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Veröffentlicht am 17.10.2021

Ganz andere Story als erwartet

Drive Me Crazy – Für die Liebe bitte wenden
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Nachdem ich so viel Gutes über Beth O'Leary gehört habe, dachte ich, ich gebe „Drive me crazy – Für die Liebe bitte wenden“ eine Chance, da es recht interessant klang und die Autorin scheinbar wirklich ...

Nachdem ich so viel Gutes über Beth O'Leary gehört habe, dachte ich, ich gebe „Drive me crazy – Für die Liebe bitte wenden“ eine Chance, da es recht interessant klang und die Autorin scheinbar wirklich gut und fesselnd schreiben kann. Leider konnte mich das Buch aber nicht so ganz mitreißen, was aber nicht am Schreibstil der Autorin lag, denn dieser war wirklich sehr gut. Es lag eher an der Geschichte und den Charakteren.
So sind Addie, ihre Schwester Deb und Rodney auf den Weg zur Hochzeit von Cherry, als ihnen ein Auto auffährt. Ausgerechnet Addies Ex Dylan und dessen bester Freund Marcus sind die Übeltäter, die ebenfalls zur Hochzeit wollen. Notgedrungen wird eine neue Fahrgemeinschaft gegründet und die 500 Kilometer nach Schottland fühlen sich auf einmal wie eine Ewigkeit an, denn Addie und Dylan haben sich nach ihrer Trennung vor zwei Jahren gemieden. Aber nun können sich die beiden nicht mehr ausweichen…
Ich fand es an sich interessant, wie sich beide nach der Trennung wiederbegegnen und auf so engem Raum miteinander auskommen müssen. Doch leider hat sich diese Handlung vielleicht auf 20 Prozent des Buches beschränkt. Der Rest hat in der Vergangenheit gespielt und erzählt, wie sich die beiden kennen- und lieben gelernt haben, wie ihre Beziehung und anschließend die Trennung verlief. Damit gab es schon einmal einen großen Minuspunkt. Natürlich war mir bewusst, dass auch das angesprochen wird, immerhin muss der Leser die Dynamik und Geschichte der beiden verstehen, aber dass der größte Teil des Buches nur darüber geht, war eindeutig zu viel. Dazu kam, dass irgendwie jeder Charakter irgendwelche Probleme hatte. Dylan hat ein schlechtes Elternhaus und weiß mit seinem Leben nichts anzufangen. Addie fühlt sich immer recht unsicher, Marcus trinkt und kifft nur oder noch schlimmeres. Das war dann auch ein wenig anstrengend, vor allem weil Marcus extrem übel war und Dylan immer alles gemacht hat, was dieser ihm sagt, hat sich zu schnell beeinflussen lassen. In den zwei Jahren haben sich die Charaktere scheinbar entwickelt, aber leider kam das nur minimal rüber, da sich das Buch viel zu wenig mit der gegenwärtigen Story beschäftigt hat. Das hätte besser gelöst werden sollen. Zudem kommen immer neue Probleme bei der Fahrt, dass sie für die 500 Kilometer ganze zwei Tage brauchen. Und wer reist bitte erst an dem Tag an, wo schon die ersten Sachen losgehen und die Braut alles Mögliche geplant hat, wenn man so weit weg wohnt? Natürlich musste das sein, damit die Story spannend wirkt, aber das kam leider nie rüber. Stattdessen wurde es mir schnell zu viel Drama, gerade auch am Ende, wie es bei solchen Büchern dann üblich ist. Zu künstlich.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Wenn im Klapptext rübergekommen wäre, dass sich das Buch weitestgehend mit der damaligen Beziehung beschäftigt hätte, wäre das vielleicht etwas Anderes gewesen, aber so hat man als Leser einfach eine ganz andere Vorstellung von dem, was einen erwartet. Ich kann dem Buch nur zweieinhalb Sterne geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf zwei ab.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Phantastische Geschichte und Welt unter der Wasseroberfläche

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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„Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe“ ist der Auftakt einer Trilogie von Anna Fleck, der mich absolut begeistern konnte. Ich liebe es, wie die Autorin die Welt kreiert hat, auch wenn ich nicht ganz verstanden ...

„Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe“ ist der Auftakt einer Trilogie von Anna Fleck, der mich absolut begeistern konnte. Ich liebe es, wie die Autorin die Welt kreiert hat, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, wie gewisse Dinge dort funktionieren können, aber das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Als Ella ihren alljährlichen Urlaub in Cornwall beginnt, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben grundlegend verändern wird. Denn als sie einem vermeintlichen Surfer das Leben rettet, entpuppt sich dieser nicht nur als extrem attraktiv, sondern auch als jemand, der nicht aus ihrer Welt stammt. Denn Aris lebt unterhalb der Wasseroberfläche und seine Heimat ist in Gefahr – und auf einmal befindet sich Ella mitten in einem Kampf um Atlantis, aber auch um ihr Herz.
Mich hat die Storyline sehr neugierig gemacht, wie die Autorin es schaffen will, eine Unterwasserwelt zu kreieren. Sind es Fischmenschen ala One Piece, Meerjungfrauen und –männer oder völlig normale Menschen, die sich irgendwie dort unten einen Lebensraum aufgebaut haben? Wie leben sie dort? Mir kamen schon zog Fragen auf, ehe ich auch nur die ersten Seiten gelesen hatte und ich war einfach begeistert, wie alles umgesetzt wurde. Es hat zwar über ein Drittel des Buches gedauert, bis Ella in die Welt von Aris eintauchen konnte, aber das fand ich nicht schlimm, im Gegenteil. Es war gut, dass die beiden erstmal eine Basis aufbauen konnten, die erst freundschaftlich und dann durchaus romantisch wurde, auch wenn das vielleicht etwas schnell ging. Aber ich fand es durchaus so passend, dass Ella langsam an die Welt herangetastet wurde, ohne wirklich davon zu erfahren. Es gab auch einige Erklärungen, wie dort alles funktioniert, aber ich muss gestehen, dass ich nicht alles verstanden habe, gerade weil es mir durch die Erläuterungen irgendwie kleiner vorkam, aber im Verlauf des Buches wurde die Welt immer größer und ich dachte mir dann: Wie zum Teufel soll das dann auf diese Reichweite funktionieren? Aber das fand ich nicht weiter schlimm. Meine Fantasie wurde dennoch schön angeregt, dass ich mir das meiste durchaus gut vorstellen konnte.
Aris und Ella haben mir beide sehr gut gefallen. Vor allem auch, weil sie nicht einfach alles so hingenommen hat, als gewisse Sachen geschehen sind. Sie hat einiges hinterfragt, war schockiert und dennoch begeistert und neugierig zugleich, was ich gut fand. Ich bin kein Fan davon, wenn ganz mystische, fremdartige Sachen passieren, die aus einer anderen Welt stammen und die Protagonisten nur nicken und sagen: Okay, ist halt so. Manchmal fand ich es nur etwas merkwürdig, dass Aris Ella nichts sagen will, weil er es ja auch gar nicht darf, aber ihr dann verschiedene Tricks zeigt, die nicht normal sind, wie eine Art Tätowierung auf seiner Brust, die golden aufleuchtet. Aber er ist eben auch noch sehr jung und unerfahren, in einer für ihn fremden Welt und er und Ella hatten von Anfang an eine gewisse Verbindung, sodass ich mir das durchaus damit erklären kann, dass er ihr vertraut und ihr wenigstens ein wenig was von sich mitteilen will. Die Chemie zwischen den beiden war auch durchaus immer bemerkbar, was mir gut gefiel. Diese hat sich auch durchaus mit der Zeit immer mehr aufgebaut und war nicht von jetzt auf gleich auf hundert, was ich sehr angenehm fand. Auch die Nebencharaktere fand ich toll, sei es die Bernhardt-Schwestern, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen hatte, oder Som, der beste Freund und Diener von Aris. Alle waren schön herausgearbeitet und haben sehr gut in die Story gepasst, die in einem angenehmen Tempo vonstatten ging. Sicherlich gab es viele Eindrücke durch die neue Welt und es ist auch einiges passiert durch die Gefahr, in der sich Aris befand, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es zu hektisch und chaotisch wurde oder sowas. Es war immer angenehm, dass es nicht zu gedrungen oder künstlich wurde.
Alles in allem hat mir das Buch unglaublich gut gefallen und ich freue mich auf die zwei weiteren Bände. Deswegen gebe ich dem Buch fünf Sterne. Ich kann es auch jedem empfehlen, der Romantasy liebt.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Interessante Liebesgeschichte zwischen einem Hexenjäger und einer vermeintlichen Hexe

Afra - Die Geliebte des Hexenjägers
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Da ich gerne historische Romane lese, gerade wenn sie auch mit einer Romanze gespickt sind, hat mich „Afra - Die Geliebte des Hexenjägers“ von Petra von Straks direkt angesprochen. Auch weil ich das Thema ...

Da ich gerne historische Romane lese, gerade wenn sie auch mit einer Romanze gespickt sind, hat mich „Afra - Die Geliebte des Hexenjägers“ von Petra von Straks direkt angesprochen. Auch weil ich das Thema Hexenverfolgung durchaus spannend finde. Man sollte aber durchaus wissen, dass es ein Mehrteiler wird, wodurch es am Ende des Buches einen Cliffhanger gibt. Mir war dies zuerst nicht bewusst, hat mich aber nicht weiter gestört.
In dem Buch geht es vor allem um Rufus Ingrim, der vom König als Hexenmeister beauftragt wird, alle Hexen aufzufinden, zu befragen und sie anschließend zu vernichten, und Afra Wilson, die mit ihrem Bruder alleine auf einem kleinen Hof lebt und die von allen Bewohnern der naheliegenden Stadt gemieden wird, denn sie ist als Katholikin und Hexe verschrien. Als ein Schneesturm aufkommt, findet Ingrim ausgerechnet bei Afra Schutz.
Ich fand diese Idee durchaus interessant und spannend und da wurde ich auch nicht enttäuscht. Schon die ersten Seiten zeigen gut, wie es damals zugegangen ist. Eine Hexenbefragung, die recht anschaulich und somit brutal beschrieben wurde, ist sicherlich nichts für allzu zarte Gemüter, aber durchaus lesbar. Ich finde es aber gut, dass die Autorin dort nichts beschönigt, denn genau so, wenn nicht gar noch schlimmer, ist es damals zugegangen und es passt durchaus zu dem Feeling des Buches. Und auch wenn Ingrim Hexen jagt, ist er durchaus ein intelligenter Mann, der sich auch bewusst ist, dass viele unter Folter alles zugeben würden, selbst wenn es nicht stimmt. Es wurde nie sein genaues Alter gesagt, aber laut einer Beschreibung von Afra schien er durchaus über die 50er hinaus zu sein, während sie eben noch ein sehr junges Mädchen ist. Solche Konstellationen waren in der Zeit ja durchaus normal, weswegen ich das als realistisch empfand, als sich ihre zarte Romanze entwickelte. Aber leider konnte ich die Entwicklung nicht ganz nachvollziehen, denn Ingrim fand sie anfangs hässlich anzusehen und sie sah in ihm nur einen alten Mann, der ihr nicht geheuer war und im nächsten Moment teilten sich die beiden ein Bett miteinander, weil sie Lust dazu empfanden. Da hätte ich mir eine nachvollziehbare Entwicklung gewünscht, Gedanken, die aufzeigen, dass sich die Gefühle langsam verändern. Sicherlich gab es ein zwei kleinere Gespräche, aber das war mir da doch zu wenig.
Es haben sich auch ein paar kleinere Fehlerchen eingeschlichen, wie Rechtschreibfehler, aber die waren relativ wenige, dass ich darüber noch gut hinwegsehen konnte. Der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich flüssig lesen, was mir immer wichtig ist, auch wenn ich anfangs etwas verwirrt war, weil Rufus Ingrim erst immer nur Ingrim genannt wurde und später von Afra dann Rufus gerufen wurde und ich das erstmal zusammensetzen musste, dass es sich um dieselbe Person handelt. Die Geschichte geht auch recht zügig voran und ich bin durch den Cliffhanger und vielen offenen Fragen wirklich gespannt, wie es weitergehen wird.
Von mir bekommt dieses Buch vier Sterne, denn ein wenig hat mir durchaus gefehlt, um ein fünf-Sterne-Buch zu werden, wie zum Beispiel eben die Entwicklung der Gefühle beider Protagonisten, aber es gibt durchaus eine Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Leider eine Quälerei

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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Da mich „The promises we made – Als wir uns wieder trafen“ von Simona Ahrnstedt aufgrund vertauschter Geschlechterrollen angesprochen hat, musste ich das Buch unbedingt lesen. Denn so oft kommt es nicht ...

Da mich „The promises we made – Als wir uns wieder trafen“ von Simona Ahrnstedt aufgrund vertauschter Geschlechterrollen angesprochen hat, musste ich das Buch unbedingt lesen. Denn so oft kommt es nicht vor, dass eine Frau der Bodyguard ist und einen Mann beschützen muss. Doch leider kam sehr schnell die Ernüchterung.
Ich weiß nicht, was das ist, dass inzwischen in allen Büchern immer so viel Drama wie möglich reingepackt werden muss. Es scheint keine Grenze mehr zu geben und das war auch leider hier so. So haben nicht nur die zwei Hauptcharaktere mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, sondern auch jeder Nebencharakter. So hat Dessies beste Freundin eine Schwester, die einen gewalttätigen Ehemann hat, vor dem sie sich mit ihrem Kind versteckt und von dem sie vergewaltigt und misshandelt wurde, und ihre eigene Schwester ist ebenfalls ängstlich ihrem Exmann gegenüber. Dazu kommen noch Dessies eigene Dramen, wie ein schiefgelaufener Einsatz in der Türkei, und ihrer verzwickten Vergangenheit, die auch mit Sam zu tun haben, mit dem sie als Teenager zusammen gewesen war. Natürlich ist in ihrer Sicht er der böse, während er zu dem Vorfall noch einmal andere Erinnerungen hat, mit denen er auch 15 Jahre später noch kämpft. Zudem muss sich Sam immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen. Ganz viele Probleme und noch mehr Drama, dass während den Seiten immer wieder aufgebauscht wird und das oftmals viel zu künstlich.
Zudem denken Sam und Dessie trotz des Vorfalls immer wieder, dass sie beide eine so tolle Beziehung damals geführt hatten. Aber so mehr Seiten vergingen, umso weniger kam das rüber. Stattdessen war alles rein körperlich. Wenn sie sich an etwas zurückerinnert haben, dann ging es immer nur um Sex. Aber auch in der gegenwärtigen sich langsam aufbauenden Beziehung der beiden war immer alles rein körperlich. Chemie war absolut keine rübergekommen, nur dass sie sich beide gerne die Zunge in den Hals steckten und sich gegenseitig an den unterschiedlichsten Orten vernaschten. Und trotzdem wollte man ja nicht zusammen sein, weil sich der eine vom anderen betrogen fühlte und Dessie aufgrund ihres Jobs und ihrer aktuellen Lage mit der Türkei nicht mit ihm zusammen sein durfte und wollte. Andauernd wurde wiederholt, wie sie ja ihre Schutzwälle um sich aufgebaut hatte und wie stark sie doch an sich sei und trotzdem war sie nur am jammern. Ebenso wie Sam sich auch gefühlt 80 Prozent des Buches, wo es mal nicht um Sex ging, einerseits wie so ein toller Pfau präsentierte und anderseits andauernd nur Selbstzweifel und -mitleid hatte, weil alle in ihm ja nur einen Ausländer sehen würden.
Das Buch hätte so spannend sein können mit dem Thema Rassismus, getauschten Geschlechterrollen und allem, aber da war nur Gejammer oder Sex. Dazu kam, dass so viel angesprochen wurde, wie eben Gewalt Frauen gegenüber, Rassismus und wie falsch alles ist, was ja auch stimmt und auf das aufmerksam gemacht werden sollte, und dann werden Reisen, auf denen Menschen geschützte und teilweise gefährdete Tierarten nur zum Spaß jagen und töten können, als vollkommen harmlos und normal angepriesen. Da passt so einiges zusammen, auch nicht das Ende, was mit miesen Erläuterungen und komischen Zusammenhängen versucht wurde zu erklären. Zudem haben sehr viele Sachen am Ende gefehlt, die mit der Story zusammenhängen. Wo am Anfang des Buches viel unnütz erklärt und viel Langweiliges geschrieben wurde, so hat am Ende einfach noch zu viel gefehlt.
Ich kann dem Buch nur gutgemeinte zwei Sterne geben aufgrund der ans ich interessanten Idee mit einem weiblichen Bodyguard, aber ich musste mich viel zu sehr durchquälen als dass ich dem Buch mehr geben könnte.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Falschen Fokus gelegt

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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„Someone like you“ von Jenny Holiday ist der Nachfolger von „Still into you“, lässt sich aber eigenständig lesen, da alle Geschichten in sich geschlossen sind. Der Leser erfährt nur minimal Dinge, die ...

„Someone like you“ von Jenny Holiday ist der Nachfolger von „Still into you“, lässt sich aber eigenständig lesen, da alle Geschichten in sich geschlossen sind. Der Leser erfährt nur minimal Dinge, die im vorherigen Buch vorgekommen sind, aber vieles wird so erklärt, dass Neulinge alles ohne Probleme verstehen können.
Nachdem ich den Vorgänger zwar ganz okay fand, mir aber die Chemie zwischen Eve und Sawyer gefehlt hatte, wollte ich diesem Buch eine Chance geben, da mir Jack schon dort recht gut gefallen hatte, auch aufgrund seiner tragischen Vergangenheit. Leider fand ich auch dieses Buch nicht sonderlich gut gelungen und sogar schwächer, wenn auch aus anderen Gründen. Der Schreibstil ist sehr locker, manchmal ein wenig zu sehr. Da hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich mich mit meiner besten Freundin unterhalte und kein Buch lese. Meistens ging es, aber an einigen Stellen fand ich das dann doch recht unpassend.
Die Chemie zwischen Jack und Nora, einer Ärztin, die ganz neu nach Moonflower Bay gekommen ist, war durchaus gegeben, allerdings war mir diese oft zu rein körperlich. Ich hätte mir zwischen den beiden mehr Gespräche gewünscht, die tiefer gehen. Ein paar davon gab es durchaus, zum Beispiel wenn Jack ihr von seinem toten Sohn Jude erzählt hat, aber abgesehen von diesem Thema, Exfreunde und ihren Familien gab es sonst an sich keine wirklichen Gespräche und das fand ich schade. Das lag aber vielleicht auch daran, dass die Zeitsprünge oft zu groß waren. Die Zeit ist dort unglaublich schnell vergangen, was ich einerseits gut finde, da dann die Liebe realistischer wirkt, weil sie so mehr Zeit haben, sich richtig kennen- und lieben zu lernen, aber andererseits hatte ich oft das Gefühl, dass einfach viel fehlt, um mehr zu erfahren, die Verbindung besser zu verstehen. Stattdessen waren die Sexszenen extrem ausführlich, die eine Zeitlang auch viel zu häufig vorkamen, sodass ich schon fast das Gefühl hatte einen Erotikroman zu lesen. Mir hätten mehr Kennenlernszenen bessergefallen als all diese Bettgeschichten. Da wurde leider viel Potential verschwendet, vor allem weil sowohl Nora als auch Jack recht interessante Charaktere waren, die ziemlich viel gemeinsam hatten. Leider wurde Jack oft auch sehr charakteruntypisch. Denn an sich ist er ein ruhiger Kerl mit großem Herz. Er hilft gerne, ist aber sehr schweigsam und sagt an sich nur was, wenn es wichtig ist. Und hier wurde er teilweise echt zur Plaudertasche. Natürlich ist mir bewusst, dass ein Buch mit einem sehr ruhigen, fast schon stummen Protagonisten etwas schwieriger ist, aber so ist Jack eben und wie er hier manchmal gestaltet wurde, fand ich schade und nicht gut gelungen. Das Cover passt auch überhaupt nicht, da die dargestellten Charaktere vom Aussehen her null mit den Protagonisten gemeinsam haben. Das wird aber nicht in meine Bewertung miteinfließen.
Da ich dem ersten Teil drei Sterne gegeben habe und diesen hier schwächer fand, gebe ich „Someone like you“ zweieinhalb. Auf Portalen, auf denen es keine halben Sterne gibt, runde aber auf drei auf, da mir zwei doch etwas zu streng vorkommen. Aber die Autorin hätte mehr den Fokus auf Gespräche und die Charaktere legen sollen, anstatt auf zu viele und zu detaillierte Bettszenen.

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