Unterhaltsamer Auftakt
Midnight Chronicles - Schattenblick„Midnight Chronicles – Schattenblick“ ist der Auftakt einer sechsteiligen Reihe von den Autorinnen Bianca Iosivoni und Laure Kneidl. Während sich der erste Band um Roxy und Shawn dreht, ebenso wie Band ...
„Midnight Chronicles – Schattenblick“ ist der Auftakt einer sechsteiligen Reihe von den Autorinnen Bianca Iosivoni und Laure Kneidl. Während sich der erste Band um Roxy und Shawn dreht, ebenso wie Band drei und fünf, handeln die restlichen drei von jeweils anderen Hunterpaaren, die man wohl nach und nach kennenlernen wird und die alle miteinander verstrickt sind.
Der Leser wird in „Schattenblick“ langsam in die Welt der sogenannten Hunter eingeführt und erfährt, welche unterschiedlichen Arten es gibt, ebenso wie die Wesen, die sie jagen. Man ist auch direkt in der Geschichte drin, denn Roxy wird von ihrem Date weggeholt, um einen Geist zu jagen, wie es ihr Job als Hunterin ist. Im Park trifft sie auf einen jungen Mann, der von einem Geist besessen ist und schafft es, diesen zu befreien. Anschließend bringen sie und ihr Hunterpartner Finn ihn in das Quartier, wo sich schließlich herausstellt, dass der junge Mann sein Gedächtnis verloren hat und sich an nichts mehr erinnern kann. Somit gibt er sich selbst den Namen Shaw. Nun muss sich Roxy um ihn kümmern, was ihr gar nicht gefällt, denn sie hat eine schwere Aufgabe vor sich: Sie muss in 499 Tagen 499 Geister, die sie aus der Unterwelt befreit hat, finden und zurückbringen und die Hälfte der Zeit ist schon abgelaufen. Schafft sie es nicht, so muss sie selbst in die Unterwelt und eine Ablenkung durch den heißen Kerl kann sie nicht gebrauchen.
Der Auftakt der Reihe hat mir unglaublich gut gefallen, auch wenn diese wohl ein Abklatsch einer anderen Reihe von Laura Kneidl sein soll. Da ich diese aber nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen. Mir hat das Buch jedenfalls gefallen, auch wenn noch so viele Fragen übrig sind, aber das ist ja auch kein Wunder, wenn es sechs Bände werden sollen. So wurde eben ein kleiner Vorgeschmack gegeben, worauf man sich noch freuen kann. Die Kapitel sind entweder aus Roxys oder aus Shaws Sicht, wobei es durchaus interessant ist, letzteren durch das Buch zu begleiten. Denn als Leser weiß man genau so viel, wie er: nichts. Da Shaw sein Gedächtnis verloren hat, lernt er alles neu und somit kann der Leser seine Entwicklung durchaus mitnehmen, auch wenn es einen Sprung von ein paar Monaten gibt, nachdem er gefunden und aufgenommen wurde bis zur Haupthandlung. Diesen finde ich aber nur angebracht, da nicht wirklich etwas passiert und Shaw sich eben erst einmal entwickeln musste, damit es für die Handlung überhaupt interessant werden kann. Aber mir gefällt, wie man durch Shaw Einsicht in die Welt bekommt und wie er die anderen Hunter um sich wahrnimmt. Roxy gefällt mir ebenso gut, denn sie hat in ihrem Alter schon sehr viel durchgemacht und mit der Zeit im Nacken bemerkt man durchaus ihre Verzweiflung. Denn an sich müsste sie jeden Tag einen Geist zurück befördern, was aber nahezu unmöglich ist. Dennoch kümmert und sorgt sie sich immer um andere. Mir gefällt vor allem ihre Liebe zu Fastfood, das ist manchmal durchaus erheiternd, ebenso wie ihre kleineren Wortgefechte mit Shaw oder auch Finn. Die drei zusammen sind ein super Trio. Aber auch die Nebencharaktere sind sehr interessant, sei es Maxwell, der der Leiter in London ist, oder auch der Blood Hunter Warden, der zwar erst etwas später dazu kommt, aber mit seiner recht ruhigen und fast schon mysteriösen Art durchaus für frischen Wind sorgt. Vor allem ist er manchmal unfreiwillig komisch, einmal zum Leidwesen von Shaw. Ich freue mich, dass er im zweiten Teil einer der Hauptcharaktere ist und die kleine Leseprobe am Ende, hat mich durchaus schon neugierig gemacht.
Alles in allem gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne, da ich mich immer sehr gut unterhalten gefühlt habe und ich auch sehr oft schmunzeln musste. Dennoch fehlt irgendwas, um es die vollen fünf zu werden. Allerdings vergebe ich diese auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, da vier einfach zu wenig sind.