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Veröffentlicht am 29.01.2018

Zwischen Macht und Wahnsinn

Macbeth
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Der adlige Macbeth strebt nach Macht und wird durch Lady Macbeth auf beleidigende Weise aufgefordert den König von Schottland zu töten, um zu mehr Macht und Ansehen zu kommen. Auch wurde ihm von drei Hexen ...

Der adlige Macbeth strebt nach Macht und wird durch Lady Macbeth auf beleidigende Weise aufgefordert den König von Schottland zu töten, um zu mehr Macht und Ansehen zu kommen. Auch wurde ihm von drei Hexen prophezeit König von Schottland zu werden. Dadurch bestärkt, schmieden er und seine Frau einen Plan und ermorden den König eines Nachts, schieben die Schuld aber geschickt auf die Söhne des Königs. Verfolgt, fliehen die Söhne des toten Königs und Macbeth wird zum neuen König gekrönt. Angetrieben durch die Bewahrheitung der Prophezeiung, sucht Macbeth die Hexen abermals auf, um mehr über sein Schicksal zu erfahren, merkt aber nicht, dass die Hexen ihn an der Nase herumführen und in seinen Untergang leiten. Von ihnen erfährt er, dass sein bester Freund Banquo, Stammvater von Königen ist. Bedroht durch diese Erkenntnis, lässt er Banquo töten. Seinem Sohn gelingt es außer Landes zu fliehen. Durch die neu gewonnene Macht, steigert sich die Tyrannei Macbeths und auch seine Frau entwickelt aus Gewissensbissen einen Waschzwang (um das Blut des toten Königs von den Händen zu waschen) und irrt verwirrt nachts durch das Schloss. Aufgrund des beginnenden Wahnsinns, wenden sich immer mehr Freunde sowie Gefolge von ihnen ab und Macbeth rutscht immer tiefer in den Abgrund. Ferner bildet sich eine Allianz gegen Macbeths Herrschaft. Können sie ihn aufhalten?

Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte. Sie ist interessant geschrieben und man möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und auf welch verrückte Ideen Macbeth noch kommt. Die Macht, die im zu Kopfe steigt und ihn irrwitzige Entscheidungen treffen lässt, bis sich alle von ihm abwenden und das er nicht bemerkt, dass er zu weit geht und über's Ziel hinausgeschossen ist. Tragisch ist zudem, wie Lady Macbeth langsam zu Grunde geht an ihrer Tat. Beide gehen unterschiedlich mit ihrer Tat um. Während Macbeth andere dafür bestraft und töten lässt, richtet Lady M. sich gegen sich selbst und bestraft sich sozusagen. Gemeinsam haben sie allerdings, dass sie die Konsequenzen für ihr Handeln nicht tragen können oder wollen und den Blick für die Realität (teilweise) verloren haben und nicht mehr fähig sind rational zu handeln. Ganz nett, war auch noch die Anwesenheit der Hexen und wie sie Macbeth absichtlich in diese Lage bringen und sich über ihn lustig machen. Ihre Abschnitte waren gereimt, was sich sehr schön las,und zeigte wie wunderschön man mit der Sprache spielen kann. Zudem war es eine willkommene Abwechslung zum restlichen Text .Dieses Werk zeigt auf wunderbare Weise wie Macht und Gier zum eigenen Untergang führen können. Deshalb ist es eins meiner absoluten Favoriten von Shakespeare.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Traurig-schön

Romeo und Julia
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Jeder kennt die Geschichte zwischen Romeo Montagues und Julia Capulets. Zwei Adlige, die aufgrund einer Familienfehde nicht zusammen sein dürfen, sich aber unsterblich ineinander verliebt haben und nicht ...

Jeder kennt die Geschichte zwischen Romeo Montagues und Julia Capulets. Zwei Adlige, die aufgrund einer Familienfehde nicht zusammen sein dürfen, sich aber unsterblich ineinander verliebt haben und nicht voneinander lassen können. Durch weitere öffentliche Streitereien und der Ermordung von Julias Cousin durch Romeo, spitzt sich die Lage zu, sodass Romeo nach ihrer heimlichen Hochzeit fliehen muss. Durch eine äußerst unglückliche Fügung des Schicksals sterben am Ende beide. Romeo vergiftet sich im Glauben Julia sei tot, obwohl Julia nur wenige Minuten später erwacht und sich anschließend aus Schmerz, Trauer und Liebe mit einem Dolch ersticht. Nun schließen beide Familien Frieden.

Ich finde das Buch besser als alle Filme , die ich je darüber gesehen habe. Zuallererst war ich echt geschockt, weil nur wenige Minuten gereicht hätten und beide könnten noch glücklich miteinander leben. Ich vermute, dass auch die Fehde zwischen den Familien sich klären lassen hätte. Rückblickend denke ich, dass der Tod beider etwas befreiendes an sich hat, da beide geheim mit ihren Gefühlen und der Liebe umgehen mussten und immer irgendwie in Gefangenschaft ihrer Familien und deren Werte lebten. Deswegen hat der Tod sie möglicherweise von ihrem "Leid" erlöst und sie können, wo auch immer sie sind, für immer glücklich und in Frieden leben: Eine mögliche Interpretation der Geschichte. Aufgrund dessen würde ich das Werk als traurig-schön bezeichnen. Es ist wirklich tragisch, aber dennoch hat es etwas schönes an sich, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Atmosphärischer Kriminalroman

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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Eigentlich will sich Ermittler Ioan Cozma in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung bedeckt halten und keine Aufmerksamkeit erregenden Fälle mehr bearbeiten. Doch die Vergangenheit holt ihn ein und ...

Eigentlich will sich Ermittler Ioan Cozma in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung bedeckt halten und keine Aufmerksamkeit erregenden Fälle mehr bearbeiten. Doch die Vergangenheit holt ihn ein und fordert ihren Tribut, sodass er sich mit dem Mordfall einer 18-jährigen Deutschen beschäftigen muss, der ihn nicht nur bis nach Deutschland führt, sondern auch in seine eigene Vergangenheit...

Der Einstieg fiel mir schwer, da es mehrere Handlungsstränge gab mit verschiedenen Personen an verschiedenen Orten, die so schnell wechselten, dass ich dem Verlauf der Handlungen nur schwerlich folgen konnte. Der auf mich abgehackt wirkende Schreibstil war anfangs ebenfalls nicht so mein Fall. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und die Orts-, und Personennamen konnte ich gut zuordnen. Die Atmosphäre des Buches schien mir erst nicht so greifbar und stimmungsvoll, auch das hat sich zum Ende hin gewaltig geändert, sodass mir die schwermütige, bedrückende Atmosphäre sehr gut gefallen hat und mich überzeugen konnte. Die Handlung gleicht eher einer Hexenjagd und die Täter bleiben lange im Verborgenen, ebenso die Motive der Taten. Es geschehen viele unerwartete Wendungen und dabei kommt auch der ein oder andere zu Schaden. Die Protagonisten wirkten sehr distanziert und geheimnisvoll, als umgäbe sie ein Nebel, der sie undurchdringlich machte. Das Ende war überraschend bedrückend, da es irgendwie kein gutes oder schlechtes Ende hatte, sondern eher etwas dazwischen. Der kulturelle und geschichtliche Hintergrund der Geschichte Rumäniens hat mir dieses Land etwas näher gebracht, da ich bisher noch nicht viel darüber wusste.

In jedem Fall ein atmosphärischer Kriminalroman mit vielen unschönen Enthüllungen, die sich allerdings verdichten und in ruhiger und subtiler Art und Weise ihr Ende finden und die so Geschichte perfekt und rund abschließen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Toller Auftakt einer fantastischen Reihe

Der verwunschene Gott
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Eine bekannte Geschichte: Ein junges Mädchen ist auf dem Weg durch den Wald zu ihrer Großmutter, um ihr etwas zu essen zu bringen. Doch angezogen durch die geheimnisvolle Atmosphäre geht sie der Verlockung ...

Eine bekannte Geschichte: Ein junges Mädchen ist auf dem Weg durch den Wald zu ihrer Großmutter, um ihr etwas zu essen zu bringen. Doch angezogen durch die geheimnisvolle Atmosphäre geht sie der Verlockung nach und verliert sich in dem dunklen Wald, wo schauderhafte zwielichte Gestalten ihr Unwesen treiben. Genauso beginnt das Martyrium von Morgan Vespasian, die vom Alpha-Wolf einer üblen Bande entführt und durch Schulden an sich gebunden wird. Nach einem ihrer üblichen Aufträge wird sie jedoch plötzlich verraten und muss zeit ihres Lebens in Gefangenschaft arbeiten, bis sie durch einen glücklichen Zufall den vergessenen Prinzen trifft, der ihr endlich wieder Hoffnung gibt. Doch lauert zwischen ihnen ein verfluchter Gott, der alles zerstören könnte...

Der Beginn erinnert stark an das Märchen von Rotkäppchen und diese Intertexualität hat mir sehr gut gefallen, alles andere danach eher weniger. Nicht aufgrund fehlender Spannung oder eines schlechten Schreibstils, sondern weil ich es als so schlimm empfand zu lesen, was Morgan alles passiert ist und wie sehr sie leiden muss(te). Glücklicherweise kann sie ihrem Entführer entkommen, wenngleich sie auch in die nächste Katastrophe stolpert. Langsam wird die Situation besser für sie und ich war total im Bann der fantasiereichen und fantastischen Geschichte mit all den detaillierten Beschreibungen, die einen eintauchen lassen in eine traumhafte Welt voller Gefahren, Wünsche, Verfluchungen, Zaubern und Legenden, sodass man nicht anders kann als immer weiterzulesen. Die doppelten Handlungsstränge haben aus der Geschichte erstmal zwei kleine Geschichten für sich gemacht, die sich sicherlich noch kreuzen werden. Gerade dadurch wird es komplexer und lässt viel Spielraum für weitere spannungsgeladene Handlungen. Das Ende war dann ziemlich brutal und ich habe viel Mitleid mit Morgan gehabt. Dies ist gleichzeitig auch ein fieser Cliffhanger und ich kann es kaum erwarten zu erfahren wie alles zusammenlaufen und sich entwickeln wird.

Absolut empfehlenswert für alle Fans von Fantasy und Liebesgeschichten mit tragischen Wendungen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Geschichte zum Greifen nah

Die letzte Borgia
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Lucrezia Borgia kann sich nichts mehr wünschen, denn sie besitzt schon alles. Ihr Vater Papst Alexander VI. liebt sie über alles und auch ihr Bruder Cesare vergöttert seine wunderschöne Schwester. So sehr, ...

Lucrezia Borgia kann sich nichts mehr wünschen, denn sie besitzt schon alles. Ihr Vater Papst Alexander VI. liebt sie über alles und auch ihr Bruder Cesare vergöttert seine wunderschöne Schwester. So sehr, dass es einen ängstigen könnte. Um politische Bündnisse zu festigen heiratet sie in die Familienlinie der d'Estes ein und beginnt ihr neues Hofleben in Ferrara. Währenddessen wird der Macht-, und Kriegshunger von Cesare und Alexander immer stärker und die Borgias scheinen ganz Italien einnehmen zu können, so groß ist ihre Macht. Doch haben sie nicht mit dem heimtückischen Wesen von Mutter Natur gerechnet, die ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht, der sie zu Fall bringen könnte.

In einem flüssig zu lesenden, angenehmen und größtenteils zeitlich passenden Sprachstil entführt die Autorin den Leser in eine Welt voller Intrigen, politischen Spannungen, Machthunger und unerwarteten Schlägen von Fortuna. Man wird mit den kulturellen, politischen, gesellschaftlichen und auch einigen medizinischen Aspekten der damaligen Zeit vertraut gemacht und zunehmend in die Geschichte gezogen. Wenngleich sie nicht so vor Spannung strotzt - Cesares Eroberungszüge hätten wesentlich intensiver gestaltet werden können - so ist sie doch interessant und animierte mich dazu weiterzulesen. Es ist so viel Hass und Rache in der Geschichte und es wird anschaulich dargestellt wie die Kirche bzw. das Papsttum seine Macht ausnutzt, um sein Territorium zu erweitern und seine Tentakel auszubreiten, in der Hoffnung bald ganz Italien zu ergreifen. Absolut empfehlenswert für alle, die sich für die Zeit der Renaissance in Italien interessieren.