Ein inspirierender Mensch
Ich muss zugeben, dass mir der Name Igor Levit bislang gar nichts sagte. Auf das Buch kam ich, weil ich eine Leseprobe lesen durfte, die mich direkt gefesselt hat, so dass ich mich sehr gefreut habe, das ...
Ich muss zugeben, dass mir der Name Igor Levit bislang gar nichts sagte. Auf das Buch kam ich, weil ich eine Leseprobe lesen durfte, die mich direkt gefesselt hat, so dass ich mich sehr gefreut habe, das ganze Buch lesen zu können und damit meinen Horizont zu erweitern.
Igor Levit ist im heutigen Nischni Nowgorod geboren worden und als er 8 Jahre alt war kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Seine Mutter ist Klavierlehrerin und so war bei ihm der Bezug zu diesem Instrument natürlich von Anfang an da. Aber er selber ist dabei eben ein Ausnahmetalent.
Das Buch zeigt den Werdegang sehr schön auf, aber auch das schwierige Jahr 2020, in dem Igor Levit seine Hauskonzerte startet. Er möchte den Menschen in der Zeit etwas geben, aber auch selber ein Publikum haben, für das er spielen kann. Gleichzeitig erkennt er in dieser Zeit auch, wie angenehm es ist, dass er selber entscheiden kann, was er wie spielt und nicht davon abhängig zu sein, was ein Veranstalter fordert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist besonders mit kurzen Abschnitten, aber ohne wirkliche Kapitel. Es lässt sich so sehr gut lesen. Ich finde es spannend, auf diese Weise einen sehr interessanten Menschen kennenzulernen. Igor Levit ist nicht nur ein Klavierspieler, sondern er engagiert sich auch für verschiedene Dinge, wie die Demokratie und die Menschenrechte und er setzt sich gegen Diskriminierung und Antisemitismus ein. Das sorgt natürlich nicht dafür, dass ihm nur positive Gefühle entgegengebracht werden, aber das nimmt er in Kauf. Trotzdem kann er nicht leise sein und über solche Dinge hinwegsehen, die in der Gesellschaft schief laufen. Ich finde das sehr toll und das verdient absoluten Respekt.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Biografien liest und etwas über einen interessanten Menschen lesen möchte. Sicher ist es kein Nachteil, wenn man Igor Levit bereits kennt, aber zwingend nötig ist es nicht. Auch das Cover finde ich sehr passend.