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Veröffentlicht am 12.04.2021

Nach der Hälfte hätte Schluss sein sollen

Wenn es uns gegeben hätte
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„Wenn es uns gegeben hätte“ von Josefine Weiss ist eine romantische, aber auch dramatische Geschichte um zwei Menschen, die sich nach acht Jahren wiedersehen. Das Buch ist an sich nett zu lesen und hat ...

„Wenn es uns gegeben hätte“ von Josefine Weiss ist eine romantische, aber auch dramatische Geschichte um zwei Menschen, die sich nach acht Jahren wiedersehen. Das Buch ist an sich nett zu lesen und hat seine Höhepunkte, aber leider viel mehr Schwächen.
Ela ist 31 Jahre alt und lebt seit sechs Jahren mit ihrem Freund Sven zusammen, der allerdings ständig auf Geschäftsreise ist und sie somit kaum Zeit miteinander verbringen. Da prallt sie mit Timo zusammen und vergessene Gefühle tauchen wieder auf, denn Timo und sie mussten sich vor acht Jahren trennen, obwohl sie nie zusammengekommen waren. Doch jetzt ist er wieder da und damit auch die alten Gefühle. Aber da ist ja auch noch Sven. Und ein Geheimnis, das Timo hütet.
An sich klingt die Geschichte sehr spannend und das war sie anfangs auch. Die Probleme zwischen Ela und Sven waren deutlich zu spüren, auch wenn ich mich wunder, dass sie das so lange mitmacht, denn Sven ist recht egoistisch und denkt er kann sich alles erlauben und über Elas Kopf hinwegentscheiden. Aber da ist Ela auch selbst schuld. Sie lässt vieles einfach mit sich machen, setzt sich nicht wirklich durch und geht jedem Konflikt aus dem Weg. Sie ist auch sehr schnell immer weggelaufen und weint sehr wegen jeder Kleinigkeit und viel, was gerade ab der Hälfte sehr anstrengend wurde. Ich bin mit ihr auch einfach nicht warm geworden. Timo hingegen mochte ich recht gerne. Er war offen, nett, lustig, hat sich für Ela und ihre Arbeit interessiert und kam einfach sympathisch rüber. Ich konnte immer recht gut verstehen, warum er wie gehandelt hat und welche Ängste er hatte. Anders als bei Ela, obwohl das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, sogar in der Ich-Perspektive. Da sollte man meinen, dass man mit einem Charakter mitleiden kann, seine Gedanken und Handlungen versteht, aber das war hier nicht wirklich der Fall, weil sie mir oft einfach zu kindisch und vor allem unselbstständig rüberkam. Jeder musste Ela mitziehen. Für sie planen.
Wäre das Buch nur bis zur Hälfte gegangen, dann hätte es deutlich besser abgeschnitten. Denn danach kam das ganze Drama, was teilweise auch gut und verständlich war. Aber dann wurden noch ein zwei andere Sachen reingequetscht, die meines Erachtens alles kaputt gemacht haben. Weniger ist oft mehr. Und dann kam nur noch mehr Geheule, noch mehr Weglaufen und es wurde nur noch anstrengend. Die Nebencharaktere fand ich weitestgehend gut, ebenso wie die verschiedenen Orte, wie Rosies Blumenladen. Da habe ich mich direkt wohl gefühlt.
Für mich ist das Buch eines, was man durchaus mal lesen kann, aber definitiv nicht muss. Die erste Hälfte ist empfehlenswert, aber danach geht es rapide bergab. Hinzu kommt die anstrengende und unselbstständige Protagonistin. Daher kann ich dem Buch nur gut gemeinte drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Schöner Liebesroman mit einem humorvollen ersten Treffen

Die falsche Lady für den Earl
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„Die falsche Lady für den Earl (The Pot and Pineapple 2)“ von Helena Heart ist der zweite Band einer Reihe, der aber für sich selbst gelesen werden kann.
Es spielt 1766 in London. Während sich Gregory ...

„Die falsche Lady für den Earl (The Pot and Pineapple 2)“ von Helena Heart ist der zweite Band einer Reihe, der aber für sich selbst gelesen werden kann.
Es spielt 1766 in London. Während sich Gregory nach dem Tod seiner Frau und seines Vaters aufs Land zurückgezogen lebt, muss Alexandra ihre Familie überraschenderweise über die Saison nach London begleiten. Für ihre Zwillingsschwester soll endlich ein Ehemann her und sie soll bei den Organisationen für die Bälle und andern Feierlichkeiten helfen. Dabei trifft sie auf Gregory, der durch seine Mutter zurück nach London gekommen ist, nichtsahnend, dass er der Earl der Unfälle genannt wird, weil viele glauben, dass er schuld am Tod seiner Frau und seines Vaters sei. Beide verstehen sich gut und Gregory taut ihr gegenüber auf, doch bald muss sich Alexandra zwischen ihrer aufblühenden Freundschaft mit ihm und ihrer Familie entscheiden.
Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Ich liebe historische Liebesromane und ich fand schon „Lady Sophia und die Schatten der Vergangenheit“ von der Autorin sehr gelungen und auch dieses Werk hat mich gefesselt. Es kam einige unerwartete Ereignisse und mir hat die Entwicklung der Freundschaft zwischen Gregory und Alexandra, die vor allem Ally genannt wurde, sehr gut gefallen, ebenso wie das aufkommende Knistern zwischen den beiden. Vor allem fand ich das erste Zusammentreffen der beiden sehr unterhaltsam und schon da hat man gemerkt, dass Gregory nicht so mysteriös und dunkel ist, wie es viele von ihm glaubten. Mir tat Gregory aber sehr leid, weil er recht gemieden wurde, seine Mutter und er hatten auch nie das beste Verhältnis und seine Frau hatte ihn nie geliebt. Die innere Zerrissenheit hat die Autorin sehr gut wiedergespiegelt, ebenso wie dessen Schmerz. Auch mit Ally habe ich mitgelitten, da sie von den meisten Menschen übersehen wird, ihre Schwester ist ein absolutes Biest, das immer nur will, dass sich alles um sie dreht, und auch die Mutter ist nicht sehr liebevoll. Alleine ihrem Vater war ich recht neutral gegenüber, da sich dieser aus allem rausgehalten hat, auch wenn ich mir da mehr für Ally gewünscht hätte. Besonders toll fand ich aber den Hund Jerry, ein kleiner Wildfang, der immer wieder mal für Unterhaltung gesorgt hat.
Die Geschichte verlief, bis auf die eine oder andere Überraschung, recht ereignislos, aber es war schön über die Bälle und anderen Veranstaltungen und über die Entwicklung der Beziehung zwischen Ally und Gregory zu lesen, dass es auch kein großes Drama und alles brauchte. Am Ende wurde es mir etwas zu viel und das zwischen Ally und ihrer Schwester fand ich dort auch ein wenig unpassend, aber alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen, sodass ich es jedem, der historische Liebesromane mag, nur empfehlen kann. Ich gebe dem Buch daher viereinhalb Sterne und auf Portalen, bei denen es keine halben gibt, werden es vier, da für die vollen fünf noch das gewisse Etwas gefehlt hätte.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Hatte gute Szenarien, aber leider nicht ganz überzeugend

The Story of a Love Song
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Ich hatte mich so auf „The Story of a Love Song“ von Vi Keeland und Penelope Ward gefreut gehabt, da ich den Klapptext sehr schön fand und mich die Leseprobe so berührt hat, wie lange kein anderes Buch. ...

Ich hatte mich so auf „The Story of a Love Song“ von Vi Keeland und Penelope Ward gefreut gehabt, da ich den Klapptext sehr schön fand und mich die Leseprobe so berührt hat, wie lange kein anderes Buch. Ich hatte sogar Tränen in den Augen und sowas passiert mir bei Büchern nicht so oft. Daher konnte ich es kaum erwarten, das Buch zu lesen. Leider kam sehr schnell die Ernüchterung…
Dabei ist die Grundgeschichte sehr gut: Luca und Griffin haben als Kinder eine Brieffreundschaft geschlossen. Er hat damals in England gelebt, sie in Amerika. Doch nach einigen Jahren hat Luca nicht mehr geantwortet und die innige Freundschaft ist zerbrochen. Nach dem Tod ihres Vaters räumt Luca dessen Wohnung aus und findet einen recht aktuellen Brief von Griffin vor, der ihr vorwirft, dass sie scheiße sei, weil sie sich nicht mehr gemeldet hatte. Nostalgisch liest sie alte Briefe und beschließt, ihm zu antworten. Und schon flammt die alte Freundschaft wieder auf. Doch während Luca durch ein Unglück mit sich zu kämpfen hat, ist Griffin nun ein Superstar und ihre Welten könnten unterschiedlicher nicht sein. Und doch zieht alles sie zueinander.
Es war wirklich toll, die ersten Seiten zu lesen. Ich habe dadurch Großes erwartet. Leider gingen die Briefe sehr schnell ins sexuelle und es wurde recht vulgär. Ob Luca sich selbst befriedige, die erzählte ihm, was es mit ihm und einem Mee-Mee vor sich hatte – was ich ein wenig eklig fand, aber gut – und ich war dann sehr enttäuscht. Ich habe mir eine so gefühlvolle Geschichte vorgestellt gehabt durch die ersten Seiten, aber habe dann teilweise einen halben Porno bekommen. Nur teilweise wurde es besser, da Lucas Ängste durchaus sehr gut thematisiert wurden und gerade ihr Psychologe, den ich unglaublich super fand und der eigentlich nur Doctor genannt wurde, war unterhaltsam. Die Beziehung zwischen dem Doc und Luca war sehr freundschaftlich, auch ein wenig wie eine Vater-Tochter-Bindung, was ich sehr schön fand. Doch leider konnte das Zusammenspiel zwischen Luca und Griffin da meistens nicht mithalten. Es gab auch dort Gespräche und Emotionen, die ich dann auch sehr gelungen fand, aber ich hatte mir von den beiden durchaus mehr erwartet gehabt.
Luca und Griffin selbst fand ich aber sehr gut gelungen. Bei Luca hat man ihre Erfahrungen und Ängste sehr gut mitbekommen und ich bewundere ihren Mut, dass sie sich so durchbeißt, auch wenn sie immer mal wieder Rückschläge erlitten hat. Bei Griffin konnte ich seinen Wunsch, einfach er selbst zu sein und nicht der Star, sehr gut nachvollziehen und ich fand es sehr süß und schön, was er alles für Luca gemacht hat. Er war da sehr liebevoll und emphatisch. Doch leider hat das Zusammenspiel der beiden nicht so bei mir geklickt, wie es bei anderen Paaren der Fall war, was ich schade fand, gerade weil sie beide sehr viel Potential hatten.
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, auch wenn es durchaus viele schöne Aspekte und Handlungen hatte. Zudem fand ich gut, dass Lucas Angstzustände thematisiert wurden und diese auch stets überzeugend rübergebracht wurden. Ich hatte mir von dem Buch aber mehr erwartet und gerade dieses ganze Sexting fand ich viel zu übertrieben und unpassend. Daher kann ich dem Buch nur drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Zickige Protagonistin und viel zu viel Kindergarten

Speed Me Up
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„Speed me up“ von Sarah Saxx fand ich von der Thematik her unglaublich interessant, denn eine Frau beim Supercross ist durchaus nichts Alltägliches und daher mochte ich dieses Setting gerne. Dazu kam, ...

„Speed me up“ von Sarah Saxx fand ich von der Thematik her unglaublich interessant, denn eine Frau beim Supercross ist durchaus nichts Alltägliches und daher mochte ich dieses Setting gerne. Dazu kam, dass ich schon ein paar Werke von ihr gelesen habe, die ich weitestgehend richtig gut fand. Also war ich gespannt, dieses Buch zu lesen. Leider konnte es mich überhaupt nicht mitreißen, stattdessen war ich weitestgehend von den Protagonisten genervt.
Brook ist die einzige Fahrerin unter einem Haufen Männer, wodurch sie von vielen nicht ernst genommen wird. Sie hat sich eine dicke Wand um sich aufgebaut, in die nur ihr Team schauen kann, denn mit ihren Eltern versteht sie sich nicht gut und mit ihrem besten Freund hat sie auch kaum Kontakt Das ändert sich, als dieser plötzlich bei einem ihrer Rennen auftaucht und sie beiden wieder mehr unternehmen. Brook und Matt fühlen sich zueinander hingezogen, schon seit Jahren, doch keiner will die Freundschaft zerstören und Matt hat schon einmal ihr Herz zerbrochen. Doch dann passiert die eine Nacht, die alles ändert.
Mir ist bewusst, dass bei Young und New Adult ein gewisses Hin und Her zwischen den Liebenden Gesetz ist. Aber dieses Buch treibt es einfach auf die Spitze. Von Anfang an ist das Knistern der beiden zu spüren, was ich gut finde, immerhin kennen sich beide von klein auf. Aber es ist so, dass beide fast schon kindisch sind und ja immer der andere Schuld ist und man darf ja nichts sagen. Brook hatte ich mir als toughe Frau im Supercross vorgestellt, die ihre Frau steht und sich in der Männerwelt durchsetzen kann. Aber meistens kam sie einfach nur zickig und egoistisch rüber, manchmal wie ein kleines Mannsweib. Ich wurde mit ihr nicht warm, weil sie einfach sehr unsympathisch rüberkam. Gerade dieses kindische „er muss sich melden“, obwohl sie Mist gebaut hat, aber das konnte sie nie so sehen. Erst am Ende wurde ich etwas wärmer mit ihr. Matt hingegen fand ich deutlich besser, aber auch bei ihm fand ich dieses nervige hin und her und sein teilweise großes Ego anstrengend. Man kann seinen Stolz auch mal hintenanstellen und sich melden, aber nein. Das war einfach nur Kindergarten. Alleine die Nebencharaktere fand ich unterhaltsam und sympathisch, was mir einfach zu wenig ist. Die Story hatte keinerlei Überraschungen, was bei solchen Büchern aber weitestgehend normal und in Ordnung ist, aber durch die Ereignisse habe ich mir einfach gewünscht, dass irgendwas kommt, aber das war leider nicht der Fall.
Das Ende war mir too much. Zu überzogen und zu perfekt. Alles musste gut werden, Brook ist ja so toll und was sie macht ist so weltbewegend und alle lieben sie. Ich finde es gut, dass darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es Frauen in so einem Sport schwer haben, aber dieses Ende war einfach zu viel, wobei es immer noch das Beste des Buches war, was leider schon alles aussagt. Weniger wäre da mehr gewesen und einfach passender. Der Schreibstil hingegen war wirklich gut, wie man es von der Autorin gewöhnt ist.
Leider konnte mich das Buch aber nicht mitreißen. Ich war weitestgehend nur genervt von dem Hin und Her und der zickigen Protagonistin und die paar tollen Nebencharaktere konnten das Buch einfach nicht retten. Daher kann ich nur zwei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Blutiger als erwartet und mit sehr gewöhnungsbedürftigem Schreibstil und Erzählperspektive

Das Lied der Nacht
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„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard gilt als High-Fantasy Buch und ist der Auftakt einer Reihe und nichts für zarte Gemüter. Den Klapptext finde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, recht irreführend. ...

„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard gilt als High-Fantasy Buch und ist der Auftakt einer Reihe und nichts für zarte Gemüter. Den Klapptext finde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, recht irreführend. In diesem steht:
»Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied...
Für mich klingt es so, als handelt das Buch von den beiden, die eben um die Welt ziehen, um die Feuer zu entzünden. Dabei stimmt das nicht. Es wird am Ende zu ihrer Aufgabe, aber eben wirklich erst am Ende. Somit würde dieser Klapptext wohl erst zu Band zwei passen. Stattdessen fängt das Buch damit an, dass einer den Leser mit anderen an ein Lagerfeuer versammelt, um ihnen eine Geschichte zu erzählen. Somit ist das Buch eben genau das: eine Geschichte. Dadurch bekommt man zwar gewisse Gedankengänge mit, aber mir bleiben die Gefühle und die Beweggründe auf der Strecke. Vor allem springt die Geschichte oft hin und her, was gerade am Anfang recht nervenaufreibend war. Denn während Weyd von einer langen Reise zurück zur Poststation kommt, wo unter anderem Caer, aber auch noch andere Personen, auf ihn warten und sie ihr Wiedersehen freudig feiern, wird zeitgleich ein ganzes Dorf in der Nähe von Schatten abgeschlachtet. So springt das Geschehen auf zwei Seiten vier oder fünf Mal hin und her, wobei es oft nur ein oder zwei Sätze sind. Sehr anstrengend und nervig. Durch dieses Gemetzel werden alle Menschen zur Festung des Eiskalten Barons gebracht, da dessen Stadt aus Stein und Eisen gemacht ist und die Schatten diese nicht durchdringen können. Doch nicht alle Menschen sind dort gerne gesehen. Denn viele gelten als Entwurzelte, die keine Heimat haben, die vielleicht auch verschiedene Sprachen sprechen. Der größte Teil des Buches handelt also zwischen den Gefahren der Schatten und des Lebens innerhalb dieser angeblich sicheren Mauern. Dabei werden verschiedene Aspekte vom Geschichtenerzähler aufgegriffen, wie eben Weyd mit seiner Truppe oder dem Eisigen Baron, der Weyd hasst und die Bardin Caer für sich beanspruchen will. Zudem wird immer wieder thematisiert, wie sehr sich Weyd und Cear sich doch angetan sind, beide sich aber nicht trauen, es dem anderen zu sagen.
Mit den Charakteren wurde ich nie ganz warm. Ich weiß nicht, ob es an der Perspektive der Geschichte lag und man durch diese Distanz des Lagerfeuererzählers eben nicht diese Bindung bekommt, wie es normal der Fall ist, oder daran, dass einige Charaktere eigentlich immer nur das selbe getan haben. So ist Weyd der sogenannte Wanderer, der alleine durch die Welt wandert, Nahrung für seine Truppe sucht und schon viele Gefahren erlebt hat, recht stur und sagt immer er will alles alleine machen, um seine Truppe nicht in Gefahr zu bringen und handelt dadurch recht egoistisch, da er dadurch die Wünsche der anderen missachtet. Er sieht sich selbst nicht als Held, will aber immer einer sein, der als einziger kämpft, als einziger der Gefahr begegnet. Oder Caer, die immer nur singt und erst spricht, bevor sie nachdenkt und ebenfalls mehr auf ihre Schultern lasten will, nur um Weyd zu beschützen, ihn deswegen aber immer ankeift, wenn er das selbe macht… Das wurde dann doch recht anstrengend. Da fand ich die anderen Mitglieder deutlich angenehmer, wie den alten Mann Jori, der die Sprache der Tiere beherrscht und so mit ihnen kommunizieren kann, oder den weißen Fuchs Bellitas, der einfach immer nur futtern will und den ich in mein Herz geschlossen habe.
Wer dieses Buch aber liest, sollte aber mit Gemetzel und aller Art der Misshandlung zurechtkommen. Denn so harmlos das Buch auch aussieht und erstmal klingt, so düsterer ist es. Es gibt zerstückelte Leichen, Vergewaltigungen, Menschen, die bei lebendigen Leibe verbrennen usw. Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich das Buch nicht gelesen, wenn es wenigstens etwas darauf hingewiesen worden wäre. Aber nichts… Ich kann mir vorstellen, dass dies im zweiten Band nicht so viel vorkommt, wie in diesem, wo die Furcht und das Ausmaß der ganzen Handlungen gezeigt werden sollen, obwohl ich das durch das Ende doch irgendwo bezweifle.
Alles in allem kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben. Wer kein Problem mit Gemetzel und all sowas hat, wird dem Buch sicherlich mehr abgewinnen können, wobei dann noch die gewöhnungsbedürftige Perspektive bleibt. Ebenso wie ein Schreibstil, in dem Worte und teilweise Sätze öfters mal wiederholt werden und kleine Fehlerchen, wo eine Person einmal kurz zu einem Mann wird.

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