Romane lese ich gerne in ihrer Originalsprache. Umso mehr war ich erfreut, eine gute Fantasy-Geschichte auf deutsch lesen zu können.

Bernhard Hennen hat mit der ganzen Elfen-Reihe ein Universum geschaffen, welches sich von gängigen Klischees löst und dabei über eine Vielzahl von Geschichten hinweg spannend bleibt.

Hier trägt sicherlich die Erzählform (personal) bei. In den Unterschiedlichen Kapiteln wird die Sichtweise mehrere Protagonisten aus unterschiedlichen Völkern dargestellt. Man erhält dadurch nicht nur Einblick in die Geschehnisse des Hauptstranges, sondern erfährt nebenbei auch viele spannende Hintergrundinformationen zur Entstehung der Albenvölker, der Biografie unterschiedlicher Charaktere und zum Zusammenwirken der unterschiedlichen Welten.
Man liest somit die Romane nicht primär wegen der Figuren (obwohl man mit diesen regelrecht mitfiebert und wissen möchte wie es mit ihnen weitergeht) sondern vielmehr, weil man wissen möchte, was mit Albenmark und der dort wohnhaften Völker geschieht und wie alles entstanden ist.

Kleiner Vorgriff: Faszinierend finde ich auch, wie kleine Details aus "die Elfen" in späteren Büchern relevant werden und ganze Rätsel aufzulösen vermögen.

Fazit: Bei "die Elfen" handelt es sich nicht nur um einen einzelnen Fantasy-Roman, sondern um den Auftakt der grandiosen Geschichte eines ganzen Universums.

Ich habe das Buch von einer befreundeten Buchhändlerin empfohlen erhalten, welche definitiv nicht zu viel versprochen hat.

Erst war ich durch den Kontext des Krieges etwas skeptisch, da ich Angst hatte, es würde sich zu viel darum drehen und die Geschichte verzerren.
Meine Bedenken waren jedoch unbegründet.

Die Erzählweise bringt einem die Protagonistin schnell näher und man erlebt die Dinge gemeinsam mit ihr. Ich hatte Mühe, das Buch wieder weg zu legen.
Dies, obwohl die Perspektive des Todes als Erzähler doch eine ungewohnte Perspektive ist. Genau diese ungewohnte Distanz und zugleich intime Nähe machen jedoch das Leseerlebnis zu dem, was es ist.

Persönlich hat mich das Buch auch angeregt über das Recht auf Bildung nachzudenken. Insbesondere das Recht und die Möglichkeit lesen zu lernen uns sich durch Lektüre weiterzubilden.

Bereits der Titel "Buntschatten und Fledermäuse" klingt für mich sehr ansprechend. Während Fledermäuse zwar einer realen Tierart zugeordnet werden können bleibt die Frage, was denn die Bezeichnung Buntschatten beschreiben soll.

Ich habe das Buch gelesen, als ich während meiner Ausbildung intensiv mit einem Schüler im Autismus-Spektrum gearbeitet habe.
Vor diesem Hintergrund hat mich die Wahrnehmung von Axel noch mehr interessiert und fasziniert.
Die Beschreibung der einzelnen Situationen ist sehr eindrücklich und man kann im Verlauf der Erzählung erkennen, wie sich das Verständnis der Umgebung und Gesellschaft sowie der sozialen Normen verändert.

Ich finde es bewundernswert, wie das Buch in autobiografischer Form rückwirkend derart packend geschrieben ist und dabei scheinbar unwichtige, alltägliche Belange umfasst.

Für mich es Axel Brauns geschafft, mir mit seiner Form der Wahrnehmung eine andere Welt zugänglich zu machen und eine neue Form von Verständnis zu erlangen.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen - schliesslich bietet es die Möglichkeit, mehr Verständnis für unsere Mitmenschen zu erlangen und ist dabei unterhaltsam und mitreissend.