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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

Die Vergangenheit ruht nicht

Enna Andersen und das weite Land
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Vor zwanzig Jahren verschwanden die Eheleute Tjark und Eefke Feddersen spurlos. Zwei Jahrzehnte später findet man durch Zufall die Überreste des Ehepaars in Butjadingen und Ennas ehemaliger Vorgesetzte ...

Vor zwanzig Jahren verschwanden die Eheleute Tjark und Eefke Feddersen spurlos. Zwei Jahrzehnte später findet man durch Zufall die Überreste des Ehepaars in Butjadingen und Ennas ehemaliger Vorgesetzte Albrecht Heinzen bittet sie und ihr Team, den alten Fall wieder aufzurollen. Da Tjark und sein Bruder Probleme miteinander hatten, wird Hinnerk von Anfang an verdächtigt. Kurz nach dem Fund des Ehepaars wird auch Hinnerk Feddersen tot aufgefunden.

Schön, dass es endlich weitergeht mit Enna und ihrem Team. Ich mag diese Reihe unglaublich gerne. Enna und ihre Kollegen sind mir ans Herz gewachsen. Mir hat gut gefallen, dass man nach einem Kapitel schon direkt mitten im Fall drin war. Wir haben es gleich mit zwei Fällen zu tun, einem aktuellen und einem Cold Case. Da sind Probleme vorprogrammiert. Die Anzahl der Personen steigt ständig und teilweise war es mir zu unübersichtlich. Ich konnte oft die Personen nicht mehr zuordnen.

Insgesamt betrachtet, war es aber nicht mein Buch. Wenn man bedenkt, was alles ans Tageslicht gebracht wurde, war die Auflösung in meinen Augen enttäuschend. Dagegen hat mir die gute Mischung aus Ermittlungen und Privatleben gut gefallen, vor allem mag ich Enna und Paulsen. Mit Pia habe ich seit dem Reihenauftakt Probleme und das wird sich auch nicht mehr ändern. Ennas Entwicklung von Buch zu Buch rechne ich der Autorin hoch an. Auch Paulsen arbeitet stets an sich und ist sehr unterhaltsam. Des Weiteren fand ich den Einblick in die Geschichte der Gebiete an der Nordsee sehr interessant. Das Ende war sehr bewegend und könnte gleichzeitig als Abschluss dieser Reihe gesehen werden. Was das betrifft, lasse ich mich überraschen.

Für mich war es der bisher schlechteste und schwächste Teil aus der Enna-Andersen-Reihe. Die Geschichte konnte mich nicht packen.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Unterhaltsam aber mit einigen Schwächen

Schneesturm
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Die Inselpolizistin Cara Folan freut sich auf ein Wiedersehen mit ihren Freunden. Seit dem tragischen Tod ihres Ehemannes vor zehn Jahren haben sich die meisten von ihnen nicht mehr gesehen. Genau an diesem ...

Die Inselpolizistin Cara Folan freut sich auf ein Wiedersehen mit ihren Freunden. Seit dem tragischen Tod ihres Ehemannes vor zehn Jahren haben sich die meisten von ihnen nicht mehr gesehen. Genau an diesem Abend entwickelt sich ein schwerer Schneesturm und eine Leiche wird in der Serpent's Liar gefunden. Aufgrund des Wetters sind die Inselbewohner schon nach kurzer Zeit von der Außenwelt abgeschnitten und unter ihnen befindet sich ein Mörder.

Die Geschichte mit dem Schneesturm vor dem Hintergrund einer Mörderjagd hat mich sofort angesprochen. Leider hat es etwas an der Umsetzung gemangelt. Die Autorin hat zwar interessante Protagonisten geschaffen, die meisten fielen jedoch durch. Allen voran Ferdy, Sorcha und Seamus. Am sympathischsten waren Cara ind Daithi. Allerdings waren Caras Handlungen oft nur falsch und nicht nachvollziehbar. Aber ich kann auch nicht sagen, wie man in einer derartigen Situation und dazu auf sich gestellt immer nach Vorschrift handeln kann. Ich denke, das ist unmöglich und man muss erfinderisch sein.

Am meisten gestört haben mich die kindischen Dialoge. So unterhalten sich keine Erwachsenen. Diesbezüglich haben mir Ernsthaftigkeit und Tiefe gefehlt. Der Schreibstil war fesselnd, aber nicht so flüssig. Die dunkle Atmosphäre wurde dagegen sehr gut eingefangen und ich hatte oft beklemmende Gefühle. Am Ende gab es für mich jedoch keinerlei Wendungen oder Überraschungen.

Ich finde einfach, dass das Potenzial zu dieser Geschichte nicht ausgeschöpft wurde, aber ich wurde gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Der bisher schwächste Teil

Verborgen
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In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. ...

In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. Elma und Sævar gehen Hinweisen nach, aber eine richtige Spur lässt sich einfach nicht finden. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, wird der Fall immer komplexer.

"Verborgen" ist bereits der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur.

Ein weiteres Mal begleiten wir Elma und ihre Kollegen während einer Ermittlung in Akranes. So sehr ich diese Reihe auch liebe, dieses Mal konnte mich der Fall nicht packen. Dieser wurde immer verworrener und es gab einfach zu viele Leute, auf die man sich fixierte. Elma und Sævar sind ein sympathisches Ermittlerduo. Hördur bekam ein wenig mehr Raum, was mir gut gefallen hat. Er tat mir einfach nur leid. Oft hatte ich das Gefühl, ich habe etwas verpasst oder Seiten überschlagen, was aber nicht der Fall war. Beispielsweise hätte ich gerne gelesen, wie Elma und Sævar plötzlich zusammen gekommen sind. Aber auch im Fall wurde das eine oder andere nicht aufgeklärt oder auf wirklich relevante Dinge nicht mehr eingegangen. Das ist schade.

Auch beim dritten Teil bleibt sich die Autorin treu und am Ende bleiben Fragen offen, die vermutlich nicht beantwortet werden. Für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe. Am Ende war nicht alles rund für mich. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiterhin verfolgen. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Fantastische Reihe

Der Sturm: Vergraben
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Nach einem Sturm werden auf dem Darß zwei Skelette gefunden. Die Identität bleibt vorerst unbekannt. Bis kurz vor der Wende hat auf dem Darß ein Serienmörder sein Unwesen getrieben und mehrere Liebespaare ...

Nach einem Sturm werden auf dem Darß zwei Skelette gefunden. Die Identität bleibt vorerst unbekannt. Bis kurz vor der Wende hat auf dem Darß ein Serienmörder sein Unwesen getrieben und mehrere Liebespaare ermordet.  Handelt es sich bei den Toten ebenfalls um Opfer des früheren Darß-Rippers? Das alte Team um Tom Engelhardt und Mascha Krieger ist wieder zusammen und geht mehreren Hinweisen nach.

Nach dem Dreiteiler zu "Der Strand" ist das der nächste Fall für Kommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger, der wieder in drei Teilen erscheinen wird.

Der erste Fall von Engelhardt und Krieger hat mich schwer begeistert, weshalb ich sehr gespannt auf den neuen Fall war. Nach nur wenigen Seiten war ich wieder in der Geschichte drin und es war wie ein nach Hause kommen. Karen Sander hat mit Tom und Mascha sympathische und authentische Figuren geschaffen. Dazu gibt es außerdem sehr interessante Nebenfiguren, vor allem im Kreise der Soko. Nicht nur der Fall ist spannend und fesselnd. Ich finde auch das Privatleben äußerst interessant. Es ist ein sehr guter Mix aus beidem. Der Fall spricht mich sehr an und ist sehr aufwühlend, weil er in Verbindung mit der ehemaligen DDR steht und ich selbst aus der DDR stamme. Viele Schicksale sind mit dem Fall verbunden und jeder hat es anders verarbeitet, wenn überhaupt.

Die Längen der Kapitel sind äußerst angenehm und enden meistens mit neuen Spuren oder einem neuen Ansatz, sodass man quasi gleich weiterlesen muss. Ich konnte das Buch jedenfalls kaum aus der Hand legen und bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Am Schluss bleiben natürlich einige Fragen offen, da es auch erst der Auftakt war.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freu mich auf die Fortsetzung, die ja glücklicherweise bald erscheint.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannende Fortsetzung

Vöglein schweigt
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Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden ...

Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden haben die vergangenen Ereignisse ordentlich zugesetzt. Nora muss sich ausserdem die Frage stellen, wie tief ihre Familie in allem verwickelt war. Als ob das nicht genug ist, tritt eine Person aus ihrer Vergangenheit wieder in ihr Leben und dann ist da auch noch Kevin, der unter Mordverdacht steht. König bekommt es bald mit einem schrecklichen Sadisten zu tun.

Das ist der zweite Teil der Grimm-Trilogie von Elias Haller. Der Abschluss "Schneeweißchen stirbt" erscheint im April 2024.

Der erste Teil der Grimm-Trilogie konnte mich nicht so überzeugen. So viele offene Fragen, kaum Antworten. Die Hoffnung auf ein paar Antworten im zweiten Teil hat sich erfüllt und viele Wendungen haben mich sehr überrascht und sprachlos gemacht. Nora Rothmann war dieses Mal um einiges nahbarer, aber meine Lieblingsfigur ist sie nicht. Diese bleibt König, trotz seiner ruppigen Art. Ich mag seine Ehrlichkeit und Direktheit. Trotzdem finde ich es gut, dass Nora sich weitaus zum Positiven entwickelt hat. Wir müssen uns von Figuren verabschieden; andere, neue kommen hinzu. Die völlige Aufklärung, wenn überhaupt, wird sicherlich im letzten Teil erfolgen, denn einiges blieb noch ungeklärt. Es gibt also noch lose Enden.

Hallers Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd. Ausserdem schildert der Autor die Morde äußerst brutal und detailliert. Das ist nichts für sachte Gemüter. Manche Stellen haben sich etwas gezogen, was aber nichts an der Spannung änderte. Das Märchen "Fitchers Vogel" kannte ich bis dato noch nicht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf das Finale im April. Dauert ja zum Glück nicht mehr so lange.

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