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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Schon ziemlich speziell

Twist Me - Verschleppt
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Nora ist ein knapp 18-jähriges Mädchen wie jedes andere, welches auf Partys geht, sich mit Freunden verabredet, sich verliebt und plant nach dem Abschluss studieren zu gehen. Doch sie hat die Rechnung ...

Nora ist ein knapp 18-jähriges Mädchen wie jedes andere, welches auf Partys geht, sich mit Freunden verabredet, sich verliebt und plant nach dem Abschluss studieren zu gehen. Doch sie hat die Rechnung nicht mit dem reichen und gut aussehenden Mann Julian gemacht, der sie von einem zum nächsten Moment entführt und auf einer einsamen Insel gefangen hält...und damit beginnt das Unglück für Nora, welches sich nur weiter hoch schraubt.

Der Plot klingt ganz spannend und reizvoll, deswegen konnte ich mich vorerst für das Buch begeistern. Es fängt auch gut an, bis die Entführung kommt und alles danach. Ich habe mit Nora mit gelitten als ihr bewusst wurde was geschehen ist und das sie wahrscheinlich nie wieder runterkommt von der Insel. Das was mich im Nachhinein gestört hat, ist der extreme Besitzanspruch von Julian und das er sich ohne moralische Bedenken einfach jemanden nimmt, nur weil er es kann und will. Und sein Drang sie, wie er sagt ,,sie zu brechen und neu zusammen zu setzen", ist in meinen Augen einfach nur krank. Er würde wirklich über Leichen gehen, nur um sie zu behalten, einfach nur aus egoistischen Gründen. Zudem bedroht und erpresst er sie auch ständig und naja diese Sequenzen und seine Taten haben mir dann doch das ein oder andere Mal einen Schauer bereitet und ich musste erstmal abbrechen und später weiterlesen, weil sich in mir ein unangenehmes schauerliches Gefühl ausgebreitet hat. Ein anderer Punkt, der mich gestört hat, ist die Tatsache, dass Nora ihn eigentlich hassen möchte - ist schließlich schlüssig, er hat sie auch gefangen und benutzt sie - aber weil er ja so unglaublich gut aussieht und so toll im Bett ist, vergibt sie ihm alles, verliebt sich auch noch ihn ihn - kann sie eigentlich noch tiefer sinken??? - und vergisst alles Schlechte was er ihr angetan hat. Nur weil er reich, gut aussehend und gut im Bett ist, hat er meiner Meinung nach immer noch nicht das Recht zu tun was er tut. Das taucht oft in Geschichten auf, kaum ist der männliche Protagonist wohlhabend, sieht toll aus, ist ein Gott im Bett liegen ihm alle Frauen zu Füßen. Da wird ein total verdrehtes und unrealistisches Bild vermittelt, welches ich nicht unterstütze. Deshalb belasse ich es hier und verbleibe mit gemischten Gefühlen.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Eine Bindung, die das Leben übersteht!

Und damit fing es an
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Eindrucksvoll und sehr emotional erzählt die Autorin drei Geschichten über den Jungen Gustav und die Umstände, in die er hineingeboren wird. Zwischen den Abschnitten gibt es immer wieder Zeitsprünge, sodass ...

Eindrucksvoll und sehr emotional erzählt die Autorin drei Geschichten über den Jungen Gustav und die Umstände, in die er hineingeboren wird. Zwischen den Abschnitten gibt es immer wieder Zeitsprünge, sodass die erste Geschichte Gustavs Kindheit widerspiegelt, die zweite Geschichte die Umständen und das Kennenlernen seiner Eltern beschreibt und die dritte Geschichte ihn in seinen 50 Jahren darstellt, wie er ein kleines Hotel führt. Mitfühlend, aber schonungslos werden die Umstände während des zweiten Weltkrieges in der Schweiz beschrieben, zwischen Angst und Armut zerrissen, zwischen dem moralisch Richtigen und den Verpflichtungen seinem Land gegenüber gefangen und zwischen der wahren Liebe und den Erwartungen der anderen schwankend, verlieren sich die Protagonisten in ihren Träumen und Hoffnungen. Doch trotz allem können starke Bindungen auch das allerschlimmste Übel überwinden und bestehen bleiben, wie Gustav - gezeichnet durch sein mühseliges Leben - und der aus gutem Hause stammende Anton zeigen. Sie überwindet alle Grenzen und schafft Licht dort wo Dunkelheit herrscht.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Schaurig, erschreckend und unglaublich!

In der Finsternis
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Nachdem die zuverlässige Polizistin Colomba Caselli einen Bombenanschlag gerade überlebt hat, versucht sie sich von ihrem Beruf zu lösen und ihn schließlich ganz aufzugeben. Doch ihre Vorgesetzter Rovere ...

Nachdem die zuverlässige Polizistin Colomba Caselli einen Bombenanschlag gerade überlebt hat, versucht sie sich von ihrem Beruf zu lösen und ihn schließlich ganz aufzugeben. Doch ihre Vorgesetzter Rovere hat andere Pläne und kann sie zu einem Fall mit Kindesentführung und Mord überreden. Nach einigen Recherchen wird schnell klar, dass es sich möglicherweise um die gleiche Vorgehensweise handelt wie damals vor 25 Jahren, als der einzige Junge Dante Torre, die jahrelange Folter , gefangen in einem Silo, überlebt hat und fliehen konnte. Der Täter, auch "Vater" genannt soll angeblich identifiziert und gestorben sein. Doch Dante ist sich eines sicher: Der Vater lebt und er hat wieder damit begonnen kleine Jungs gefangen zu halten und zu foltern. Doch zuerst glaubt ihm keiner, bis sich eine schlagartige Wendung ergibt und die Jäger selbst zu Gejagten werden.

Der Thriller zieht sich etwas über die Seiten, aber dennoch wird es nicht langweilig. Erst langsam, aber dann immer schneller nimmt die Geschichte an Fahrt auf und nach und nach werden die Geheimnisse und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Geschehnissen beleuchtet und die ganze ungeheuerliche Geschichte kommt ans Licht. Es ist ziemlich komplex geschrieben und man muss es schon ziemlich aufmerksam lesen. Ich hatte häufig das Problem, dass ich die italienischen Namen - bei denen ich es gut finde, dass sie mitsamt ihrer italienischen Anrede beibehalten wurden und nicht eingedeutscht - verwechselt habe oder zurückblättern musste, um zu wissen mit wem es die Protagonisten nun zu tun haben. Trotzdem ist die Enthüllung spannend und unvorhergesehen.Der Haupttäter - auch Vater genannt - läuft quasi die ganze Zeit vor ihrer Nase herum, ohne das es jemand bemerkt. Er hat sich über die Jahre hinweg eine gute undurchdringliche Maske auferlegt, ohne auch nur einen Hauch von seinem wahren Kern preiszugeben. Gefehlt haben mir die Erklärung und die Begründung am Ende. Zwischendurch wird zwar etwas erklärt, aber warum hat er ausgerechnet Dante ausgesucht? Er scheint nicht in das Beuteschema zu passen, da er keine Entwicklungsstörung zum Zeitpunkt seines Verschwindens hatte. Die undurchschaubaren und kranken Ideen im Kopf des Vaters bleiben leider weitestgehend im Dunkeln, was ich ziemlich schade finde. Ich muss es nicht verstehen, es aber zu lesen, hätte mir schon mehr geholfen, da irgendwas zu erkennen.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Die Macht des Netzes!

Glashaus
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Vom Innenministerium ins Leben gerufen, versucht die neue Geheimeinheit Glashaus schwerkriminellen Internetverbrechern auf die Spur zu kommen. Derzeit steht Godspeed auf ihrer Liste, denn er hat bisher ...

Vom Innenministerium ins Leben gerufen, versucht die neue Geheimeinheit Glashaus schwerkriminellen Internetverbrechern auf die Spur zu kommen. Derzeit steht Godspeed auf ihrer Liste, denn er hat bisher die schwersten Angriffe auf den Staat und seine Bürger von allen verübt. Doch die Besten sind meistens schwer zu finden und so muss die Einheit viele Rückschläge ertragen, bis sie ihn endlich bezwingen können.

Die Geschichte zeigt eindrucksvoll wie das Internet und seine vielen technischen Möglichkeiten für eigene schädliche Zwecke missbraucht werden können und was für erschreckende weitreichende Folgen beispielsweise Stromausfälle nach sich ziehen können. Obwohl ich diesen Teil etwas unrealistisch fand. Ein halber Tag Stromausfall führt gewiss nicht zu einem derartigen Zusammenbruch der Zivilisation. Die Geschichte nimmt bis zur Mitte an Fahrt auf, flacht danach allerdings etwas ab. Immer mehr Intrigen werden gesponnen und kommen auch ans Licht und auch einige Opfer müssen ihr Leben lassen. Meistens hatte ich das Gefühl, dass die Glashauseinheit Godspeeds nicht so ganz auf der Spur ist, sondern größtenteils im Trüben fischt und sie ihn eigentlich nur schnappen, weil er es zulässt. Da ist mehr Glück als Verstand im Spiele. Dennoch konnte mich die technische Präzision und das Know-how, welches dahintersteckt überzeugen. Spannend und erschreckend dystopisch!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Wohin das Leben auch führt...

Ab morgen wird alles anders
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Eine Geschichte geprägt von Umbrüchen derjeniger, die von ihrem eigentlichen Weg abgekommen und in einer Sackgasse gelandet sind. Gezeichnet von individuellen Lebensgeschichten in der modernen Welt, die ...

Eine Geschichte geprägt von Umbrüchen derjeniger, die von ihrem eigentlichen Weg abgekommen und in einer Sackgasse gelandet sind. Gezeichnet von individuellen Lebensgeschichten in der modernen Welt, die beschrieben werden durch eine anmutige, ja beinahe poetische Sprache.Direkt und schonungslos zieht sie den Leser in ihren Bann und zeigt das es auch anders geht. Fünf Schicksale mit ihren Hoffnungen, Träumen und Zielen und der Erkenntnis, dass ihr bisheriges Leben nicht das ist was sie wollen, sondern gesteuert und beeinflusst wird durch andere, bis sie aus ihrer Teilnahmslosigkeit ausbrechen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. So leicht und prickelnd geschrieben, aber mit einem unerwarteten Tiefgang, konnten mich die Geschichten überzeugen und nachdenklich zurücklassen. Am Ende hatte ich das Gefühl, etwas Wertvolles in meinen Händen zu halten. Einen Schatz der sich hinter perfekt ausgewählten und zusammengesetzten Worten verbirgt und mehr ist als nur Tinte auf Papier.