Profilbild von Avalee

Avalee

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Avalee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Avalee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2017

Absolut packendes Psychospiel!

Der Augensammler
0

Wie der Klappentext erzählt, geht es hier vor allem um einen Countdown. Das spiegelt sich auch auf Seiten und den Überschriften wieder. Denn witziger Weise beginnt die Story mit dem Epilog und endet mit ...

Wie der Klappentext erzählt, geht es hier vor allem um einen Countdown. Das spiegelt sich auch auf Seiten und den Überschriften wieder. Denn witziger Weise beginnt die Story mit dem Epilog und endet mit dem Prolog. Alle Überschriften dazwischen weisen immer wieder darauf hin, wie viele Stunden noch bleiben, bis das Ultimatum abläuft. Die Seitenzahlen beginnen ebenfalls mit der höchsten und enden mit 1.

Die Story spielt in Berlin und die Hauptperson ist Alexander Zorbach, ein Journalist mit einem schrecklichen Erlebnis in seiner Vergangenheit, das ihn veränderte. Das und einige andere belastende Begebenheiten machen ihn in diesem Fall um den Augensammler - wie der Täter von der Presse genannt wird - zum Hauptverdächtigen. Mit der Hilfe der blinden „Zeugin“ Alina versucht er herauszufinden, wer der Augensammler ist und wo er die Kinder versteckt hat.

Meiner Meinung nach sollte kein Psychothriller-fan die Bücher Fitzeks nicht lesen. Auch dieser ist wieder sehr gelungen und von vorne bis hinten spannend. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer hinter der Identität des Augensammlers steckt. Interessant ist es auch, etwas über das (wenn hier auch fiktive) Leben einer Blinden zu erfahren, denn wie Sebastian Fitzek in seiner Danksagung erklärt, hat er eng mit Blinden und Sehbehinderten gearbeitet, um Alina so real wie möglich zu gestalten.

Ich bin schon sehr gespannt, was Alina in dem mehr oder weniger nächsten Teil „Der Augenjäger“ erleben muss. Und auch, ob man dann noch etwas über Alexanders Schicksal erfährt.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Verflucht spannend

Blutnacht
0

"Ich war in seinen Armen, fuhr rückwärts und das bei voller Geschwindigkeit. Es war ein bisschen, wie ich auch mein Leben lebte." Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung. In diesem ...

"Ich war in seinen Armen, fuhr rückwärts und das bei voller Geschwindigkeit. Es war ein bisschen, wie ich auch mein Leben lebte." Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung. In diesem sechsten Teil der Reihe hat Rachel diese Selbsterkenntnis und versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen und es zu bessern. Doch natürlich geht bei ihr wieder mal alles drunter und drüber.

Der Klappentext lässt wie immer sehr zu wünschen übrig. Man muss schon die ersten Seiten aufschlagen, um mehr zu erfahren. Fast hätte ich mir deswegen Band 1 gar nicht erst gekauft. Zum Glück habe ich es doch getan!

Zum Anfang: Zu Beginn ist Rachel mit ihrer Mum in einem Zauberladen, primär um sich "Verkleidungszauber" für ein gescheites Kostüm zu Halloween zu besorgen. Und dann geht es auch schon rasant los. Denn ein Dämon taucht auf. Und nicht nur irgendein Dämon, sondern auch noch Algaliarept, der sehr wütend auf die Hexe ist, weil sie ihn ins Gefängnis gebracht hat. Dafür will er sich natürlich an ihr rächen. Bei diesem Kampf wird der Zauberladen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Plötzlich taucht Minias (ein weiterer Dämon) auf und rettet sie erstaunlicherweise. Bei einem Gespräch mit Minias wird klar, weshalb er das getan hat und dass er ihre Hilfe gern in Anspruch nehmen würde.
Zum Mittelteil: Nach dem Tod ihres Vamp-Freundes Kisten ist Rachel in Trauerstimmung. Das ändert sich, als Marshal in ihr Leben tritt, der in die Stadt ziehen will. Rachel und Ivy versuchen weiterhin rauszufinden, wer Kistens Mörder ist. Als die beiden (mal wieder) versuchen ein Blutgleichgewicht zu finden, scheint zunächst alles zu klappen - doch dann löst das bei Rachel Erinnerungen an die Nacht aus, in der Kisten ermordet wurde und Rachel von diesem Vampir und Mörder gebissen wurde. Nun hat sie panische Angst gebunden worden zu sein. Nachdem Ivy ihr versichert, dass das nicht der Fall ist, erkennt Rachel dennoch, dass sie ihr Leben von nun an vorsichtiger leben muss und beschließt, dass sie sich nie wieder von Ivy beißen lassen darf (und auch von sonst keinem).i
Außerdem bekommt de Kirche einen neuen Mitbewohner: Ein Gargoyle namens Bis.
Rachel erfährt, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater war und lernt diesen kurz darauf kennen.
Zum Schluss: Um die Art der Elfen zu retten und um eine Probe von Als DNA zu beschafften, mit der Rachel den Beschwörungsnamen von ihm annehmen will, damit der Dämon nicht mehr beschworen werden kann und um somit alle zu retten, die sie liebt, reist sie schließlich mit Trent Kalamack ins Jenseits. Dafür kauft Trent von Minias 4 Trips durch die Linien. Da Jenks sich aber mit eingeschlichen hat, um Rachel zu helfen, ist fraglich, ob der Pixie zählt. Zählt er, bleibt nur einem von ihnen ein Weg zurück nach Hause. Werden die Dämonen sie entdecken?

Meiner Meinung nach wieder ein sehr spannender Rachel-Morgan-Roman, auch wenn es schon schade ist, dass Kisten nicht mehr dabei ist. Vor allem die Fluchtiraden des Pixies sind immer wieder sehr erheiternd. Ich bin schon gespannt, wie sich Bis im nächsten Teil eingliedert, ob Rachel sich tatsächlich nicht mehr von Ivy beißen lässt und wie sie mit ihrem neuen "Problem", das ich hier nicht verraten werde, umgeht.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Fantasy mag. Ob Hexen, Vampire, Dämonen, Pixies, Elfen, Werwölfe oder Gargoyles ... Alles ist hier zu finden. Selbst eine Parallelwelt. Allerdings sollte man dann doch bei Band 1 ("Blutspur") beginnen, um alle Beziehungen, die die Protagonistin hat, zu verstehen.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Die Vorgeschichte des Mythos

Medea. Stimmen
0

"Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin." Das bescheibt den eigentlichen Mythos der "Medea". Man könnte noch "Kindsmörderin" und "Verräterin" hinzufügen, ...

"Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin." Das bescheibt den eigentlichen Mythos der "Medea". Man könnte noch "Kindsmörderin" und "Verräterin" hinzufügen, die aus überschwänglicher und plötzlicher Liebe zu Jason handelt und dann bitter enttäuscht wird, ohne sich dabei das "Wilde" nehmen zu lassen. Eben eine dominante Frau, die es nicht unbedingt einfach hat. Aber, wie schon erwähnt, ist das der eigentliche Mythos.



"Medea. Stimmen" erzählt die Geschichte etwas anders. Denn Christa Wolf schreibt nicht direkt den Mythos, sondern versucht darzustellen, wie sich der Mythos entwickelt haben könnte.

Zum Titel selbst lässt sich sagen, dass "Medea." wohl der Teil ist, dem jedem zeigt, dass es um den Mythos geht. "Stimmen" wurde hinzugefügt, weil die Geschichte von 6 Stimmen erzählt wird. Nämlich aus den Sichten von

Medea: Kolcherin. Tochter des Königs Aietes und der Idya. Schwester der Chalkiope und des Absyrtos
Jason: Argonaut, Schiffsführer der "Argo"
Agameda: Kolcherin. Vormals Medeas Schülerin
Akamas: Korinther. Erster Astronom des Königs Kreon
Leukon: Korinther. Zweiter Astronom des Königs Kreon
Glauke: Korintherin. Tochter des Königs Kreon und der Merope

Zum Inhalt: Auch in dieser Fassung von "Medea" ist Medea mit Jason verheiratet und hat zwei Kinder. Mit ihrer Entdeckung der Knöchelchen der Tochter (Iphinoe) des Königs (Kreon) von Korinth in einem geheimen Raum des Schlosses und die damit zusammenhängende Geschichte, beginnen diejenigen, die davon wissen, sich gegen sie zu stellen. Denn der schon Jahre zurückliegende Mord der Königstocher wird in Korinth vertuscht. Hier heißt es, sie wäre über Nacht mit einem ansehnlichen Mann durchgebrannt und würde nun andernorts ein glückliches Leben führen. In Wirklichkeit wurde das Mädchen aber geopfert, um die Machtstellung des Königs zu sichern. Dabei war Medea doch extra mit Jason aus ihrer Heimat Kolchis geflohen, weil dort ihr jüngerer Bruder geopfert worden war, um die Stellung ihres Vaters zu sichern und sie mit diesem Umstand und ihren Schuldgefühlen nicht mehr dort leben konnte. Nun, da sie hier in Korinth eine ganz ähnliche (wenn auch geheime) Story in Erfahrung bringt, beginnt ihr Unglück. Dass sie eine sehr selbstbewusste Frau ist, kann ihr dabei auch nicht helfen - außer es besser zu ertragen. Sie wird dem Schloss verwiesen, Gerüchte um den Mord an ihrem eigenen Bruder machen die Runde und sie wird zum Sündenbock für alle schlimmen Ereignisse. Nur ein Gutes findet sich kurzfristig: Sie verliebt sich in einen Künstler.

Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine gelungene Vorgeschichte des Mythos "Medea". Da ich auch die Fassungen des Mythos von Euripides und Grillparzer gelesen habe, ebenso wie eine etwas eigenwilligere Variante von Dea Loher, hatte ich bereits den Grundmythos im Kopf und wusste, was geschehen müsste. Mir hat sehr gefallen, dass diese Version ganz anders erzählt wird und doch in gewisser Weise am Mythos festhält. Hier wird deutlich, wie sehr die Historie durch Hörensagen und Weiterreichen verfälscht werden kann. Beispielsweise ist Medea in "Medea. Stimmen" einfach bewandert, was Heilmittel betrifft und schafft es, viele Leute erfolgreich zu behandeln. Da Medea aber der Sündenbock für alles wird, wird diese eigentlich gute Tatsache für die Korinther natürlich schlecht gemacht und sie wird (auch wegen eines weiteren gerüchtegeschwängerten Vorfalls gegen Ende) zur "Giftmischerin".
Mir persönlich gefällt zudem die Form eines Romans auch besser als die eines Dramas. Natürlich hat das nichts mit der Geschichte an sich zu tun, denn Dramen können schließlich auch sehr gut sein - aber dennoch ist das ebenfalls ein Pluspunkt für mich.

Von den mir bekannten für mich persönlich die beste "Medea"-Fassung.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Einfach genial!

Wenn ihr uns findet
0

"Poetisch und herzzerreißend." - New York Times | "In diese Heldinnen muss man sich sofort verlieben!" - Publishers Weekly

Diese Story handelt von Carey (aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird) ...

"Poetisch und herzzerreißend." - New York Times | "In diese Heldinnen muss man sich sofort verlieben!" - Publishers Weekly

Diese Story handelt von Carey (aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird) und ihrer jüngeren Schwester Jenessa, die in einem Wald in einem Wohnwagen wohnend aufwachsen mussten, während ihre drogenabhängige Mutter häufig mit Abwesenheit glänzte. Als sie zu Anfang des Buches von Careys Vater und einer Sozialarbeiterin gefunden werden, sind sie viel zu dünn und Jenessa spricht nur mit ihrer Schwester und auch das nur wenig. Das ruhige, teilweise harte und "hungrige" Waldleben weichen bald einem aufregenden, behüteten und "satten" Leben in der Zivilisation. Während die sechsjährige Jenessa sich neugierig und schnell einzufügen scheint, wird Carey der Trubel (in der Schule, im Supermarkt ... ) schnell zu viel. Auch mit ihrer neuen, älteren Stiefschwester versteht Carey sich nicht sonderlich bzw. diese sich nicht mit ihr. Dann schließt sie Freundschaft mit "Pixie" und lernt Ryan kennen, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, der aber ebenfalls ein Geheimnis hat ... Denn es ist nicht nur das Leben im Wald, das Carey ihren Mitschülern nicht verrät, um nicht als "Sonderling" zu gelten, wie ihre Siefschwester sie bereits nennt. Nein, sie hat ein weiteres, viel schlimmeres Geheimnis, das sie einfach nicht loslässt ...

Da Carey sich und ihrer Schwester in den Wäldern lesen, schreiben, rechnen und alles was dazugehört beigebracht hat, haben die beiden eine gute Bildung, wobei Carey trotzdem zu Beginn sowohl in der Erzählung als auch im Sprechen gerne mal Buchstaben verschluckt. Da sie aber weiß, dass man das eigentlich nicht macht, bemüht sie sich sofort, alles richtig auszusprechen. So bekommt auch ihre Erzählung schnell eine korrektere Schreibweise (z.B. wird das 't' bei 'nicht' nicht mehr ausgelassen).

Dieses Buch hat mich sofort mitgerissen. Von der ersten bis zur letzten Seite bin ich Careys Geschichte gebannt gefolgt und habe sofort Sympathie für sie und ihre Schwester empfunden. Ich begann schnell mich zu fragen, ob Careys Vater wirklich so schlimm ist, wie sie durch Erzählungen ihre Mutter glaubt. Denn ihr Vater sei der Grund gewesen, weshalb sie überhaupt in dem Wald leben mussten. Zu Careys Geheimis habe ich viel spekuliert und bin doch nicht gleich darauf gekommen, um was es sich handelt. Auch sonst gab es einige überraschende Momente. Des Weiteren finde ich die Geschehnisse in der Story recht realistisch dargestellt.

Diesem Debütroman konnte ich nur volle 5 Punkte geben und ihn direkt in mein Favoritenregal einordnen.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Hat eine Verfilmung verdient!

Gelöscht
0

Bei dieser Dystopie hält der Klappentext absolut was er verspricht!

Zum Inhalt: Kylas Gedächtnis wurde gelöscht (sie wurde geslatet), weil sie angeblich eine Terroristin war. Wie allen Jugendlichen, die ...

Bei dieser Dystopie hält der Klappentext absolut was er verspricht!

Zum Inhalt: Kylas Gedächtnis wurde gelöscht (sie wurde geslatet), weil sie angeblich eine Terroristin war. Wie allen Jugendlichen, die eine gewisse Altersgrenze nicht überschreiten, wurde ihr eine zweite Chance zugedacht, worüber sie sich freuen sollte. Sie bekommt eine Adoptivfamilie, in der sie sich einleben muss und geht mit anderen Geslateten zu Gruppensitzungen, um zu berichten, wie es ihr ergeht. Schon da merkt Kyla, dass sie anders ist, als die anderen "Slater". Statt wie alle anderen dümmlich zu grinsen und alles preiszugeben, überlegt sie dreimal, bevor sie etwas sagt. Hier lernt sie auch Ben kennen, mit dem sie sich zunächst anfreundet und sich schließlich in ihn verliebt. Er ist der einzige, dem sie voll und ganz vertraut.
Nach und nach kommen Erinnerungen an ihr früheres Leben in ihr hoch und sie beginnt sich zu fragen, was für ein Mensch sie war. Als dann ein Bild von ihr auf einer Website mit vermissten Kindern auftaucht, ist ihre Verwirrung noch größer. Wenn sie geslatet wurde, weil sie eine Terroristin war ... warum sucht dann jemand nach ihr? Müsste derjenige nicht wissen oder zumindest ahnen, dass sie geslatet wurde?

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe es jede freie Minute wieder aufgeschlagen und meine Nase darin vergraben.
Nach "Gelöscht" habe ich sofort mit "Zersplittert" angefangen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Leider war die Trilogie dann sehr schnell durchgelesen. Aber genau das macht ja gute Bücher aus, nicht wahr?

Es freut mich sehr, dass die Story verfilmt werden soll und bin schon gespannt auf die Umsetzung.