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Veröffentlicht am 19.11.2023

Solider Auftakt mit Luft nach oben

Glutspur
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Petter Bohm von der Mordkommission in Kopenhagen bittet die Privatdetektivin Liv Jensen, sich einen Fall anzusehen, den seine Abteilung vor drei Jahren nicht lösen konnte und der ihn bis heute keine Ruhe ...

Petter Bohm von der Mordkommission in Kopenhagen bittet die Privatdetektivin Liv Jensen, sich einen Fall anzusehen, den seine Abteilung vor drei Jahren nicht lösen konnte und der ihn bis heute keine Ruhe lässt. Es geht um den toten Journalisten Gerd Linde. Kann sie Licht ins Dunkel bringen? Liv ist froh über die Abwechslung, denn sie wagt gerade einen Neuanfang in Kopenhagen, nachdem sie ihre alte Arbeitsstelle als Polizistin gekündigt hat.

Das ist der Reihenauftakt um die ehemalige Polizistin und jetzige Privatdetektivin Liv Jensen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und wir lernen Liv Jensen, die Hauptfigur, kennen. Außerdem die Psychologin Hannah Leon, den Mechaniker Nima Ansari und das jüdische Ehepaar Ebba und Mendel Leon, deren Geschichte in Rückblenden aus dem Jahr 1945 erzählt wird.

Die Figuren waren sehr vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mit Hannah hatte ich zu kämpfen. Ich konnte einfach kein Mitgefühl für sie aufbringen. Die Geschichte über ihren Bruder hat mich sehr berührt und sprachlos gemacht. Über Livs schwere Vorgeschichte wurde einiges angedeutet, aber ich denke, weiteres wird man in den nachfolgenden Teilen lesen. Was ich etwas unglaubwürdig empfand, war, dass die Hinweise zur Lösung des Falles bei der Anfangsermittlung nicht aufgedeckt werden konnten. Ausserdem schweift die Autorin des öfteren aus und verliert sich in unnötigen Beschreibungen und auch Ansätzen, die letztlich nicht aufgelöst werden. Ansonsten finde ich den Kriminalroman als gut gelungen.

Ein solider Auftakt, der aber noch Luft nach oben hat. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte für diesen Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Ein neuer Fall für Elma

Verlogen
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Im Mai verschwindet die alleinerziehende Mutter Marianna Porsdottir spurlos. Ihre Tochter Hekla lebt inzwischen bei ihren Pflegeeltern und ist dort glücklich. Anfangs gehen die Behörden von einem Selbstmord ...

Im Mai verschwindet die alleinerziehende Mutter Marianna Porsdottir spurlos. Ihre Tochter Hekla lebt inzwischen bei ihren Pflegeeltern und ist dort glücklich. Anfangs gehen die Behörden von einem Selbstmord aus, bis im Dezember, sieben Monate später, schließlich Mariannas Leiche in einem Lavafeld bei Grabrok in Westisland gefunden und festgestellt wird, dass sie tatsächlich ermordet wurde. In einem anderen Fall vor über zehn Jahren bringt eine Teenagerin eine Tochter zur Welt und  arbeitet seitdem daran, eine Bindung zu dem schwierigen Mädchen aufzubauen.

"Verlogen" ist der zweite Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur, die in Akranes ermitteln.

Der Anfang des Buches war etwas zäh und langatmig, aber nach einem Drittel nimmt die Handlung dann an Fahrt auf und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Elma und Sævar sind ein tolles und sympathisches Ermittlerduo, mit dem ich mitfiebere und dem ich nur das beste wünsche. Sie gleichen sich überhaupt nicht und ergänzen sich gut, was wohl auch das Geheimnis für ihre gut laufende Partnerschaft ist. Ich finde es nicht sinnvoll, sie zusammen zu bringen, denn dann würde etwas von ihrer gemeinsamen Dynamik verloren gehen.

Der Aufbau des Buches ähnelte dem vom Vorgänger. Ein guter Mix aus Ermittlungen und Privatleben, dazu der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, bis sich ein Bild für den Leser ergibt und alles einen Sinn ergibt. Die Autorin hat mich lange auf eine falsche Fährte geführt und die Auflösung war sehr überraschend. Leider bleiben am Ende Fragen offen und ich vermute, dass diese auch nie aufgeklärt werden. Das Ende war auch dieses Mal nicht zufriedenstellend und beweist nur, dass das System verbesserungswürdig und ausbaufähig ist.

Leider konnte mich Elmas zweiter Fall nicht so ganz überzeugen wie der erste. Ich wurde aber trotzdem gut unterhalten und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Gelungener Reihenauftakt

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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In Nordschweden findet die neunjährige Frida auf dem Schulheimweg die Leiche eines Mannes. Die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya Topelius unterstützt zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist die Kollegen ...

In Nordschweden findet die neunjährige Frida auf dem Schulheimweg die Leiche eines Mannes. Die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya Topelius unterstützt zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist die Kollegen vor Ort. Sie versuchen den Fall zu lösen, doch die Einwohner machen es ihnen schwer. Das Opfer war nicht gerade beliebt in der Gegend. Als ein weiterer Toter gefunden wird, fragen sie sich, ob die Fälle zusammenhängen.

Das war der Reihenauftakt um Maya Topelius. Der zweite Fall erscheint im Oktober 2024.

Mit Maya Topelius hat die Autorin eine sehr sympathische und manchmal eigenwillige Hauptfigur geschaffen, zu der ich gleich eine Verbindung aufbauen konnte. Neben ihr agiert ihr Partner Pär Stenqvist, der mir ebenfalls gleich ans Herz gewachsen ist. Beide sind ein eingespieltes Team, gehen respektvoll miteinander um und scherzen gerne, fast wie Vater und Tochter. Ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr von einander abheben, sodass es in ihrer Beziehung und Partnerschaft auch mal knistert und nicht immer so harmonisch abläuft.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sichten erzählt. Die Sicht aus Hildings Perspektive war in meinen Augen unnötig. Die Autorin macht auf viele Probleme aufmerksam, wie Klimawandel und Umweltschutz, Ernährung und sexueller Missbrauch. Manchmal war es mir etwas zu viel, auch wenn ich einiges neues erfahren habe, wie bspw, dass Schwedens Bild in bezug auf Klimawandel und Umweltschutz einfach nicht stimmt; aus Kalkül, was mich sehr geschockt hat.

Sannas Geschichte hat mich sehr berührt und es gab insgesamt eine gute Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Auch ihre Geschichte ist noch nicht zuende. Die Darstellung der örtlichen Polizei war leider sehr klischeehaft. Ich fand es einfach unschön und teilweise unangebracht. Mayas Dämonen wurden nicht aufgeklärt und es fielen lediglich Andeutungen, da hoffe ich auf eine Auflösung in den kommenden Teilen.

Das Buch gehört definitiv zu meinen Highlights diesen Jahres. Ich kann dieses Buch besten Willens empfehlen und freu mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Atmosphärisch und spannend

Tief im Schatten
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Während der Winterferien in Åre wird in der Nähe von Tangböle an der Straße zur norwegischen Grenze die Leiche eines Mannes gefunden. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog sind geschockt über ...

Während der Winterferien in Åre wird in der Nähe von Tangböle an der Straße zur norwegischen Grenze die Leiche eines Mannes gefunden. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog sind geschockt über die brutale Vorgehensweise. Anfangs gibt es kaum Verdächtige, da der Tote scheinbar keine Feinde hatte. Ungefähr zur gleichen Zeit verschwindet eine schwangere Frau. Hängen beide Fälle zusammen?

Das ist bereits der zweite Teil der Polarkreis-Reihe und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei ihren Ermittlungen.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, nicht nur aus der Sicht von den beiden Ermittlern. Dazu kommt die anfangs Zeit versetzte Geschichte über Rebecka, bis beide Geschichten ineinander übergehen und sich ein konkretes Bild ergibt. Durch den Wechsel der Perspektiven bekommt man ein besseres Gespür für die Figuren. Der Mix aus Ermittlungen und Privatleben hat mir gut gefallen. Besonders bewegt hat mich natürlich Rebeckas Geschichte. Dass sie die Schlüsselfigur für den Fall ist, war für mich schnell klar.

Die Autorin schafft es mit ihrer Erzählweise, die teilweise kalte Atmosphäre deutlich einzufangen, sodass man sie regelrecht spüren kann. Sie hat einen unglaublich greifbaren Schreibstil. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch mehr Tiefe gewünscht und mit dem Ende war ich nicht so zufrieden.

Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung für diesen Kriminalroman. Ich würde mich über weitere Fälle mit Hanna und Daniel freuen.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Bewegende Lebensgeschichte

Mit dem Mut zur Liebe
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Dresden, 1957: Für Johanna und Dieto ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich kennenlernen. Beide arbeiten als Artistenpaar. Als Dieto zum Militär einberufen wird, flieht das Paar über die Adria ...

Dresden, 1957: Für Johanna und Dieto ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich kennenlernen. Beide arbeiten als Artistenpaar. Als Dieto zum Militär einberufen wird, flieht das Paar über die Adria in einem Schlauchboot. Nach ihrer Ankunft wird ihnen bewusst, dass sie ohne ihr Equipment verloren sind und sich keine neue Existenz aufbauen werden können. Daraufhin macht sich Dieto auf den Weg zurück und versucht sein Glück ein weiteres Mal. Wird es ihm gelingen und wird er Johanna wiedersehen?

Hinweis: Rezension enthält Spoiler

Ich fand es sehr bewundernswert, wie die Mutter mit den Kindern aus Dresden geflüchtet ist. Sie sind zum Glück bei dem Besitzer das Sägewerks untergekommen. Die Freude darüber hat leider nur so lange angehalten, bis die Russen über die Frauen hergefallen sind. Dieser Teil hat mich sehr berührt. Auch darum, weil von diesen Eskapaden auch in meiner Verwandtschaft unter Tränen berichtet wurde. Die Flucht des jungen Paares kann ich mir allerdings nicht so einfach vorstellen, wie es im Buch beschrieben wurde. Des Weiteren waren die Handlungen in Tokio zu umfangreich geschrieben und in die Länge gezogen. Dito hatte eine sehr starke Frau an seiner Seite, die ihm vergeben konnte.

Trotz kleiner Kritikpunkte gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Hera Lind hat es einfach drauf.

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