitnimmt usw. Und dann bekam er von ihr einen BJ. Wie kann man bitte ein so ernstes Thema anschneiden und dann mit einem BJ verbinden? Sorry, aber da fehlt mir jedes Verständnis… Das ging einfach gar nicht…
Die Protagonisten waren teilweise super, andererseits auch anstrengend. So hat mir gefallen, dass Noah sehr aufopferungsvoll und loyal ist. Er liebt seine Familie und würde alles für sie tun, gerade auch bei seinem Zwillingsbruder Asher, der pflegebedürftig ist. Noah liebt auch seinen Job und seinen Hund Renzo und nimmt sich Zeit für die Bewohner, was mir gut gefallen hat. Aber etwa ab der Hälfte des Buches wurde er sehr charakteruntypisch. Er hatte gefühlt nur noch schlechte Laune, natürlich nur, wenn er nicht gerade heiß auf Meg gewesen ist, und hat Dinge gemacht, die absolut nicht zu ihm passten. Und Meg fand ich mit ihrer Familie unglaublich toll. Die Familie hatte eine schöne Dynamik und ich habe gemerkt, wie nahe sich die Schwestern stehen. Das fand ich toll, auch wenn es mir manchmal etwas zu viel war, denn sie teilt jedes Detail ihres Zusammenseins mit Noah mit den Schwestern und das war mir dann doch ein wenig zu viel. Allerdings wurde Meg als eine Workaholikerin beschrieben und dass sie sich nie sonderlich Zeit für sich nimmt und ihre Beziehungen deswegen immer kaputtgingen. Aber davon habe ich nie was gemerkt. Sie hat im ganzen Buch nie wirklich an ihre Arbeit gedacht, obwohl sie ja so arbeitswütig sein soll. Zwei Mal checkt sie kurz ihre Emails, aber das war es gewesen. Passte für mich nicht zusammen. Außerdem hat sie sich am Ende des Buches absolut kindisch benommen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, die sie auf jeden Fall durchziehen wollte und wollte diese nur Noah mitteilen, der diese aber nicht gefiel und dagegen war. Und auf einmal wollte sie das eben nicht mehr machen, weil er das ja nicht wollte und war nur am Heulen. Hätte ich nicht gewusst, dass beide über dreißig Jahre alt sind, hätte ich das gesamte Buch über gedacht, dass die beiden vielleicht 16, maximal 17 Jahre alt wären. Das fand ich anstrengend.
Punkten konnten nur die ganzen Nebencharaktere wirklich. Sei es Asher, der selbstständiger ist, als gerade seine Mutter glaubt, oder auch Sylvia, die von ihrem Mann offen betrogen wird. Zum Glück gab es diese und die Interaktionen zwischen ihnen und Noah und Meg fand ich auch wirklich gut. Das hat das Buch wenigstens einigermaßen erträglich gemacht.
Da das Buch einfach absolut nicht meines war und es kein Friends to Lovers Buch war, wie es klang, sondern beide schon scharf auf den anderen waren, seit sie sich begegnet waren und deren Beziehung immer nur rein körperlich rüberkam, kann ich dem Buch nur eineinhalb Sterne geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf zwei auf, allerdings nur wegen den tollen Nebencharakteren. Wer nichts dagegen hat, dass es hier wirklich nur um Sex geht, dem wird das Buch vielleicht gefallen, aber für mich war es einfach ein totaler Reinfall.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Berührende Geschichte, in der aus Freunde Liebende werden

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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„Everything We Lost“ ist nach „Everything We Had“ der zweite Teil der Love-and-Trust-Reihe von Jennifer Bright, kann aber unabhängig voneinander gelesen werden, da jeder Band eine eigenständige Geschichte ...

„Everything We Lost“ ist nach „Everything We Had“ der zweite Teil der Love-and-Trust-Reihe von Jennifer Bright, kann aber unabhängig voneinander gelesen werden, da jeder Band eine eigenständige Geschichte mit unterschiedlichen Protagonisten ist. Allerdings lernt man Hope und Yeonjun auch schon im ersten Teil etwas kennen.
Hope kommt immer wie eine gutgelaunte und selbstbewusste junge Frau rüber, die ihr Musikstudium liebt und gerne im Café Cosy Corner arbeitet. Doch in ihr drinnen sieht es anders aus. Nach dem Tod ihrer älteren Schwester ist ihre Familie zerbrochen und ein Teil von ihr fehlt. Doch nachdem Yeonjun ihr sagt, dass er mit ihr befreundet sein möchte, ändert sich alles. Er schafft es, sie aufzufangen, ihr Halt zu geben und eine Wohlfühloase zu schaffen, wo auch immer sie mit ihm ist. Doch langsam empfinden beide mehr als Freundschaft, doch beide haben unterschiedliche Gründe, dem nicht nachzugehen…
Ich mag Friends-to-Lovers-Geschichten sehr gerne, da ich es schön finde, wie erst eine gewisse Verbundenheit aufkommt, ehe daraus Liebe entsteht. Und im Gegensatz zu anderen Büchern wurde diese Entwicklung hier auch wunderbar beschrieben. Ich konnte die Freundschaft richtig mitverfolgen, vom ersten Treffen über erste Geheimnisse und die entstehende Vertrautheit und Geborgenheit und das hat mir wirklich gut gefallen. Zwar gab es später immer paar kleinere Sprünge, aber das hat mich nicht gestört, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass ich irgendwas Wichtiges verpasst habe. Stattdessen konnte ich richtig miterleben, wie beide beste Freunde wurden und wie auch langsam Gefühle entstanden sind, die ich nachvollziehbar fand, weil es nicht von heute auf morgen kam, sondern sich wirklich langsam entwickelte. Außerdem konnte ich die Zurückhaltung von beiden nachvollziehen, auch wenn diese bei Yeonjun nur angedeuteter waren. Allgemein haben mir beide Charaktere auch sehr gut gefallen. Ihre Chemie war immer greifbar, sei es nun die freundschaftliche oder die romantische Version. Zudem mochte ich es, wie Hope für ihre kleine Schwester da war, wie sehr sie diese immer beschützen wollte und wie Yeonjun mit seiner Familie trotz der Entfernung verbunden war.
Die Autorin hat auch immer wunderbar die verschiedenen Orte beschrieben, die die beiden Protagonisten aufgesucht haben, sodass ich das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Das schafft auch nicht jeder. Und auch wenn die Story keine wirklichen Überraschungen hat, fand ich das Buch sehr gut gelungen. Ich war die ganze Zeit ganz in den Verlauf vertieft, habe mit beiden mitgelitten, gerade wenn es um Hopes Verlust und ihre innerliche Zerrissenheit ging, sodass die Seiten nur dahinflossen. Daher gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich allerdings auf vier ab, da ich von dem Buch zwar wirklich begeistert bin, aber noch etwas fehlt, um wirklich die vollen fünf zu werden.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Gelungener Auftakt mit riesiger Vorfreude auf Band zwei

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Da ich die „Sevenwaters-Saga“ von Juliet Marillier sehr gerne gelesen habe, kam ich nicht drum herum „Die sechs Kraniche“ von Elizabeth Lim auch zu lesen, da die Story ebenso wie die Saga auf dem Märchen ...

Da ich die „Sevenwaters-Saga“ von Juliet Marillier sehr gerne gelesen habe, kam ich nicht drum herum „Die sechs Kraniche“ von Elizabeth Lim auch zu lesen, da die Story ebenso wie die Saga auf dem Märchen Die sechs Schwäne von den Gebrüder Grimm basiert und ich gespannt war, wie Elizabeth Lim das in ihrem Werk umsetzt. Natürlich ist das Buch deutlich anders, aber eben die Idee ist aus diesem Märchen und ich fand es sehr gut umgesetzt, vor allem da verschiedene Wesen mit dabei sind. „Die sechs Kraniche“ ist der erste Band einer Reihe und ich bin jetzt schon auf den zweiten Teil gespannt.
Shiori ist eine Prinzessin, die für ihr Land einen jungen Mann heiraten soll, den sie noch nie gesehen hat. Doch das ist noch ihr kleinstes Problem, denn sie besitzt Magie, die verboten ist. Als ihre Stiefmutter, die ebenfalls Magie beherrscht, eine Gefahr in Shiori sieht, verbannt diese sie mit einem dunklen Fluch aus ihrer Heimat und verwandelt ihre sechs älteren Brüder in Kraniche. Sollte Shiori auch nur einen Laut von sich geben, stirbt ein Bruder. Um ihre Brüder zu retten und ihren Vater zu warnen, versucht die Prinzessin alles und ist dabei auf die Hilfe ihres unbekannten Verlobten angewiesen, der sie aber durch eine Absicherung der Stiefmutter nicht erkennt.
Ich habe das Buch geradezu verschlungen, vor allem weil schon auf den ersten Seiten ein frecher Drache vorkam, der durchaus eine Menschengestalt annehmen kann. Da ich Drachen liebe, habe ich mich tierisch gefreut, dass diese Wesen in die Story eingebunden werden, auch wenn sie in diesem Teil noch keine große Rolle spielen, sondern eher am Anfang und dann zwischendurch ein klein wenig. Aber das fand ich nicht schlimm, gerade weil diese im zweiten Band eine größere Rolle spielen werden. Ich konnte direkt mit Shiori mitfühlen, da sie verheiratet werden soll und somit ihre Familie und ihre Heimat verlassen muss, an denen sie sehr hängt. Ihre ablehnenden Gefühle bezüglich des Bräutigams waren sehr gut nachvollziehbar, ebenso wie ihre Abneigung der Stiefmutter gegenüber, da die Autorin das sehr gut beschrieben hat. Nach dem Fluch nimmt die Geschichte aber erst so richtig Fahrt auf und ich fand es spannend zu sehen, wie sich die doch etwas verwöhnte Prinzessin entwickelt und langsam erwachsen wird. Sie macht trotz ihrer Hindernisse ihren Weg und kämpft für ihre Brüder, wobei man die Liebe, aber auch die Verzweiflung gut bemerkt. Faszinierend fand ich auch, wie sie sich mit den Leuten verständigt, gerade auch mit Takkan, ihrem Verlobten. Die beiden haben ein gewisses Verständnis miteinander, obwohl sie sich noch nie gesehen hatten. Dabei kommen auch Dinge zutage, die die Story in eine ganz neue Richtung lenken. Die aufkeimende Freundschaft und Romanze der beiden war wirklich schön zu lesen. Takkan selbst fand ich auch sehr spannend. Er ist ganz anders, als ich erwartet hatte und er ist ein absoluter Familienmensch, was oft zu süßen Szenen zwischen ihm und seiner Schwester aber auch mit Shiori kam.
Natürlich ist die Geschichte voller Fantasyaspekte, bei deren die Logik abhandengekommen ist, aber die erwarte ich bei sowas auch nicht. Ich möchte unterhalten werden und am besten soll mich eine Geschichte noch überraschen und das hat das Buch. Daher gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich auf fünf auf, da ich das Buch wirklich gut fand und ich mich schon riesig auf die Fortsetzung freue.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Schönes Setting mit angenehmer Story

Golden Hill Touches
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„Golden Hill Touches“ von Nicole Böhm ist der erste Teil einer Trilogie, wobei jedes Buch für sich gelesen werden kann, da die Geschichten sich immer um andere Charaktere drehen.
Im Auftakt kommt Parker ...

„Golden Hill Touches“ von Nicole Böhm ist der erste Teil einer Trilogie, wobei jedes Buch für sich gelesen werden kann, da die Geschichten sich immer um andere Charaktere drehen.
Im Auftakt kommt Parker zurück nach Golden Hill, um die Ranch seiner Großeltern wiederaufzubauen und dort eine Therapiestelle mit Pferden einzurichten. Nach einem Streit mit seinem Großvater als Teenager war er nicht mehr dort gewesen, auch nicht zu dessen Beerdigung, weswegen die Bewohner von Boulder Creek alles andere als begeistert von seiner Rückkehr sind. Erst recht nicht Clay, mit der er damals eine Zukunft aufbauen wollte und die er dann ebenso im Stich gelassen hatte. Und dennoch verschwinden alte Gefühle nicht einfach so.
Ich fand schon das erste Zusammentreffen der beiden so erheiternd, dass ich nach der Leseprobe unbedingt weiterlesen wollte. Denn während Parker gerade den Zustand der Farm inspiziert, begrüßt Clay ihn mit ihrem Gewehr, das sie liebevoll Maggie getauft hat. Alleine das fand ich schon so amüsant, dass ich gespannt war, wie die Dynamik der beiden weiterhin sein wird. Und auch wenn Clay ihn am liebsten weit weg haben würde, unterstützt sie ihn bei dem Vorhaben mit der Ranch, da ihr das Wohl der Stadt am Herzen liegt, was sie in meinen Augen sehr reif wirken lässt. Denn der Großteil der Stadt verhält sich wie bockige Kinder, denen man das Spielzeug weggenommen hat. Sie strafen Parker mit Verachtung, verhalten sich ihm gegenüber kindisch und geben ihm kein Paket mit oder tuscheln die ganze Zeit nur über ihn. Das fand ich dann doch sehr anstrengend teilweise, auch wenn mir bewusst ist, dass alle seinen Großvater eben gemocht haben und es nicht gerne gesehen haben, wie sich Parker ihm gegenüber verhalten hat. Aber das war Jahre her und er ein Teenager. Die taten dort alle so als wären sie irgendwelche Heiligen, die noch nie irgendeinen Fehler begangen haben, den sie bereuen. Denn dass Parker das tat, war ihm anzusehen. Zum Glück gab es auch immer wieder kleinere Ausnahmen.
Parker fand ich als Charakter sehr spannend, da die Rückblicke zeigen, wie er als Teenager war und wie wenig er auf seine Familie bauen konnte, wie viel Druck er seitens seines Vaters bekommen hatte, und zu was er sich nun entwickelt hat. Er hat sich gegen seinen Vater gestellt, um seinen Traum zu verwirklichen. Außerdem ist es rührend zu sehen, wie er sich um seine Schwester Sadie kümmert, die nach einem schweren Unfall körperliche Einschränkungen hat und für die er diese Farm umbauen möchte. Seinen Umgang mit Clay finde ich auch sehr erheiternd, sei es in den Rückblicken oder eben in der aktuellen Geschichte. Man merkt, dass die beiden viel verbindet und das auch all die Jahre nichts ändern konnte. Die Anziehung ist spürbar, aber auch die Zurückhaltung, gerade seitens Clay, die damals sehr verletzt worden ist, was vor allem auch an den unterschiedlichen Sichtweisen der Kapitel lag. Clay mochte ich auch gerne. Ihre Liebe zu Tieren ist stets spürbar und wie sie immer helfen möchte. Dadurch vergisst sie sich manchmal auch selbst, aber sie entwickelt sich auch unglaublich gut während des gesamten Buches.
Die Handlung ist relativ vorhersehbar, aber das finde ich nicht sonderlich schlimm, da der Schreibstil angenehm ist und ich mich die meiste Zeit gut unterhalten gefühlt habe, was sowohl an den Charakteren als auch dem schönen Setting lag, das die Autorin so schön beschrieben hat. Daher gebe ich dem Buch vier Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Unterhaltsam, allerdings mit paar Schwächen

Summer of Hearts and Souls
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„Summer of Hearts & Souls“ von Colleen Hoover ist mein drittes Buch der Autorin. Nachdem ich den ersten nicht sonderlich gemocht hatte, den zweiten „Für immer ein Teil von dir“ allerdings geliebt habe, ...

„Summer of Hearts & Souls“ von Colleen Hoover ist mein drittes Buch der Autorin. Nachdem ich den ersten nicht sonderlich gemocht hatte, den zweiten „Für immer ein Teil von dir“ allerdings geliebt habe, bin ich durchaus gespannt in dieses hier gegangen. Ich muss sagen, dass es mich durchaus ganz gut unterhalten konnte, aber einige Schwächen hatte.
Erstmal war ich vom Klapptext durchaus fasziniert, was alleine schon an den ungewöhnlichen Namen klang. Denn die Hauptcharaktere heißen Beyah und Samson und könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Sie lebt mit ihrer drogensüchtigen Mutter in einer Trailer Siedlung, während er in einem der vielen Ferienhäusern seines Vaters auf einer Insel lebt. Doch es ändert sich alles, als Beyah ihre Mutter tot auffindet. Kurzentschlossen fliegt sie zu ihrem Vater, mit dem sie kaum noch Kontakt hat, und zu dessen neuer Familie nach Texas und lernt dort Samson kennen. Und während sie erst glaubt, dass sie Welten trennen, merkt sie doch nach und nach, dass sie unglaublich viel gemeinsam haben, auch wenn Samson seine Geschichte partout für sich behält.
Eine Liebesgeschichte aus zwei unterschiedlichen Welten ist nicht unbedingt etwas Neues, aber es muss ja nicht das Rad neu erfunden werden, um gut zu sein. Die Autorin hat mich auch weitestgehend mitnehmen können, gerade auch weil es viele humorvolle Szenen gab, wie ein Missverständnis zwischen Samson und Beyah und ihrem Vater, weswegen ich oft schmunzeln oder gar lachen musste. Dennoch mischt Colleen Hoover wie gewohnt ernste Themen in das Buch hinein, wie eben die Drogenabhängigkeit der Mutter und dessen Auswirkungen auf ihr Kind. Zum Glück wurde es aber nie zu düster, sodass sich das Buch leicht lesen lies. Was aber auch an den ganzen Beziehungen unter den unterschiedlichen Charakteren lag. So erzählt Beyah ihrem Vater nichts vom Tod ihrer Mutter, wodurch sich der Leser immer wieder fragt, wann das Geheimnis rauskommt oder ob sich die beiden jemals annähern werden, oder die Dynamik zwischen ihr und ihrer neuen Stiefschwester Sara, die schnell zu Freundinnen werden und der sich Beyah durchaus leicht öffnet. Aber vor allem die aufkommende Romanze zwischen ihr und Samson finde ich spannend mit zu verfolgen, da sich beide unter den ungünstigsten Umständen kennenlernen und erst diese gewisse Abneigung dabei ist. Doch sie nähern sich schnell an und merken eben doch, dass sie viel gemeinsam haben. Was ich allerdings sehr merkwürdig fand, ist, dass Beyah immer als verschlossen galt, dass sie das selbst über sich sagt, aber schon am ersten Abend Sara eröffnet, dass ihre Mutter Drogen nimmt, sie selten etwas zu essen hatte usw. und Samson öffnet sie sich auch sehr schnell. Das fand ich etwas ungünstig, denn so kam es eher rüber, als würde sie sehr offen mit den Themen bei allen Leuten umgehen, nur eben bei ihrem Vater nicht und das klang doch ganz anders. Sehr widersprüchlich. Außerdem gab es gerade am Ende viele Sachen, die für mich nicht zusammenpassten. So leben viele Bewohner auf der Insel, die dort nicht nur ihre Ferien verbringen, und dennoch kriegen sie gewisse Dinge nicht mit, beziehungsweise hinterfragen sie nicht, was ich sehr merkwürdig und unpassend finde. Genauer darauf eingehen kann ich allerdings nicht, da ich dann etwas Großes spoilern würde und das geht nicht. Ich sage also nur so viel, dass ich finde, dass durchaus etwas herauskommen hätte müssen. Zudem kam das Ende sehr überhastet und war nicht gut gelungen. Das wurde so schnell abgehandelt, ein zwei Dinge noch reingebracht und dann war es eben zu ende, wodurch es sich nicht gut eingefügt hat. Zudem haben mir auch da dann noch paar Aufklärungen gefehlt, die mir beim Lesen in den Sinn gekommen sind.
Alles in allem war das Buch durchaus gut. Es liest sich recht schnell und angenehm, es gab lustige Szenen, die die ernsteren Themen gut aufgelockert haben, und die Romanze wurde langsam aufgebaut. Dennoch gab es zu viele Dinge, die ich etwas unstimmig fand. Daher gibt es von mir dreieinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf vier auf.

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