Profilbild von Athene1989

Athene1989

Lesejury Star
online

Athene1989 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Athene1989 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Oberflächlich und klischeehaft, dazu unpassender Klapptext

A Different Blue
1

„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer ...

„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer sie ist, da ihre Mutter sie als kleines Kind bei einem Fremden abgegeben hat. Dieser zog sie auf, ehe er starb und Blue bei dessen Schwester unterkam. Nun ist die junge Frau in ihrem letzten Schuljahr und hat ihr Leben nicht im Griff. Da taucht der neue Lehrer Darcy Wilson auf und zeigt ihr, wie es ist, wenn jemand an sie glaubt. Und schon bald fängt sie an, Gefühle für ihn zu hegen.
Ich hatte angenommen, dass sich das Buch um eine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung dreht, aber da wurde ich leider enttäuscht. In der Schule befindet sich Blue nur die ersten paar Kapitel und da gibt es keine heimlichen Blicke, Küsse oder sonst irgendwas. Das war also die erste Enttäuschung. Die zweite war, dass sich für eine Neuauflage, die an sich überarbeitet wurde, immer noch einige Fehler finden, sei es Rechtschreibung oder auch bei den Handlungen. So legt Darcy Geld für Essen auf einen Tisch, wie so etwas in Amerika durchaus gang und gäbe ist, steht auf und geht dann zur Kasse, um dort noch einmal zu bezahlen. Mit solchen Sachen hätte ich aber noch leben können, aber die Geschichte war auch sehr mau. Es gibt immer wieder ziemliche Zeitsprünge, damit sich die Charaktere entwickeln können und eben mehr Zeit verrinnt, allerdings sind diese fast in jedem Kapitel und teilweise echt lang, sodass ich das Gefühl hatte, sehr viel zu verpassen. Es kam unrund rüber, teilweise gehetzt. Dazu wurde so gut wie jedes Klischee bedient, gerade bei Blue. Sie bezeichnet sich selbst als Schl… (ich werde das Wort nicht schreiben, da meine Rezension sonst nicht veröffentlicht wird, aber jeder weiß ja, was gemeint ist), was sie durch ihre Klamotten und ihr Auftreten auch unterstreicht. Und obwohl sie an sich recht klug rüberkommt, kann sie scheinbar nicht richtig verhüten, weil sie schwanger wird und sich fragt, wie das passieren konnte. Der Großteil des Buches geht somit um die Schwangerschaft und Blues Gefühle und Emotionen dabei. Will sie das Baby? Kann sie dem was bieten? Immerhin weiß sie ja selbst nicht, wer sie ist, wie kann sie da ein Kind haben usw. Und durch diese Schwangerschaft freundet sie sich mit Darcy an, der sie unterstützt. Das einzige Positive daran ist, dass sich Blue dadurch wirklich verändert. Sie wirkt nicht mehr so egoistisch, nimmt mehr am Leben teil. Aber das war es dann auch schon. Die Story plätschert vor sich hin, nimmt nicht richtig Fahrt auf durch die ganzen Zeitsprünge und die Beziehung zwischen ihr und Darcy bleibt ungreifbar, weil man kaum was erfährt und das, was man mitbekommt, bleibt extrem oberflächlich. Irgendeine Chemie oder Anziehung ist null spürbar.
Darcy selbst hat mir an sich total gut gefallen. Er war immer sehr lieb, hilfsbereit, brennt für seinen Beruf und ist sehr aufopferungsvoll. Ich fand es immer schön, wie er sich um alle gekümmert hat, gerade um Blue, die es ihm alles andere als einfach gemacht hat, weil sie ihn in der Schule immer nur provoziert und angezickt hat. Aber er hat immer die Ruhe behalten und sich bemüht, ihr einen Rückhalt zu bieten. Ebenso bei ihrer Schwangerschaft. Und dann hat die Autorin ihm im letzten Drittel zu einem völligen Arsch umgewandelt. Das war ein ganz neuer Charakter, der null mit dem Darcy zu tun hatte, den man kennengelernt hat. Völlig unpassend und aus den Haaren herbeigezogen. Damit hat Amy Harmon mir dann das einzige im Buch zerstört, das ich wirklich gut fand. Mit Blue kam ich nie wirklich zurecht. So ist sie anfangs sehr eingebildet, ichbezogen und einfach unsympathisch, bis auf wenige Ausnahmen. Das wird im Laufe der Geschichte durchaus besser, gerade weil man merkt, dass sie einfach unsicher ist, durch ihre Vergangenheit, aber sie rennt bei jeder Kleinigkeit weg und handelt oft, ohne Sinn und Verstand. Die Nebencharaktere waren größtenteils in Ordnung, wobei ich Tiffa, Darcys Schwester, von allen am besten fand.
Neben der verbotenen Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte ich bei dem Buch auch erwartet, dass ihre Vergangenheit mehr eine Rolle spielt, da der Anfang eben von dem Tod ihrer Mutter handelt und wie Blue „verschwunden“ war. Das war aber nur soweit relevant, dass sich Blue immer wieder gefragt hat, wer sie ist, was passiert ist, aber sie ist dem nie wirklich nachgegangen. Erst am Ende des Buches wurde es richtig aufgenommen und dann wurde alles so extrem schnell abgehandelt, dass es überhastet rüberkam. Das fand ich sehr schade. Zudem war das erste Drittel des Buches an sich reine Geschichtsstunde. So wurden verschiedene Ereignisse geschildert, wie Jeanne d´Arc oder Indianergeschichten. Das fand ich viel zu viel. Weniger wäre mehr gewesen. Die Autorin hätte sich mehr auf die Beziehungen der Charaktere oder auch Blues Vergangenheit konzentrieren sollen und weniger auf irgendwelche geschichtlichen Ereignisse. So waren die anfangs sehr präsent und man hat nichts Anderes erfahren. Dazu kam ein plötzliches Ereignis mit einem Freund von Blue, das so reingezwungen wirkte, was auch keinerlei Einwirkungen auf die Story oder die Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte, dass es absolut fehl am Platz wirkt.
Das Buch war leider eine einzige Enttäuschung. Der Schreibstil war wirklich gut, aber alles andere leider nicht. Keine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung, wie der Klapptext suggeriert, eine Charakterentwicklung am Ende, die aus dem Nichts kommt und überhaupt nicht zu Darcy passt, egal welche Erklärungen man sich macht, Klischees mit ungewollten Schwangerschaften und oberflächliche und platte Beziehungen durch viel zu viele Zeitsprünge. Daher kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.06.2021

Schöner New Adult Roman, aber vorhersehbar

Everything We Had (Love and Trust 1)
0

„Everything we had“ von Jennifer Bright ist ein schöner New Adult Roman, der mich die ganze Zeit über mitnehmen konnte, auch wenn er ziemlich vorhersehbar ist.
Kate war bis vor einem Jahr lebensfroh und ...

„Everything we had“ von Jennifer Bright ist ein schöner New Adult Roman, der mich die ganze Zeit über mitnehmen konnte, auch wenn er ziemlich vorhersehbar ist.
Kate war bis vor einem Jahr lebensfroh und offen, doch ein Ereignis hat sie verändert. Sie bricht das College ab und bleibt mehr für sich. Doch dann hat sie die Chance, ihren Traum eines eigenen Cafés zu verwirklichen. Das einzige Problem: Sie muss sich den Laden mit Aidan, dem Neffen der Vermieterin, teilen. Dadurch entstehen das Cosy Corner, einem Café auf der einen und einen Buchladen auf der anderen Seite der Ladenfläche, und eine Wette: Wer nach einem Jahr mehr Einnahmen einfährt, darf den Laden behalten, der andere muss gehen. Eine einfache Rechnung, würden da nicht auf einmal Gefühle auftauchen…
Ich habe schon sehr viele Young und New Adult Bücher gelesen. An sich sind sich alle sehr ähnlich, variieren nur in der Storyline und was den Protagonisten passiert ist. Somit erzählt dieses Buch auch nichts Neues und wartet auch mit keinen Überraschungen auf. Es ist alles sehr vorhersehbar. Allerdings ist das nichts Schlimmes, da Jennifer Bright es dennoch schafft, den Leser mitzunehmen. Die Charaktere sind alle unglaublich gut geraten, sei es Aidan, der sich auf keine festen Beziehungen einlässt und anfangs sehr arrogant und egoistisch rüberkommt, aber in Wahrheit liebevoll und freundlich ist, oder auch Kates beste Freundin Zoe, die Tag und Nacht für ihre beste Freundin da ist, ihr den Rücken stärkt und offen und herzlich ist. Dadurch wird man schnell mit allen warm und fühlt mit ihnen mit.
Es gab im Verlauf ein zwei Sachen, die ich persönlich nicht so gelungen fand, die allerdings zu der Story passten. Die Chemie zwischen Aidan und Kate hat mir unglaublich gut gefallen. So ist anfangs die Abneigung sehr gut spürbar, dann die Verwirrungen über neue Sichtweisen und Gefühle bis hin zu dem ersten Erkennen vom Verliebtsein. Das hat die Autorin wirklich sehr gut beschrieben. Der Handlungszeitraum hätte vielleicht ein wenig größer sein können, weil es so doch etwas schnell passiert, allerdings sehen sich die beiden aufgrund ihrer Arbeitssituation auch jeden Tag, wodurch es für mich hier durchaus nachvollziehbarer ist, als es bei anderen Büchern der Fall ist.
Alles in allem gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben gibt, runde ich allerdings auf vier ab, da es für die vollen zu wenig war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2021

Gutes Buch für Zwischendurch mit erfrischend neuem Setting

Mit dir leuchtet der Ozean
0

In „Mit dir leuchtet der Ozean“ von Lea Coplin treffen sich Milo und Penny zufällig auf Fuerteventura, wo beide einen Job im Solana Sunshine Club angenommen haben. Dabei kennen sich die beiden schon aus ...

In „Mit dir leuchtet der Ozean“ von Lea Coplin treffen sich Milo und Penny zufällig auf Fuerteventura, wo beide einen Job im Solana Sunshine Club angenommen haben. Dabei kennen sich die beiden schon aus Schulzeiten, nur war Milo nicht der lächelnde und freundliche junge Mann, den er nun mimt, sondern ein Außenseiter, der andauernd mit dem Gesetz in Konflikt kam. Beiden ist klar, dass sie sich voneinander fernhalten müssen. Milo, weil er nicht möchte, dass jemand von seiner Vergangenheit erfährt und er mit Helena zusammen ist, und Penny, weil Milo ein schlechter Umgang ist. Doch leider können beide den einen Kuss nicht vergessen, den es damals gegeben hatte.
Das Buch hat mir soweit gut gefallen. Es war schnell und einfach zu lesen, weil der Schreibstil sehr flüssig und somit angenehm war. Zudem fand ich es super, dass die Geschichte auf Fuerteventura gespielt hat. So kam ein wenig Urlaubsfeeling rüber und vor allem war es mal etwas anderes als die Universität oder die Heimatstadt. Ansonsten konnte das Buch aber mit keinen Überraschungen aufwarten, weil es für dieses Genre eben doch sehr typisch ist.
Die Charaktere haben mir weitestgehend gefallen. In Milo hat mehr gesteckt, als es anfangs aussah. Seine Geschichte fand ich sehr gut erzählt und ich fand es toll, wie er sich die ganze Zeit entwickelt hat, wie er sich auch selbst reflektiert hat. Bei Penny habe ich mich oft gefragt, wieso sie dorthin wollte. Denn sie ist an sich sehr rückgezogen, lässt nicht viele an sich ran und liebt dunkle Klamotten, während es in dem Club bunt und fröhlich zugeht. An sich hatte sie mit ihrer besten Freundin dort arbeiten wollen, die nach einem Unfall allerdings einen Gipsfuß hat und somit nicht mitkann, wodurch Penny dann alleine durchmuss. Dennoch habe ich nie verstanden, wieso sie dorthin geht… Ein wenig Abstand zur Heimat nach ihrem Studienabbruch, aber da hätte ich es eher verstanden, wenn sie irgendwo anders hingeht, wo sie sich nicht völlig fehl am Platz fühlt. Aber auch Penny hat sich ein wenig entwickelt. Die Nebencharaktere waren bis auf Helena eigentlich kaum präsent und von denen hat man auch nicht wirklich etwas erfahren, auch nicht von Helena. Da blieb es ein wenig blass, obwohl es ein wenig mehr Tiefe durchaus hätte vertragen können.
Mit einigen Ereignissen war ich nicht sonderlich zufrieden. So gab es ein wenig Mobbing, auch offen vor den Gästen ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für die Mitarbeiter gab. Da frage ich mich dann, welcher Clubleiter lässt sowas einfach passieren? Immerhin haben das sehr viele mitbekommen und wenn ich dort ein zahlender Besucher gewesen wäre und so etwas erlebt hätte, dann würde ich dafür sorgen, dass das Konsequenzen hat, sei es durch eine Beschwerde an den Leiter oder, wenn dieser darauf nicht reagiert, mit einer schlechten Bewertung für den Club, wobei ein Leiter sowas ja verhindern wollen würde und das somit regelt. Aber rein gar nichts… Außerdem lief mir am Ende auch alles zu glatt, zu Friede, Freude, Eierkuchen mit vielen Gefühlsumschwüngen und allem, auch wenn es in solchen Büchern normal ist, aber das fand ich ein wenig zu schwach.
Ich gebe dem Buch dreieinhalb Sterne, weil ich mich soweit gut unterhalten gefühlt habe, allerdings auch ein paar Schwächen zu finden waren. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich allerdings auf, weil es mit dem Setting einmal etwas wunderbar Neues war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2021

Gute Unterhaltung mit unterschiedlichen Charakteren, aber einem kleinen Makel

Keeping Secrets
1

Bei „Keeping Secrets“ von Anna Savas war ich mir erst nicht sicher, ob ich dieses Buch lesen möchte, da ein tiefstes Geheimnis angepriesen wird und diese meistens recht harmlos, manchmal sogar lächerlich ...

Bei „Keeping Secrets“ von Anna Savas war ich mir erst nicht sicher, ob ich dieses Buch lesen möchte, da ein tiefstes Geheimnis angepriesen wird und diese meistens recht harmlos, manchmal sogar lächerlich sind. Doch dann habe ich dem Buch eine Chance gegeben und ich wurde größtenteils positiv überrascht.
In dem Buch geht es um die junge Schauspielerin Tessa Thorn, die für Dreharbeiten nach Faerfax gereist ist. Was keiner weiß: Tessa kommt ursprünglich genau von dort. Doch das ist ihr Geheimnis, ebenso wie den Grund dafür, dass sie weggegangen ist. Doch Cole Williams kommt dem Geheimnis gefährlich nahe. Denn der junge Student soll für die Zeitung der Universität sowohl einen Artikel über die Dreharbeiten als auch ein Portrait über die Schauspielerin schreiben, wodurch beide immer wieder aufeinandertreffen. Und auch wenn sie beide sich immer wieder auf dem schlechten Fuß erwischen, spüren die beiden doch das Kribbeln, was der andere verursacht.
An sich ist die Geschichte sehr typisch für Young und New Adult. Einer hat ein Geheimnis und will nicht, dass dies entdeckt wird, dennoch verlieben sich beide, es gibt großes Drama und ein Happy End. Der Aufbau ist immer überall gleich, daher war auch hier das Buch sehr vorhersehbar, es gab absolut gar keine Überraschungen, was ich ein wenig schade fand. Das große Geheimnis konnte ich größtenteils schon nachvollziehen, was für mich bei so etwas immer wichtig ist. Leider blieb eine große Sache offen. Beziehungsweise die wurde groß gemacht durch eine Handlung von Cole, die dann aber völlig unter dem Tisch gekehrt wurde, wo ich mich dann gefragt habe, wieso erst so ein großes Theater darum gemacht wird, wenn es dann nicht aufgelöst wird. Das fand ich sehr schwach. Allerdings hat mir der Rest recht gut gefallen. Sei es die verschiedenen Charaktere, wie Coles Cousine Jo, die ich sehr süß und gut gelungen fand, oder Cole selbst, der um Anerkennung in der Familie kämpft, die ihn und Jo allerdings wie Dreck behandelt. Ihn fand ich allgemein sehr gut gelungen, weil er sehr vielseitig war. So war er Jo gegenüber sehr beschützend und liebevoll und auch der Umgang mit seinen Freunden war sehr einfühlsam. Und dennoch hat er es Tessa nie einfach gemacht, war ihr gegenüber teilweise sehr abweisend und dann wiederrum sehr emphatisch und fürsorglich, wodurch der Leser schnell gemerkt hat, was für ein toller Kerl Cole ist, obwohl er weitestgehend auf sich alleine gestellt ist, da seine Schwester, aber vor allem sein Onkel recht viel Druck auf ihn ausüben. Tessa ist sehr einsam, denn sie lässt niemanden hinter ihre Fassade blicken. Nur ihre Tante, mit der sie zusammenlebt, und ihre Therapeutin wissen, was vorgefallen ist und wie es in ihr aussieht. Ich habe immer deutlich gemerkt, wie sehr sie sich nach Freunden und einem normalen Leben sehnt, was mir gut gefallen hat. Sie gilt an sich als freundliche und ruhige Schauspielerin, doch mit Cole gerät sie andauernd aneinander. Er reizt sie und sie gibt ihm immer viel Contra und lässt sich nichts gefallen. Sie entwickelt sich im Verlaufe des Buches sehr. Es gibt auch einige Charaktere, die ich ziemlich unsympathisch fand. Da hat die Autorin ganze Arbeit geleistet, denn es braucht auch viel, um solche Gefühle wie Abneigung und sogar Hass zu kreieren.
Alles in allem hat mich das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn alles sehr vorhersehbar war. Einen negativen Beigeschmack gab es aber wegen der fehlenden Auflösung zu bestimmten Ereignissen, die erst so großgemacht und dann vergessen wurden. Daher gebe ich dem Buch vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2021

Humorvoller Liebesroman, der mich trotz christlicher Aspekte mitgerissen hat

Zu Befehl, Frau Doktor!
0

„Zu Befehl, Frau Doktor!“ von Karen Witemeyer ist ein historischer Liebesroman, der im Jahr 1890 beziehungsweise 1893 in Texas spielt und der gerade am Anfang vor Humor strotzt.
Nachdem Matthew Hanger ...

„Zu Befehl, Frau Doktor!“ von Karen Witemeyer ist ein historischer Liebesroman, der im Jahr 1890 beziehungsweise 1893 in Texas spielt und der gerade am Anfang vor Humor strotzt.
Nachdem Matthew Hanger hilflos zusehen musste, wie sowohl seine Soldaten als auch viele unschuldige Indianer abgeschlachtet wurden, quittiert er seine militärische Laufbahn und gründet mit seinen drei Freunden die „Hangers Reiter“, um Unschuldige zu beschützen. Als bei einem Auftrag sein Freund Marc Wallace durch eine Kugel verletzt wird, bringt er diesen zu einem Arzt. Doch ist Dr. Jo nicht wie erwartet ein Mann, sondern Dr. Josephine Burkett. Ein Umstand, der Matthew durchaus durcheinanderbringt, vor allem nachdem Dr. Jo die Hangers Reiter selbst engagiert, um ihren Bruder zu retten.
Ich muss sagen, dass mich das Buch erst ein wenig abgeschreckt hat, als ich gelesen habe, dass es christliche Ansätze hat, da ich nicht sonderlich religiös bin. Nachdem ich aber vereinzelte Rezensionen gelesen habe, in denen gesagt wurde, dass diese geringgehalten werden und zur Situation passen, dachte ich mir, dass ich dem Buch eine Chance gebe und ich bin wirklich froh darüber. Natürlich kommen oft Sätze wie „Mit Gottes Hilfe…“ oder „Gott wird uns schon den richtigen Weg zeigen“, aber auch verschiedene Psalmen oder Zitate aus der Bibel vor, allerdings haben die mich nicht ein einziges Mal gestört. Es wurde so gut in die Geschichte hineingeflochten, dass es dazugehörte, ohne irgendwie aufdringlich zu wirken. Wem der christliche Aspekt also auch abschreckt, kann dies getrost lesen.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vor allem die vier Reiter. Man merkt sofort wie verbunden sie sind und wie tief deren Freundschaft geht. Jeder würde für jeden eine Kugel einfangen und auch wenn Matthew der ranghöchste Soldat war, so entscheidet die Truppe über jeden Auftrag gemeinsam. Zudem kommt, dass sich die Gruppe unheimlich gerne neckt, wodurch ich sehr oft schmunzeln oder gar lachen musste. Ich habe den Humor allgemein sehr geliebt, sei es Marcs Flirtereien, selbst als er schwerverletzt operiert wurde, oder wie alle Matthew wegen Josie, wie er sie immer liebevoll nennt, freundschaftlich triezen. Matthew kommt manchmal allerdings etwas rau rüber, was daran liegt, dass er seine Familie früh verloren hat und er, abgesehen von den Reitern, niemanden zu sehr an sich ranlassen will, um nicht wieder diesen Verlust zu spüren. Außerdem hatte er immer das Kommando, wodurch ihm Widerworte nicht immer gut gefallen. Doch da ist er bei Dr. Jo genau an der richtigen Stelle. Diese lässt sich nämlich nicht unterbuttern, gerade in ihrer Praxis, da sie ihren Status hart erkämpft hat und Frauen als Ärzte eher verpönt sind. Dadurch hat sie sich durchaus einen ziemlichen Dickkopf angelegt, wodurch die Schlagabtäusche der beiden durchaus auch recht erheiternd sind. Allerdings ist das Knistern zwischen den beiden auch schnell zu merken, was mir gut gefällt. Die beiden harmonieren und ergänzen sich sehr gut.
Die Story fängt recht gewalttätig an, da Matthew mit vielen Soldaten in einer Schlacht ist, das ändert sich aber nach der Einführung, daher sollte das niemanden abschrecken. Allgemein ist alles sehr vorhersehbar und für mich waren keine Überraschungen dabei, was an sich nicht weiter schlimm war. Etwa nach einem Drittel beziehungsweise fast der Hälfte kam mir der Humor, den ich so geliebt habe, leider etwas zu kurz. Der Fokus wurde mehr auf die Action gelegt, was ich schade fand, da der Humor vieles wirklich aufgepeppt hat und genau das die vier Männer eben auch ausmacht.
Alles in allem gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne. Den fünften hätte es gegeben, wenn der Humor auf einmal nicht gänzlich verschwunden wäre, denn es gab zu viele Situationen, wo er gepasst hätte. Denn dieser ist einfach der Charakterzug der Männer. Dieses plötzliche Abhandensein hat daher nicht wirklich gepasst. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich allerdings auf die vollen auf, weil das Buch mich einfach so gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere