„TONIKAWA - Fly me to the Moon 1“ von Kenjiro Hata ist ein recht süßer Manga, der ins Genre Fantasy eingeordnet wird. In diesem Band ist davon allerdings noch keine Spur. Stattdessen lernt man erst den ...
„TONIKAWA - Fly me to the Moon 1“ von Kenjiro Hata ist ein recht süßer Manga, der ins Genre Fantasy eingeordnet wird. In diesem Band ist davon allerdings noch keine Spur. Stattdessen lernt man erst den Protagonisten Nasa kennen und erfährt, wie er das erste Mal auf seine zukünftige Frau Tsukasa trifft.
Der Zeichenstil ist sehr hübsch gemacht, wenn auch einfach gehalten, aber mir persönlich gefällt er wirklich sehr gut. Über Tsukasa erfährt der Leser in diesem Band noch nicht wirklich viel, wodurch sie sehr mysteriös wirkt. Dagegen erfahren wir von Nasa recht viel. Woher er den Namen hat, wie er damit aufgewachsen ist usw. Er tat mir oftmals sehr leid, andererseits musste ich auch oft genug den Kopf schütteln. Er hat ein ziemlich aufgeblasenes Ego, wie es in Mangas aber oft ist, denn entweder sind sie so oder total schüchtern, ist gleichzeitig aber unfassbar naiv, was manchmal ein wenig unpassend war. Es gab auch Szenen, die fand ich extrem übertrieben, wie dass Nasa mit gebrochenen Beinen noch ziemlich lange laufen kann. Ansonsten entwickelt sich die Geschichte sehr langsam, wohl erst einmal um Nasa und die Umstände besser kennenzulernen. Ich hoffe aber, dass die Geschichte bald mehr Fahrt aufnehmen wird, weil es sonst doch recht langweilig wird.
Alles in allem war es aber ein recht süßer Manga, den man für Zwischendurch mal lesen kann, aber er hat mich dann auch nicht umgehauen. Daher gibt es dreieinhalb Sterne. Auf Portalen, auf denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf vier auf, da mir der Zeichenstil sehr gut gefällt und der erste Band ja oft zum Reinkommen in die Geschichte dient.
Das Buch „Wenn jedes Wort nur Liebe ist“ von Lotte R. Wöss hat mir vom Klapptext her wirklich zugesagt, aber leider wurde ich die gesamte Geschichte über nicht ganz warm damit.
Die 29-jährige Clea wünscht ...
Das Buch „Wenn jedes Wort nur Liebe ist“ von Lotte R. Wöss hat mir vom Klapptext her wirklich zugesagt, aber leider wurde ich die gesamte Geschichte über nicht ganz warm damit.
Die 29-jährige Clea wünscht sich mit ihrem Ehemann ein Kind. Zu ihrem fünften Hochzeitstag will sie es ihm sagen, doch es kommt alles anders. Statt einem schönen Essen trennt sich Jonas von ihr, weil er sich von ihr nicht genug gewürdigt und unterstützt fühlt. Zudem gibt es eine andere Frau. Jonas zieht aus und Clea fällt in ein Loch. Auf den Rat ihrer besten Freundin Lulu versucht sie es schließlich mit Tinder und ein Reinfall nach dem anderen reiht sich an, zudem terrorisiert ihre Mutter sie ständig auf dem Handy, sodass Clea schließlich auf einer Brücke steht und ihr Handy ins Wasser wirft. Für Emil sieht es so aus, als würde Clea springen wollen und hält sie auf. Der Anfang etwas Neuem? Doch das ist gar nicht so einfach, auch weil Emil ein Geheimnis vor ihr hütet.
Mir hat das total zugesagt, vor allem weil die beiden sich durch ein Missverständnis unter ziemlich kuriosen Umständen kennenlernen. Leider konnte mich die Story aber nicht mitreißen, was an verschiedenen Dingen lag. Anfangs gab es leider einige Wiederholungen, was sich zum Glück aber schnell wieder gelegt hat. Dann kam mir Clea sehr naiv vor im Umgang mit den Männern. Sie lässt sich teilweise über den Tisch ziehen, lernt aber nicht draus und nimmt blauäugig gleich einen anderen Mann mit zu sich. Allgemein hat sie sich auch sehr viel von ihrer Mutter herumschupsen und sich sehr viel gefallen lassen. Natürlich ist es ihre Mutter und man soll auch zu der Familie halten, aber die Mutter hat sich immer wieder absolut unmöglich benommen, kritisiert sie nur, sieht sie quasi als ihren Sklaven an und Clea lässt das weitestgehend mit sich machen. Nur selten wiedersetzt sie sich, aber dann knickt sie am Ende doch immer ein. Ganz langsam macht sie allerdings eine kleine Entwicklung, ich hätte mir da nur eine größere gewünscht, aber ich verstehe, dass das nicht so schnell funktioniert, wenn es all die Jahre so lief. Clea fehlte einfach das Selbstbewusstsein und die Durchsetzungskraft, aber das geht vielen Menschen leider auch so. Emil fühlt sich minderwertig, was seine Familie, also seine Eltern und sein Cousin Vincent, ihm leider immer wieder eingebläut haben. Das spürt man das gesamte Buch über, auch wenn Clea ihm immer mal wieder einen kleinen Selbstbewusstseinsschub gibt. Das fand ich dann immer gut gelungen, nur leider kamen seine Zweifel recht schnell zurück.
Leider ging es im dem Buch alles sehr schnell. Die beiden haben sich schon beim zweiten Treffen gedacht, dass sie sich verliebt haben und beim dritten gestehen sie sich das sogar schon. Emil denkt sich, dass er Clea längst von seinem Geheimnis hätte erzählen müssen, wo ich mir dann aber dachte, dass sie sich nur wenige Stunden gesehen haben und davon waren sie etwa die Hälfte im Bett, dass an sich gar nicht die Zeit gewesen wäre. Denn es klingt bei ihm oft so, als würden sie sich Monate kennen und macht sich deswegen Gedanken. Später stimmt dies natürlich, allerdings nicht am Anfang. Dann gab es immer wieder Kleinigkeiten, wie eine Erwähnung einer Person, über die Clea mit Lulu redet, die Lulu wenige Sätze später aber noch gar nicht kennt, obwohl man vorher schon über diese geredet hat. Außerdem wurden Sachen angesprochen, die dann aber nicht ganz aufgeklärt wurden. Es gab somit leider viele Kleinigkeiten, die es mir aber zusammen nicht ganz leichtgemacht haben. Auch die Entwicklung von Vincent fand ich nicht sonderlich gelungen. Ich verstehe, wieso es diese gab, aber sie haben für mich nicht gepasst durch die ganzen Ereignisse und durch das ganze Gesagte.
Alles in allem gebe ich dem Buch solide drei Sterne, da es natürlich auch schöne Szenen gab, wie Emils Talent, ich aber eben nie ganz warm damit geworden bin.
„Kleiner Hund und große Liebe“ von Rosie Adams ist ein Liebesroman, von dem ich allerdings ein wenig etwas Anderes erwartet hatte. Vielleicht wurde ich deswegen nicht ganz warm damit.
Nachdem Sara von ...
„Kleiner Hund und große Liebe“ von Rosie Adams ist ein Liebesroman, von dem ich allerdings ein wenig etwas Anderes erwartet hatte. Vielleicht wurde ich deswegen nicht ganz warm damit.
Nachdem Sara von ihrem Lebensgefährten Victor betrogen wurde, reist sie zu ihrer Tante Marjorie ins Dörfchen Lyme Regis, um ihr bei ihren Corgis und im Haushalt zu helfen, nachdem diese sich am Fuß verletzt hat, und um über den Betrug hinweg zu kommen. Dabei schließt sie neue Freundschaften und findet mehr zu sich selbst. Ihre Tante versucht sie während ihres Aufenthalts mit dem Londoner Dean zu verkuppeln, der momentan dort zu Gast ist. Und dann gibt es noch den verschrobenen Colin, der jeden Tag im Häuschen ihrer Tante auftaucht, um dort etwas zu reparieren, da er sich für den verstauchten Fuß verantwortlich fühlt. Saras Gefühlschaos wird perfekt, als Victor versucht, sie zurück zu gewinnen.
Ich fand die Grundidee super. Es ist nichts Neues, aber das muss es ja auch nicht sein. Aber ich habe erwartet, dass es vor allem um Sara geht und man ihre Geschichte mitverfolgt. Das war auch größtenteils der Fall, aber es gab nicht nur Kapitel aus ihrer Sicht, sondern auch von ihrer Tante, Colin und Dean. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von vielen verschiedenen Sichtweisen, zwei finde ich in Ordnung, drei würden auch gerade noch gehen, sofern diese gut ausgearbeitet sind. Ich finde nämlich, dass man somit immer nur kurz in den Charakter eintaucht, aber nicht sonderlich tiefgeht. Das hatte man natürlich bei Sara nicht, weil das größte Geschehen um sie herumläuft, aber bei den anderen war es leider der Fall. Gerade auch, weil mehrere Liebesgeschichten in dieses Buch gepackt wurden. So muss sich Marjorie mit einer alten Liebe herumschlagen, die ihre einzelnen Kapitel und Sichtweisen bekommt, Deans Gefühle rund um seine gescheiterte Ehe, die erst noch geschieden werden muss und um Colins Jugendliebe, mit der er befreundet ist und er sich über all die Jahre nicht getraut hat, irgendwas zu sagen und die mit ihrem Mann auch Beziehungsprobleme hat. Natürlich werden öfters verschiedene Geschichten ineinander verflochten, aber diese nahmen mir zu viel Raum ein, gerade die der Tante. Vielleicht hätte ich es anders gesehen, wenn ich von Anfang an durch den Klapptext gewusst hätte, dass dies so sein wird, aber so bin ich alleine von Saras Geschichte ausgegangen, die von kleinen Nebengeschichten zwar begleitet, aber von der nicht durch diese manchmal abgelenkt wird. Aber das ist natürlich Geschmackssache, ich bin mir sicher, dass es vielen so aber durchaus gefallen wird. Ich persönlich hätte es nur besser gefunden, wenn die Liebesgeschichten der anderen eher nebenbei erzählt worden wären und keine eigenen Kapitel bekommen hätten.
Süß fand ich die kleinen Kapitel des Corgi Harry. Vor jedem Kapitel bekommt man einen kleinen Einblick von den Gedanken und Gefühlen des kleinen Vierbeiners, der die ganze Truppe im Griff hat. Diese fand ich immer sehr niedlich und erheiternd. Manchmal gibt es zwischen den Kapiteln zu große zeitliche Sprünge, wodurch ich das Gefühl hatte, einiges zu verpassen, gerade nach bestimmten Ereignissen. Das Ende des Buches hat mich ein wenig versöhnt. Auch wenn ich mir das ganze Buch über denken konnte, was passiert und wie es endet, was ich aber nicht weiter schlimm finde, war das Ende doch schön geschrieben und konnte mich am besten unterhalten.
Insgesamt war das Buch durchaus gut, allerdings wurde ich nie ganz warm damit, was eben an den ganzen unterschiedlichen Geschichten und Sichtweisen lag. Zudem konnte es mich einfach nicht wirklich fesseln. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass vielen das Buch wirklich gefallen wird, gerade weil mehrere Liebesgeschichten in ihm vereint sind. Von mir gibt es drei Sterne.
„Crave – Die Katmere Academy Chroniken Band 1“ von Tracy Wolff hat mich unheimlich begeistert, auch wenn es sowohl von der Grundidee als auch von der Story her nichts Neues ist.
Grace muss nach dem Tod ...
„Crave – Die Katmere Academy Chroniken Band 1“ von Tracy Wolff hat mich unheimlich begeistert, auch wenn es sowohl von der Grundidee als auch von der Story her nichts Neues ist.
Grace muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach Alaska in ein Internat ziehen, da ihr Onkel dieses leitet. Allerdings scheint es dort anders zuzugehen, als in anderen Internaten der Reichen und Schönen, denn es wird schnell deutlich, dass es nur spezielle Gruppen gibt und es passieren merkwürdige Dinge, die Grace in Gefahr bringen. Und dann gibt es noch Jaxon, der sie schon bei ihrer Ankunft warnt, dass sie wieder verschwinden soll und der sie dennoch anzieht.
Somit ist es nichts Neues, verschiedene Wesen wie Vampire, Hexen und Werwölfe, ein Internat und ein Bad Boy, der für das eine Mädchen eine sanfte Seite hat. Alles schon gesehen, gelesen und gehört. Und dennoch konnte ich nicht genug von dem Buch bekommen. Sei es, weil die Autorin es schafft, absolut fesselnd zu schreiben oder dem Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Aber auch die ganzen Charaktere fand ich sehr gelungen, gerade weil man nie weiß, wer wirklich nett ist, wer nur so spielt oder wer auf seinen eigenen Nutzen aus ist. Ich fand es auch gut, dass auf den letzten Seiten bestimmte Szenen nochmal aus Jaxons Sicht erzählt wurden. Das fand ich spannend zu lesen, da man als Leser sonst nur Grace Gefühle und Gedanken mitbekommen hat und man bei Jaxon nur aufgrund seiner Äußerungen oder Handlungen Dinge interpretieren konnte.
Natürlich geht es mit dem Verlieben sehr schnell, vielleicht für einige auch zu schnell. Mir würde es normal auch übel aufstoßen, aber da es ein Fantasybuch mit allen möglichen Wesen ist, finde ich das durchaus passend. Denn bei Jaxon und Grace wird durchaus erklärt, wieso die Gefühle von beiden so schnell so groß sind, wenn auch etwas später. Solche Wesen lieben eben anders und ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen dadurch eben angezogen werden, sodass es bei diesen eben auch alles schneller geht. Daher fand ich das durchaus passend.
Jaxon mochte ich sehr gerne. Der typische Bad Boy, der aber durchaus seine Freunde hat, die auch andere Seiten kennen, der für das eine Mädchen auch seine sanfte Seite zeigt. Seine Geschichte fand ich spannend geschrieben. Grace kommt manchmal ein wenig naiv vor, weil sie an sich viele Dinge erlebt und nur selten etwas hinterfragt. Aber das versuche ich mir dann so zu erklären, dass sie mit dem Tod ihrer Eltern und den ganzen neuen Ereignissen überfordert ist und daher kaum was hinterfragt. Mal davon abgesehen, wer würde direkt an übernatürliche Wesen denken? Ihren Onkel Finn und ihre Cousine Macy finde ich sehr süß. Sie bemühen sich, gerade Macy, sehr, dass sich Grace wohl fühlt und sie sicher ist. Auch andere Nebencharaktere sind spannend und interessant dargestellt, sodass ich mich freue, über alle mehr zu lesen.
Manchmal gab es Kleinigkeiten, die mich beim Lesen gestört haben, wie dass die Koffer, die Grace mitbringt, scheinbar sehr schwer sind und dann scheinen sie manchmal federleicht zu sein, sodass Macy zwei Koffer auf einmal die Treppe hochtragen kann, ohne sich groß abmühen zu müssen, bevor sie wieder mit diesen kämpfen muss. Ansonsten fand ich das Buch aber wirklich hervorragend und kann dieses nur empfehlen. Ich gebe dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich auf fünf auf, einfach weil ich so begeistert bin.
Negativ fasse ich aber den farblichen Buchschnitt auf. So schön dieser auch ist, er färbt total ab. Aber das beeinflusst nicht meine Rezension.
Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, ...
Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, hatte ich von dem Buch doch einiges erwartet. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Es war etwas erfrischend Neues von der Thematik her, leider kamen mir viele Dinge nicht richtig durchdacht vor, da viele Erklärungen fehlen und es oft zu hektisch wurde, wodurch es so aussieht, als würde die Autorin das Fehlende vertuschen wollen, damit es nicht auffällt. Sicherlich gibt es noch einen weiteren Band, sodass dort noch einiges erklärt werden kann, aber vieles hat einfach aus der Situation heraus ergeben, sodass diese Erklärungen da hätten stattfinden müssen. Besser wäre es auch gewissen Teile der Geschichte mehr zu strecken, da es ab der Hälfte überhastet und chaotisch wurde, sodass vieles auch erst im nächsten Band hätten passieren müssen. Einfach um dem Leser mehr an Geschichte zu geben, ihn mehr in die Welt einführen zu lassen. So wird alles irgendwie erwähnt, für wenige Sachen gibt es auch Erklärungen, aber sonst wird man in der Luft hängen gelassen, mit den ganzen Fragen im Kopf, während eins nach dem anderen passiert, die Charaktere gar nicht zur Ruhe kommen und von A nach B hetzen, da was machen, dann wieder dort, dann werden sie angegriffen, sind nicht einmal aus der Gefahrenzone und kämpfen wieder. Es gibt keine Pause, es wirkt zu gehetzt. Dabei hatte ich mich wirklich auf die Geschichte gefreut und die Leseprobe war auch so vielversprechend, da es dort zwar auch schon ein wenig Action gab, aber es ein gutes geordnetes Tempo war. Und der Klapptext klang auch sehr interessant.
Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten "Hive-Minds". Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive - eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein - und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern ...
Eine schöne neue Welt, die spannend klang, nach etwas Neuem. Und das war sie auch. Es war wirklich interessant, darüber zu lesen, wie sich Marie Graßhoff das vorgestellt hat. Mit einem Supercomputer, der alle Gedanken und Erinnerungen der Menschen speichert, einem Orbit, in dem man Urlaub machen kann, wenn man das nötige Kleingeld hat, und noch vielem mehr. Die Erklärungen, die es gab, fand ich auch gut gelungen, leider blieb eben noch zu viel unerklärt, wie ich ja bereits berichtet habe.
Atlas, oder auch Oracle, fand ich anfangs auch sehr spannend, da sie sich ihren Namen selbst ausgesucht hat, nachdem sie als kleines Kind von Julien, einem Androiden, auf der Straße gefunden und aufgezogen wurde. Sie kann sich in den Kopf eines jeden Menschen hacken und Erinnerungen und Gedanken lesen, daher auch ihr Nachtjob. Ich fand ihre Beziehung mit Julien sehr faszinierend, der irgendwie ein Vater für sie war, der mit ihr gekämpft und sie immer beschützt hat. Leider haben auch hier viele Hintergrundinformationen gefehlt, die sicherlich auch nicht mehr im nächsten Teil erzählt werden. Die hätten schon bei den Erwähnungen eingeflochten werden müssen. So wurde nie erklärt, wieso Julien sie aufgenommen hat, immerhin ist er ein Android. Doch meine Begeisterung für Atlas hat schnell einen Dämpfer erhalten. Das liegt daran, dass sie immer mehr zu einem Superwesen wurde, die alles kann und der alles gelingt. Selbst das Unmögliche schafft sie in wenigen Minuten. Das war mir einfach viel zu viel. Vor allem wurde immer gesagt, dass ihr Körper und vor allem ihr Gehirn nur eine gewisse Kapazität hat und sie schnell bei Höchstleistungen an ihre Grenzen kommt, wodurch sie Pausen braucht. Verständlich. Nach einer, vergleichsweisen, kleinen Aktion muss sie einen Tag ohnmächtig durchschlafen, während sie ein anderes Mal nur etwas Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen hat, wobei diese Aktion aber um Welten größer war. An sich hätte sie, wenn man den Vergleich zu vorher zieht, daran sterben müssen… Daher fand ich das, wie vieles auch, schlecht gelöst. Zudem kommt sie recht gefühlskalt rüber, da sie ohne zu zögern Menschen und Androiden tötet und sehr ichbezogen ist. Es heißt, dass sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, aber eine Aktion zeigt genau auf, dass das nicht der Fall ist. Charakterentwicklung somit gleich null. Die Verbindung zu Noah kommt nur selten wirklich durch. Manchmal macht sie sich paar Gedanken, aber die beiden haben kaum tiefere Gespräche oder intime Momente. Daher verstehe ich eine Entscheidung zum Ende des Buches auch überhaupt nicht. Da hat mir die Tiefe deren Beziehung absolut gefehlt.
Am Ende des Buches war auch gefühlt jedes zweite Wort „Scheiße“. Natürlich war die Situation dementsprechend, aber der Ausdruck kam immer und immer wieder vor, was mir mit der Zeit wirklich auf die Nerven gegangen ist. Es gibt so viele andere Wörter, die auch gepasst hätten, wenn es unbedingt hätte sein müssen.
Alles in allem bin ich leider sehr enttäuscht. Ich habe eine tolle Story erwartet und die Welt hat so viel Potential, die aber einfach nicht ausgenutzt wurde, weil Marie Graßhoff aus der Protagonistin eine Superheldin machen musste und einfach zu wenige Erklärungen geliefert, aber zu viele Sachen auf einmal reingepackt hat, sodass es einfach zu chaotisch und drückend wurde. Hätte sie die Ereignisse besser auf mehr Bücher verteilt, sodass Erklärungen Platz gehabt hätten und man als Leser einmal Luft hätte holen können, wäre das sicherlich deutlich angenehmer zu Lesen gewesen. So bekommt das Buch von mir zwei Sterne.