Eine passable Liebesgeschichte
A Midsummer Night's Deal. FeenpaktDie Geschichte spielt in New York City und begleitet Tania. Ihr Bruder hat sich auf einen Deal mit einem Fee eingelassen, konnte diesen aber nicht zur Gänze erfüllen. Also muss er die Strafe von 20 Jahren ...
Die Geschichte spielt in New York City und begleitet Tania. Ihr Bruder hat sich auf einen Deal mit einem Fee eingelassen, konnte diesen aber nicht zur Gänze erfüllen. Also muss er die Strafe von 20 Jahren Dienerschaft unter dem Fee antreten. Tania kann das nicht akzeptieren und sucht den Feenkönig auf, damit er den Deal rückgängig macht. Long story short, der Feenkönig und Tania schließen einen Deal ab und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Ich habe mich durch einen Buchpodcast influencen lassen und mir daraufhin das Buch gekauft. Mich sprach dabei besonders der Nebensatz an, dass man als Leser eine curvy-Heldin durch NYC begleite. Nicht, dass ich sonderlich viel Wert auf Äußeres lege, aber wenn mit so einem Satz geworben wird, dann habe ich schon Erwartungen... die leider enttäuscht wurden. Nirgendwo konnte ich herauslesen, wie Tania gebaut ist. Auf der anderen Seite wurden ihre Selbstzweifel über ihren Körper thematisiert, aber das nur oberflächlich. Insgesamt konnte ich mir also kein Bild davon machen, wie sie aussieht, wie andere sie wahrnehmen und was ihr nicht an sich gefällt. Die Emotionalität bei manchen Selbstgesprächen konnte ich dann auch nicht nachempfinden. Ansonsten war die Figur gut beschrieben und zusammen mit dem Feenkönig war es eine ganz passable Liebesgeschichte. Die weitere Handlung um den Deal und dessen Erfüllung wurde gut eingearbeitet, aber es gab kaum Hürden, sodass der Spannungsbogen eher flach war. Auch die obligatorische letzte Hürde vor dem Happy Ending war irgendwie mau. Das ist schade, weil die Geschichte sehr viel Potential hat. Auch blieben viele Fragen unbeantwortet, z.B. wenn sich ein quasi unsterblicher Fee und eine Menschenfrau verlieben: was ist mit dem Alterungsprozess, kann man seine Unsterblichkeit aufgeben, kann man unsterblich werden? Darüber kann ich mit sehr großen Wohlwollen hinwegsehen, besonders, da das Ende recht offen gestaltet war. Bei anderen Fragen bin ich kritischer. Die beste Freundin von Tania ist mit einem Mann verlobt, trifft aber auf ihre erste Liebe Helen (Frau). Diese Thematik wurde angesprochen und als Leserin hätte ich gern eine Auflösung gehabt: bleibt sie bei ihrem Kerl oder gibt sie ihrer alten Liebe eine neue Chance? Mir ist dabei zweitens welches Geschlecht die Personen haben, aber mir ist es nicht einerlei, so ein Thema anzuschneiden und dann fallen zulassen. Das bekommt dann den Faden Geschmack von "ich muss die Seiten füllen und über was anderes als die Protagonisten schreiben".
Die Geschichte hatte deutlich mehr Potential als die Autorin ausgeschöpft hat. Die Idee um die Deals ist sehr faszinierend und hätte sicher noch mehr ausgebaut werden können. Die parallelen zu „Ein Sommernachtstraum“ sind vorhanden, jedoch nicht zwingend erforderlich für die Geschichte. Es wurden lediglich ein paar Namen, der Liebestrank und kleinere Vorkommnisse übernommen. Alles in allem eine nette Geschichte, die leider nicht ihr volles Potential ausschöpft.