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Veröffentlicht am 19.10.2018

Auf der Flucht in der Draußenwelt

Lui
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Lui und Wuck leben in Isi, das ist eine abgeschottete Welt, in der es viele Regeln gibt, die befolgt werden müssen, da sonst heftige Strafen drohen. Lui und Wuck wagen einige verbotene Dinge. Schon ihre ...

Lui und Wuck leben in Isi, das ist eine abgeschottete Welt, in der es viele Regeln gibt, die befolgt werden müssen, da sonst heftige Strafen drohen. Lui und Wuck wagen einige verbotene Dinge. Schon ihre Freundschaft ist in Isi verboten. In dieser Welt ist es nicht erlaubt, sich mit einem Kameraden besser zu verstehen als mit den anderen. Auch ihre Touren ins Grenzgebiet sind sicher nicht erlaubt, aber die beiden wähnen sich unbeobachtet. Eines Tages ist Wuck verschwunden und Lui macht sich große Sorgen, darf das aber nicht so zeigen.
Er plant es lange, auch aus Isi abzuhauen und Wuck zu suchen. Das setzt er eines Tages auch in die Tat um und so verlässt er Isi, was durch diverse Schutzmaßnahmen nicht einfach ist. Eigentlich wird es sogar als unmöglich bezeichnet, das Gebiet zu verlassen und in die Außenwelt zu kommen. Er begegnet auf seiner Reise sehr vielen unterschiedlichen Menschen, aber immer wieder auch freundlichen Personen, die ihm Arbeit und Unterschlupf bieten können.
So trifft er auch Wuck wieder, der aber schlimmes erlebt haben muss und kein Wort mehr spricht. Gleichzeitig schlafen die Oberen in Isi auch nicht und möchten die beiden Ausreißer wieder zurückholen und öffentlich bestrafen, um andere am Nachmachen zu hindern. Die diversen Pläne der Regierung in Isi scheitern aber alle und so schlagen sich Lui und Wuck immer weiter durch die Außenwelt und lernen dabei unterschiedlichste Gegenden kennen, die schon ziemlich ungewöhnlich sind.
Mir hat das Buch gut gefallen, da ich solche phantasievollen Bücher sehr mag. Fast war mir schon etwas zu viel Phantasie in dem Buch enthalten, wenn man von den Gegenden und den Namen ihrer Bewohner gelesen hat. Ich denke auch, dass ein Kind im Alter von zehn Jahren das alles gar nicht so erfassen kann und so wäre weniger für meinen Geschmack manchmal schon mehr gewesen. Auch manche Redewendungen kommen vor, die für Kinder nicht ganz typisch und sicher auch nicht so leicht verständlich sind, wie zum Beispiel "Heilung suchen".
Aber immer wieder kommen auch nette Anspielungen vor, wie zum Beispiel bei der SMS, der Sende-Mauer-Seglerin, die verschickt wird. Alles in allem ist es ein sehr nettes Buch, das sicher nicht nur Kindern Freude bereitet, sondern auch den Erwachsenen, die mit einigen der Figuren auch mehr anfangen können. Auch die Tatsache, dass schon eine Fortsetzung angekündigt ist, in der man erfährt, wie es mit Lui und Wuck weitergeht, finde ich sehr schön.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Das Leben des Bernhard Mares

Die Wahrheit sagen
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Ein nicht schreibender Autor sieht auf einer Müllkippe eine Hütte und stellt fest, dass dort jemand lebt. Er stattet dem Mann, der dort lebt, einen Besuch ab und möchte wissen, was es damit auf sich hat ...

Ein nicht schreibender Autor sieht auf einer Müllkippe eine Hütte und stellt fest, dass dort jemand lebt. Er stattet dem Mann, der dort lebt, einen Besuch ab und möchte wissen, was es damit auf sich hat und warum er so zurückgezogen lebt und die Müllkippe aufräumt. Der alte Mann, der sehr zornig und verbittert wirkt, erklärt sich bereit, dem Schriftsteller seine Geschichte zu erzählen. Im Gegenzug erzählt dieser ihm auch immer wieder einen Teil seiner Geschichte, was auch interessant ist.

Die Geschichte des alten Mannes, der Bernhard Mares heißt, hat es wirklich in sich. Er ist in einem Heim aufgewachsen, kam danach in die SS und auch in Haft. Dabei hat er einiges erlebt, was sehr ausführlich und manchmal auch etwas zu detailliert beschrieben wird. Zu der Geschichte passt es auch, dass die Ereignisse oft sehr schonungslos beschrieben werden. Das zeigt ja auch der Satz auf der Vorderseite, dass es ein brutaler Roman über die Liebe zum Leben ist. Das ist wirklich sehr treffend beschrieben.

Das ganze Buch wirkt sehr edel, wenn man es in die Hand nimmt. Es ist nicht sehr groß, aber sehr kompakt und liegt gut in der Hand. Das Cover ist sehr ungewöhnlich für einen Roman, so wie auch das ganze Buch nicht wie ein typischer Roman geschrieben ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Wörter und Sätze, die fett gedruckt sind und die besondere Beachtung verdienen. Aber das Buch selbst ist immer wieder in Kürze Abschnitte mit Zwischenüberschriften unterteilt, was das Lesen sehr angenehm macht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es zwischendurch schon so seine Längen hatte. Aber immer wieder ging es spannend weiter und man wollte wissen, was im Leben dieses Bernhard Mares weiter passiert ist und wie er es geschafft hat, sich immer wieder aufzurappeln und weiter durchzuschlagen. Es war auf jeden Fall ein sehr faszinierendes Leben, über das man in dem Buch lesen durfte. Für Menschen, die an der jüngeren Geschichte interessiert sind, ist es eine passende Lektüre, die ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Das Leben eines Schiedsrichters

Urs Meier
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Ich muss sagen, dass ich Urs Meier nicht mehr als Schiedsrichter in Aktion erlebt habe, sondern ihn "nur" als Experten von Weltmeisterschaften kannte. Aber auch bei der Analyse der Spiele wirkte er immer ...

Ich muss sagen, dass ich Urs Meier nicht mehr als Schiedsrichter in Aktion erlebt habe, sondern ihn "nur" als Experten von Weltmeisterschaften kannte. Aber auch bei der Analyse der Spiele wirkte er immer sehr kompetent. Das war auf jeden Fall jemand, der es kannte, selber auf dem Platz zu stehen und ein Spiel auf diesem Niveau zu pfeifen.
Genauso kompetent ist auch das Buch geschrieben. Darin beschreibt Urs Meier sehr gut, wie er es geschafft hat, als Schiedsrichter seinen Plan umzusetzen, bis zur WM zu kommen und dabei Spiele zu pfeifen.

Diesen Plan hatte Urs Meier schon beim Schiedsrichterlehrgang, bei der WM 1998 dabei zu sein. Auch wenn ihn damals die anderen Teilnehmer für verrückt und überheblich gehalten haben, hat er es doch geschafft dieses Ziel zu erreichen. Dabei hat er auch an einigen Neuerungen mitgearbeitet, die für die modernen Schiedsrichter nun schon zum normalen Equipment gehören, wie zum Beispiel die Kommunikationssysteme zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten. Immer noch ist er bestrebt, die Möglichkeiten der Schiedsrichter zu verbessern, indem zum Beispiel die Torkamera und den Kamerabeweis vorantreiben will.

Immer wieder werden in dem Buch nicht nur theoretische Themen behandelt, sondern auch persönliche Geschichten und Begegnungen aus dem Leben von Urs Meier beschrieben. Genau diese Geschichten sind für mich das Lesenswerteste an diesem Buch. Sie machen das Buch auch für die Menschen interessant, die sich nicht so sehr für Fußball interessieren. Aber für jemanden komplett ohne Interesse am Fußball würde ich das Buch dann auch nicht empfehlen.

Schon das Cover finde ich sehr interessant.Es ist schwarz gehalten und man sieht nur ein Bild von Urs Meier und den Schriftzug des Titels. Ich finde, dass so ein Cover sehr neugierig macht und dass dabei auch viele Leseratten in der Buchhandlung mal zugreifen und zumindest den Klappentext lesen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich fand es sehr spannend, mal ein Buch über Fußball von einem Schiedsrichter zu lesen. Obwohl ein Schiedsrichter eine Partie leitet, wird er hauptsächlich dann beachtet, wenn etwas schief läuft. Nach dieser Lektüre sehr ich den Schiedsrichter auf dem Platz in einem etwas anderen Licht.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Nesthäkchens Backfischzeit

Nesthäkchens Backfischzeit
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Nesthäkchen wird in diesem Band als aufmerksame Schülerin beschrieben, die ihr Abitur vor Augen hat und das Examen am Ende auch besteht. Gemeinsam mit ihren Freundinnen macht sie Ausflüge und auch wenn ...

Nesthäkchen wird in diesem Band als aufmerksame Schülerin beschrieben, die ihr Abitur vor Augen hat und das Examen am Ende auch besteht. Gemeinsam mit ihren Freundinnen macht sie Ausflüge und auch wenn es eine harte Zeit nach dem Krieg ist, haben die fröhlichen Backfische doch eine schöne Zeit. In den Ferien geht es für Nesthäkchen zu Verwandten aufs Land und nach überstürztem Aufbruch, weil später keine Züge mehr fahren, erlebt Annemarie auch noch ein Abenteuer.

Im Winter lernt Annemarie wegen Kohleknappheit mit Jacke im Zimmer oder im Sprechzimmer des Vaters, was der Mutter in der Grippezeit nicht recht ist. Die Familie wird dann auch nach und nach von der Grippe in die Betten gezwungen. Zwei Jahre nach diesem strengen Winter macht Annemarie ihr Examen und auch bei diesen Nöten begleitet man sie als Leser.

Mir hat auch dieses Buch der Reihe wieder gut gefallen. Annemarie vergisst zwar nie ihre frische und fröhliche Art, aber sie lernt auch fleißig und kann dabei den jungen Lesern vielleicht auch zum Vorbild dienen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Auf der Suche nach der Wahrheit

Travis Delaney - Was geschah um 16:08?
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Der dreizehnjährige Travis Delaney hat seine Eltern kürzlich verloren. Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die beiden haben als Privatdetektive gearbeitet und weil es einige Ungereimtheiten ...

Der dreizehnjährige Travis Delaney hat seine Eltern kürzlich verloren. Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die beiden haben als Privatdetektive gearbeitet und weil es einige Ungereimtheiten bei dem Unfall gibt, forscht Travis nach und möchte herausfinden, ob es wirklich ein Unfall war, der seine Eltern das Leben kostete. Darum versucht er, herauszufinden, woran sie zuletzt gearbeitet haben, was nicht ganz leicht ist, da das Büro seiner Eltern verwüstet wurde.

Bei seinen Aktionen kann er sich auf die Hilfe von seinem Großvater verlassen, bei dem er nun lebt. Auch seine Großmutter und die Mutter des Großvaters leben noch in dem Haus. Travis unternimmt viele Dinge im Alleingang, was den Großeltern nicht gefällt und Ihnen natürlich auch einige Sorgen bereitet, wenn Travis sich mal wieder davon geschlichen hat.

Allmählich kommt er der Geschichte auf die Spur, an der seine Eltern zuletzt gearbeitet haben und schnell stellt er fest, dass darin auch einige Geheimdienste und sonstige Organisationen verwickelt sind und dass die Sache für einen Jungen wie ihn eigentlich mindestens eine Nummer zu groß ist. Schlussendlich kommt er dem auf die Spur, woran seine Eltern gearbeitet haben, aber noch nicht recht der Wahrheit über den Unfall.

Somit bleibt auch noch reichlich Spannung für die weiteren Bände erhalten, die es von Travis Delaney geben wird. Vom zweiten Band ist schon eine Leseprobe im Buch enthalten und die habe ich natürlich auch noch gelesen. Es bleibt definitiv spannend im Leben von Travis und sicher hat auch die Detektei, die nun sein Großvater wieder übernommen hat, einiges zu tun, wobei Travis helfen kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Bis zum Schluss bleiben viele Fragen offen und die Spannung so eben auch erhalten, wie es bei einem Thriller sein sollte. Auch das Cover passt sehr gut zu dem Buch und man weiß sofort, dass einen ein spannender Thriller erwartet.