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Veröffentlicht am 17.01.2017

Ein Glücksgriff

Der Ruf des Henkers
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Ich bin richtig froh, dass mir dieses Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde, denn so habe ich eine kleine Perle gefunden, die ich so im Buchladen aufgrund des Covers wohl nicht in die Hand genommen ...

Ich bin richtig froh, dass mir dieses Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde, denn so habe ich eine kleine Perle gefunden, die ich so im Buchladen aufgrund des Covers wohl nicht in die Hand genommen hätte, da mir das Cover irgendwie zu kindlich wirkt und ich gedacht hätte, es wäre eher für ein jüngeres Publikum.

Dabei weit gefehlt! Es geht darin um Richard Winters. Ein Jüngling der zum Henkerslehrling wird, als er seine Angebetete vor dem Strick retten wollte. Fortan zieht er mit dem mürrischen, immer schlecht gelaunten Henker William durch England und bringt einen Mann nach dem anderen an den Galgen. Bis auf einmal Richard den wahren Grund hinter der Tätigkeit seines Meisters heraus findet und nichts mehr ist, wie es schien.

Eigentlich eine kleine makabere Geschichte, die mich durch ihre Andersartigkeit wirklich begeistern konnte. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Richard und William erzählt, sind dabei jedoch chronologisch passend. Zum späteren Punkt fließen mitunter auch Tagebucheinträge von Rose (die Tochter von Benjamin, dem Gastwirt) ein, die sich ein wenig in Richard verguckt hat. Die Perspektiven wurden aus der "ich-Form" geschrieben und sind dadurch etwas ungewöhnlich. Dennoch fällt es dem Leser immer sehr leicht, mal aus den Augen von Richard und im nächsten Kapitel aus den Augen vom Henker zu schauen.

Mitunter wirken die Szenen recht grausam, aber auch stimmig. Das Verhältnis zwischen William und Richard gefiel mir wirklich sehr, vor allem weil man auch eine Weiterentwicklung während des Romans erkennen konnte. Auch Nebenfiguren wie Liz und Rose bekamen ihren Raum, ihre Beschreibungen und wirkten sehr plastisch.
Auch sagte mir der Schreibstil des Autors wirklich zu. Es ließ sich flüssig lesen, blieb aufgrund seiner Grausamkeit sehr spannend und gerade den Schluss mit der Quintessenz vom Leben und Tod fand ich sehr gelungen. Der Ruf des Henkers hatte zudem eine echte historische Figur (der des Henkers: William) wie man im Nachwort erfuhr.

Bei diesem Buch schwanke ich zwischen 4 und 5 Sterne, runde aber gerne auf 5 Sterne auf, eben weil das Buch von der Idee her, mal etwas wirklich anderes war und absolut lesenswert. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich zu diesem Jugendroman gegriffen habe, denn sonst wäre mir hier wohl etwas entgangen. Das Ende liest sich des Weiteren auch so, als würde es fortgesetzt werden können. Muss aber nicht. Wer weiß. Ein durchaus lesenswertes Buch!

Veröffentlicht am 17.01.2017

....hat mich leider in der Hälfte verloren

Die Traumknüpfer
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Die Traumknüpfer ist ein wahres Fantasy-Epos. Auf über 700 Seiten werden hier die Geschichte der 4 Jahreszeitenländer und deren Schicksal, verknüpft mit Undinaa erzählt. Wo wir schon beim ersten Kritikpunkt ...

Die Traumknüpfer ist ein wahres Fantasy-Epos. Auf über 700 Seiten werden hier die Geschichte der 4 Jahreszeitenländer und deren Schicksal, verknüpft mit Undinaa erzählt. Wo wir schon beim ersten Kritikpunkt wären: auf dem Klappentext wird einfach viel zu viel verraten! Denn bis zur Hälfte des Buches (immerhin über 350 Seiten) wird noch alles versucht, um Undinaa zum weiter schlafen zu bewegen. Der große Knackpunkt also: wo sie wirklich erwacht, hinterlässt dann eher nur ein müdes Schulterzucken- schade eigentlich. Wenn man in der Inhaltsangabe schon mal so schlimm gespoilert wird.

Hauptfiguren der Geschichte wären Kanaael und Naviia. Generell sind die gesamten Namen (und davon gibt es 1000e in diesem Buch) sehr außergewöhnlich, weil alle über doppelte Vokale verfügen- mitunter fiel es mir extrem schwer, diese Namen zu behalten. Was an dieser Stelle natürlich den Lesefluss etwas gestört hat.

Dennoch hat die Autorin zu Beginn des Buches es glänzend verstanden mich bei der Stange zu halten. Die Kapitel wurden spannend erzählt und einige Szenen waren schlicht malerisch schön. Teilweise lief dann regelrecht der Film dazu vor meinem inneren Auge ab.

Leider empfand ich das Buch, je weiter ich kam immer mühsamer. Es hat mich immer mehr gelangweilt und irgendwann war nur noch die Puste raus. Es gab Wendungen die waren für mich unverständlich und höchst unwillkommen :( Teilweise war das Buch sehr blutig. Hat aber gepasst. Von den Charakteren mochte ich einige mehr als andere. Naviia empfand ich als sehr langweilig (immer blöd, wenn man einen der Hauptcharaktere nicht so mag, dann leidet meist das gesamte Buch darunter). Kanaael war jedoch mein Liebling.

Eigentlich empfand ich es als sehr schade das so ein verheißungsvolles Buch für mich so schnell in Langeweile endete :( Etwas weniger wäre hier wohl durchaus mehr gewesen (vorallem auch der Epilog war dann einfach too much und troff nur so von "Friede Freude Eierkuchen"-Mentalität). Wirklich schade.
Dennoch wäre ich geneigt, mal ein anderes Buch dieser Autorin zu lesen, weil mich einige Textpassagen wirklich begeistern konnten....

Veröffentlicht am 17.01.2017

Ein Märchen....

Zorn und Morgenröte
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Wie aus 1001 Nacht. Damals war 1001 Nacht mein erstes eigenes Buch überhaupt und der Start in eine glänzende Leser-Karriere :) Kein Wunder das ich gespannt war auf diese märchenafte Adataption zu genau ...

Wie aus 1001 Nacht. Damals war 1001 Nacht mein erstes eigenes Buch überhaupt und der Start in eine glänzende Leser-Karriere :) Kein Wunder das ich gespannt war auf diese märchenafte Adataption zu genau dem Buch, was mich damals zum lesen brachte. Um es mal vorweg zu nehmen: es hat mich nicht enttäuscht und ich werde weiterhin lesen ^^.

Die Grundidee ist die selbe: ein junger Sultan bringt alle seine Bräute bei Sonnenaufgang um. Die junge Sherazhad meldet sich freiwillig als seine neue Braut und beginnt dem Sultan Geschichten zu erzählen und entkommt so einen Tag ums andere dem Tod. Dabei will sie nur eines heraus finden: warum nur müssen alle Frauen des Sultans sterben?

Natürlich wird in diesem Buch nicht so ganz viel Gewicht auf die einzelnen Geschichten gelegt und in der Tat wurden so nur circa 3 Geschichten erzählt. Vielmehr geht es um das drumherum: um Chalid- den vermeintlich barbarischen König der Könige und Sherazhad, einer mutigen jungen Frau, die dem König seine Geheimnisse entlocken möchte.

Das Buch vermochte mich zu jeder Zeit vollkommen zu fesslen. Der Schreibstil war durchaus gelungen und ich fand mich sehr schnell in dieser phantastischen Welt zurecht. An nur 2 Tagen habe ich dieses Märchen wahrlich inhaliert, weil ich immer wissen wollte welche dunklen Geheimnisse Chalid hat und wie das zarte Band zwischen dem Kalifen und seiner Kalifin immer dicker gesponnen wird.

Auch den Nebenfiguren wurde mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht (ich mag diesen Jalal einfach!). Generell war einfach alles stimmig an dieser modernen Geschichtenadation.

Und das Ende...ja....das Ende- oberfies. Ich hoffe für die Autorin sehr, dass Sie hierzu einen zweiten Band weiter schreiben wird, denn richtig befriedigen konnte mich das Ende nicht :(

Bitte lest dieses wunderbare Buch und lasst euch an den Zauber von 1001 Nacht erinnern. Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Was macht das Leben lebenswert?

All die schönen Dinge
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All die schönen Dinge befasst sich mit keiner leichten Thematik. Es geht darin um die junge Tammie, die ein Blutgerinnsel im Gehirn hat, welches zu jedem Zeitpunkt platzen kann, was sehr ernste Folgen ...

All die schönen Dinge befasst sich mit keiner leichten Thematik. Es geht darin um die junge Tammie, die ein Blutgerinnsel im Gehirn hat, welches zu jedem Zeitpunkt platzen kann, was sehr ernste Folgen für unsere Hauptfigur haben könnte. Anstrengung, Aufregung, ja gar Sex könnte es zum Bersten bringen mit nichts als den Tod im Endresultat. Wie lebt es sich als junges Mädchen mit so einer Diagnose? Und was macht das junge Mädchen, wenn sie sich auf einmal verliebt und alles will, was ihr auch zusteht?

Ein recht brisantes Thema, was ich, um es vorab schon mal zu sagen, sehr gut umgesetzt fand. Zudem weist das Buch mitunter eine geradezu unfreiwillige Kommik auf, was nicht zuletzt an Tammie selbst und dem Setting liegt, wo das Buch größtenteils spielt: auf dem Friedhof. Denn Tammie sucht für ihren zukünftigen Grabstein DEN perfekten Grabspruch. Dafür streicht sie über den Ortshiesigen Friedhof und liest die Grabsteine der verstorbenen und kommt dabei diversen Merkwürdigkeiten auf die Spur. Als Sie zudem den jungen Fynn auf dem Friedhoft kennen lernt, verliebt sie sich heftig in ihn und wünscht sich auf einmal soviel mehr vom Leben.

Tammies Gedanken fand ich mitunter sehr gut umgesetzt. Auch hat sie mir als Figur recht gut gefallen. Auch die Nebenfiguren der Eltern von Tammie fand ich auf ihre Art sehr stimmig. Einzig den Bruder konnte ich von ihr nie so recht leiden. Ein weiterer großer CHarakter in dem Buch ist der stille Begleiter von Fynn: Okay- ein Hund. Auch Okay nimmt in der Geschichte zuweilen sehr viel Raum ein, was aber völlig okay so ist ;) Wenn man wie ich selbst Haustiere hat, kann man damit sehr gut leben und findet es auch passend. EInzig allein den Handlungsstrang um Okay fand ich nicht immer durchdacht. Aber um nicht so spoilern, kann ich diesen Gedankengang nicht so recht ausführen.

Die Liebesgeschichte zwischen Fynn und Tammie war ganz niedlich zu lesen, auch wenn mir diese viel zu schnell ging. Ich kann es immer nicht leiden, wenn nach einem Treffen sofort von Liebe gesprochen wird. Andererseits weiß Tammie nie wie lange sie noch hat. Warum also Zeit verschwenden? Fynn an sich war sehr lieb und mir schon fast zu perfekt. Etwas mehr Kanten und Ecken hätten ihm ganz gut getan.

Alles in allem konnte mich "All die schönen Dinge" wirklich begeistern, es hat mir jedoch das gewisse etwas gefehlt. Mit einem ersten Thema wurde versucht locker leicht umzugehen, ohne dabei das Lesevergnügen für den Leser zu schwer zu machen, was auch glänzend gemeistert wurde. Wirklich ein schönes Buch was den Leser gerade zum Ende hin doch mit einem Funken Hoffnung entlässt- und das sind mir immer die liebsten Bücher...

Veröffentlicht am 17.01.2017

Mafia vs. Mode

Girl in Black
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Der Klappentext von Girl in Black hat sich richtig gut und vor allem interessant angehört. Lia, die Hauptfigur ist ein Seelenauge. Sie kann die Gefühle anderer Menschen lesen, was sich dann in Form von ...

Der Klappentext von Girl in Black hat sich richtig gut und vor allem interessant angehört. Lia, die Hauptfigur ist ein Seelenauge. Sie kann die Gefühle anderer Menschen lesen, was sich dann in Form von Zeichen auf ihrem Körper bemerkbar macht. Lia hasst diese Gabe und versucht Sie zu ünterdrücken.
Des Weiteren interessiert sie sich für Mode und lebt mit ihrer Mutter in einer italienischen Mafiafamilie. Als ihre Mutter stirbt, sie mit dem verhassten Stiefbruder verheiratet werden soll, flieht Lia nach Deutschland- die Schatten der Vergangenheit sind ihr dabei immer auf den Fersen.

Auch zu Beginn ist es gleich spannend. Der Leser wird in die Hochzeit von Lia mit Daniele katapultiert und somit in die Flucht von LIa nach Berlin. Gleich zu Beginn ist es sehr actiongeladen und die Hauptfigur an sich wird gut in Szene gesetzt und erste Erklärungen finden statt. Besonders die ersten 100 Seiten haben mir sehr gut gefallen. Leider wurde es im Verlauf der Handlung immer schleppender und uninteressanter und ich war zum Ende hin regelrecht froh die letzte Seite erreicht zu haben.

Denn meiner Meinung nach wurden hier unglaublich viele Ideen zusammen geklatscht, was nicht immer passend war. Generell die ganze Modesache und der Traum von Lia zur Designerin zu werden, fand ich unsagbar langweilig (leider war das ein Hauptteil des Buches). Mal ehrlich- wenn ich vor der Mafia fliehe, dann trete ich garantiert nicht im Lampenlicht als Model auf dem Laufsteg auf! Die begleitende Teenielovestory, war auch eher mittelprächtig. Nevio, der Herzensbube war teilweise interessant, aber auch zeitweise blaß und ein verliebter Trottel. Beide als Paar wollten mir nicht gefallen.

Die Fantasygabe "Seelenauge" war eher zweitrangig. Richtig erklärt, durchleuchtet wurde es nicht. Warum es rein genommen wurde, ist mir grundsätzlich schleierhaft. Die ganze Mafia-geschichte an sich hätte schon gereicht. HIer hatte ich immer das Gefühl die Autorin wollte teils einen Krimi schreiben, ein Jugenduch, was über Mode und dann hat sie sich noch überlebt Fantasyelemente mit rein zu nehmen. Too much!!

Leider blieb so "Girl in Black" eines dieser Bücher die gut anfangen, um im nirgendwo zu enden. Den einen mag das gefallen, mir ganz sicher nicht. Schade- ich hatte mich echt darauf gefreut. Aus meiner Sicht kann ich es nicht empfehlen.