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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

Eine passable Liebesgeschichte

A Midsummer Night's Deal. Feenpakt
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Die Geschichte spielt in New York City und begleitet Tania. Ihr Bruder hat sich auf einen Deal mit einem Fee eingelassen, konnte diesen aber nicht zur Gänze erfüllen. Also muss er die Strafe von 20 Jahren ...

Die Geschichte spielt in New York City und begleitet Tania. Ihr Bruder hat sich auf einen Deal mit einem Fee eingelassen, konnte diesen aber nicht zur Gänze erfüllen. Also muss er die Strafe von 20 Jahren Dienerschaft unter dem Fee antreten. Tania kann das nicht akzeptieren und sucht den Feenkönig auf, damit er den Deal rückgängig macht. Long story short, der Feenkönig und Tania schließen einen Deal ab und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Ich habe mich durch einen Buchpodcast influencen lassen und mir daraufhin das Buch gekauft. Mich sprach dabei besonders der Nebensatz an, dass man als Leser eine curvy-Heldin durch NYC begleite. Nicht, dass ich sonderlich viel Wert auf Äußeres lege, aber wenn mit so einem Satz geworben wird, dann habe ich schon Erwartungen... die leider enttäuscht wurden. Nirgendwo konnte ich herauslesen, wie Tania gebaut ist. Auf der anderen Seite wurden ihre Selbstzweifel über ihren Körper thematisiert, aber das nur oberflächlich. Insgesamt konnte ich mir also kein Bild davon machen, wie sie aussieht, wie andere sie wahrnehmen und was ihr nicht an sich gefällt. Die Emotionalität bei manchen Selbstgesprächen konnte ich dann auch nicht nachempfinden. Ansonsten war die Figur gut beschrieben und zusammen mit dem Feenkönig war es eine ganz passable Liebesgeschichte. Die weitere Handlung um den Deal und dessen Erfüllung wurde gut eingearbeitet, aber es gab kaum Hürden, sodass der Spannungsbogen eher flach war. Auch die obligatorische letzte Hürde vor dem Happy Ending war irgendwie mau. Das ist schade, weil die Geschichte sehr viel Potential hat. Auch blieben viele Fragen unbeantwortet, z.B. wenn sich ein quasi unsterblicher Fee und eine Menschenfrau verlieben: was ist mit dem Alterungsprozess, kann man seine Unsterblichkeit aufgeben, kann man unsterblich werden? Darüber kann ich mit sehr großen Wohlwollen hinwegsehen, besonders, da das Ende recht offen gestaltet war. Bei anderen Fragen bin ich kritischer. Die beste Freundin von Tania ist mit einem Mann verlobt, trifft aber auf ihre erste Liebe Helen (Frau). Diese Thematik wurde angesprochen und als Leserin hätte ich gern eine Auflösung gehabt: bleibt sie bei ihrem Kerl oder gibt sie ihrer alten Liebe eine neue Chance? Mir ist dabei zweitens welches Geschlecht die Personen haben, aber mir ist es nicht einerlei, so ein Thema anzuschneiden und dann fallen zulassen. Das bekommt dann den Faden Geschmack von "ich muss die Seiten füllen und über was anderes als die Protagonisten schreiben".

Die Geschichte hatte deutlich mehr Potential als die Autorin ausgeschöpft hat. Die Idee um die Deals ist sehr faszinierend und hätte sicher noch mehr ausgebaut werden können. Die parallelen zu „Ein Sommernachtstraum“ sind vorhanden, jedoch nicht zwingend erforderlich für die Geschichte. Es wurden lediglich ein paar Namen, der Liebestrank und kleinere Vorkommnisse übernommen. Alles in allem eine nette Geschichte, die leider nicht ihr volles Potential ausschöpft.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Anspruchsvolle Lektüre

Noise
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Warum treffen wir, je nach Umständen, völlig unterschiedliche Entscheidungen auf ein und derselben Faktengrundlage?
Wieso kommen zwei Experten, die über identische Informationen verfügen, zu komplett anderen ...

Warum treffen wir, je nach Umständen, völlig unterschiedliche Entscheidungen auf ein und derselben Faktengrundlage?
Wieso kommen zwei Experten, die über identische Informationen verfügen, zu komplett anderen Schlussfolgerungen?
Weshalb entscheiden wir uns immer wieder falsch, ob im Beruf oder im Privatleben?

Ich hatte gewisse Erwartungen: Ergebnisse aus Experimenten, Vergleiche und kleine Binsenweisheiten, die man sich für den Alltag merken kann (natürlich psychologisch fundiert), aber diesbezüglich wurde ich enttäuscht. Kurz zum Inhalt: die drei Autoren untersuchten, wie unsere Entscheidungen verrauscht (Noise) sind und wie wir sie verbessern können. An sich eine gute Idee, aber die Umsetzung ist eher so mittel. Es wurde erheblich viel Zeit auf die Mathematik und Statistik verwendet, was an sich gut ist, damit man das Fundament der Argumentation nachvollziehen kann (viele Urteile weisen keine Korrelation auf, weil sie mit Noise behaftet sind). Zum anderen waren wenige interessante Fakten dabei, die das Thema lockerer illustriert hätten (z. B. wenn Richter hungrig sind, urteilen die strenger). Diese Befunde aus allen Lebensbereichen hätten deutlich besser unterstreichen können, warum Noise so wichtig ist bzw. warum Noise reduziert werden sollte. Auch zum Ende hin hat es sich kaum gebessert. Es wurden gefühlt drei Lösungsansätze vorgestellt: Entscheidungshygiene, strukturiertes Entscheidungsprotokoll und Regeln/Standards als Ansatz zur Reduzierung von Noise. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Ausführungen zu Regeln und Standards und wo die Unterschiede liegen. Das hätte deutlich besser ausgearbeitet werden können, insbesondere in Zusammenhang mit den Fallbeispielen aus der Forschung. Insgesamt ist es kein schlechtes Buch, aber „Schnelles Denken, Langsames Denken“ hat mir deutlich besser gefallen, weil es für das eigene Denken/ Denkverhalten interessante Erkenntnisse geliefert hat.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Buch eine anspruchsvolle Lektüre ist und dem interessierten Leser sicher die eine oder andere Erkenntnis offenbart. Jedoch gibt es Autoren und Werke, die diese Thematik nachvollziehbarer beschreiben und illustrieren können.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Zauberhaft

Blue Seoul Nights
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Die Geschichte folgt Jade, die ihr Leben in London zurücklässt und in Seoul als Englischlehrerin ein neues Leben beginnen möchte. Sie findet schnell neue Freunde und auch das Love Interest Hyun-Joon lässt ...

Die Geschichte folgt Jade, die ihr Leben in London zurücklässt und in Seoul als Englischlehrerin ein neues Leben beginnen möchte. Sie findet schnell neue Freunde und auch das Love Interest Hyun-Joon lässt nicht lange auf sich warten. Doch die Vergangenheit, warum Jade London hinter sich lassen wollte und auch Hyun-Joons Leben stellen die beiden mehr und mehr vor Herausforderungen

Jades Ankunft in Seoul und ihr sehr guter Start in Beruf und Freundschaften wurden in einem Podcast kritisiert, doch ich bin anderer Meinung. Wenn man neu in einem fremden Land ist, dann hängt man sich automatisch an Menschen, die aus einem ähnlichen Kulturkreis stammen und fast automatisch entwickelt sich daraus eine Freundschaft. Das ist der Zauber, gemeinsam irgendwo fremd zu sein. In Deutschland würde ich komisch gucken, wenn mich jemand im Coffee Shop über die viel zu große Auswahl heißer und kalter Getränke anspricht, in Korea wäre ich dankbar und würde den Menschen gleich als Freund adoptieren. Aber ich schweife ab… Der Fokus der Handlung liegt nicht auf dem Ankommen und Zurechtfinden, sondern auf der Beziehung zwischen Jade und Hyun-Joon. Es ist bezaubernd zu beobachten wie die anfängliche Zurückhaltung einer zaghaften Annäherung und später einer echten Liebe weicht. Doch das zentrale Thema der Geschichte bliebt: Für wen lebst du dein Leben? Was bist du bereit aufzugeben? Insofern ist es ein tiefgreifender Roman über eine junge Frau, die sich selbst verloren hat, sich wieder findet und entscheiden muss, wer sie sein will. Der Schreibstil ist gut. Gelegentlich eskaliert die Autorin in der Beschreibung von Wetter, Himmel und Sonnenschein, doch das führt nur dazu, dass ich an Indigo und Gold denken muss, wenn ich an Seoul oder das Buch denke. Und das sind zufälligerweise die Buchtitel.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist zauberhaft und die Charaktere kommen sehr authentisch rüber. Das Ende verspricht einen spannenden zweiten Teil, auf den ich mich schon sehr freue. Also eine absolute Leseempfehlung für all jene, die in eine fremde Stadt abtauchen und den Zauber der unschuldigen, zaghaften neuen Liebe erleben wollen!

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Leichte Sommerlektüre

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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Im Vordergrund der Geschichte steht Fiona St. James, welche ein erfolgreicher Teeniestar in einer Familienserie war. Doch ihr spektakulärer Ausstieg und ihr Rückzug aus der Öffentlichkeit haben ihre Schauspielkarriere ...

Im Vordergrund der Geschichte steht Fiona St. James, welche ein erfolgreicher Teeniestar in einer Familienserie war. Doch ihr spektakulärer Ausstieg und ihr Rückzug aus der Öffentlichkeit haben ihre Schauspielkarriere abrupt beendet. Heute hat sie ihr Leben im Griff, bis ihr die Reunion der Serie vorgeschlagen wird und sie zurück vor die Kamera soll. Ihr früherer Schauspielkollege Sam Fox, heute mittelmäßig erfolgreich, hat seine eigenen Gründe, dass die Reunion klappt. Also versucht er, Fiona zu überzeugen, an der Serie mitzuwirken. Beide haben nicht mit dem jeweils anderen gerechnet und so kommen sie sich Stück für Stück näher, ohne die ganze Wahrheit preiszugeben…

Das Buch lässt sich schnell weglesen und ist eine passende Strandlektüre. Der Schreibstil ist angenehm, jedoch geht der anfängliche Wortwitz verloren. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind amüsant zu lesen. Die Kapitel werden abwechselnd von Fiona bzw. Sam geschildert. Die Charaktere sind vielfältig und illuster beschrieben. Leider bleiben dabei die Hauptcharaktere recht blass und die Gedankengänge und Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar. Die Liebesgeschichte zwischen Fiona und Sam ist ganz nett, an manchen Stellen aber etwas zu rasant erzählt. Die Handlung arbeitet mit vielen Andeutungen und Geheimnisse, welche nicht alle in ihrer Gänze aufgedeckt werden, sodass am Ende offene Fragen bleiben.

Mir hat das Buch mäßig gefallen. Das vorhandene Potential der Geschichte wurde nicht wirklich ausgeschöpft und am Ende blieb man mit vielen Fragen zurück, die eigentlich hätten beantwortet werden sollen.

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