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Veröffentlicht am 28.07.2022

Bitterböse

Verschollene Erinnerung: Erkennst du die Wahrheit?
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Thore Albertsen ist erfolgreicher Immobilienmakler, glücklich verheiratet und hat scheinbar ein perfektes Leben. Als er in seinem Ferienhaus, auf einer kleinen Insel in Norwegen, ist, stürmt die Polizei ...

Thore Albertsen ist erfolgreicher Immobilienmakler, glücklich verheiratet und hat scheinbar ein perfektes Leben. Als er in seinem Ferienhaus, auf einer kleinen Insel in Norwegen, ist, stürmt die Polizei sein Haus und er wird festgenommen. Seine Frau ist verschwunden und das Bett blutüberströmt. Was ist passiert? Das fragt sich Thore auch, doch ihm fehlen die Erinnerungen. Alles spricht gegen Thore und irgendwann zweifelt er sogar selbst an seiner Unschuld.

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir. Schick gestaltet für einen Thriller. Ein einsames Häuschen macht einfach neugierig und es ist direkt klar, dass die Geschichte in Norwegen spielt.

Wenn es einen neuen Thriller von Drea Summer gibt, bin ich jedes mal wieder Feuer und Flamme und kann es kaum erwarten ihn zu lesen. Zu recht, wie die Autorin es mit „Verschollene Erinnerung“ mal wieder bewiesen hat.

Direkt zu Beginn stellt man sie die Frage „Was ist nur passiert?“. Drea Summer schafft es, einen nach nur wenigen Seiten neugierig zu machen und das Kopfkino ihrer Leser*Innen zu starten. Man kann mit rätseln, bangen und mitfiebern.

Teilweise wirkt es etwas ruhig, aber das ist die Ruhe vor dem Sturm. Wer die Autorin kennt, weiß, dass es bei ihr keine langen und belanglosen Ruhephasen gibt. Überall steckt etwas dahinter und sie führt uns geschickt durch ihre Geschichte.

Wie ich es gewohnt bin, packt mich die Autorin mit ihrem Schreibstil. Das Buch lässt sich flüssig lesen und man kann einfach durch die Seiten fliegen.

Puzzlestück für Puzzlestück habe ich versucht die Teile zusammen zu fügen, um am Ende doch völlig überrascht zu sein. Ich saß wahrscheinlich wahrhaftig mit offenem Mund da und war fassungslos. Da hat Drea Summer aber mal richtig einen raus gehauen. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Thore ist ein spannender Charakter. Irgendwann kam auch ich ins Zweifeln, wer er wirklich ist und zu was er fähig ist. Ich war hin und hergerissen was ihn angeht und bin sicher, dass es nicht nur mir so ergangen ist.
Gespannt habe ich auf Antworten gewartet. Woher kommen seine immer wieder auftretenden Kopfschmerzen? Warum immer wieder diese Gedächtnislücken, die er sich nicht erklären kann?
Er muss der Täter sein…oder?

Fazit:

Der neue Thriller von Drea Summer hat mich gefesselt, überrascht und schockiert. Unglaublich was hier passiert ist. Eine Spannung, die einen packt bis zur letzten Seite. Ich kann „Verschollene Erinnerung“ nur jedem Thriller – Fan empfehlen. Es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Heimweh

Samira und der Pfauenschrei
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Tunis im Jahr 1609.
Die junge Samira kommt aus gutem Hause und wächst wohlbehütet und beschützt auf. Bis sie eines Morgens von Piraten entführt wird.
Nach Gerüchten eines Schiffunglücks gibt es keine ...

Tunis im Jahr 1609.
Die junge Samira kommt aus gutem Hause und wächst wohlbehütet und beschützt auf. Bis sie eines Morgens von Piraten entführt wird.
Nach Gerüchten eines Schiffunglücks gibt es keine Spur von Samira bis der Roma Leon sie am Strand in Silviri findet. Nun beginnt für Samira ein völlig neues Leben,

Meine Meinung:

Das Cover ist sehr hübsch und passt insgesamt perfekt zur Geschichte.

Allerdings konnte die Story mich nicht ganz überzeugen.

Als ich begonnen habe zu lesen, musste ich mich erstmal an den Schreibstil der Autorin gewöhnen. Er wirkte auf mich etwas fad und altbacken. Sicher, das Buch spielt in einer ganz anderen Zeit, aber so ganz passte das für mich einfach nicht zusammen. Allerdings habe ich mich dann auch recht zügig daran gewöhnt.

Die Idee der Geschichte ist wirklich schön. Ein Fall von einer Kultur in eine völlig andere Kultur, eine zart erblühende Liebe, Sehnsucht, Neid und Missgunst, …
Doch mein größtes Problem ist, dass gerade die Gefühle, die Emotionen nicht bei mir angekommen sind. Sie haben mich einfach nicht erreicht.

Die Bedeutung des Pfauenschreis finde ich sehr schön, der hier ja eine ganz wichtige Rolle trägt.

Vielleicht liegt es daran, dass ich die Charaktere zu wenig kennen gelernt habe. Es waren einige auf relativ wenigen Seiten. So wurden viele Persönlichkeiten, die durchaus interessant sind, nur angerissen, aber ich konnte sie nicht richtig kennen lernen und ich konnte keine Verbindung mit ihnen aufbauen und / oder mit ihnen mitfühlen.

Sicher, Samira tat mir leid, ganz ohne Frage. Natürlich habe ich gemerkt, dass es ihr nicht gut geht und sie ihre Heimat und ihre geliebten Menschen vermisst. Doch so richtig berührt hat mich ihr Schicksal leider nicht.

Ich hätte mir teilweise mehr Hintergrundwissen gewünscht, ein bisschen mehr an Erläuterungen. Zum Beispiel bei Leon und Mirko, den Brüdern. Leon ist der Gute, Mirko der Böse. Punkt. Auch hier wurde zwar mal etwas fallen gelassen, aber für mich ganz persönlich nicht genug um die Figuren wirklich kennen zu lernen.

Ich möchte nicht zu viel verraten, nur dass irgendwann eine Figur auftaucht, die es doch etwas spannend gemacht hat. Ein wahres Biest mit teuflischen Gedanken.

Das Ende der Geschichte hat mir leider gar nicht zugesagt. Das ging alles so schnell. Es kam zwar für mich überraschend, aber auch hier erreichte das Geschehen nicht mein Herz.

Fazit:

Eine Liebesgeschichte in einer anderen Zeit und unter verschiedenen Kulturen. An und für sich eine schöne Story, aber leider konnte sie mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Tiefe Wunden

Schicksalspirouette
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Julia träumt von einer Ballett Karriere. Um auf den großen Bühnen zu kommen, tut sie alles, was ihr möglich ist und geht über ihre Grenzen. Doch nicht jeder gönnt ihr ihren Erfolg und es werden ihr Steine ...

Julia träumt von einer Ballett Karriere. Um auf den großen Bühnen zu kommen, tut sie alles, was ihr möglich ist und geht über ihre Grenzen. Doch nicht jeder gönnt ihr ihren Erfolg und es werden ihr Steine in den Weg gelegt, über die sie nicht nur stolpert.
Dann taucht Alexander in ihrem Leben auf. Ein Mann mit harter Fassade, der Julias Gefühlswelt zum Einsturz bringt, obwohl sie ihre Mauer doch so stark errichtet hat. Besonders wegen ihrer schweren Vergangenheit. Alexander hegt aber auch ein Geheimnis, das sehr schwer lastet.

Meine Meinung:

Es ist schwer diese Geschichte in Worte zu fassen. Ihr müsst dieses Buch lesen um in Julias Welt einzutauchen. Denn die Autorin schreibt mit so viel Gefühl, dass es unter die Haut geht.

Mich hat Julias Geschichte sehr berührt. Sie ist ein so herzlicher Mensch. Offen, redselig, charmant. Doch wie viel davon ist nur Fassade? Innerlich ist Julia sehr zerbrechlich, was sie den Lesern auch immer wieder zeigt. Sie fühlt sich, als ob sie immer Stärke zeigen muss. Sie darf ihre Schwächen nicht zeigen, denn sie weiß aus tragischer Erfahrung, was das bedeutet.

In Julias Geschichte erfahren wir viel, wie hart es ist einen Traum als Balletttänzerin zu verfolgen. Ständiges hartes Training, sehr viel Disziplin, blutige Füße, Gewichtskontrolle, usw. Es ist ein harter Weg zu gehen. Und wenn man dann auch noch Angst hat zu versagen, und der große Traum platzen könnte, macht man vielleicht sehr dumme Fehler.

In der Story treffen wir auf Gewalt, Intrigen, Boshaftigkeit, Alkoholmissbrauch, Essstörungen. Das zu lesen ist teilweise sehr heftig und hat mich immer wieder erschüttert. Ich konnte gar nicht anders, als mit Julia mitzuleiden.
Auch wenn es definitiv Momente gab, wo ich Julia am liebsten geschüttelt und sie angebrüllt hätte, was sie da für einen Mist baut. Aber ebenso wollte ich sie in meine Arme schließen und ihr Mut zuzusprechen.
Zwischendurch verliert Julia sich selbst und es hat mir das Herz wehgetan diese tolle Frau so leiden zu sehen.

Wir kommen auch immer wieder einen Einblick in Julias Kindheit. Puhh was soll ich dazu sagen? Es hat mich so traurig gemacht, was ihr widerfahren ist. Da wäre ich ebenso gerne ins Buch gekrochen, und hätte…sagen wir mal so, dafür wäre ich wohl ins Gefängnis gekommen.

Zum Glück gibt es auch Alexander und Ariane (ihre Geschichte erzählt übrigens der erste Teil). Alexander provoziert Julia immer wieder, er ist teilweise hart und erbarmungslos. Auch wenn es verdammt schwer für Julia ist, ist es doch genau das, was sie braucht. Doch sein Schicksal bringt die Balletttänzerin bald um den Verstand.

Die Freundschaft zu Ariane ist wunderbar beschrieben. Die zwei brauchen sich. Auch wenn sich Julia selbst bei ihrer besten Freundin oft hinter ihrer Maske versteckt, sind die zwei füreinander unersetzbar.

Fazit:

Schicksalspirouette ist ein sehr emotionales Buch. Es steckt voller Gefühl, Tiefgang und schweren Schicksalen. Mich hat Julias Geschichte sehr berührt und hat viele Gefühle in mir ausgelöst. Bewegend und feinfühlig geschrieben. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Skurrile Hexe und andere Katastrophen

Im Bannwald von Berlin / Hexenbeute
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Hier handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie.

Aufgewachsen in Berlin, in einem Heim, flieht Özgül in den Wald. Weit weg von der Stadt und den Menschen. Von nun an ist sie die Hexe vom Grunewald. ...

Hier handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie.

Aufgewachsen in Berlin, in einem Heim, flieht Özgül in den Wald. Weit weg von der Stadt und den Menschen. Von nun an ist sie die Hexe vom Grunewald. Doch auch eine Hexe hat Feinde…

Meine Meinung:

Das Neon leuchtende Cover sticht sofort ins Auge und es macht neugierig.

Dieses Buch ist im positiven Sinne merkwürdig. Es ist ganz klar anders, als andere Hexenbücher. Hexenbeute ist skurril, kreativ, chaotisch, spannend und wahnsinnig interessant.

An die Schreibweise von V. Z. Vahrson musste ich mich erstmal gewöhnen. Ruckhaft, schnell und manchmal ohne Personalpronomen. Das war etwas ungewohnt. Doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.
Ebenfalls auffällig ist, dass die Hexe zwischendurch immer mal wieder ins Berlinerische abdriftet. Das ist unterhaltsam und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Sogar ihren Schreibstil der Autorin würde ich als kreativ beschreiben bei all ihren Wortschöpfungen. Richtig toll.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Sichtweisen. Einmal aus der der Hexe, und einmal anderweitig. So bekam ich gute Eindrücke von der Hexe und dem Wald, der Umgebung, in der sie lebt.

Was passiert, wenn eine faule, unzufriedene, verpeilte, Tollkirschen futternde Hexe, ein wasserscheuer ungehorsamer Besen und ein zerlottertes miefendes Einhorn aufeinander treffen? Dann seid ihr im Reich der Hexe vom Grunewald.

Anfangs war ich mir nicht sicher, wo das alles hinführen soll, aber je weiter man liest, desto neugieriger wird man einfach. J. Z. Vahrson hat eine Kreativität an Fantasie aufs Papier gebracht, die mich fasziniert hat. Es ist überraschend, spannend und humorvoll.

Mir gefällt sehr, dass diese Story komplett vom Mainstream abweicht. Es ist eigen und unverwechselbar. Vielleicht gefällt es nicht jedem, aber ich war ein stückweit fasziniert.

Mag ich die Hexe? Ja! Sie ist ganz sicher keine Buchheldin, die man sofort ins Herz schließt. Sie hat so viel Eigenheiten und Macken. Faul und lustlos trifft ebenfalls auf sie zu wie unterhaltsam und auf ihre Art liebenswert. Manchmal habe ich über sie geschmunzelt, manchmal hat sie mich schockiert, usw. Eine sehr spezieller Charakter, den man einfach kennen lernen muss.

Lasst uns noch kurz über Einhörner sprechen. Mögt ihr die bunten, flauschigen, die alle lieben? Hier lernt ihr eins kennen, was das genaue Gegenteil ist und ich finde es genial.

Fazit:

Dieses Buch ist anders wie andere Bücher. Sehr skurril mit Überraschungen, Spannung und sehr viel Kreativität. Das Wort „extravagant“ trifft es vielleicht ganz gut. Eine ungewöhnliche Story mit einer merkwürdigen Hexe, die neugierig auf mehr macht. Ich muss Teil 2 und 3 unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Tiefgründige Liebesgeschichte

Handicap-Liebe
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Marie ist Journalistin. Um endlich die Karriereleiter höher zu klettern, beschließt sie sich in ein Camp für Rollstuhlfahrer einzuschleusen, und dem ehemaligen Olympioniken Lars Franke auf den Zahn zu ...

Marie ist Journalistin. Um endlich die Karriereleiter höher zu klettern, beschließt sie sich in ein Camp für Rollstuhlfahrer einzuschleusen, und dem ehemaligen Olympioniken Lars Franke auf den Zahn zu fühlen. Dieser verweigert seit seinem Unfall jeglichen Kontakt mit der Presse und undercover sieht Marie ihre Chance.
Doch was, wenn unerwartet Gefühle ins Spiel kommen?

Meine Meinung:

Christiane Fischer schreibt keine 08/15 Liebesgeschichten. Das hat sie mit Handicap Liebe bewiesen. Das Buch gibt Einblicke in das Leben eines Rollstuhlfahrers und man merkt, dass die Autorin hier sehr gut recherchiert hat. Sie beschreibt auf welche Hindernisse man stößt, dass man leider auch oft angestarrt wird, den Kampf ums weiter machen, und einiges mehr. Das Gesamtpaket fand ich sehr bewegend.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Einfach und gut durchdacht, so dass man schneller mit der Story durch ist, als man denkt. So erging es mir jedenfalls.

Ihre Charaktere sind charakterstark und authentisch. Ganz besonders bei Lars habe ich es so empfunden.

Lars ist anfangs so kühl, hat eine Mauer um sich herum errichtet. Aber ab und zu blitzt seine andere Seite immer wieder auf. Er taut immer mehr auf. Aber genau das ging mir auch ans Herz, weil man weiß, was Marie für ein Spiel spielt.
Ich finde Lars so beeindruckend wie er sein Leben im Rollstuhl meistert.

Bei Marie war ich anfangs etwas skeptisch. Eine eiskalte Journalistin, die einfach nur an ihre Karriere denkt. Ihre Gründe konnte ich zwar teilweise nachvollziehen, aber dennoch fand ich es ziemlich heftig. Doch schon bald merkt sie, dass es vielleicht doch noch wichtigere Dinge im Leben gibt. Sie ist im Zwiespalt und man spürt beim Lesen ihre Zweifel und Gewissensbisse.
Außerdem trägt sie auch noch ein Päckchen mit sich, was sie bis heute belastet. Ausgerechnet Lars ist es, der ihr die Ängste nimmt.

Doch immer und immer wieder habe ich mich gefragt, wie das Ganze ausgehen wird. Kann es ein Happyend geben? Wie soll das nur funktionieren bei so einem Lügengerüst, was entstanden ist? Da habe ich regelrecht mitgefiebert, ob die beiden zukommen kommen können oder nicht.

Das Ende ging mir persönlich ein wenig zu schnell. Da hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht, aber das ist meckern auf hohem Niveau und die Story ist einfach sehr schön und bewegend.

Fazit:

Eine emotionale Lovestory, die einen bewegt und auch zum Nachdenken anregt. Handicap – Liebe ist nicht nur gefühlvoll, sie zeigt auch so viele andere Seite, besonders das Leben eines Rollstuhlfahrers. Insgesamt einfach eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne weiter empfehle.

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