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Veröffentlicht am 12.09.2020

Ein Ausflug ins Internet des Grauens!

Blutasche
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Worum geht’s?
Ein neuer Serienmörder lässt Stephen Lang und sein Team vom MID nicht schlafen. Verbrannte Frauenleichen tauchen auf, es scheint zunächst ein normaler Brandunfall zu sein. Doch dann führen ...

Worum geht’s?
Ein neuer Serienmörder lässt Stephen Lang und sein Team vom MID nicht schlafen. Verbrannte Frauenleichen tauchen auf, es scheint zunächst ein normaler Brandunfall zu sein. Doch dann führen die Spuren des Killers das MID-Team ins Dark Web, zu grausigen Videos und zu den „Stimmen“, die ständig neue Opfer fordern. Wird es Stephen Lang und seiner Crew gelingen, den Täter zu fassen, bevor es ein neues Opfer gibt?

Meine Meinung:
Mit „Blutasche“ von Sage Dawkins ist endlich der nächste Teil der Thriller-Serie um Stephen Lang und sein Team erschienen! Der Autorin gelingt es wieder perfekt, mit Worten Bilder zu erschaffen. Grausige Bilder. Dieses Mal entführt uns Sage Dawkins in die Tiefen des Dark Net. Das „Internet“, das eine Vielzahl größer ist, als das uns bekannte „Visible Web“. Mit Foren, Räumen, Communities, die man sich in seinen schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen kann und nicht ausmalen will und auch dieses Mal gelingt es der Autorin wieder, über ein Thema zu schreiben, das außergewöhnlich ist. Man fragt sich: Wie kommt sie immer auf solche Ideen? Was geht in ihrem Kopf vor? Absolut nichts für schwache Nerven!!!

Dieses Mal fängt es etwas ruhiger an, mit einigen Spannungs-Peaks, aber ab der Mitte des Buches steigt die Spannungskurve an und bleibt bis zum Schluss hoch! Wenn man die anderen Teile gelesen hat, dann hat man den Stil und die Gedankengänge der Autorin schon ein bisschen kennengelernt und mein Spürsinn in Bezug auf den Täter lag richtig – auch wenn ich zum Ende hin doch etwas ins Wanken kam! Und auch die Einschübe die aus Sicht des Killers geschrieben sind, in seine Gedanken blicken lassen. Wenn man sieht wie nahe er dem Team bzw. dem nächsten Opfer ist – ich liebe es!

Der Ausflug ins Dark Net ist der Hammer! Die Showrooms, die Communities, die „Stimmen“, die den Täter anfeuern und ihm „Befehle“ geben. Perfekt umgesetzt in diesem Buch! Ein Teil des Deep Web wird hier lebendig! Und das erschreckende ist ja, diese Räume gibt es wirklich und das ist nur ein kleiner Teil, den die Autorin uns hier miterleben lässt! Wie kaputt ist die Menschheit bzw. manche davon???

Was mir sehr gefallen hat ist, dass man die Protagonisten noch näher kennen lernt. Und vor allem (SPOILER-ALARM): Stephen und Jules sehen sich wieder :) darauf habe ich im zweiten Teil die ganze Zeit gewartet! Und auch Danica und Mark – der ewige Junggeselle und Playboy- scheinen sich näherzukommen… ob daraus mehr wird?

Sehr gut gefallen hat mir auch die Rolle von Neil, dem früheren Schulkameraden von Danica und jetzt Constable. Er war mir von Anfang an etwas suspekt, aber das hätte ich nicht erwartet!!!

Fazit:
Ein genialer dritter Teil der Serie! Der zweite Teil hat mir ein bisschen besser gefallen, da er noch unheimlicher und psychotischer war, aber auch der Teil kann sich mehr als sehen lassen! Ich bin ein Fan von Thrillern, die das Dark Net/Deep Web einbeziehen, weil es dort so unheimliche Tiefen gibt, die man gar nicht kennen lernen möchte! So viel abgrundtief Böses. Und ein Teil dieses Bösen wird hier lebendig! Ein schwarzes Loch des Grauens…

Auf jeden Fall ist dieser Teil ein unbedingtes Lese-Muss! Wer Thriller mag, Psychospiele, zum Leben erwachte Alpträume in einer nach außen heil wirkenden Welt, der kommt an diesem Buch nicht vorbei! Vielen Dank, Sage, dass ich bei der Leserunde für dieses Buch dabei sein durfte!

Ich hoffe, der vierte Teil lässt nicht zu lange auf sich warten!!!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Geisterhochzeiten, ein Racheengel, eine schwarze Witwe und nichts für schwache Nerven!

Leichenbraut
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Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. ...

Worum geht’s?

Frauen die verschwinden und im Brautkleid in den Särgen ihrer verstorbenen Männer wieder auftauchen. Ein Serienkiller, der sich selbst als Racheengel sieht. Traditionelle „Geisterhochzeiten“. Spuren, die bis zu 20 Jahre zurückreichen. Stephen Lang und sein Team ermitteln.


Meine Meinung:

Nach dem ersten Teil der Serie um Stephen Lang und sein Team konnte ich es kaum erwarten, auch den zweiten Teil zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht:
Mit „Leichenbraut“ gibt die Autorin Sage Dawkins dem Grauen einen neuen Namen! Gleich zu Beginn geht es spannend los und die Spannungskurve bleibt hoch! Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven! Besonders die Szene, in der das Opfer im Sarg erwacht, den toten Ehemann unter sich – diese grauenvolle Szene so bildhaft in Worte zu kleiden, das Entsetzen so lebendig dem Leser zu vermitteln ist wirklich ein sprachliches Meisterwerk. Bis zum Schluss fiebert man mit den Ermittlern mit. Bis zum Schluss kann man nicht annähernd erahnen, wer der Täter ist – ein absolut überraschendes Ende mit einem spannenden Showdown!

Auch hier finde ich es wieder absolut bewundernswert, wie gut Sage Dawkins mit Worten umgehen kann – zumal Deutsch nicht ihrer Muttersprache ist. Oder vielleicht genau deshalb. Sie spielt mit Worten, malt mit Worten, erschafft Bilder und Welten mit Worten – man kann die beschriebenen Szenen leibhaftig vor sich sehen! Mir gefällt auch der Ausflug in die chinesische Tradition der sog. „Geisterhochzeiten“. Ich habe hierzu im Internet recherchiert – und es gibt sie wirklich!

Allerdings sollte man, bevor man „Leichenbraut“ liest, zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen haben, da einige Rückblicke kommen, die zwar kurz erläutert werden, deren Zusammenhang man aber ohne den ersten Teil nicht vollständig erfassen und verstehen kann. Auch lernt man im ersten Teil die Charaktere kennen und weiß, wie sie zusammenhängen.

Stephen Lang, der Hauptprotagonist der Serie, ist ein absolut solider Ermittler. Man weiß nicht zu viel Privates von ihm. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, sein Vater ist an einer Art von Demenz erkrankt. Und man merkt, dass er viel an Jules – die er aus dem ersten Teil kennt – denken muss und ich habe ihm gedanklich die ganze Zeit zugerufen, dass er doch einfach dort anrufen soll oder vorbeifahren soll. Die zwei wären ein tolles Paar!

Danica, die IT-Spezialistin, vollbringt auch dieses Mal mit der Technik und den digitalen Möglichkeiten wahre Wunder. Der Ausflug ins Dark Web ist interessant aber auch erschreckend! Auch diesmal weiß sie wieder kurz vor den anderen, wer der Täter ist. Und der etwas verschrobene Hobbs, der Gerichtsmediziner. Der sich langsam zu einem guten Freund von Danica entwickelt – vielleicht weil die beiden nicht vor Ort mit dabei sind, sondern von der MID-Zentrale aus agieren.

Auch die anderen im Team (Mark, Tom, Harrison, Angus, Paul,…) arbeiten toll zusammen. Ein Team, wie man es sich nicht besser wünschen kann und von dem man selbst gerne ein Teil wäre. Lauter eigene Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch viele Gemeinsamkeiten haben und Spaß an ihrem Beruf und im Miteinander haben.


Fazit:

„Leichenbraut“ ist ein Thriller, der mich mitgenommen hat auf eine Reise ins Grauen! Lebendig begraben zu werden – was gibt es Schlimmeres? Die Autorin spielt mit Ängsten und Alpträumen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss blieb es spannend. Dies ist ein Thriller, den man gelesen haben muss! Kein 08/15-Werk sondern etwas Außergewöhnliches!

Von mir fünf Sterne, eine absolute Leseempfehlung für alle, die auch vor grausamen Details nicht zurückschrecken.

Ich kann es nicht erwarten, den nächsten Teil der Reihe zu lesen!

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Wenn Liebe blind macht – und du am Abgrund stehst

8.540 Kilometer
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Eine Geschichte darüber, wie eine Reise und eine große Liebe alles verändern

In ihrem Erstlingswerk „8.540 km gegen das System“ erzählt Jennifer Schmitz ihre eigene Geschichte. Die Geschichte von Sunny ...

Eine Geschichte darüber, wie eine Reise und eine große Liebe alles verändern

In ihrem Erstlingswerk „8.540 km gegen das System“ erzählt Jennifer Schmitz ihre eigene Geschichte. Die Geschichte von Sunny und Jasper. Die Geschichte einer großen Liebe, die Sunny zu Jasper nach Oregon führt. Eine Reise, die überschattet wird von Drogen, Kriminalität und Lügen/Halbwahrheiten. Und eine Reise, die letztendlich in einer Flucht vor dem FBI endet.

Ich habe das Buch verschlungen! Die Autorin erzählt die Geschichte nicht nur, sondern sie nimmt einen mit auf ihre Reise. Die Landschaft sieht man bildhaft vor sich. Man fühlt mit den Protagonisten. Sunny – aus deren Perspektive die Geschichte geschrieben ist – wird zu einer Freundin, mit der man mitfiebert, der man helfen will, die man manchmal auch schütteln und zur Vernunft bringen möchte. Ihr Freund Jasper bringt einen abwechselnd dazu, ihn zu hassen und dann doch wieder zu mögen. Er ist meiner Meinung nach ein sehr empathischer und sympathischer junger Mann, der auf den falschen Weg geraten ist und nicht mehr zurückkann. Der von den Drogen nicht mehr wegkommt und dessen Emotionen und dadurch auch sein Verhalten extrem von den Drogen gesteuert sind und der unterschiedliche Suchtmittel einsetzt, um dadurch Gefühle und Lebenslagen „zu kontrollieren/zu steuern“. Und der es erschreckenderweise als selbstverständlich sieht, auch Sunny ungefragt Drogen zu geben. Die Beschreibung der Wirkung der Drogen, welche die beiden nehmen, ist stellenweise schon erschreckend und erschreckend detailliert. Manchmal wirkt es beim Lesen ein bisschen „drogenverherrlichend“, beim Weiterlesen aber sieht man dann, dass das nicht so sein soll und welche negativen Folgen diese Drogen für die Beziehung der beiden und für die Gesundheit haben. Wie aggressiv sie teilweise Jasper machen.

Die Geschichte zeigt auch, wie wichtig Familie und Freunde sind und wie viel Halt sie einem geben.

Man fühlt sich beim Lesen zurückversetzt in die eigene Jugend. Erinnert an die eigene erste, große Liebe. Eine Liebe, die einen vieles verzeihen und vergessen lässt. Die immer wieder hoffen lässt. Die festhalten lässt, auch wenn der Kopf keinen Sinn mehr sieht, einfach weil das Herz einen führt. Im Nachhinein vielleicht jugendlicher Leichtsinn. Oder, um es mit den Worten aus dem „Fliegenden Holländer“ zu sagen: „Auch ohne Hoffnung, wie ich bin, geb ich mich doch der Hoffnung hin“.

Am Ende bleiben viele Fragen offen. Ich hatte das Glück, das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen und bekam von der Autorin einige dieser Fragen beantwortet. Und Spoiler: Es wird vermutlich einen zweiten Teil geben!

Fazit:

„8.540 km gegen das System“ ist nicht nur ein Buch, sondern eine Geschichte, die einen in ihren Bann zieht und die man beim Lesen miterlebt. Mit Sunny, der Hauptprotagonistin, fühlt man sich schon gleich freundschaftlich verbunden und man fühlt mit ihr mit und fiebert mit ihr mit. Das Buch hat mich bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen und ich kann kaum erwarten, bis ein zweiter Teil erscheint und ich erfahren darf, wie es mit Sunny und Jasper weitergeht! Für mich ein Buch, das man gelesen haben muss!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Zu zweit ist alles besser

Meck und Schneck. Spaß hat, wer trotzdem lacht
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Worum geht’s?
Schneck wacht auf und sieht einen Salatbaum, den er unbedingt erreichen will. Meck sieht dagegen nur die Gefahren, die auf dem Weg dahin liegen. Gemeinsam machen sie sich zu ihrem Ziel auf ...

Worum geht’s?
Schneck wacht auf und sieht einen Salatbaum, den er unbedingt erreichen will. Meck sieht dagegen nur die Gefahren, die auf dem Weg dahin liegen. Gemeinsam machen sie sich zu ihrem Ziel auf und wollen all den Widrigkeiten trotzen.

Meine Meinung:
Ich mag die Meck & Schneck Bücher sehr gerne. Für mich sind das kleine Mutmacher für die Kleinen. Auch „Meck & Schneck – Spaß hat, wer trotzdem lacht“ war ein schönes Buch mit Text von Michael Engler und passenden Bildern von Matthias Derenbach. Die Sätze waren einfach und kindgerecht und die Bilder haben die Geschichte wundervoll unterstrichen und sogar noch weitererzählt.

Hier haben sich die Rollen der beiden etwas umgedreht. Normalerweise ist Schneck der Ängstliche und Meck der Mutmacher, hier ist Schneck total auf sein Ziel fixiert und sieht nichts anderes, sodass diesmal eher Meck motiviert bzw. aufmerksam macht.

Allerdings konnte mich das Buch nicht ganz so mitreißen, wie die Vorgänger, von denen ich durchweg begeistert war. Hier kommt der Anfang schon etwas plötzlich, als würden ein paar Sätze fehlen. Die Reise hin zum Baum gefällt mir ganz gut und auch, wie die beiden die Hindernisse und Gefahren überwinden. Auch wie aufgezeigt wird, dass es für alles eine Möglichkeit oder Lösung gibt und wie man mit Höflichkeit weiterkommt, ist schön dargestellt. Teilweise finde ich die Bilder etwas düster und die Erlebnisse etwas beängstigend für die Kleinen, das Buch ist ja für Kinder ab 4 empfohlen. Aber es ist definitiv kein Buch für vor dem Einschlafen. Dennoch werden auch diese gruseligen Szenen gut gemeistert und Meck und Schneck erreichen ihr Ziel. Und dort werden dann die Rollen wieder getauscht, so wie wir die beiden kennen und lieben. Besonders die Bilder haben uns wieder gut gefallen, weil auf ihnen wirklich viel zu entdecken ist. Ich hoffe, dass uns das nächste Buch wieder besser gefällt, aber auch dieses haben wir gerne gelesen und werden es sicher nochmals lesen.

Fazit:
Ganz mithalten kann „Meck & Schneck – Spaß hat, wer trotzdem lacht“ mit den anderen Bänden nicht. Aber auch hier war der Text von Michael Engler kindgerecht und die Bilder von Matthias Derenbach haben diesen wundervoll untermalt und die Geschichte noch weitererzählt. Außerdem gibt es auf den tollen Bildern immer noch so viele lustige Kleinigkeiten zu entdecken, dass man sie immer wieder ansehen möchte. Der Start in die Geschichte kam etwas abrupt, als würden ein paar Sätze fehlen und zwischendurch war es etwas gruselig. Aber dennoch eine gute Geschichte über Freundschaft und Mut und Höflichkeit, die uns gut gefallen hat.

4 Sterne von uns.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Kurzweiliges Ehemänner-Dating

Ehemänner
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Worum geht’s?
Als Lauren nach einer durchzechten Nacht nach Hause kommt, steht ein fremder Mann in ihrer Wohnung und begrüßt sie freudig. Ihr Ehemann. Ehemann? Als sie ging, war sie noch nicht verheiratet. ...

Worum geht’s?
Als Lauren nach einer durchzechten Nacht nach Hause kommt, steht ein fremder Mann in ihrer Wohnung und begrüßt sie freudig. Ihr Ehemann. Ehemann? Als sie ging, war sie noch nicht verheiratet. Als er auf den Dachboden steigt, blitzt es, und ein anderer Ehemann kommt herunter. Was ist hier los?

Meine Meinung:
Der Roman „Ehemänner“ ist das Debüt von Holly Gramazio. Und das ist gar nicht schlecht. Vor allem die Idee finde ich witzig. Ich mag auch ihren Schreibstil. Locker und leicht plätschert er dahin und nimmt zwischen den Zeilen treffend die Gesellschaft aufs Korn.

Die Protagonisten passen gut ins Buch. Lauren, die ständig neue Ehemänner findet wirkt ein bisschen wie eine ewig Suchende. Wobei ich durchaus Frauen wie sie kenne. Sie wirkt zwar oberflächlich, aber hat doch eine gewisse Tiefe und eine Wunschvorstellung. Dann haben wir noch Bohai, er hat mir von allen Ehemännern am Besten gefallen und bleibt auch über weite Teile erhalten. Dann noch ihre Freundin Elena, ihre Schwester Nat und ihre Nachbarn Toby und Maryam, bei denen teilweise allerdings mit einem neuen Ehemann auch deren Leben und Charakter etwas geändert wird.

Der Roman selbst hat eine wirklich gute Grundidee. Ein bisschen, als würde man Tinder ins Real Life holen, nur, dass man keine Dates hat, sondern Ehemänner hin und her wischt. Die Autorin bringt gut das Schnelllebige in der heutigen Datinggesellschaft, der sog. „Generation Beziehungsunfähig“ heraus. Oft stellt man sich Problemen nicht, sondern geht weiter. Es heißt ja auch, dass ein Problem des Internets und Online-Datings ist, dass man scheinbar unendlich viele Möglichkeiten hat und Angst hat, bei einer zu bleiben und vielleicht etwas Besseres zu verpassen. Auch das spiegelt sich deutlich in Laurens Verhalten wieder. Überhaupt gibt es einige wirklich gute Szenen. In der Mitte ist es mir ein bisschen zu schnell gegangen und teilweise waren es innerhalb kurzer Zeit zu viele Ehemänner, sodass das Auseinanderhalten doch etwas schwierig war. Auch, als plötzlich bekannte Männer parallel existiert haben. Aber mir hat das Buch gut gefallen, es war kurzweilig und unterhaltsam zu lesen. Und es hat auch über das Datingverhalten nachdenken lassen. Ich kann nur sagen: Zum Glück bin ich glücklich verheiratet! Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung für das Buch, es ist z.B. jetzt im Sommer die perfekte Urlaubslektüre.

Fazit:
Mit ihrem Debüt-Roman „Ehemänner“ schreibt Holly Gramazio ein wirklich unterhaltsames Buch. Auf lockere und gut lesbare Art spiegelt sie anhand von Lauren und den wechselnden Ehemännern das heutige Datingleben wider und zeigt einige Dinge auf, die typisch für die sog. Generation Beziehungsunfähig sind. Es ist kurzweilig zu lesen, auch wenn es zwischendurch mal etwas schnell ging und ich gerne einige Szenen tiefergehend gehabt hätte bzw. einige Männer länger da. Aber das Buch hat mich gut unterhalten.

4 Sterne von mir!

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