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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein inspirierender Mensch

Hauskonzert
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Ich muss zugeben, dass mir der Name Igor Levit bislang gar nichts sagte. Auf das Buch kam ich, weil ich eine Leseprobe lesen durfte, die mich direkt gefesselt hat, so dass ich mich sehr gefreut habe, das ...

Ich muss zugeben, dass mir der Name Igor Levit bislang gar nichts sagte. Auf das Buch kam ich, weil ich eine Leseprobe lesen durfte, die mich direkt gefesselt hat, so dass ich mich sehr gefreut habe, das ganze Buch lesen zu können und damit meinen Horizont zu erweitern.
Igor Levit ist im heutigen Nischni Nowgorod geboren worden und als er 8 Jahre alt war kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Seine Mutter ist Klavierlehrerin und so war bei ihm der Bezug zu diesem Instrument natürlich von Anfang an da. Aber er selber ist dabei eben ein Ausnahmetalent.
Das Buch zeigt den Werdegang sehr schön auf, aber auch das schwierige Jahr 2020, in dem Igor Levit seine Hauskonzerte startet. Er möchte den Menschen in der Zeit etwas geben, aber auch selber ein Publikum haben, für das er spielen kann. Gleichzeitig erkennt er in dieser Zeit auch, wie angenehm es ist, dass er selber entscheiden kann, was er wie spielt und nicht davon abhängig zu sein, was ein Veranstalter fordert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist besonders mit kurzen Abschnitten, aber ohne wirkliche Kapitel. Es lässt sich so sehr gut lesen. Ich finde es spannend, auf diese Weise einen sehr interessanten Menschen kennenzulernen. Igor Levit ist nicht nur ein Klavierspieler, sondern er engagiert sich auch für verschiedene Dinge, wie die Demokratie und die Menschenrechte und er setzt sich gegen Diskriminierung und Antisemitismus ein. Das sorgt natürlich nicht dafür, dass ihm nur positive Gefühle entgegengebracht werden, aber das nimmt er in Kauf. Trotzdem kann er nicht leise sein und über solche Dinge hinwegsehen, die in der Gesellschaft schief laufen. Ich finde das sehr toll und das verdient absoluten Respekt.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Biografien liest und etwas über einen interessanten Menschen lesen möchte. Sicher ist es kein Nachteil, wenn man Igor Levit bereits kennt, aber zwingend nötig ist es nicht. Auch das Cover finde ich sehr passend.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Aysha kommt in Deutschland an

Halbmond über Heinde
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Aysha ist ein 15-jähriges Mädchen, als sie mit ihrer Familie aus Syrien flüchten muss. Auf der Flucht passieren dann wieder furchtbare Dinge, was dazu führt, dass Aysha alleine nach Deutschland kommt, ...

Aysha ist ein 15-jähriges Mädchen, als sie mit ihrer Familie aus Syrien flüchten muss. Auf der Flucht passieren dann wieder furchtbare Dinge, was dazu führt, dass Aysha alleine nach Deutschland kommt, wo sie von lieben Menschen aufgenommen wird. Ihre Pflegeeltern Heidi und Harald, sowie Haralds Mutter Gudrun kümmern sich sehr gut um sie und unterstützen Aysha bei allem.
Auch in der Schule kommt Aysha gut mit. Sie ist eine gute Schülerin und findet auch Freunde in der Schule. Auch in der Mühle in der sie lebt, beziehungsweise in dem Café, das die Familie dort betreibt, findet sie Anschluss. Aber natürlich ist es auch im friedlichen Deutschland nicht so, dass alles toll ist. So bekommt Aysha auch Fremdenhass zu spüren und sie fragt sich, was das soll, weil sie diesen Menschen doch nichts getan hat.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr dünn und schnell zu lesen, dabei aber auch eindringlich geschrieben, so dass ich sicher bin, dass ich noch lange an Ayshas Geschichte denken werde. Für mich ist es eine Geschichte, die Mut macht und die zeigt, wie wichtig es ist, sich den Menschen in seinem Umfeld zuzuwenden, ihnen Verständnis entgegenzubringen und niemanden einfach abzulehnen, nur weil er oder sie in irgendeiner Weise anders ist.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Eine Hochzeit als Hoffnung auf Frieden

Die Stadt der Tränen
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Minou beschließt mit ihrem Mann Piet, dass sie mit der ganzen Familie nach Paris reisen und der Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois beiwohnen ...

Minou beschließt mit ihrem Mann Piet, dass sie mit der ganzen Familie nach Paris reisen und der Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois beiwohnen wollen. Immerhin scheint diese Hochzeit die Hoffnung auf Frieden zwischen Katholiken und Hugenotten zu geben.
Ihr ist allerdings auch klar, dass sicher auch ihr Erzfeind Vidal anwesend sein dürfte. Das ist auch so und seinen Sohn hat er mit dabei. Dieser ist auch ziemlich verschlagen.
Nach der Hochzeit kommt es zu brutalen Ausschreitungen, bei denen auch Minous Familie auseinandergerissen wird.
Glücklicherweise hat die Familie in der jungen Niederländerin Cornelia Van Raay und später auch ihrem Vater neue Freunde gefunden, die bei der notwendigen Flucht helfen. Dank Cornelia erfährt Piet vieles über seine Eltern und sein Geburtsrecht. Genau dabei wird aber Vidal wieder noch gefährlicher als ohnehin schon.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich muss sagen, dass ich das erste Buch der Reihe nicht kenne und das würde ich auf jeden Fall empfehlen, vorher zu lesen, da einem die Zusammenhänge dann noch klarer sind. Aber möglich ist es schon, das Buch ohne Vorkenntnisse zu lesen. etwas schwierig fand ich manchmal die doch recht langen Zeitsprünge. Da war das Einfinden in die Zeit nicht immer leicht, wenn man nicht wusste, was zwischenzeitlich passiert ist. Aber davon abgesehen ist es ein tolles Buch, was einen in diese Zeit hinein zieht und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Lars und die Liebe

Lars' Diary
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Lars ist ein junger Mann aus Frankfurt, der viel mit Lisa unternimmt, die er seit frühester Kindheit kennt. Beide sind im Jahr 2022 geboren und die Geschichte fängt im Jahr 2036 an. Lars merkt, dass er ...

Lars ist ein junger Mann aus Frankfurt, der viel mit Lisa unternimmt, die er seit frühester Kindheit kennt. Beide sind im Jahr 2022 geboren und die Geschichte fängt im Jahr 2036 an. Lars merkt, dass er sich in Lisa verliebt hat und möchte ihr seine Liebe auch gestehen. Aber immer kommt etwas dazwischen und plötzlich ist es soweit, dass Lisa ihm ihren Freund vorstellen möchte. Das passiert ihn auch bei einem anderen Mädchen und er möchte einfach nicht nur der Kumpel sein, sondern wirklich eine Freundin haben. Gerade zu Lisa bricht sein Kontakt nie ab, auch wenn sie das Land verlässt und einige Probleme zu bewältigen hat. Immer mehr wird ihm bewusst, wie sehr er sie liebt und eines Tages muss er es ihr einfach sagen.
Ich kannte bislang kein Buch dieses Autors, aber ich bin sehr froh, auf Lars' Diary gestoßen zu sein. Es gibt sehr viele kurze Kapitel, die sich schnell lesen lassen. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm und mitreißend geschrieben. oft erwischte ich mich, dass ich nur noch ein Kapitel lesen wollte und dann doch wieder länger am Stück gelesen habe. Es ist spannend, wie der Autor sich die nicht allzu ferne Zukunft vorstellt und was dann vielleicht alles möglich sein kann.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Empfehlen würde ich es allen, die am Thema der ersten Liebe interessiert sind, ganz egal ob sie selber in der Situation stecken oder nicht. Auch das Cover gefällt mir gut.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein düsterer Roman

Der Abstinent
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James O'Connor ist Polizist und wird nach einigen privaten Problemen von Irland nach Manchester in England versetzt. Im Jahr 1867 ist der Konflikt zwischen den Iren und Engländern immer mehr nicht nur ...

James O'Connor ist Polizist und wird nach einigen privaten Problemen von Irland nach Manchester in England versetzt. Im Jahr 1867 ist der Konflikt zwischen den Iren und Engländern immer mehr nicht nur im Untergrund, sondern auch offen vorhanden. James O'Connor ist aufgrund seiner Herkunft natürlich schon für das Thema wichtig, aber trotzdem genießt er aus demselben Grund auch nicht wirklich das nötige Vertrauen.
Ich finde das Thema schon sehr spannend und die Umsetzung sehr gut recherchiert. Allerdings ist die Geschichte schon sehr düster und zum Teil auch brutal geschrieben. Dabei muss ich sagen, dass mir das manchmal schon zu viel war. Aber die Zeit war vermutlich eben so.
Dieses Buch würde ich vor allem den Menschen empfehlen, die sich für die Geschichte um die Konflikte zwischen Irland und England interessieren und dabei auch mit einer düsteren Schreibweise keine Probleme haben.

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