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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Unterhaltsam, humorvoll und teilweise verrückt

Just One Kiss: Böse Mädchen haben mehr Spaß....
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Lydia hat gerade erst ihr Studium beendet und beginnt nun in einem Casino in Las Vegas zu arbeiten. Mit 22 möchte sie endlich ihre Jungfräulichkeit verlieren und sie weiß auch schon an wen. Doch das gestaltet ...

Lydia hat gerade erst ihr Studium beendet und beginnt nun in einem Casino in Las Vegas zu arbeiten. Mit 22 möchte sie endlich ihre Jungfräulichkeit verlieren und sie weiß auch schon an wen. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht und sie greift zu unglaublichen Mitteln, indem sie ihre Jungfräulichkeit in der Hoffnung versteigert, ihr Angebeteter möge der Höchstbietende sein.

Allein die Idee finde ich wahnsinnig und äußerst interessant. Ich habe schon einiges gelesen, aber eine freiwillige Versteigerung der Jungfräulichkeit um die Aufmerksamkeit eines Mannes zu bekommen, ist mir noch nicht untergekommen.

Der Einstieg in die Geschichte war mir zu plötzlich. Kaum kennt man die Charaktere, schon wirft sich Lydia in die Arme eines Fremden. Da wäre mir ein langsamer und umfangreicherer Anfang lieber gewesen, um die Situation angemessener erfassen zu können.

Lydia und ihre Bewohnerin Payton sind unterschiedlich, nur eines haben sie gemeinsam: Sie sind beide auf ihre Weise verrückt. Selten habe ich so absurde und lustige Aussagen gelesen. Lydia ist naiv, verzweifelt und manchmal ziemlich leichtgläubig, öfters benimmt sie sich auch unterwürfig und wirkt etwas dümmlich, letzteres hat mir nicht so gefallen. Sie wirkte ein wenig wie eine Jungfrau in Nöten, was nicht hätte sein müssen. Payton ist schlagfertig und hat absurde Ideen. Ihre Art könnte man auch als dreist und frech beschreiben und das obwohl sie alles was sie sagt Ernst meint. Die beiden sind schon zwei Verrückte ;). Rhys ist ein typischer erfolgreicher Geschäftsführer, der fast alles hat und sich nur Frauen für eine Nacht besorgt. Leider erfährt man wenig über ihn, sodass ich ihn nicht einschätzen konnte und mir da die Tiefgründigkeit fehlte. Er war zu eindimensional dargestellt.

Da das Buch ziemlich dünn ist, dreht sich alles um die Annäherungsversuche zwischen Rhys und Lydia über die seltsame Versteigerung bis hin zu einer zukünftigen Situation, in der einige weitere Entwicklungen der beiden dargestellt werden. Einige Handlungen waren amüsant und unterhaltsam, bei einigen konnte ich nur den Kopf schütteln ob des Verhaltens. Der kleine Twist in der Handlung, den Lydia nur für Rhys eingebracht hat, war süß und hingebungsvoll und ich habe ihn tatsächlich nicht durchschaut, obwohl es Hinweise gab. Für mich hätte die Handlung noch leidenschaftlicher und heißer sein können, so wird die Liebesgeschichte schnell abgehandelt und es wurde wenig Raum für die Entwicklung gegeben. Da wären mehr Seiten besser gewesen.

Fazit: Ungewöhnliche, teils verrückte Charaktere, ein angenehmer Schreibstil, der durchaus zu unterhalten weiß und eine zu kurze, etwas eintönige Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Nicht überzeugend

Burning Bridges
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Die 21-Jährige Literaturstudentin Ella lebt in der Stadt Fletcher. Nach einer auf unglückliche Weise in die Brüche gegangene Beziehung zu ihrem Ex-Freund Jason, trifft sie auf den stillen, unnahbaren und ...

Die 21-Jährige Literaturstudentin Ella lebt in der Stadt Fletcher. Nach einer auf unglückliche Weise in die Brüche gegangene Beziehung zu ihrem Ex-Freund Jason, trifft sie auf den stillen, unnahbaren und geheimnisvollen Ches, der ihr Herz sofort zum Schwingen bringt. Wären da nicht seine düsteren Geheimnisse und die zahlreichen Verletzungen, die etwas Dunkles an sich haben. Immer tiefer wird Ella in eine Welt voll Lügen, Intrigen und illegalen Machenschaften hineingezogen...

Der Schreibstil ist oftmals lustig, humorvoll und sehr abwechslungsreich und ist der Autorin, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Leider hat die Sprecherin die Wörter oftmals unnatürlich oder zu lang betont, so als würde sie Wert darauf lege, jedes Wort so sauber wie möglich auszusprechen. Das hat mich etwas gestört. Obwohl ich die Stimme anfangs überhaupt nicht leiden konnte, fand ich sie nach Eingewöhnung absolut okay. Vor allem die männlichen Stimmvariationen von Ches fand ich äußerst überzeugend.

Ella, als Protagonistin, hat mich überhaupt nicht begeistern können. Ihre naive, ahnungslose und später besserwisserische Art waren anstrengend zu lesen und mir ungemein unsympathisch. Allein ihr etwas unreifes Verhalten in der ersten Szene - trotz Liebeskummer - war mir viel zu nervig. Dann kam auch noch ihr neues Alter Ego Ella 2.0, was mir den Rest gegeben hat. Sie versucht tough, erwachsen und stärker zu sein. Leider wirkt genau das, gepaart mit ihrer kindlichen, naiven Art, kein bisschen authentisch, sondern gespielt, wie ein Möchtegern. Das zeigte sich auch weiterhin in ihrem verantwortungslosen verhalten. Auf mich wirkte sich kaum stark oder tough, wie sie es anscheinend sein wollte.Einige ihrer Freundinnen, wie Carla und Savannah, waren dahingegen total interessant und spannend für mich. Schade nur, dass sie recht oberflächlich beschrieben wurden und wenig über sie bekannt war. Doch das wird sich den Folgebänden ändern. Das Love Interest Ches wurde zwar anfangs auch recht grob beschrieben, aber allein durch sein zurückhaltendes Verhalten und die geheimnisvolle Aura, die ihn umgab, fand ich ihn wesentlich interessanter als Ella und sympathischer.

Die Liebesgeschichte war mir oft zu fad und langweilig. Zu keinem Zeitpunkt wurden die Gefühle so transportiert, dass sie bei mir ankamen, was ja sehr subjektiv ist. Aus diesem Grund habe ich manchmal einige Szenen vorgespult, damit ich mir diese Annäherungsversuche nicht antun musste. Richtig aufregend wurde es für mich, als dieser Club mit seinen illegalen Machenschaften im Hinterzimmer auftauchte, weil ich es liebe eine gute (!) Liebesgeschichte mit Thriller-Elementen zu lesen und eine gewisse Gefahr zu spüren. Genau das wurde hier super in die Handlung eingebettet, auch wenn mich der Ausgang ziemlich enttäuschte, da es viel zu einfach war die "Bösen" auszuschalten. Bei so hohen Tieren der Unterwelt erwarte ich schon eine gewisse Anstrengung und eine beinahe Unantastbarkeit und nicht, dass eine machtlose Frau, die keine Ahnung von den Dingen hat, die dort vor sich gehen und deren Konsequenzen nicht abschätzen kann, einfach so daherkommt und sie in die Schranken weist.

Fazit: Der lockere und unterhaltsame Schreibstil und die leichten Mafia-/Thrillerelemente sind das einzig Positive in diesem Buch für mich. Weder Ella noch die Liebesgeschichte konnten mich berühren oder fesseln. Zudem blieben viele Charaktere recht blass. Den zweiten Teil würde ich evt. trotzdem lesen, da Carla mich sehr angesprochen hat.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Unheimlich, verstörend und ungemein unterhaltsam!

Das Institut
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Der überdurchschnittlich intelligente Junge Luke wird eines Tages aus seinem Elternhaus entführt und ins unbekannte Institut gebracht. Dort leben weitere Kinder und Jugendliche mit paranormalen Fähigkeiten ...

Der überdurchschnittlich intelligente Junge Luke wird eines Tages aus seinem Elternhaus entführt und ins unbekannte Institut gebracht. Dort leben weitere Kinder und Jugendliche mit paranormalen Fähigkeiten mit denen schlimme Dinge geschehen, bis sie in den Hinterbau des Instituts gebracht werden. Dort beginnt das Grauen erst recht. Verzweifelt versucht Luke mit seinen neuen Freunden alles um zu fliehen, doch ist bisher noch nie jemand entkommen...

Bereits der Klappentext hat einerseits brennendes Interesse und andererseits Abneigung hervorgerufen. Letztendlich überwiegte das Interesse, obwohl ich Geschichten in denen irgendwelche schauderhaften Experimente mit Menschen (und Tieren) gemacht werden überhaupt nicht leiden kann.Trotz allem konnte mich das Buch überzeugen.

Die Geschichte ist in verschiedene Abschnitte geteilt und aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was eine gewisse Komplexität in den Verlauf des Buches brachte, wenngleich mir der erste Abschnitt etwas fraglich erschien. Am Ende ergab alles Sinn.

Der Schreibstil ist meistens leicht geschrieben, es sei denn Luke gibt sein umfassendes Wissen preis ;). Dadurch bin ich schnell durch das Buch gekommen und konnte mich an dieser erfreuen. Die kleinen Seitenhiebe bezüglich Trump oder die Nazis haben mich nicht im Geringsten gestört - im Gegensatz zu einigen anderen Lesern*innen).

Die Charaktere, überwiegend Kinder und Jugendliche, waren authentisch dargestellt und ich konnte mich mit ihnen identifizieren und war immer auf ihrer Seite, auch wenn die Perspektive der Institutsmitarbeiter anschaulich vorgestellt wurde und möglicherweise einiges für sie und ihre Taten sprach. Trotzdem fand ich ihre Handlungen grausam und unmenschlich.

Trotz einiger Längen konnte mich das Buch fesseln und vor allem das Geheimnisvolle und Unbekannte des Instituts hat mich unglaublich neugierig gemacht und ab dem Zeitpunkt an dem Luke dort ankam konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die Informationen wurden häppchenweise preisgegeben und haben mich raten und rätseln lassen, was genau dort vor sich geht und mit welchem Zweck. Einige gewalttätige und demütigende Darstellungen gegenüber den gekidnappten Kindern haben mich wütend und fassungslos gemacht. Viele Personen dort scheinen eine gewisse sadistische Ader zu haben, die sie an den unschuldigen Kindern ausgelebt haben. Das fand ich absolut schrecklich und hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen. Auch so war mir klar, dass es dort nicht mit rechten, legalen Dingen vor sich geht und sie wohl nicht zu den besten Menschen gehören, obgleich ihr Ziel in ihren Augen der Weltrettung gleichkam, was vielleicht auch stimmte, jedoch eher ungewiss präsentiert wurde.

Gegen Ende wurde alles sehr dramatisch und es spitzte sich zu. Gebannt saß ich da und habe auf die Rettung der Kinder gehofft. Es ging für mich dann doch etwas zu glatt. Ein seit vielen Jahrzehnten geheimes Institut, welches noch nie entdeckt wurde, wurde einfach so zerstört, ohne, dass jemand von der Security etwas dagegen unternehmen konnte. Das wirkte auf mich etwas unglaubwürdig und viel zu einfach. Man könnte meinen, es wäre schwieriger ein solches gut gesichertes Institut zu vernichten, als es dann tatsächlich war.

Fazit: Mein erstes Buch von Stephen King konnte mich fesseln und zu keinem Zeitpunkt habe ich mich gelangweilt, trotz einiger Längen. Ein klasse Buch über paranormale Fähigkeiten und deren Missbrauch für politische Zwecke! Absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 01.11.2019

Etwas schwächer als die anderen Bände

Der Schrei des Engels
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In Stallhagen, einem Stadtteils Stockholms, wird eine Sozialarbeiterin entführt und schwer misshandelt. Durch ein Video im Internet wird die Polizei darauf aufmerksam. Doch kurz nach dem Einschreiten der ...

In Stallhagen, einem Stadtteils Stockholms, wird eine Sozialarbeiterin entführt und schwer misshandelt. Durch ein Video im Internet wird die Polizei darauf aufmerksam. Doch kurz nach dem Einschreiten der Polizei eskaliert die Situation vollkommen und ein Straßenkrieg zwischen den dort herrschenden Clans bricht aus. Die letzte Hoffnung scheint Zack zu sein...doch wird er die Sozialarbeiterin noch rechtzeitig finden und die Verantwortlichen schnappen?

Bereits der Beginn war rasant, actionreich und ungemein aufregend. Sofort war ich in der Geschichte gefangen und gebannt davon. Doch nach und nach nahm die Spannung ab und meine Begeisterung ließ nach. Über Deniz und Zack habe ich mir gefreut, aber ihre Ermittlungen in Stallhagen waren recht eintönig und liefen nach einem Schema ab. Von Clan zu Clan wurden sie geführt und haben verschiedene Spuren aufgenommen, die oft jedoch nur bedingt hilfreich waren. Auch nicht so angenehm fand ich die Idee alles an einem einzigen Tag stattfinden zu lassen. Wäre das ein "richtiger" Fall gewesen mit Ermittlungen über einige Tage/Woche hinweg, wäre das für mich spannender gewesen, da neue Spuren/Verdächtige/Informationen aufgetaucht wären bzw. sich neue Erkenntnisse ergeben hätten mit langsameren Entwicklungen und einem regelmäßigen Spannungsaufbau. Hier ging mir jedoch alles zu schnell und die Geschichte hatte keine Zeit sich richtig entfalten zu können.

Insgesamt ist die Geschichte stark durch gewalttätige Handlungen geprägt und ungemein brutal, was Geschmackssache ist. Mir hätte auch weniger Gewalt gereicht.

Einige persönliche Informationen, Zack betreffend, waren gut eingebettet und haben mein Interesse sofort entfacht. Auch Olympias Interesse an Zacks Aufenthalt in Stallhagen hat viele Fragen aufgeworfen und mich aufmerksam werden lassen. Da freue ich mich schon auf die weiteren Informationen, nicht nur hinsichtlich Zacks Herkunft, auch wegen seiner verstorbenen Verlobten. Da wurden einige weitere Stränge gebildet, die noch abwechslungsreich werden können.

Die Thematiken Ausländer/Flüchtlinge/Ausländerfeindlichkeit und das ärmliche Milieu in dem Stadtteil sind teilweise aktuell und werfen einige politische und moralische Fragen auf, die sich auch auf andere Länder übertragen lassen und neue Perspektiven eröffnen und darstellen. Geschichten in diesen sozialen Gruppen sind typisch für die Zack-Reihe und es gefällt mir, dass das Augenmerk teils darauf gelegt wird.

Fazit: Ein rasanter, actionreicher Thriller mit viel Gewalt, welcher politische und gesellschaftliche Fragestellungen im Kontext Ausländer/Flüchtlinge aufwirft und wie gewisse Probleme überhaupt gelöst werden können ohne Schaden anzurichten. Die kurze Zeitspanne der Ermittlungen hat meinen Geschmack nicht so getroffen und es war mir alles zu viel auf einmal.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Gefährlich leidenschaftlich und unberechenbar

Sinful Princess
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Während Temperance sich bedeckt halten muss, versuchen sie und Kane ihren verschollenen Bruder zu finden, der eine kriminelle Gruppe des Untergrundes betrogen hat und nun um sein Leben fürchten muss. Dabei ...

Während Temperance sich bedeckt halten muss, versuchen sie und Kane ihren verschollenen Bruder zu finden, der eine kriminelle Gruppe des Untergrundes betrogen hat und nun um sein Leben fürchten muss. Dabei kommen sich Kane und Temperance näher. Doch kann sie ihm bedingungslos vertrauen? Wer ist er wirklich?

Nahtlos schließt der zweite Band an den ersten an und macht genau da weiter. Die Spannungen zwischen Kane und Temperance waren elektrisierend und total spannend zu lesen. Da die Geschehnisse unter anderem aus Kanes Sicht beschrieben wurden, konnte ich ihn besser verstehen und seinen Werdegang verfolgen. Zwar empfand ich es anfangs als schade, nun neben Temperances Perspektive, die mir sehr gefiel, nun eine weitere zu haben. Nach und nach legte sich dies jedoch und ich konnte mich auch etwas mit Kane identifizieren.

Dieser Band ist actionreicher und durch mehr Gefahr gekennzeichnet. Was einerseits ganz gut für mich war, andererseits vermisste ich das Geheimnisvolle um den exklusiven Club, über den ich gerne mehr erfahren hätte. Dieses Element musste leider der anderen Ausrichtung der Geschichte zum Opfer fallen. Auch hatte ich mir die Suche rasanter und temporeicher vorgestellt, als es letztendlich war. Leidenschaft und betörende Gefühle waren zwar auch vorhanden, aber eher im Hintergrund.

Der Schluss endete mit einem fiesen Cliffhanger, der noch einmal alles verändern könnte und den Ausgang des Ganzen unvorhersehbar macht. Ich kann es kaum erwarten das Finale zu lesen.