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AuroraPolar

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

Wer kann Nein zu Schokolade sagen?

Aber bitte mit Schokolade!
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Dichtung und Wahrheit liegen bei Männern bekanntlich oft nah bei einander. Und noch nie ist es einer Frau gut bekommen, auf diesen kleinen Unterschied hinzuweisen. Leider hat Lizzie Nichols genau das getan ...

Dichtung und Wahrheit liegen bei Männern bekanntlich oft nah bei einander. Und noch nie ist es einer Frau gut bekommen, auf diesen kleinen Unterschied hinzuweisen. Leider hat Lizzie Nichols genau das getan und ist nun ohne Geld und lügenden Freund in London gestrandet. Zum Glück bietet ihre Freundin ihr einen Catering-Job auf einem französischen Schloss an. Das Schloss ist ein Traum – und Luke, der Sohn des Schlossbesitzers, noch traumhafter. Außerdem scheint er jedes von Lizzies niedlichen Pfunden heiß zu begehren. Aber natürlich schlägt das Chaos in Form von Lizzies unwiderstehlich frechem Mundwerk wieder zu. Und plötzlich hat sie alle Hände voll zu tun, um Luke davon zu überzeugen, dass es diesmal Liebe ist …

Der Klappentext passt nicht exakt auf die Geschichte, aber das hat mich weniger gestört. Die Geschichte lebt von der Protagonistin. Sie ist einfach das Herz des Buches. Es ist erfrischend, eine so durchdeklinierte Charakterfigur zu sehen. Mich hat dabei auch nicht sonderlich gestört, dass die anderen Charaktere etwas blass blieben. An manchen Stellen hätte ich sicherlich anders gedacht oder wäre zu anderen Schlüssen gekommen, aber in einem Buch geht es nicht um meine Sichtweisen, sondern darum, eine andere Person zu begleiten und die Welt aus anderen Augen heraus zu betrachten. Insgesamt ist es ein leichtes Buch, aber unglaublich gut geschrieben. Der Humor der Autorin ist eine tolle Konstante. Zudem wird jedes Kapitel mit einem passenden Zitat eingeleitet. Es werden dabei Schriftsteller, Politiker etc. herangezogen. Alles in allem steckt in dem Buch sehr viel Liebe und das spürt man!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Ein wahres Vergnügen

Ein gutes Omen
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Good Omens von Neil Gaiman und Terry Pratchett begleitet den Engel Aziraphale und den Dämonen Crowley. Alles könnte einfach und bequem sein, wäre vor elf Jahren nicht etwas gehörig schief gelaufen. Jetzt, ...

Good Omens von Neil Gaiman und Terry Pratchett begleitet den Engel Aziraphale und den Dämonen Crowley. Alles könnte einfach und bequem sein, wäre vor elf Jahren nicht etwas gehörig schief gelaufen. Jetzt, elf Jahre später, ist der Antichrist zu einem jungen Teenager herangewachsen und sein düsteres Erbe versucht sich Bahnen zu brechen. Gut und Böse/Himmel und Hölle brennen auf diesen Kampf, um aus ihrer Lethargie heraus zu kommen. Einzig Aziraphale und Crowley scheinen nicht sonderlich erpicht auf das Ende der Welt zu sein. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Antichrist muss aufgespürt, die vier Reiter der Apokalypse müssen aufgehalten und Prophezeiungen müssen erfüllt werden...

Das Buch hat mir sehr gefallen, weil mir bereits die Serie sehr gefallen hatte. Positiv ist, dass sich Buch und Serie in fast allen Punkten decken. Hier wurde also die Vorlage sehr getreu umgesetzt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn mir gelegentlich Wörter nicht geläufig waren oder ich Probleme mit dem Entschlüsseln der Prophezeiungen hatte - das liegt aber in der Natur der Sache. Was das Buch für mich besonders macht, ist, dass der Text aus einem Guss ist und ich nicht über komische Brüche stolpere. Am besten haben mir da die Dialoge zwischen Anathema und Newt gefallen. Stilistisch war ich über die Finesse überrascht und begeistert. Z.B. gibt es eine Beschreibung eines Ereignisses und der letzte Satz dazu ist voller Ironie oder Sarkasmus. Das fand ich sehr erfrischend. Der Humor von Gaiman und Pratchett ist wirklich einmalig und besonders. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Auftakt einer spannenden Saga

Das Erbe der Elfen
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Die Handlung folgt dem Hexer Geralt von Riva und Ciri, seinem Mündel: Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer ...

Die Handlung folgt dem Hexer Geralt von Riva und Ciri, seinem Mündel: Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer an einen geheimen Ort gebracht wurde. Es scheint, als besitze sie großes magisches Potenzial. Oder ist sie nur das Medium einer bösen Macht?

Ich habe die ersten Staffeln von The Witcher auf Netflix geschaut und war begeistert. Als ich dann hörte, dass die Bücher sich ebenfalls sehen lassen können, habe ich nicht lang gezögert. Ich habe ziemlich lang gebraucht bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Als Leser wird man praktisch sofort in das Geschehen reingezogen und man hat keine Möglichkeit, sich zu orientieren. Das hat mich massiv gestört, weil ich durch die Serie Vorwissen hatte und sich das nicht mit dem Gelesenen gedeckt hatte. Zu Beginn war der Schreibstil auch gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile geht es, wobei ich mich frage, ob es an der Gewöhnung oder an einer tatsächlichen Verbesserung des Schreibstils liegt. Positiv ist, dass sich das Geschehen oft über Dialog erzählt. Wenn Ciri beispielsweise Übungen absolviert, so wird das durch die Anweisungen und Kommentare ihrer Lehrer dargestellt. Das finde ich sehr spannend und gibt den Figuren mehr Tiefe. Insgesamt werden die Figuren genug vorgestellt, um ein Bild von ihnen zu haben, und sich trotzdem von ihnen überraschen lassen kann. Besonders gefällt mir die Entwicklung von Ciri. Am Anfang konnte ich sie überhaupt nicht leiden, doch insbesondere im letzten Drittel ist sie mir durchaus sympathisch geworden. Der Einzige, der etwas blass bleibt, ist Geralt. Von ihm weiß man so gar nichts. Da hilft die Interpretation von Henry Cavill (Darsteller in der Serie) sehr. Auch vermisse ich den auf dem Klappentext angepriesenen lakonischen Humor. Klar gibt es schlagfertige Antworten, aber an den Humor in der Serie und von Cavill kommt er bis jetzt nicht ran.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Abenteuer und Krimi einem Buch

Arsène Lupin - Die Insel der dreißig Särge
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Die junge Witwe Veronika von Hergemont wird durch Hinweise eines zwielichtigen Detektivs auf eine Felseninsel an der französischen Atlantikküste gelockt. Hier findet sie einen totgeglaubten Verwandten ...

Die junge Witwe Veronika von Hergemont wird durch Hinweise eines zwielichtigen Detektivs auf eine Felseninsel an der französischen Atlantikküste gelockt. Hier findet sie einen totgeglaubten Verwandten wieder, wird aber schon im nächsten Moment Zeugin eines grausamen Mordanschlags, den eine düstere Prophezeiung vorausgesagt hat. Ab diesem Augenblick muss sie um ihr eigenes Leben kämpfen.

Ich habe bereits zwei Bücher der Reihe gelesen und war diesmal überrascht, da es nicht episodisch erzählt ist, sondern einer kongruenten Geschichte folgt (der von Veronika). Zur Einordnung: es handelt sich um einen Kriminalroman für die Protagonisten. Für den Leser ist es mehr ein Abenteuerroman. Vom Stil her würde ich meinen, dass unsere Elterngeneration solche Romane gelesen hat. Das Buch, die Geschichte, die Sprache ist nicht modern, aber in jeder Seite irgendwie zuversichtlich. Vielleicht ist es eine gewisse Art der Unschuld, auch wenn gemordet wird. Kurzum, die Bücher scheinen wie aus der Zeit gefallen. Wer gefallen an diesem Genre findet, ist mit diesem Roman auf der sicheren Seite.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Detektivroman aus einer anderen Zeit

Arsène Lupin - Der Zahn des Tigers
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Als der britische Millionär Mornington in Marokko an einer Blutvergiftung stirbt, wird sein Freund Don Luis Perenna dazu bestimmt, den Nachlass zu verwalten. Es geht darum, innerhalb von drei Monaten den ...

Als der britische Millionär Mornington in Marokko an einer Blutvergiftung stirbt, wird sein Freund Don Luis Perenna dazu bestimmt, den Nachlass zu verwalten. Es geht darum, innerhalb von drei Monaten den Erben eines Vermögens von 100 Millionen Francs zu finden. Leider gibt es offenbar jemanden, der es darauf abgesehen hat, alle möglichen Erben aus dem Weg zu räumen, bevor Perenna sie kontaktieren kann. Und so muss Don Luis, unterstützt von der französischen Polizei, sich diesem finsteren Gegenspieler stellen. Besonders eine attraktive junge Frau schwebt in höchster Gefahr. Aber Perenna wäre nicht Perenna, wenn er nicht durch einige unkonventionelle Kunstgriffe das Spiel zu seinen Gunsten drehen könnte - oder ist er in Wirklichkeit jemand ganz anders, jemand, den wir inzwischen gut kennen?

Also die Geschichte gefällt mir. Es ist ein klassischer Detektivroman, der Don Luis folgt. Von der Entwicklung der Geschichte und dem Tempo hat besonders die erste Hälfte des Buches sehr viel Spaß gemacht. Die zweite Hälfte war etwas zäh. Die Geschichte hat ein annehmbares Ende gefunden, aber irgendetwas hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Es gibt zwei weibliche Figuren, die eine Rolle im Buch spielen ohne dabei viel sprechen zu müssen. Sie werden als die armen unschuldigen Frauenzimmer angesehen, die durch einen Mann verteidigt werden müssen. Sie sind überhaupt nicht in der Lage, für sich selbst einzustehen. Da fällt es Don Luis super einfach, sich als toller Typ aufzuspielen. Irgendwann in dem Buch verliebt sich Don Luis in eine der Frauen und das ohne eine tiefergreifende Konversation! Einfach so, weil sie so liebreizend aussieht. Don Luis ging mir dann nach einer Weile auch ziemlich auf den Keks. Er, der wundervolle Held aller, der jedes Rätsel löst und sich aus jeder misslichen Lage manövrieren kann. Durch einfaches Nachdenken kann er aus jeder Situation fliehen oder jedes Rätsel lösen. Der Leser bekommt die Gedankengänge leider nicht zu hören.
Das Buch wurde 1927 das erste Mal übersetzt und entspricht wohl dem Zeitgeist. Auch die Neuübersetzung von 2018 ist eine Zumutung. Es gibt eine unzulässige Menge an Flüchtigkeitsfehlern, die das Lesevergnügen stark beeinträchtigen. Wer sich für die Kriminalromane vergangener Zeiten interessiert, ist bei Lupin gut aufgehoben. Doch nichts kann darüber hinwegtäuschen, dass die Romane aus der Zeit gefallen scheinen und nicht unreflektiert gelesen werden sollten.

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