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Veröffentlicht am 12.09.2021

Mich hat es nur bedingt überzeugen können

Die Stadt ohne Wind
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Die junge Arka macht sich auf die beschwerliche Reise nach Hyperborea, die einzige Stadt, wo noch Magie gewirkt werden darf. Dort wo die Magier leben hofft sie ihren Vater zu finden, den sie nie kennen ...

Die junge Arka macht sich auf die beschwerliche Reise nach Hyperborea, die einzige Stadt, wo noch Magie gewirkt werden darf. Dort wo die Magier leben hofft sie ihren Vater zu finden, den sie nie kennen gelernt hat.
Unerwartete Hilfe bekommt sie vom Magier Lastyanax. Er hat es aus ärmlichen Verhältnissen bis zum Minister geschafft. Auch er hat eine Mission; den Mörder zu finden, der in Hyperborea sein Unwesen treibt.
Gemeinsam versuchen die zwei Lösungen zu finden, was sie aber auch in Gefahr bringt.

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Buch etwas schwer getan habe. Irgendwie ist das Grundprinzip gut, aber die Umsetzung eher nur nett. Mit nett meine ich nett, ohne negativen Bezug auf dieses Wort, aber eben auch nicht mehr.

Das Cover und den Klappentext fand ich wirklich ansprechend. Man erhofft sich ein spannendes Abenteuer mit Mord und Intrigen. Ja, das war zwar vorhanden, aber in meinen Augen doch eher nur am Rande und nicht ausführlich. Es wird hier und da kurz etwas angerissen, aber richtig tief gehen diese Momente leider nicht.

Im politischen Teil spürt man schon, dass da etwas Großes im Busch ist und nicht alles mit rechten Dingen abläuft. Aber so richtig packen konnte es mich einfach nicht, weil es für meinen persönlichen Geschmack zu wenig war, zu wenig Dramatik, zu wenig Intrige, es hat mich nicht erreicht. Mir fehlte das Spüren der Boshaftigkeit.

In der Geschichte dreht es sich hauptsächlich um die Ermittlungen von Lastyanax, die sich aber eher in die Länge ziehen, ohne dass wirklich viel passiert. Meiner Meinung nach hätte man da noch viel mehr daraus machen können.
Vieles ist den beiden Protagonisten einfach so in den Schoß gefallen. Ein bisschen viel Zufall. Das war oft viel zu leicht und ohne jegliche Spannung.

Düster? Packend? Das kam bei mir gar nicht an. Mich erinnert „Die Stadt ohne Wind“ mehr an eine nette Abenteuergeschichte für Jugendliche. Aus dem Blickwinkel gab es ein paar interessante Szenen, und auch kurze Spannungsmomente. Ich glaube in jüngeren Jahren hätte es mir wahrscheinlich um einiges besser gefallen.

Positiv möchte ich aber unbedingt erwähnen, dass die Autorin wunderschön bildlich schreiben kann. Allein die Stadt Hypoborea hat man während dem Lesen ständig vor Augen. Da kann man sich wunderbar hineinfühlen und es gibt an jeder Ecke etwas zu entdecken. Man möchte gerne selbst mitten in die Stadt und die Atmosphäre in sich aufsaugen.

Der Schreibstil an sich lässt sich auch gut lesen. Nur wie bereits erwähnt, fehlte es mir definitiv an den nötigen Tiefgang.

Zu guter letzt die Charaktere. Arka fand ich noch ganz charmant. Mit ihren 13 Jahren und ihrem, ja, man kann sagen Überlebenswillen. Sie ist für ihr Alter sehr taff und hat mir Freude bereitet.
Mit Lastyanax bin ich nicht ganz warm geworden. Ich habe das Gefühl ihn gar nicht richtig kennengelernt zu haben. Außer seinen Grübeleien über seinen Papieren war da für mich nicht sonderlich viel. Teilweise zog sich gerade das auch in die Länge und wurde zu oft erwähnt. Eine Figur von der man liest, aber wahrscheinlich auch recht schnell wieder vergisst.

Fazit:

Eine nette Story, die mich aber leider nicht überzeugen konnte. Einiges wird angerissen, aber doch zu kurz gehalten, dass bei mir keine Spannung oder Neugier aufgetaucht ist und dementsprechend auch nicht der Reiz „Ich muss unbedingt weiter lesen“. Schade, denn die Story verbirgt viel Potenzial. Mich reizt es nicht den zweiten Band zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Von einer Frau zur Kriegerin

Prophezeiungssaga / Prophezeiung des Wolfskindes
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Erwachen des Wolfskindes ist der erste Band einer vierteiligen Reihe.

Tarija ist ein Wolfskind, doch sie kann die Form des Wolfes nicht mehr annehmen und ist im Körper einer Frau gefangen. Ihr Schicksal ...

Erwachen des Wolfskindes ist der erste Band einer vierteiligen Reihe.

Tarija ist ein Wolfskind, doch sie kann die Form des Wolfes nicht mehr annehmen und ist im Körper einer Frau gefangen. Ihr Schicksal ist durch eine alte Prophezeiung vorherbestimmt. Nur sträubt sich Tarija dies zu akzeptieren. Warum soll gerade sie etwas so besonderes sein? Warum soll ein einfaches Wolfsmädchen so wichtig für ein ganzes Land sein?
Dazu auch noch Alkje, der an ihrer Seite steht, der sich ebenfalls dem Schicksal ergeben muss. Tarija ist gar nicht begeistert von diesem arroganten, groben, aber dennoch attraktiven Barbaren.
Gemeinsam begeben die Beiden sich auf die Reise, wo Reibereien vorprogrammiert sind. Doch sie brauchen Antworten.

Meine Meinung:

Dieses Cover, so schön. Ich mag dieses düstere sehr und dazu die Augen, die einen geradezu entgegen leuchten. Einfach toll.

Eine Geschichte, die ich schon länger im Auge hatte, und ich bin froh, dass ich den ersten Teil endlich gelesen habe.

Tarija und Alkje sind zwei ganz besondere Charaktere. Was ich am meisten an ihnen mag ist, dass beide auch Raubeine sind. Sie nicht alles andere als perfekt, haben ihre Stärken und Schwächen.

Tarija hat es von Anfang an nicht leicht. Schon früh erlebt sie den ersten Schicksalsschlag und wird von heute auf morgen in eine ihr völlig fremde Welt geworfen. Als Wolf unter Menschen. Doch sie schafft es sich irgendwie anzupassen, bleibt stark.
Auf Tarijas Schultern lastet die Prophezeiung. Eine Aufgabe, eine sehr große Bürde, erdrückt sie beinahe. Wie viele würden daran zerbrechen? Auch Tarija fühlt sich dem nicht gewachsen, doch sie versucht Antworten zu finden.

Auf ihrer Reise lernt Tarija das Kämpfen. Sie wird von einem Schwertmeister ausgebildet und zur Kriegerin erzogen. Sie ist stark und gibt alles. Gleichzeitig schnürt ihr ihre Herausforderung beinahe die Kehle zu. Bei ihr spürt man immer wieder die Mischung aus Stärke und Angst.

Auf der anderen Seite ist Alkje. Ein Halunke, ein Barbar, ein Grobian. Er ist ziemlich von sich überzeugt und zeigt dies auch gerne. Aber auch er hat eine Vergangenheit, in der nicht alles rosig war. Auch wenn der Schein manchmal trügen mag.
Alkje, achja, manchmal wollte ich ihm schon eine ordentliche Ohrfeige verpassen. Was er sich teilweise geleistet hat, war nicht schön. Aber insgesamt konnte ich diesem aufgeblasenen, aber sexy Mann, nicht wirklich widerstehen ;) Seinen Charme versucht er immer wieder spielen zu lassen, doch Tarija ist nicht so leicht zu haben.

Besonders mag ich auch die Beschreibungen der Wölfe, wenn sie durch die Wälder rennen, usw. Das konnte ich mir so wunderbar vorstellen. Ebenso die Kämpfe, die stark beschrieben wurden.

Insgesamt ein sehr angenehmer Schreibstil der Autorin, der sich gut und flüssig lesen lässt. Hier und da hätte ich es mir etwas ausführlicher gewünscht, aber es hat mich nicht allzu sehr gestört.

Fazit:

Eine schöne Romantasy Geschichte mit zwei tollen Protagonisten, die dem Ruf des Schicksals folgen, wenn auch gezwungenermaßen.
Abenteuer, Kämpfe, Emotionen, all das hat diese schöne Story. Ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Rachefeldzug

Magische Gezeiten - Der Verrat
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Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Der Thuadaree Jesko stammt aus einer der mächtigsten Familien der Divergenten. Seine Frau Sabia hat ihn eiskalt ...

Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Der Thuadaree Jesko stammt aus einer der mächtigsten Familien der Divergenten. Seine Frau Sabia hat ihn eiskalt hintergangen und verraten. Der Schmerz darüber sitzt tief, aber auch der Durst nach Rache. So zieht Jesko durchs ganze Land um sie und ihre Brüder zu finden und zu richten.
Anna wird verbannt und flieht in das Divergenten Dorf Sendor zu ihrer Tante und obersten Hexe Swingard.
In einer magischen Nacht verbindet das Schicksal Anna und Jesko miteinander. Doch am nächsten Tag ist Jesko bereits wieder fort. Ob sich die zwei jemals wiedersehen werden?

Meine Meinung:

Auch der zweite Teil von „Magische Gezeiten“ hat mir sehr gut gefallen. Diesmal erzählt Gabi Rüther die Geschichte von Jesko, dem ältesten der drei Thuadaree Brüder, der stark unter dem Verrat seiner Frau Sabia leidet.

Jesko ist nicht nur enttäuscht und traurig, er ist wütend. Diese Wut leitet ihn seine Frau und ihre Brüder aufzuspüren und endlich Rache zu nehmen. Denn nur das scheint seine Seele zu heilen.
Die Gefühle und Emotionen von Jesko bringt die Autorin sehr gut rüber. Ich habe so manches mal mit Jesko mitgelitten, weil man seinen Schmerz gespürt hat.
Liebe? Leidenschaft? Gefühle? All das liegt nur noch in seiner Vergangenheit. Er kann sein Herz nicht mehr öffnen.

Überhaupt mag ich diese Thuadaree Familie wahnsinnig gerne. Auch Jesko ist stolz, stark, unnachgiebig, aber auch humorvoll und liebenswert.
Gabi Rüther beschreibt die Figuren schön und haucht ihnen ein Leben ein, sodass man sie gerne begleitet.

Die Story dreht sich aber nicht nur um Rache, sondern hat auch Gefühl, was man ganz besonders bei Anna merkt. Diese Frau wurde ebenfalls hintergangen und muss nun versuchen sich ein neues Leben aufzubauen. Das mit neuen Herausforderungen, die sich nicht erwartet hat. Ihre Liebe und ihr gutes Herz helfen ihr dabei ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nur was sagt ihr Herz? Sie bekommt den mächtigen Jesko einfach nicht mehr aus dem Kopf. Doch tapfer kämpft sie dagegen an und mit Hilfe ihrer Tante Swingard lebt sie ihr neu erkämpftes Leben.

Eine Nacht voller Magie verändert das Leben von Anna und von Jesko, was sie anfangs gar nicht wissen. Erst mit der Zeit zeigt sich, dass das Schicksal hier seine magischen Finger mit im Spiel hat. Kann man dem Schicksal entkommen?

Fazit:

Eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte, die mir ein paar schöne Lesestunden beschert hat. Locker und leicht geschrieben, aber auch mit Gefühl und Leidenschaft. Zwei tolle Protagonisten, die eine schwere Last mit sich tragen, und mit denen ich mitfühlen konnte.
Wut, Liebe, Hass spielen hier eine große Rolle.
Eine empfehlenswerte Romantasy Geschichte.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Was Mobbing mit Opfern macht

Fette Sau
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Die 13 jährige Lore ist übergewichtig und wird täglich in der Schule aufs übelste gemobbt. Es ist ihr unerklärlich, warum die anderen sie so sehr hassen. Sie hat doch niemanden etwas getan.
Keine Freunde, ...

Die 13 jährige Lore ist übergewichtig und wird täglich in der Schule aufs übelste gemobbt. Es ist ihr unerklärlich, warum die anderen sie so sehr hassen. Sie hat doch niemanden etwas getan.
Keine Freunde, die ihr beistehen, Lehrer, die nichts unternehmen, und Lore hat kein bisschen Selbstvertrauen mehr.
Sie ist der Meinung, dass sie nun endlich abnehmen muss um anerkannt zu werden und geht in eine spezielle Klinik. Dort findet sie eine Freundin, die ihr mit ihrer Berliner Schnauze zur Seite steht, und lernt sich selbst besser anzuerkennen.
Doch als sie zurück in die Heimat kommt, ist sie immer noch die „fette Sau“. Wird sie damit umgehen können?

Meine Meinung:

Das Cover und der Titel des Buches sind provozierend. Im ersten Moment schluckt man vielleicht, aber ich finde genau so muss es sein. Denn es zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Mobbing ist nun mal kein Spaß!

Dieses Buch ist großartig und ich kann es nur empfehlen, es zu lesen. Christiane Kromp hat das Thema Mobbing sehr gut umgesetzt. Es zeigt deutlich was man als Mobbingopfer durchmachen muss und wie es sich anfühlt. Das hat die Autorin richtig gut rüber gebracht.

So vieles konnte ich sofort nachvollziehen, weil ich früher selbst ein Opfer war. Die fiesen Sprüche der Klassenkameraden, die bösen Blicke, die Schläge. All das ist leider auch Realität. Lore leidet wahnsinnig unter diesen Umständen, was nur allzu verständlich ist.
Statt sich mit Freunden treffen zu können, versucht sie sich lieber zu verstecken und vor den Angriffen der anderen zu fliehen.

Es ist so traurig das zu lesen und man fühlt so mit Lore mit. Als sie in die bayrische Klinik kommt, blüht sie endlich auf. Was unter anderem an Julia liegt. In ihr hat Lore das erste Mal eine echte Freundin gefunden. Sie empfindet wieder Freude am Leben, was lange nicht der Fall war. Gemeinsam ist man eben doch stärker.

Nur leider hält das neu erlangte Selbstbewusstsein nicht lange, obwohl Lore viel abgenommen hat. Denn sie ist und bleibt „die fette Sau“ für die anderen. Ihr Übergewicht war nur der perfekte Angriffspunkt.

Lore ist stärker, als sie glaubt. Denn diesen vielen verbalen und körperlichen Angriffen standzuhalten, ist bewundernswert. Das steckt man nicht einfach so weg. Doch irgendwie schafft sie es, auch wenn es mit vielen Tränen verbunden ist. Das durchzuhalten, ist verdammt schwer.

Umso trauriger ist es, dass man als Mobbingopfer allein gelassen wird. Lehrer haben außer ein paar bösen Blicken und einer kleinen Standpauke, nichts übrig. Hilfe? Fehlanzeige!

Fazit:

Ein tolles Buch, das aufzeigt wie mit Mobbingopfern umgegangen wird, und dass man kaum Hilfe erwarten kann. Ebenso zeigt diese Geschichte, was Mobbing mit einem Menschen macht. Sowohl psychisch, als auch physisch. Menschen schauen einfach weg, als würde sie das ganze nichts angehen.
„Fette Sau“ ist nicht nur ein Buch, es ist leider die traurige Realität.
Eine bewegende Geschichte, die mich stark berührt hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Düsteres Märchen

Ludwigs längste Nacht im Schatten
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Ein Ort, in dem Dunkelheit herrscht. Die Sonne ist nur noch ein Mythus. Kälte und Nässe frisst sich in die Bewohner.
Zusammengehalten wird der Ort durch die drei Pfeilern, dem Entscheider, dem Beschützer ...

Ein Ort, in dem Dunkelheit herrscht. Die Sonne ist nur noch ein Mythus. Kälte und Nässe frisst sich in die Bewohner.
Zusammengehalten wird der Ort durch die drei Pfeilern, dem Entscheider, dem Beschützer und dem Zähler.
Ludwigs Aufgabe ist die des Beschützers. Er hört den Dorfbewohnern zu und spendet ihnen Trost. So sehr, dass er das nicht mehr schafft, wenn er zu Hause ist und er schnell überfordert ist.
Eine alte Geschichte scheint immer mehr zur Realität zu werden scheint und ein Schatten, der bedrohlich heran wächst.

Meine Meinung:

Für mich war es die erste Geschichte von Susanne Sievert und es wird nicht die letzte sein. Dieses dunkle Märchen für Erwachsene ist bewegend, aber auch ein stückweit erdrückend.

Die Autorin warnt vorab, dass dieses Buch nichts für Menschen mit psychischen Problemen ist, und nun verstehe ich auch warum. Es ist wirklich düster und Tod und Selbstmord sind hier gang und gebe.
Ich kann die Warnung nur weitergeben.

Genau diese Dunkelheit und finsteren Gedanken hat die Autorin aber wunderbar aufgefangen und beschrieben. Die Situation im Dorf, die Ängste, Sorgen, die pure Verzweiflung kam direkt bei mir an. Man kann sich als Leser*In in die Lage versetzen und leidet mit den Bewohnern mit.

Susanne Sievert hat einen angenehmen Schreibstil und man folgt der Story ohne Probleme. Sie erschafft diese düstere Atmosphäre, die einem unter die Haut geht und einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Wortgewand und bildgewaltig erzählt sie Ludwigs Geschichte, die sehr tiefgründig ist.

Die wohl schwierigste Aufgabe hat wohl Ludwig, der als Beschützer ausgewählt wurde. Ständig, jeden Tag aufs Neue, muss er sich das Leid der Dorfbewohner anhören. Ihr Klagen, Wehleiden, ihre Sorgen. Das geht nicht spurlos an Ludwig vorbei. Es ist auch für sein Seelenheil eine enorme Herausforderung.
Wenn er mal zu Hause ist, hat er keine Kraft mehr. Er behandelt vor allem seine Tochter unfair, weil er einfach keine Kraft mehr hat.
Ludwig ist ein wirklich spezieller Charakter, der mich sehr fasziniert hat.

Fazit:

Ein düsteres Märchen für Erwachsene, das unter die Haut geht. Die Atmosphäre ist teilweise sehr erdrückend und die Verzweiflung der Charaktere ist deutlich spürbar. Susanne Sievert hat eine wirklich dunkle Geschichte geschrieben, aus der man aber einiges mitnehmen kann. Was genau, kann für jeden etwas anderes sein. Ich finde die Story wunderbar umgesetzt. Ich empfehle „Ludwigs längste Nacht im Schatten“ gerne weiter.

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