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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Schöner Liebesroman mit einem humorvollen ersten Treffen

Die falsche Lady für den Earl
1

„Die falsche Lady für den Earl (The Pot and Pineapple 2)“ von Helena Heart ist der zweite Band einer Reihe, der aber für sich selbst gelesen werden kann.
Es spielt 1766 in London. Während sich Gregory ...

„Die falsche Lady für den Earl (The Pot and Pineapple 2)“ von Helena Heart ist der zweite Band einer Reihe, der aber für sich selbst gelesen werden kann.
Es spielt 1766 in London. Während sich Gregory nach dem Tod seiner Frau und seines Vaters aufs Land zurückgezogen lebt, muss Alexandra ihre Familie überraschenderweise über die Saison nach London begleiten. Für ihre Zwillingsschwester soll endlich ein Ehemann her und sie soll bei den Organisationen für die Bälle und andern Feierlichkeiten helfen. Dabei trifft sie auf Gregory, der durch seine Mutter zurück nach London gekommen ist, nichtsahnend, dass er der Earl der Unfälle genannt wird, weil viele glauben, dass er schuld am Tod seiner Frau und seines Vaters sei. Beide verstehen sich gut und Gregory taut ihr gegenüber auf, doch bald muss sich Alexandra zwischen ihrer aufblühenden Freundschaft mit ihm und ihrer Familie entscheiden.
Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Ich liebe historische Liebesromane und ich fand schon „Lady Sophia und die Schatten der Vergangenheit“ von der Autorin sehr gelungen und auch dieses Werk hat mich gefesselt. Es kam einige unerwartete Ereignisse und mir hat die Entwicklung der Freundschaft zwischen Gregory und Alexandra, die vor allem Ally genannt wurde, sehr gut gefallen, ebenso wie das aufkommende Knistern zwischen den beiden. Vor allem fand ich das erste Zusammentreffen der beiden sehr unterhaltsam und schon da hat man gemerkt, dass Gregory nicht so mysteriös und dunkel ist, wie es viele von ihm glaubten. Mir tat Gregory aber sehr leid, weil er recht gemieden wurde, seine Mutter und er hatten auch nie das beste Verhältnis und seine Frau hatte ihn nie geliebt. Die innere Zerrissenheit hat die Autorin sehr gut wiedergespiegelt, ebenso wie dessen Schmerz. Auch mit Ally habe ich mitgelitten, da sie von den meisten Menschen übersehen wird, ihre Schwester ist ein absolutes Biest, das immer nur will, dass sich alles um sie dreht, und auch die Mutter ist nicht sehr liebevoll. Alleine ihrem Vater war ich recht neutral gegenüber, da sich dieser aus allem rausgehalten hat, auch wenn ich mir da mehr für Ally gewünscht hätte. Besonders toll fand ich aber den Hund Jerry, ein kleiner Wildfang, der immer wieder mal für Unterhaltung gesorgt hat.
Die Geschichte verlief, bis auf die eine oder andere Überraschung, recht ereignislos, aber es war schön über die Bälle und anderen Veranstaltungen und über die Entwicklung der Beziehung zwischen Ally und Gregory zu lesen, dass es auch kein großes Drama und alles brauchte. Am Ende wurde es mir etwas zu viel und das zwischen Ally und ihrer Schwester fand ich dort auch ein wenig unpassend, aber alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen, sodass ich es jedem, der historische Liebesromane mag, nur empfehlen kann. Ich gebe dem Buch daher viereinhalb Sterne und auf Portalen, bei denen es keine halben gibt, werden es vier, da für die vollen fünf noch das gewisse Etwas gefehlt hätte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2021

Wenn der Vater die Show stiehlt – Ich liebe es

Girl At Heart
1

„Girl at heart“ von Kelly Oram ist mein erstes Buch der Autorin, von der ich schon viel Gutes gehört habe. Und ich muss sagen, dass mich dieses Buch auch voll überzeugen konnte. Nicht alleine nur wegen ...

„Girl at heart“ von Kelly Oram ist mein erstes Buch der Autorin, von der ich schon viel Gutes gehört habe. Und ich muss sagen, dass mich dieses Buch auch voll überzeugen konnte. Nicht alleine nur wegen der Story und den Hauptcharakteren, sondern vor allem wegen dem heimlichen Star des Buches: Mr. Hastings. Aber dazu gleich mehr.
In dem Buch geht es um Charlie Hastings, die im Baseballteam ihrer Schule spielt und sehr introvertiert ist. Daher hat sie nur drei Freunde: Diego, Kevin und Eric, die ebenfalls zum Baseballteam gehören. Besonders mit Eric verbindet sie eine tiefe Freundschaft und eine heimliche Schwärmerei ihrerseits. Gerade als sie ihm ihre Gefühle gestehen will, erzählt er ihr, dass er mit einer anderen zum Abschlussball gehen wird und verletzt Charlie zutiefst. Da sie schon zuvor eine kleine Identitätskriese hat, weil sie nur als Kumpel gesehen wird und nicht als Mädchen, haut sie dies völlig um. Doch ihr Kapitän Jace unterstützt sie, indem er und seine Zwillingsschwester Leila ihr bei einem Umstyling helfen. Und auf einmal gerät alles durcheinander…
Die Idee erinnert gewissermaßen an Filme wie „Duff – Hast du keine, bist du eine“ oder jeder andere, an der ein Mädchen, das erst nicht wahrgenommen wird, umgestyled wird, aber das ist nicht schlimm, da das Buch auf seine eigene Art brilliert. Vor allem der Humor, der immer wieder zu lesen ist, haben mich unglaublich gut unterhalten. Das fängt schon im ersten Kapitel an, wo Charlies Vater seine Tochter mit einem Video über ihren missglückten Absprung vom Sprungbrett erpresst. Allgemein liebe ich Mr. Hastings. Es ist mit jeder Zeile zu spüren, wie sehr er seine Tochter liebt, wie wichtig sie ihm ist, auch wenn er viel unterwegs ist. Für sie würde er einfach alles machen und das finde ich so super. Aber nicht nur bei ihr gefällt er mir so gut, sondern auch im Umgang mit ihren Freunden. Er zieht die Jungs auf, als wären sie seine eigenen Söhne, vor allem Eric, den er fast schon adoptiert hat. Er freut sich immer, wenn er anderen eine Freude machen kann und dafür ist ihm kein Preis zu hoch. Ich liebe ihn einfach. Charlie selbst finde ich ebenfalls toll. Sie ist zwar ein Mädchen, spielt aber einen Jungensport, was nicht immer leicht ist. Aber sie arbeitet stets hart an sich und hat sich durchgesetzt und zeigt allen, dass sie es wirklich draufhat. Dass sie daher als Kumpel angesehen wird ist wenig verwunderlich. Da ich das selbst sehr gut kenne, kann ich mich gut in sie hineinversetzen. Ihre Gefühle kommen immer gut zur Geltung, dass wohl auch jeder, der nicht in so einer Situation war, sie gut verstehen kann. Zum Glück wird sie bei ihrem Umstyling auch zu keiner Barbie, denn das hätte nicht zu ihr gepasst. Stattdessen schafft es die Autorin, dass Charlie immer Charlie bleibt, egal wie sie aussieht oder was sie macht und das gefällt mir sehr gut. Die Männer in dem Buch, abgesehen vom tollen Dad, kann man manchmal knuddeln… am Hals… Die gesamten Mitspieler von Charlie sind wie man sich solche auch vorstellt: ein wenig Macho, große Klappe und immer schön Scherze auf Kosten von anderen. Und trotzdem haben sie auch eine softe Seite, zum Glück. Gerade mit der Zeit lernt man viele von ihnen besser kennen und man verliebt sich ein klein wenig in sie, auch wenn man vorher nur den Kopf über sie schütteln konnte. Jace hat mir von allen am besten gefallen. Er ist wie ein Kapitän sein sollte: er kümmert sich immer um seine Mitspieler und setzt sich für sie ein. Außerdem ist er ein liebevoller Bruder, was die eine oder andere Szene zum Schmunzeln brachte. Eric habe ich an sich auch gerne, auch wenn er seine Idiotenmomente hatte, aber das gehört eben einfach dazu.
Besonders gut an dem Buch hat mir aber auch gefallen, dass gewisse Klischees einfach über den Haufen geworfen wurden. So sind die Cheerleader, die in Büchern und gerade Filmen totale Biester sind, unglaublich liebe Mädchen, die füreinander da sind. Allgemein schafft die Autorin ein Umfeld, was viel Rückhalt bietet, was angenehm ist. Zudem kommt, dass es dieses typische hin und her, wie es meistens der Fall ist, mit „ich will ihn – nein, ich will ihn doch nicht“ hier gar nicht vorkommt. Das ist einfach unglaublich schön! Natürlich gibt es ein zwei Zweifel und viel Nachdenken, aber das ist völlig okay. Aber es gibt kein künstliches Hinhalten und das Drama ist auch nur typisches Teenagerdrama und kein überspanntes aus-den-Fingern-saugen. Dafür liebe ich das Buch einfach.
Einen Kritikpunkt gibt es aber dennoch von mir: Ich habe mich so gefreut, dass Baseball hier ein Thema ist, weil ich Sport liebe und es viel zu wenig Bücher solcher Art gibt. Leider war Baseball nur sehr schwach vertreten. Es wurde sicherlich mal gesagt, dass Charlie zum Training geht oder dass ein Spiel gewonnen wurde und ein oder zweimal hat man die Atmosphäre bei oder nach dem Spiel mitbekommen, aber nur weil es da wichtige Ereignisse gab. Sonst wurde das Thema fast komplett außen vorgelassen und das fand ich sehr schade. Da hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht.
Alles in allem liebe ich dieses Buch aber, vor allem dank Mr. Hastings und daher kann ich dem Buch nur viereinhalb Sterne und eine volle Empfehlung geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, vergebe ich die vollen fünf.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Gewöhnungsbedürftiger Humor trifft genau meinen Geschmack

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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„Wrong Number, Right Guy“ von Teagan Hunter ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Man muss vielleicht schon einen einfacheren Humor haben, da es manchmal ein wenig derb wird oder etwas trocken. Aber gerade ...

„Wrong Number, Right Guy“ von Teagan Hunter ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Man muss vielleicht schon einen einfacheren Humor haben, da es manchmal ein wenig derb wird oder etwas trocken. Aber gerade wegen dem etwas gewöhnunsgsbedürftigen Humor habe ich das Buch verschlungen. Mir gefällt sowas durchaus zwischendurch und ich denke, jeder der mit sowas klarkommt, wird dieses Buch ebenfalls lieben.
Durch eine vertauschte Nummer lernen sich Delia und Zack per SMS kennen, doch erst durch einen kurzen Anruf stellt sich heraus, dass sie nicht diejenigen sind, von denen sie dachten, denen sie schreiben. Doch statt die Nummern zu löschen und den andere zu vergessen, fangen sie an tagtäglich miteinander zu schreiben und sei es nur, um zu wissen, was gegessen werden soll. Dadurch entwickelt sich eine eigenwillige Freundschaft. Ob sich daraus mehr ergeben wird oder wird der andere immer nur „die falsche Nummer“ auf der anderen Seite bleiben?
Wie ich schon gesagt habe, ist der Humor ein wenig speziell, denn es gibt die eine oder andere sexuelle Anspielung, gerade von Zach. Die SMS zwischen den beiden sind anfangs die Grundlage für das Buch, daher lesen sich die Seiten sehr schnell, sodass man kaum merkt, was man schon alles gelesen hat, was sehr angenehm ist. Man lernt die beiden damit durchaus sehr gut kennen. Delias Geschichte erfährt man durchaus auch nebenbei aus der Story heraus, Zach anfangs wirklich nur durch die ganzen Nachrichten, was aber nicht schlimm ist. Im Gegenteil: Ich habe mir beim Lesen immer mehr ein Bild gebildet, wie er aussehen könnte, was er macht, nur aufgrund der Textnachrichten und das hat sehr viel Spaß gemacht. Sicherlich war mein Bild dann ein wenig anders, aber das war völlig in Ordnung. Er hat mir sehr gut gefallen mit seiner Art. Man fasst ihn schon durch die Nachrichten ins Herz. Ich mein, wer kauft bitte eine Babyziege nur wegen einem lockeren SMS-Gespräch? Sehr lustig und nun will ich selbst eine Babyziege. Auch Delia ist sehr lieb, auch wenn sie in ein zwei Sachen noch recht unerfahren ist, wie in der Liebe. Die Nebencharaktere waren auch sehr unterhaltsam, sei es Delias Exfreund Caleb, mit dem sie auch danach eine wunderbare Freundschaft hegt, oder ihre beste Freundin Zoe, die alles andere als auf den Mund gefallen ist.
Natürlich kommt auch dieses Buch nicht ohne ein wenig Drama aus, aber das hält sich in Grenzen, auch wenn ich da eine gewisse Handlung von Delia, nach allem was war, nicht nachvollziehen kann. Alles in allem hat mich dieses Buch aber sehr gut unterhalten und ich gebe ihm viereinhalb Sterne. Auf Portalen, auf denen es keine halben gibt, werde ich aber auf vier runtergehen, da mir fünf zu hoch erscheint im Vergleich mit anderen Büchern.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Erfrischend neu, aber mit kleineren Schwächen

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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„Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ ist der Auftakt einer Trilogie von Kira Licht und handelt vor allem um die 17-jährige Emilia, die in ihrer Heimat Rom in die Welt der Alchemisten hineingezogen wird, weil ...

„Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ ist der Auftakt einer Trilogie von Kira Licht und handelt vor allem um die 17-jährige Emilia, die in ihrer Heimat Rom in die Welt der Alchemisten hineingezogen wird, weil sie das sogenannte Voynich-Manuskript lesen kann. Dieses haben die Goldalchemisten teilweise in Museen ausgestellt, um jemanden zu finden, der dies lesen und für sie übersetzen kann, denn das ist eine Gabe, die nur wenige Menschen besitzen. Emilia ist diese besondere Person und somit für die Goldalchemisten sehr wertvoll, auch wenn sie zu einer anderen Gruppe gehört – den Silberalchemisten. Doch beide Gruppen haben ein Abkommen, sodass sie zusammenarbeiten. Anders als mit Quecksilberalchemisten, die hinter Emilia her sind und dabei auch ihren Tod in Kauf nehmen würden. Unterstützung bekommt Emilia von der Loge aus London, einer Gruppe Goldalchemisten, mit denen sie sich schnell anfreundet, auch wenn sich zwischen ihr und Ben allmählich mehr entwickelt, obwohl beide das aus unterschiedlichen Gründen versuchen zu verhindern.
Ich muss sagen, dass mir das Buch grundsätzlich sehr gut gefallen hat, gerade weil es einfach erfrischend neu ist. Chemie ist ein grundlegender Faktor in diesem Buch, auch wenn man selbst kein Wissen dazu braucht. Ich habe selbst keine wirkliche Ahnung davon, aber die Erklärungen waren für mich weitestgehend einleuchtend, auch wenn es manchmal wirklich sehr viel war, aber dies gehört wohl einfach dazu, wenn man so ein komplexes Thema einbindet und man möchte, dass die Leser diese Welt auch verstehen. Leider kam dadurch manchmal die Story ein wenig zu kurz. Durch die ganzen Erklärungen wieso was wie funktioniert und was das alles ist, hatte ich beim Lesen teilweise das Gefühl, dass andere Sachen, die für mich wichtiger gewesen wären, zu abgehackt und zu kurz kamen. So gehen Emilia und Ben beispielweise auf Missionen, die aber recht schnell gehen, teilweise wurden sie nicht einmal ausgeführt, und dann wird weitergesprungen, ohne dass zu der Mission noch irgendwas gesagt wird. Dabei hätte mich da gerade interessiert, wie die anderen darauf reagieren, ob es noch irgendwelche Besprechungen gibt usw. Stattdessen gab es immer wieder kleinere Sprünge, die aber nur wenige Stunden oder höchstens ein Tag waren, um alles nach und nach abzuhandeln, womit mir aber ein wenig der Fluss gefehlt hat. Zudem kamen mir persönlich einige Sache sehr unlogisch vor, wie zum Beispiel eine Unterhaltung mit Emilias Mutter, die in der schon weit fortgeschrittenen Handlung aufkam. Dort hat ihre Mutter etwas erlebt, was eben nicht normal sein kann und sie merkt, dass Emilia ihr etwas verheimlicht. Dann kommt ein kleiner Sprung und dann wird gesagt, dass Emilia das abgetan hat, dass ihre Mutter einfach ein wenig übermüdet ist und diese das geglaubt hat. Das hat einfach überhaupt nicht gepasst. Ebenso noch wie ein zwei andere Kleinigkeiten, die ich für mich nicht nachvollziehen konnte.
Allerdings hat mir die Handlung und vor allem auch die Charaktere sehr gut gefallen. Allen voran Emilia, die am Anfang natürlich stets überfordert mit all den neuen Sachen, aber sich schnell ihrer Aufgabe bewusst war und immer versucht hat, ihr Bestes zu geben. Ben fand ich auch durchaus super, auch wenn er wie der typische Bad Boy rüberkommen könnte, der eben immer wieder abweisend reagiert und schnell patzig wird, aber ich habe ihn nicht als Bad Boy angesehen, im Gegenteil. Er ist sehr jung und kümmert sich um die Sicherheit seiner Loge und der Goldalchemisten. Das ist für sein Alter eine extrem wichtige Aufgabe und daher muss er immer funktionieren, denn ein Fehler von ihm könnte fatal sein. Daher finde ich sein Auftreten durchaus nachvollziehbar und einfach sehr ernst und nicht arschig, wie es bei den typischen Bad Boys eben gerne ist, auch wenn er Emilia manchmal gerne anranzt, aber manchmal hat sie es auch verdient, wenn sie sich unnötig in Gefahr begibt und nicht auf sich und andere achtet.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, aber die negativen Aspekte kann ich nicht vernachlässigen, da diese doch das Buch ein wenig hinter ihrem Potential hinterher hängen lassen. Aber da mir die Charaktere und vor allem dieses erfrischend Neue so gut gefallen habe, gebe ich dem Buch trotz allem vier Sterne.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.10.2020

Wurde ich nicht mit warm

Körbchen unterm Mistelzweig
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„Körbchen unterm Mistelzweig“ von Petra Schier ist ein Buch, welches gut zur Weihnachtszeit passt oder um schon vorher in Weihnachtsstimmung zu kommen, da die Themen rund um das Familienfest zum Beispiel ...

„Körbchen unterm Mistelzweig“ von Petra Schier ist ein Buch, welches gut zur Weihnachtszeit passt oder um schon vorher in Weihnachtsstimmung zu kommen, da die Themen rund um das Familienfest zum Beispiel Plätzchenbacken oder den Weihnachtsmarkt beinhalten.
Die Story ist erfrischend anders, so gibt sich Santa Claus als Verkuppler, da Viola sich im Sommer eine Liebe unter dem Weihnachtsbaum gewünscht hat. Dabei hat sie besonders an den Bruder ihrer Schwägerin gedacht, der ihr Herz schon seit dem ersten Treffen höherschlagen lässt. Wie der Zufall es will – oder eher Santa Claus – finden die beiden zusammen eine junge Hundedame, die ab sofort auf den Namen Miss Daisy hört, und adoptieren sie. Sie wollen Weihnachten den Hund entscheiden lassen, zu wem von den beiden sie lieber möchte und wechseln sich so lange mit der Betreuung ab. Dabei kommen Lukas und Viola sich immer wieder näher.
An sich ist es eine schöne weihnachtliche Liebesgeschichte und sollte durch das Einmischen von Santa Claus und Miss Daisys Gedanken, die immer mal wieder geschrieben stehen, durchaus unterhaltsam sein, aber leider wurde ich die ganze Zeit mit dem Buch nicht warm. Das lag vor allem an Viola, die sehr schüchtern ist, was ich nicht weiter problematisch finde. Ich war früher auch sehr schüchtern und verstehe sowas, aber ich fand sie meistens sehr anstrengend, vor allem weil sie so oft einfach nur rumgezickt hat… Sie hat so oft etwas falsch verstanden oder sich wegen nichts angegriffen gefühlt, dass sie sofort auf 180 war und das fand ich anstrengend. So haben sie und Lukas zum Beispiel direkt am Anfang etwas zusammen getrunken und alle denken, dass sie ein Date haben, was schon lächerlich genug ist, immerhin sollte man meinen, dass Mann und Frau durchaus mal zusammen was trinken können, ohne gleich auf einer Verabredung zu sein. Genau diesen Gedanken spricht Lukas auch aus, eben dass es lächerlich ist, dass jeder das impliziert. Und sie rastet direkt aus, dass sie ja keine Witzfigur sei und haut ab. Nur um ein Beispiel zu nennen. Gegen Mitte/Ende des Buches wurde es allerdings deutlich besser mit ihr, was mich erleichtert hat, weil ich doch sehr genervt war. Wirklich warm wurde ich aber trotzdem nicht mit ihr. Auch ihre Familie fand ich recht gewöhnungsbedürftig. Alle kennen Viola genau, wissen wie schüchtern sie ist, und dann sprechen sie Dinge vor Fremden oder der ganzen Familie an, die niemanden etwas angehen und die andere nicht wissen sollen. Ähm hallo? Wenn ich weiß, dass jemand sehr schüchtern ist und nicht möchte, dass andere Dinge erfahren, dann posaune ich das nicht rum, auch nicht vor der Famlie… Diese mischt sich so schon wirklich überall ein… Es ist zwar immer nett gemeint, aber das war mir doch etwas zu viel.
Lukas hat mir von allen Personen an sich am besten gefallen, weil er an sich am besten mit allem umgehen konnte. Er hat Dinge auch mal für sich behalten und wusste komischerweise am besten, wie er mit Violas Schüchternheit umzugehen hat. Manchmal konnte ich aber auch über ihn nur den Kopf schütteln, weil er sich idiotisch verhalten hat aufgrund seiner Vergangenheit, aber das ist einfach nur menschlich.
Inhaltlich war ich anfangs immer mal etwas verwirrt, da mir ein paar Informationen aus vorherigen Büchern gefehlt haben. So werden Zwillinge bei Violas Bruder Patrick und dessen Frau, die Lukas Schwester ist, Angelique erwähnt, die aber gerade einmal ein Jahr etwa zusammen sind und so habe ich mich dann gefragt, ob das seine seien oder ihre und erst später wurde das richtig klar, auch wenn ich immer noch nicht weiß, was mit der Mutter passiert ist. Da wären ein paar Hintergrundinformationen ganz schön, auch wenn mir bewusst ist, dass für Leute, die alle Bände kennen, langweilig ist, aber für Neueinsteiger ist das dann ein wenig einfacher, immerhin kann man den Band an sich sonst für sich lesen. Auch hätte ich mir gewünscht, dass gerade das Familienbacken besser beschrieben wird. Da Lukas und Viola sich vorher immer mehr gestritten haben, wenn sie zusammen waren, wurde das Backen als harmonisch beschrieben, aber man hat davon überhaupt nichts mitbekommen, weil stattdessen der Fokus auf das Wohnzimmer gelegt wurde, wo Violas Tante über ihre Wechseljahre redet und das Ganze dann zu einem romantischen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt übergeht. Das fand ich dann sehr schade.
Alles in allem kann ich mir vorstellen, dass vielen das Buch gefallen wird aufgrund der Thematik. Mir hat das Buch leider nicht wirklich zugesagt und ich habe wirklich lange gebraucht, bis ich es durchgelesen hatte. Daher kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben.

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