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Veröffentlicht am 02.06.2019

Ganz anders als die Leseprobe vermuten lässt

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Nach dem Lesen der Leseprobe, war ich total hin und weg und habe mir sofort nach Erscheinen das Buch gekauft, weil ich unbedingt wieder in diese zauberhafte Welt eintauchen wollte, in welcher es mürrische ...

Nach dem Lesen der Leseprobe, war ich total hin und weg und habe mir sofort nach Erscheinen das Buch gekauft, weil ich unbedingt wieder in diese zauberhafte Welt eintauchen wollte, in welcher es mürrische und bockige Gebäude gibt und sich ein Schal liebevoll an seine Besitzerin schmiegt.

Doch sobald Ophelia ihrem Verlobten Thorn an den Pol folgt, wandelt sich die Stimmung komplett und es geht nur noch um die dortige intrigante, hinterhältige und selbstsüchtige Gesellschaft. Man erfährt etwas über die verschiedenen Gruppierungen, deren Talente und generell über das (Über-)Leben dort.
Diese zutiefst verdorbene Gesellschaft ist mir einfach nur unangenehm und zuwider. Zum Glück gibt es auch ein paar wenige normale und vertrauenswürdige Menschen, die für mich zu den Highlights dieser Geschichte zählen. Stellenweise hat mich das alles an „Alice im Wunderland“ erinnert.

Ophelia selbst wirkt auf den ersten Blick sehr introvertiert und etwas blass, aber das täuscht. Ihr besonderes Talent – das Lesen von Dingen – finde ich sehr spannend, aber leider spielt es in diesem Band kaum eine Rolle.

Ich finde man merkt dem Buch deutlich an, dass es der erste von vier Bänden ist, denn ich hatte das Gefühl eine etwas ausführliche Einleitung zu lesen.

Trotz der ganzen Kritikpunkte hat die Autorin eine interessante neue Welt erfunden, mit einer in Teile zerschmetterten Erde, auf der die Menschen getrennt voneinander leben. Mit viel Fantasie und einem wunderbaren Schreibstil schildert sie Ophelias Geschichte und obwohl mich das Buch nicht restlos begeistert hat, bin ich doch neugierig geworden, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Romantische Klinikgeschichte

Crystal Lake – Diagnose Liebe
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Durch die geringe Seitenzahl und den leichten Inhalt ist die Geschichte wie eine kleine Praline, die man zwischendurch naschen kann.

Dies ist der erste Band der Reihe um das Crystal Lake Medical Center ...

Durch die geringe Seitenzahl und den leichten Inhalt ist die Geschichte wie eine kleine Praline, die man zwischendurch naschen kann.

Dies ist der erste Band der Reihe um das Crystal Lake Medical Center – einer Sportklinik in Aspen. Der erste Patient ist Mark Turner, der sich bei einem Snowboard-Unfall schwer verletzt hat. Im Mittelpunkt stehen jedoch weniger die medizinischen Aspekte, als vielmehr das Herzklopfen, das ihm die neue Ärztin Leena Summers verursacht.
Vom Klinikpersonal lernt man noch einige weitere kennen, allen voran Allana McGinty, die Leiterin der Klinik. Sie hat keinen leichten Stand und nachdem was sie im Laufe der Geschichte entdeckt, wird sich dies auch in den nächsten Bänden nicht ändern. Doch auch sie hat jemanden, der ihr Herz höherschlagen lässt.

Nach 102 Seiten kann man noch nicht viel über eine Reihe sagen, sondern lediglich einen ersten Eindruck schildern.
Es war leicht in die Geschichte einzutauchen und erste Eindrücke des Klinikpersonals zu sammeln. Unterhaltsam und kurzweilig schildert die Autorin vor allem die emotionalen Verwicklungen. Etwas Spannung kommt durch einen scheinbar verpfuschten Fall auf, der die Reputation der Klinik gefährden könnte.

Dies scheint eine Reihe für Leserinnen von romantischen Geschichten zu sein, die zwar in einer Klinik angesiedelt sind, bei denen medizinische Details jedoch bisher eine untergeordnete Rolle spielen.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Eine berührende und besondere Geschichte

Mein Leben als Sonntagskind
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Da auch Judith Visser erst im Erwachsenenalter erfahren hat, dass sie das Asperger-Syndrom hat, merkt man dem Buch deutlich an, wie authentisch es ist und man fragt sich oft, was eigene Erfahrungen sind ...

Da auch Judith Visser erst im Erwachsenenalter erfahren hat, dass sie das Asperger-Syndrom hat, merkt man dem Buch deutlich an, wie authentisch es ist und man fragt sich oft, was eigene Erfahrungen sind und was Fiktion.

In dieser Geschichte begleiten wir die 4jährige Jasmijn ab ihrem ersten Besuch in der Vorschule und weiter bis sie eine junge Erwachsene ist und endlich erfährt, warum sie so anders ist, als ihre Mitmenschen.
Da man als Leser von Anfang an weiß, dass Jasmijn das Asperger-Syndrom hat, kann man ihr Verhalten natürlich verstehen. Anders als ihre Familie, die zwar schon immer spürt, dass Jasmijn besonders ist, aber die nie auf die Idee kommt, dass man dies untersuchen müsste. Auf der einen Seite macht das ihre Eltern sehr liebenswert, denn sie lieben ihre Tochter so wie sie ist. Auf der anderen Seite habe ich als Leserin mit Jasmijn mitgelitten, denn ihr hätte es sicher sehr geholfen, wenn sie gewusst hätte, dass sie sich noch so sehr anstrengen kann, aber dass sie nie so sein wird wie alle anderen. Und das wäre sie doch so gerne. Wenn sie z.B. ihren Bruder Emiel sieht, der sich die Schuhe zubinden kann, einen Ball fangen, aus einem Glas trinken ohne zu kleckern und mit Erwachsenen reden, was ihr besonders schwer fällt.

Dafür kann Jasmijn andere Dinge besonders gut. Wenn sie etwas interessiert, kann sie sich dieses Wissen schnell aneignen und merken. Deshalb liest sie auch schon früh sehr gerne und viel, denn in Büchern ist ein wahrer Schatz an Wissen verborgen.

Mit viel Einfühlungsvermögen, beschreibt die Autorin Jasmijns Geschichte, was sicher auch ihren eigenen Erfahrungen zu verdanken ist. So sind z.B. laute und viele Geräusche für sie kaum zu ertragen. Sie kann dann Gespräche, Musik und andere Hintergrundgeräusche nur schwer filtern, denn alles klumpt sich zu einem Geräuschknäuel zusammen, das gegen ihre Ohren donnert. Und wenn sie derart überfordert wird, kommt es nicht selten zu einem totalen Zusammenbruch. In solchen Momenten fragt sie sich oft, warum sie nicht wie alle anderen sein kann und sie wird regelrecht ärgerlich auf sich selbst, weil sie sich einfach nicht normal benehmen kann. Es ist berührend zu lesen, wenn sie sich dann eine zweite „normale“ Jasmijn vorstellt, die solche Situationen mühelos meistern kann – eine Fantasie, die für sie unerreichbar bleiben wird.

Es gibt noch vieles mehr, was für Jasmijn eine enorme Herausforderung darstellt, oder sogar unmöglich für sie ist. Doch an der Seite ihrer Hündin Senta findet sie Halt. Senta ist ihre beste Freundin. Bei ihr kommt sie zur Ruhe und es fällt ihr körperliche Nähe nicht schwer, die sie ansonsten kaum erträgt.

Stellenweise ist das Buch fast wie ein Erlebnisbericht geschrieben. Die fast schon sachlichen Schilderungen passen jedoch perfekt zu Jasmijns Denkweise. Und so reihen sich viele einzelne Episoden in kurzen Kapiteln aneinander, während Jasmijn vom Kleinkind zur jungen Frau heranwächst. Viele dieser Episoden haben mich sehr berührt, aber da sich manches wiederholt, gab es auch die ein oder andere Länge. Ich hatte aber das Gefühl, dass das genau so passt, denn gerade Jasmijn hätte es in ihrem Perfektionismus sehr widerstrebt auch nur eine dieser Geschichten wegzulassen.

Durch diese Lektüre habe ich das Gefühl Menschen mit dem Asperger-Syndrom besser zu verstehen. Da es viele unterschiedliche Ausprägungen gibt, ist mir durchaus bewusst, dass ich nur einen ungefähren Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten habe.

Eine berührende und interessante Geschichte, die mich sicher noch einige Zeit beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Spannend und humorvoll - eine tolle Reihe

Hidden Legacy - Wilde Schatten
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Mit Band 3 der Reihe um Nevada Baylor zeigt das Autorenduo, dass hinter dem Pseudonym Ilona Andrews steckt, erneut was es kann.

Nevada hat einen neuen Fall und ihr Auftraggeber ist ausgerechnet Rogans ...

Mit Band 3 der Reihe um Nevada Baylor zeigt das Autorenduo, dass hinter dem Pseudonym Ilona Andrews steckt, erneut was es kann.

Nevada hat einen neuen Fall und ihr Auftraggeber ist ausgerechnet Rogans attraktive Ex-Verlobte. Ob es Nevada gelingen wird Rynda nur als Mandantin zu sehen, ohne eifersüchtig zu werden?
Zusätzlich muss sie dafür sorgen, dass ihre Familie vor ihrer skrupellosen Großmutter geschützt wird.
Die einzige Möglichkeit ist, selbst ein Haus zu gründen, doch das ist mit diversen Bedingungen verknüpft, durch welche die Begabungen der Familienmitglieder öffentlich werden. Ob das wirklich der richtige Weg ist?
Zum Glück steht ihr Rogan bei allen Problemen zur Seite und es macht erneut einfach Spaß die beiden gemeinsam zu erleben, egal ob im Kampf um Leben und Tod, oder als Liebespaar.

Nach und nach wachsen mir die Personen der Reihe immer mehr ans Herz, allen voran Navadas Familie. Oft wirken sie wie eine ganz normale Familie, wenn sich z.B. Nevadas jüngere Schwestern zoffen, oder wenn alle mitfiebern, wie es mit Nevada und Rogan weitergeht. Doch sobald auch nur einer von ihnen in Gefahr ist, halten sie zusammen und stellen sich gemeinsam dem Gegner. In diesem Band hat mich vor allem Leons Geschichte berührt. Er hält sich für einen magischen Blindgänger, aber Nevada ist schon länger klar, dass er ein ganz besonderes Talent hat, dass allerdings für einen 16jährigen eine echte Bürde sein kann.

Und genau das ist das Schöne an dieser Reihe. Sie ist nicht nur spannend und fantasievoll, nein, die Figuren sind auch zutiefst menschlich. Wie sie aufeinander achten gefällt mit besonders gut und nebenbei sorgen die herrlich humorvollen Dialoge für vergnügliche Lesestunden. Für Action sorgen die Kämpfe gegen die verschiedensten Gegner und Monster. Allerdings muss ich gestehen, dass ich diese teilweise nur überflogen habe, wenn sie mir zu lang waren.

Die Reihe gefällt mir von Band zu Band besser, denn sie bietet eine fantasievolle Handlung, die mich fesselt, amüsiert und bestens unterhält. Ich lese kaum noch paranormale Reihen, aber bei Hidden Legacy mache ich gerne eine Ausnahme

Veröffentlicht am 24.04.2019

Berührende Geschichte um Familie, Trauer und Vergebung

Von A wie allein bis Z für zusammen
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In diesem Buch geht es um die bedingungslose Liebe einer Mutter über den Tod hinaus. Ihre beiden Töchter Rose und Poppy waren früher unzertrennlich. Doch seit etwa 17 Jahren haben die beiden kein Wort ...

In diesem Buch geht es um die bedingungslose Liebe einer Mutter über den Tod hinaus. Ihre beiden Töchter Rose und Poppy waren früher unzertrennlich. Doch seit etwa 17 Jahren haben die beiden kein Wort mehr miteinander gesprochen. Das hat ihrer Mutter Andrea das Herz gebrochen und als sie erfährt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, denkt sie sich etwas aus und setzt all ihre Hoffnungen in einen letzten Versuch ihre Töchter wieder zu vereinen.
Sie hinterlässt ihnen eine A-Z Liste mit verschiedenen Aufgaben, welche die beiden gemeinsam erledigen sollen. Mit viel Widerwillen widmet sich vor allem Rose dieser Liste, denn sie hat ihre Gründe, warum sie mit ihrer Schwester nichts mehr zu tun haben will. Am Anfang sind die beiden tatsächlich A wie alleine, aber werden sie am Ende auch Z wie zusammenfinden?

Das Buch beginnt mit dem Tod von Andrea, die ihren beiden Töchtern nicht erzählt hat, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Und so trifft die beiden der Tod der geliebten Mutter unvorbereitet, genauso wie die Liste, die diese mit letzter Kraft liebevoll für sie gestaltet hat.
Und während die beiden nach und nach die Punkte abarbeiten, erfährt man in Rückblicken einiges über die Kindheit von Rose und Poppy und von ihrer innigen Beziehung zueinander. Natürlich fragt man sich, was zu ihrem Zerwürfnis geführt hat. Doch als man es endlich erfährt, war ich nicht besonders überrascht.
Durch Roses Weigerung jemals wieder Kontakt mit Ihrer Schwester zu haben, fehlte beiden der Halt in ihrem Leben, den sie sich immer gegenseitig gaben und das macht sich in ihrer Entwicklung und Lebenseinstellung deutlich bemerkbar.
Es ist einfach schön die Geschichte der beiden zu lesen, egal ob es sich um die Vergangenheit, oder die Gegenwart handelt.

Obwohl ihre Mutter Andrea verstorben ist, spielt sie doch immer wieder eine Rolle. In der Vergangenheit war sie eine aufstrebende Schauspielerin, die zu Gunsten ihrer Kinder ihre Karriere nicht forciert hat. Für sie waren die beiden immer das Wichtigste in ihrem Leben. Sie war eine ungewöhnliche Mutter mit verrückten und liebevollen Ideen. Das zeigt sich auch deutlich an dem ein oder anderen Punkten der Liste, denn sie konnte nicht widerstehen und nutzt diese für ein paar letzte Gelegenheiten sich in Szene zu setzen.

Die Autorin versteht es ganz wunderbar die Gefühle der drei Frauen deutlich zu machen. Diese stehen auch eindeutig im Fokus, denn den männlichen Beteiligten wird nur der absolut notwendige Raum eingeräumt, was teilweise etwas schade ist.
Auch wenn jedem klar sein dürfte, wie sich die Geschichte entwickelt, gibt es doch so viele lustige, bewegende und traurige Szenen, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Und so hat mich dieses Buch, in dem es um Trauer, Familie, Liebe, Vergebung und vieles mehr geht, sehr gut unterhalten.