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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2020

Geht unter die Haut

Wenn ich die Augen schließe
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"Wenn ich die Augen schließe" ist der erste Roman der Autorin Ava Reed, den ich gelesen habe. Ava Reeds Schreibstil ist beeindruckend, emotional und einfühlsam. In diesem Jugendroman behandelt die Autorin ...

"Wenn ich die Augen schließe" ist der erste Roman der Autorin Ava Reed, den ich gelesen habe. Ava Reeds Schreibstil ist beeindruckend, emotional und einfühlsam. In diesem Jugendroman behandelt die Autorin wichtige Themen, wie Mobbing und Suizid, die nichts für schwache Nerven sind. Viele Momente gingen mir durch die authentische Schreibweise unter die Haut.

In der Geschichte geht es um die junge Norah, die nach einem Autounfall ihre Gedanken zurück erlangen möchte. Das Meiste ihres Gedächtnis ist ihr erhalten geblieben, doch die letzten Momente in ihrem Leben sind wie verflogen. So fehlen ihr auch jegliche Erinnerungen über ihre Gefühle, Hobbys und Charaktermerkmale. Nur mit Sam versteht sie sich, doch mit dem hatte sie vor dem Unfall jahrelang keinen Kontakt. Norah gehörte zu den Beliebten und Sam nicht. Nur was ist vorgefallen?

Die Geschichte ist locker und leicht geschrieben, obwohl es eine ernste Thematik enthält. Die bildhafte Erzählung und die vielen Dialoge machen die Handlung realistisch. So erfährt man tiefe Einblicke in Norahs und Sams Gedanken. Obwohl Norah im Mittelpunkt ist, rückt auch Sam immer wieder ins Geschehen. Dies liegt vor allem an den abwechselnden Perspektivwechsel der Kapitel. Beide zeigen ihre Gefühle und Erinnerungen in der Ich-Perspektive. Sehr berührend und gefühlvoll sorgen die privaten Situationen für Gänsehaut.

Ava Reed trifft den Kern der Jugend. In Situationen von Gruppenzwang und Mobbing fällt es schwer, sich gegen die "Beliebten" zu wehren. Ava Reed zeigt auf, wie wichtig Mut und Selbststärke ist und dass man sich nie unterkriegen lassen sollte. Auf jugendliche Art werden diese Themen gelungen herübergebracht. Für Erwachsene ebenfalls sehr interessant, auch wenn man merkt, dass die Zielgruppe eine andere ist!

Veröffentlicht am 11.11.2020

Eiskalter Thriller

Frostgrab
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Der Thriller "Frostgrab" passt eindeutig zur Winterzeit und beinhaltet eine fesselnde Geschichte, die man unbedingt lesen muss. Die Autorin spielt mit den Gefühlen des Lesers, verwirrt mit verschiedenen ...

Der Thriller "Frostgrab" passt eindeutig zur Winterzeit und beinhaltet eine fesselnde Geschichte, die man unbedingt lesen muss. Die Autorin spielt mit den Gefühlen des Lesers, verwirrt mit verschiedenen Fährten und beschreibt eine gruselige Kulisse. Insgesamt ein eiskalter Thriller, der viele Geheimnisse ans Licht bringt!

Die Snowboarderin Milla wird in die französische Alpen eingeladen. Sie stimmt der Sache nur halbherzig zu, denn zuletzt war sie hier vor zehn Jahren und es gab kein gutes Ende. Ihre Clique hat sie seitdem auch nicht mehr gesehen, sodass sie sich dort nach langer Zeit wiedersehen. Alle blicken auf eine schlimme Tragödie zurück, die die Freundschaften zum Brechen gebracht hat. Das harmlose Treffen führt zu einem Psychospiel, in dem die Clique im Verlassenen nach der Wahrheit suchen muss.

Die Geschichte sorgt bereits nach wenigen Seiten für Nervenkitzel. Milla, die Hauptprotagonistin, schildert ihre Sicht in Ich-Perspektive. Als Leser blickt man zusätzlich in zwei Zeiten, einmal das Jetzt und zu dem Zeitpunkt vor 10 Jahren, an dem eine Freundin der Clique verloren ging. Da die Leiche nie gefunden wurde, kam es nie zu einer Aufklärung des Falls.

Schnell befindet man sich durch den lebendigen und bildhaften Schreibstil der Autorin mitten in der Handlung. Man hat die verlassene Hütte, die Hilflosigkeit der Charaktere und die düsteren Alpen vor Augen. Die Einladung wirkt wie ein durchdachtes Spiel, keiner sieht sich als Verantwortlicher. Aber klar ist, dass einer von ihnen hinter dem Mord steckt. Nur jeder wirkt verdächtig, aber keiner will sich die Schuld zuweisen. Mysteriöse Geräusche, Lichter und Auffälligkeiten machen deutlich, dass die Clique nicht alleine ist. Nur wer hat das alles geplant?

Als Leser ahne ich erst spät den Zusammenhang, bevor es zur Auflösung kommt. Außerdem wird deutlich, inwiefern sich die Autorin mit Snowboarden auskennt. Sie selbst ist Profi in diesem Sport und zeigt in ihrem Roman ihr Wissen auf beeindruckende Weise.

Mich konnte der Thriller auf jeden Fall begeistern, sodass ich ihn am liebsten gar nicht mehr aus der Hand lassen wollte. Unblutig, aber hochspannend kommt man Stück für Stück an die Wahrheit!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Hamburg und Kaffeeliebe

Der Glanz der neuen Zeit
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Der historische Roman "Der Glanz der neuen Zeit" von Fenja Lüders ist bereits der 2. Band der Speicherstadt-Saga und hat mir auch wieder gut gefallen. Unabhängig lesen ist aber auch möglich.

Kaffeeliebe ...

Der historische Roman "Der Glanz der neuen Zeit" von Fenja Lüders ist bereits der 2. Band der Speicherstadt-Saga und hat mir auch wieder gut gefallen. Unabhängig lesen ist aber auch möglich.

Kaffeeliebe wird in diesem Roman groß geschrieben. Mina hat voller Stolz die Familienfirma ihres Vaters übernommen. Durch den Krieg ist der Kaffeeimport jedoch etwas angekratzt. Ihr Mann Frederik möchte nach seiner Rückkehr wieder in das Geschäft einsteigen, aber Mina möchte dies unbedingt verhindern. Auch Gerüchte und sein schlechtes Verhalten lassen Mina nicht abschrecken.

Die Geschichte knüpft toll am Vorgänger an. Schnell habe ich die Speicherstadt in ihrem vollen Glanz vor Augen. Die 20er Jahre wurden spannend und tragisch beschrieben. So hat der 1. Weltkrieg seine Spuren hinterlassen. Die historischen Geschehnisse sind insgesamt aber nur zurückhaltend beschrieben worden, hier geht es vor allem um die Frauenrolle zu dieser Zeit.

Mina ist eine mutige und tapfere Frau, die sich trotz Können immer wieder beweisen muss. Besonders die Männerwelt traut ihr keine Arbeiten zu. Ihre gesellschaftliche Rolle wird angezweifelt, aber auch davon lässt sich Mina nicht abbringen. Mir hat es einen großen Spaß gemacht, wie sie sich durch die Geschäftswelt kämpft.

Ihr Mann Frederik ist das komplette Gegenteil von der lieben und netten Mina. Seine unsympathische Art habe ich bis zum Schluss nicht gemocht. Aber das Ende verspricht noch eine interessante und aufregende Wendung. Der 3. Band erscheint im nächsten Jahr und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!

Veröffentlicht am 30.10.2020

Spannender Thriller

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Arno Strobel hat mich bereits mit dem Thriller "Offline" begeistern können. Aber auch in diesem Buch "Die App" wurden meine Erwartungen mehr als erfüllt. Die Geschichte bietet viel Nervenkitzel und Momente ...

Arno Strobel hat mich bereits mit dem Thriller "Offline" begeistern können. Aber auch in diesem Buch "Die App" wurden meine Erwartungen mehr als erfüllt. Die Geschichte bietet viel Nervenkitzel und Momente voller Gänsehaut. Der Täter bleibt ungeahnt und das Ende ist absolut fesselnd.

So aufregend widmet sich der Autor hochaktuellen Themen. In diesem Buch geht es um die App "Adam", welches für ein sicheres Zuhause sorgt. Doch hinter dieser Smart-Home-App verbirgt sich auch eine Schattenseite, die mehr als gefährlich für die Charaktere wird. Denn eines Tages verschwindet Linda, die Verlobte von Hendrik, ohne einen Hinweis und die App Adam zeigt auch keinen Alarm. Hendrik ist sicher, etwas kann nicht stimmen. Zurecht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt...

Der packende Psycho-Thriller führt mich als Leser in die Irre. Zuerst ergibt alles einen Sinn, doch von Kapitel zu Kapitel werden neue Verdächtige aufgedeckt und Unstimmigkeiten. Die Polizei glaubt Hendrik kein Wort, dabei geht er stark von einer Entführung aus. Als Leser habe ich mich mittedrin gefühlt und fand die Geschichte sehr packend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Selbst die Ermittler selbst geraten in Tatverdacht, wodurch auch Hendrik ins Zweifeln gerät.

Besonders das Thema Smart Home wird hier von vielen Perspektiven beleuchtet. Jeder kennt sie, nur vertrauen ist schwierig. Nach diesem Roman bin ich skeptisch und fand die Auslegung aber sehr interessant. Besonders das Ende wirft noch ein anderes Licht auf die Handlung, was man sich entgehen lassen sollte. Sehr nachdenklich, nervenaufreibend und hochaktuell greift Strobel den Kern der Zeit!

Veröffentlicht am 18.10.2020

Interessanter Krimiauftakt

Der Preis der Rache
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Das Buch "Der Preis der Rache" vom Autor Mathias Berg ist ein spannender Auftakt der Krimireihe mit dem Ermittlerduo Svensson und Hagedorn.

Die forensische Psychologin Lupe Svensson wird an ihrem ersten ...

Das Buch "Der Preis der Rache" vom Autor Mathias Berg ist ein spannender Auftakt der Krimireihe mit dem Ermittlerduo Svensson und Hagedorn.

Die forensische Psychologin Lupe Svensson wird an ihrem ersten Tag im Praktikum beim LKA Düsseldorf ins kalte Wasser geworfen. Mit dem Ermittler Otto Hagedorn muss sie einen ungeklärten, besonderen Fall aufklären. Beim Fund eines alten Skeletts fällt sofort auf, dass der Fuß fehlt. Für Otto kommen Erinnerungen von 1975 hoch, wo ebenfalls Opfer mit dem selben Merkmal gefunden wurden. Welche Person steckt hinter den Taten?

In diesem Krimi geht es spannend los. Man befindet sich mitten in Handlung und kann sich den Alltag im LKA sofort vorstellen. Als Leser hat man das Gefühl, man ist Teil des Geschehens. Das liegt vor allem, an dem interessanten Schreibstil des Autors. Ohne viel Schnickschnack erlebt man die Ermittlungen hautnah mit. Dabei durchläuft man alle Abteilungen des LKA und hat dabei eine authentische Atmosphäre.

Besonders der Wechsel zwischen den Zeiten ist aufregend. So erlebt man nicht nur die heutige Zeit, sondern taucht auch immer wieder in die Vergangenheit. Man lernt besonders Otto gut kennen. Seine Gedanken schweifen in die damalige Zeit und zeigen seine Ermittlungen auf. Aber auch verschiedene Verdächtige werden genauer beleuchtet.

Svensson und Hagedorn stellen ein wirkliches Dreamteam dar. Sie sind mir beide auf Anhieb sympathisch und humorvoll. So wird innerhalb der Geschichte für gute Unterhaltung gesorgt. Auch Einblicke in das Privatleben des Ermittlerduos machen die Handlung umso interessanter. So hat man nicht nur die stumpfen Ermittlungen im Fokus, sondern lernt ebenfalls die herzlichen Charaktere genau kennen.

Auch wenn ich das Ende nicht erahnen konnte, habe ich mir zwischenzeitlich mehr Nervenkitzel erhofft. Die Ermittlungen sind besonders zu Beginn und zum Abschluss aufregend, aber der Mittelteil hat sich etwas gezogen. Auf die Fortsetzung freue ich mich dennoch, da mir das Ermittlerduo super gefallen hat!