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Veröffentlicht am 15.08.2024

Einmal Polizist, immer Polizist

Salute - Der letzte Espresso
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Paul Zeitler ist vor ungefähr zwei Jahren nach Italien ausgewandert und hat sich dort in Bardolino den Wunsch eines eigenen Cafés erfüllt. Als er an einem Nachmittag Feierabend machen will, findet er in ...

Paul Zeitler ist vor ungefähr zwei Jahren nach Italien ausgewandert und hat sich dort in Bardolino den Wunsch eines eigenen Cafés erfüllt. Als er an einem Nachmittag Feierabend machen will, findet er in der Toilette des Cafés einen Mann ermordet vor. Commissario Lorenzo Lanza übernimmt den Fall und macht dabei Bekanntschaft mit Zeitler, der solchen Konfrontationen eigentlich aus dem Weg gehen wollte. Seine Neugier ist aber schnell geweckt und bei seinen Recherchen macht er Bekanntschaft mit der reizenden Journalistin Antonia Romana.

"Salute - Der letzte Espresso" von Friedrich Kalpenstein ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die am Gardasee spielt und somit der erste Fall für den ehemaligen Hauptkommissar Paul Zeitler und Commissario Lorenzo Lanza.

Für mich war es das erste Buch von Kalpenstein und deshalb war ich auch sehr gespannt auf dieses Buch. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und die Seiten flogen nur so dahin. Einen großen Anteil daran hatte der angenehme und unterhaltsame Schreibstil und die witzigen und herzlichen Dialoge. Paul war von Anfang an meine Lieblingsfigur. Lanza und Antonia bleiben blass im Vergleich zu ihm und die offiziellen Ermittlungen stehen auch nicht so im Vordergrund. Über beide würde ich daher in weiteren Teilen gerne mehr erfahren. Pauls zynische aber nicht ruppige Art gefällt mir sehr gut. Er scheint nicht alles so ernst zu nehmen, wobei ihm natürlich seine zynische Art behilflich ist. Er sieht alles etwas lockerer. Seine Mentalität ist fast schon beeindruckend. Aber man bekommt auch seine verletzliche Seite zu sehen. Was ich sehr bewegend fand, war der Zusammenhalt und die Freundlichkeit in der Nachbarschaft. So etwas findet man heutzutage nur noch selten. Ausserdem hat der Autor diesen typischen italienischen Flair und die Lebensfreude sehr lebendig und authentisch eingefangen. Die Kapitel wurden kurz gehalten, jedes mit einem amüsanten Titel.

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall, der bereits für Anfang Februar 2025 unter dem Titel "Salute - Die letzte Fahrt" geplant ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Enttäuschend und langatmig

Im Unterholz
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Ein Mann findet in den Wäldern unter einem Hochsitz die Leiche einer Frau. Die Polizei und auch die Medien scheinen der Tod dieser Frau nicht zu interessieren. Vera Bergström, ehemalige Journalistin, wird ...

Ein Mann findet in den Wäldern unter einem Hochsitz die Leiche einer Frau. Die Polizei und auch die Medien scheinen der Tod dieser Frau nicht zu interessieren. Vera Bergström, ehemalige Journalistin, wird von ihrem ehemaligen Vorgesetzten gebeten, genau diesen Fall zu untersuchen und Licht ins Dunkel zu bringen. Anfangs ist sie von dieser Idee nicht begeistert, doch bald hat sie Blut geleckt und ihre Neugier ist geweckt.

Ich hatte mich sehr auf diesen Kriminalroman gefreut. Die Inhaltsangabe und Leseprobe hatten mich vollkommen überzeugt. Beides versprach Spannung. Leider wurde ich dann enttäuscht. Die Journalistin Vera Bergström zeigt während der Geschichte überhaupt keine Entwicklung und sie hat mich mit ihrer ständig schlechten und fast schon depressiven Stimmung regelrecht runtergezogen. Dazu lebte sie mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart.

Positiv hervorheben kann ich lediglich die düstere Atmosphäre, Lokalitäten sowie die Stimmung der Leute, die die Autorin sehr gut einfangen konnte. Das ist jedoch zu wenig. Den Schreibstil empfand ich teilweise fesselnd, teilweise aber auch sehr anstrengend und langatmig, vor allem wenn die Autorin über die Stränge schlägt und Sachen detailliert beschreibt, die nichts zur Geschichte beitragen und einfach uninteressant sind.

Ich habe noch nie erlebt, dass mir ein Buch schlechte Laune bereitet, aber einmal ist immer das erste Mal. Den Hype um dieses Buch kann ich nicht nachvollziehen. Von mir gibt es keine Leseempfehlung und ich werde diese Reihe nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Sie sieht Dinge, die andere nicht sehen.

Der falsche Vogel
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Arthur Crockelford wird in seinem Antiquitätenladen ermordet. Er konnte aber Hinweise auf sein Ableben hinterlassen. Genau diese Hinweise gelten Freya Lockwood. Arthur war ihr Mentor, beide haben vor vielen ...

Arthur Crockelford wird in seinem Antiquitätenladen ermordet. Er konnte aber Hinweise auf sein Ableben hinterlassen. Genau diese Hinweise gelten Freya Lockwood. Arthur war ihr Mentor, beide haben vor vielen Jahren als Antiquitätenfahnder nach gestohlenen Artefakten gesucht. Gemeinsam mit ihrer lebensfrohen Tante Carole, Arthurs bester Freundin, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, kehrt nach zwanzig Jahren wieder in ihren Heimatort Little Meddington zurück und muss sich schon bald ihrer Vergangenheit stellen.

Das Buch ist der Auftakt um Freya Lockwood. Für 2025 ist die Fortsetzung geplant, jedenfalls im Original.

Die Geschichte startet mit dem Tod von Arthur Crockelford, welcher von der Polizei als Unfall eingestuft wird, was aber offensichtlich nicht stimmt. Daraufhin kommen Freya Lockwood und Carole, Arthurs beste Freundin und Freyas Tante, ins Spiel, die den Tod aufklären wollen. Währenddessen lernen wir alle drei Figuren besser kennen. Diese Art des Kennenlernens hat mir sehr gut gefallen, vor allem steht auch das Opfer hier immer wieder im Mittelpunkt. Ich hatte oft das Gefühl, Arthur wäre noch am Leben, weil er stets präsent wirkte.

Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge und jedes ist mit einem Zitat von dem Opfer betitelt. Die Hauptfiguren sind natürlich Freya und Carole, aber es wird auch aus der Perspektive von anderen Beteiligten erzählt. Mit Freya hatte ich anfangs Probleme. Sie war so unnahbar und hat sich ständig widersprochen. Sie hat sich bis zum Schluss dann zum Positiven verändert und war quasi wieder die alte Freya. Carole und Arthur habe ich sofort ins Herz geschlossen wegen ihrer herzlichen, offenen und britischen Art. Der ganze Fall war spannend und es gab reichlich Verdächtige.

Ein sehr britischer und unterhaltsamer Kriminalroman im Stil von Agatha Christie. In meinen Augen sehr gelungen, denn ich hatte trotz der tragischen Umstände wegen Arthur immer ein Lächeln im Gesicht beim Lesen. Ich werde diese Reihe weiter verfolgen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Für mich ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Vielversprechender Auftakt

Die Sehenden und die Toten
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Kriminalkommissarin und ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel kehrte gemeinsam mit ihrer Tochter Lana Hamburg den Rücken und zog nach Penkefits ins Wendland, einem kleinen Ort in Niedersachsen. Dort hat ...

Kriminalkommissarin und ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel kehrte gemeinsam mit ihrer Tochter Lana Hamburg den Rücken und zog nach Penkefits ins Wendland, einem kleinen Ort in Niedersachsen. Dort hat sie einen Job auf der Polizeistation Dannenberg gefunden. Bei Hitzacker wird die männliche Leiche eines 18-jährigen Jungen gefunden. Es handelt sich um Justus Libermann, der seit drei Tagen vermisst wurde. Seine Augäpfel wurden entfernt und stattdessen Scherben eingesetzt. Ansonsten gibt es keinerlei Spuren an der Leiche oder Hinweise auf einen Kampf. Carla übernimmt den Fall.

Das ist der Auftakt zu der neuen Krimireihe von Sia Piontek um Kriminalkommissarin Carla Seidel, ihrem Team und ihrer sensiblen Tochter Lana.

Nach einigem Zögern meinerseits habe ich diesen Kriminalroman nun doch gelesen und jetzt weiß ich gar nicht mehr, wieso ich so lange gezögert habe. Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gepackt. Nicht nur der Fall um Justus Libermann war äußerst interessant und spannend, auch Carla und ihre Tochter Lana, ihre Vergangenheit und Gegenwart hat mich durchaus überzeugen können. Ein wenig befremdet hat mich ihr Verhältnis. Vor allem zwei Punkte. Ich finde es nicht richtig, dass sich die Tochter um die Mutter kümmert und hin und wieder auch kontrolliert. Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Es ist aber verständlich aufgrund ihrer gemeinsamen Erfahrungen. Auch nicht richtig ist es, wenn die Mutter ihrer Tochter Einblicke in den Fall gibt. Das ist verantwortungslos. Wenn es eine Fortsetzung geben sollte, wünsche ich mir diesbezüglich einiges an Entwicklung.

Über Claras Vergangenheit erfährt man nicht viel, nur einige Schnipsel. Sie muss aber einiges an Gewalt in ihrer langen Beziehung mit Sören erfahren haben und verliert jetzt noch oft die Kontrolle Männern gegenüber, die sich Frauen gegenüber respektlos aufführen. Auch ihre Kollegen und Kolleginnen sind sehr vielschichtig und jede/r für sich interessant, von dem Karriere orientierten Wächter mal abgesehen. Seidel scheint ihre neue Arbeitsumgebung gut zu tun und das Ende zeigt bedauerlicherweise, dass die Vergangenheit sie wieder einholt. In der Richtung gibt es noch einiges zu erzählen.

Mich hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Länderübergreifende Polizeiarbeit

Die Vermisste von Holnis
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Sophia Jepsen verschwindet im Alter von 16 Jahren von einem Tag auf den anderen von der Halbinsel Holnis in der Ostsee. Vier Jahre später wird sie in in der Nähe von Odense auf der dänischen Insel Fünen ...

Sophia Jepsen verschwindet im Alter von 16 Jahren von einem Tag auf den anderen von der Halbinsel Holnis in der Ostsee. Vier Jahre später wird sie in in der Nähe von Odense auf der dänischen Insel Fünen tot aufgefunden. Lena Lorenzen und Naya Olsen übernehmen die Ermittlungen. Dann werden sie von den Kollegen in Dänemark unterrichtet, dass bei der Obduktion festgestellt wurde, dass das Opfer ein Kind bekommen hat. Der Fall wird immer verworrener. Lena Lorenzen ermittelt in ihrem elften Fall, dieses Mal länderübergreifend in Kooperation mit dänischen Kollegen.

Ich freue mich jedes Jahr auf ein neue Geschichte mit Lena Lorenzen, ihren Kollegen, Freunden und ihrer liebenswerten Familie. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. So gut hat mir lange kein Teil mehr aus dieser Reihe gefallen.

Das Opfer ist Sophia Jepsen von der Halbinsel Holnis. Sie war seit vier Jahren verschwunden. Ihre Leiche wird in Dänemark gefunden. Interessanter Fakt ist, dass Ole Kotten, ein ehemaliger Kollege und Freund von Lena, an der damaligen Soko beteiligt war. Nebenbei erfährt man sehr viel über die Geschichte Grönlands. Ich habe mich bisher nicht mit dem Land beschäftigt und es war durchaus interessant.

Lenas Entwicklung finde ich super. Einen Gedanken an eine Auszeit hätte ich ihr in den ersten Bänden nie zugetraut. Sie hat sich so sehr zum Positiven entwickelt. Und was wäre nur ohne Ole? Er ist für mich das Herz dieser Reihe. Naya Olsen ähnelt mit ihrer Art Lena in früheren Jahren. Sie wird schnell aufbrausend und hat noch viel zu lernen. Und Johann nicht zu vergessen. Endlich ist er wieder da. Bis auf einige Telefonate ist von der länderübergreifenden Ermittlung erst gegen Schluss etwas zu merken. Ich denke, die Autorin wollte hier die Unterschiede zwischen den Ländern aufzeigen. Bestes Beispiel ist die Öffentlichkeitsfahndung. In Deutschland dreht sich das Rad bekanntlich langsam.

Ein sehr emotionaler Fall, der mich noch lange beschäftigen wird, mit interessanten Nebengeschichten und liebenswerten Figuren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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