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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Wissen, das man nicht wirklich braucht

What The Fact!
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Ich kannte die beiden Autoren noch nicht, bevor ich von diesem Buch erfahren habe, da ich nicht so wirklich häufig auf YouTube unterwegs bin. Aber wenn man dort mal schaut, scheinen die beiden auf jeden ...

Ich kannte die beiden Autoren noch nicht, bevor ich von diesem Buch erfahren habe, da ich nicht so wirklich häufig auf YouTube unterwegs bin. Aber wenn man dort mal schaut, scheinen die beiden auf jeden Fall schon sehr bekannt zu sein. Ich kenne nun aber nur das Buch, das mir gut gefallen hat. Einige der Fakten im Buch habe ich schon mal gehört, aber viele waren mir auch völlig neu. Dabei weiß ich nun nicht, ob ich mir diese Dinge merke, um sie irgendwann mal anbringen zu können, aber vielleicht fallen sie mir ja in der richtigen Gesprächssituation auch mal ein. Dann glaube ich schon, dass man mit dem eigentlich unnützen Wissen auch punkten kann.

Die Fakten im Buch sind eine gute Mischung aus skurrilen, lustigen, aber manchmal auch durchaus lehrreichen Dingen. So hätte ich zum Beispiel nicht gewusst, woher der Ausspruch "Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts" kommt, oder woher der Inbus-Schlüssel seinen Namen hat. Auch wenn man das Buch schnell durch hat und man die genannten Fakten nicht wirklich kennen muss, so macht es doch Spaß, es zu lesen. Auch die Passagen über die Autoren selbst sind interessant zu lesen.

Auch die Aufmachung ist sehr schön. Da gibt es Fotos der Autoren und auch mal ein Bild, bei dem man die Zahlen verbinden muss, um das Bild zu sehen. Am unteren Rand kann man wie bei einem Youtube-Video sehen, wie weit man schon ist und wie viel man noch vor sich hat. Einige Fakten sind fett gedruckt. Diese hielt ich erst mal für Überschriften, was aber nicht so ist, wahrscheinlich soll dadurch einfach die Seite aufgelockert werden. Das alles macht das Buch schon zu einem sehr guten Begleiter in Situationen, in denen man sich sonst langweilen würde, wie bei der Zugfahrt oder im Wartezimmer.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Schön für Fußballfans

Vor der Glotze zum Weltmeister
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Nachdem ich Fußball auch nur immer vor der Flimmerkiste verfolge und nicht selber spiele, hat mich der Titel des Buches direkt angesprochen. Auch das Cover gefällt mit gut, auf dem groß der Titel steht ...

Nachdem ich Fußball auch nur immer vor der Flimmerkiste verfolge und nicht selber spiele, hat mich der Titel des Buches direkt angesprochen. Auch das Cover gefällt mit gut, auf dem groß der Titel steht und ein Fernseher von früher und ein Fußball abgebildet sind. Auch dass es hauptsächlich um die beiden Weltmeisterschaften von 1990 und 2014 geht, kann man auf dem Titel schon lesen.

Aber es geht nicht nur um diese beiden Weltmeisterschaften, auch wenn sie im Buch eben den größten Teil einnehmen. Es geht aber auch darum, wie der Autor überhaupt Fußball-Fan geworden ist und es noch immer geblieben ist. Und vor allem geht es auch um die Menschen, mit denen der Autor die Spiele zusammen verfolgt und auch um die Kommentare, die da abgegeben werden. Das ist schon sehr interessant und meistens auch lustig, was man da lesen kann. Auch wenn man die Ergebnisse kennt oder nachlesen kann, ist es schön, es zu lesen, wie die Spiele dort wahrgenommen wurden und eben auch kommentiert wurden.

Bei den Texten zur WM 1990 ist es für mich nicht ganz so spannend, weil ich zu der Zeit noch zu jung war, um die Spiele zu schauen und mich für Fußball zu interessieren. Aber trotzdem ist es interessant, vom persönlichen WM-Studio des Autors zu lesen, das er aufgrund einer Verletzung eröffnet hat, weil er nicht in die Kneipe gehen konnte. So trifft er sich mit seinen Freunden und auch mal mit seinem Bruder bei sich zu Hause, wo er das Bein hochlegen kann.

Noch schöner fand ich doch die Texte und Kommentare zur WM 2014, weil ich die Spiele auch alle verfolgt habe und mich daran natürlich auch noch gut erinnern kann. Alles in allem kann ich das Buch für Fußballfans schon sehr empfehlen und auch die Leute, die sich nur bei der WM oder EM für Fußball interessieren, dürften ihre Freude an dem Buch haben.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Das Mädchen im roten Mantel

Das Mädchen, das rückwärts ging
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Bei diesem Buch gefiel mir auch schon die Aufmachung sehr gut. So etwas habe ich noch nie gesehen, dass die hintere Klappe komplett über die Seiten geschlagen war. Auch sonst wirkt die Aufmachung des Buches ...

Bei diesem Buch gefiel mir auch schon die Aufmachung sehr gut. So etwas habe ich noch nie gesehen, dass die hintere Klappe komplett über die Seiten geschlagen war. Auch sonst wirkt die Aufmachung des Buches sehr wertig und schön. In den Klappen ist ein Interview mit der Autorin, was ich aber eigentlich erst nach dem Lesen der Geschichte lesen würde, da schon einige kleine Details verraten werden. Besonders schön fand ich auch die kurzen Kapitel, die in der Ich-Perspektive immer im Wechsel etwas aus dem Leben von Carmel und ihrer Mutter Beth erzählen.

Dieses Buch hat eine ungeheure Intensität. Man ist sofort mit den Protagonisten vertraut und mitten in der Geschichte. Erst lernt man Carmel und ihre Mutter zusammen kennen und die beiden verstehen sich schon gut, auch wenn es natürlich manchmal auch Streit gibt. Dann kommt Carmels Geburtstag und der Besuch im Labyrinth, bei dem Carmel verloren geht. Beth macht sich große Sorgen, aber am Ende findet sie die schlafende Carmel wieder.

Bei einem Elternsprechtag erfährt Beth dann von einem Lehrer, dass Carmel während eines Schulausflugs auch schon mal weg war und erst später wieder träumend auf einer Bank gefunden wurde. Beth wird gesagt, dass ihre Tochter hochbegabt ist, aber manchmal in ihrer eigenen Welt versinkt. So ist es auch an dem Tag, als sie verschwindet. Bei einem Festival ist ihr zu viel Rummel in einem Zelt und sie verkriecht sich unter einem Tisch. Dort findet sie ein Buch, das ihr als kleines Kind sehr gefallen hat. Sie liest es und erst viel später merkt sie, dass sie noch immer unter dem Tisch hockt und sie sucht ihre Mutter.

Doch statt ihrer Mutter nimmt sich ein älterer Mann ihrer an und behauptet, ihr Großvater zu sein. Er nimmt sie mit und sagt, ihre Mutter hätte einen Unfall gehabt. Später heißt es, sie sei an den Folgen des Unfalls gestorben, was für Carmel natürlich ein heftiger Schock ist. Bei ihrem angeblichen Großvater und dessen Frau mit ihren Zwillingen lernt sie ein ganz anderes Leben kennen. Auf der anderen Seite erfährt man von Beth, wie sie die Jahre zwischen hoffen und bangen verbringt.

Und genau dieser wirklich gelungene Einblick in die Gefühlswelt der Betroffenen macht das Buch so toll. Es ist unheimlich spannend zu lesen, wie die beiden, die hauptsächlich betroffen sind, mit der Lage der Dinge zurecht kommen und umgehen. Und man lernt über Carmel, dass sie wirklich ein ganz besonderes Kind ist. Und dieses Buch ist auch ein besonderes, an das man nach der Lektüre noch lange denken wird.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Ein anderer Sommer auf Mallorca

Ein mallorquinischer Sommer
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Jenn und Greg verbringen jedes Jahr den Sommer auf Mallorca und immer in der gleichen Villa. Aber in diesem Jahr wird alles anders sein, das ist Jenn klar, als sich Gregs Tochter Emma und ihr erster fester ...

Jenn und Greg verbringen jedes Jahr den Sommer auf Mallorca und immer in der gleichen Villa. Aber in diesem Jahr wird alles anders sein, das ist Jenn klar, als sich Gregs Tochter Emma und ihr erster fester Freund Nathan für die zweite Woche auf der Insel anmelden. Jenn ist diejenige, die ihren Mann dazu drängt, es den Jugendlichen zu erlauben. Denn sie sucht noch immer den Draht zu seiner Tochter und erhofft sich, ihn auf diesem Wege leichter zu bekommen. Emma ist ein typischer Teenager. Mal nennt sie Jenn Mama, aber eigentlich nur, wenn sie etwas von ihr möchte. Dann ist sie aber wieder abweisend und schroff zu ihr.

Jenn hat Nathan vor dieser Reise erst einmal gesehen und das auch nur im Auto. Also hat sie kein richtiges Bild von ihm vor Augen und ist erstaunt, was für ein hübscher junger Mann da vor ihr steht. Gleichzeitig ist sie aber auch erschrocken, was dieser junge Mann, der ja mit seinen 17 Jahren fast noch ein Kind ist, in ihr auslöst. Von Anfang an merkt man eine Spannung zwischen den beiden und bei Jenn ändert sich das Verhalten zu Nathan. Anfangs ist sie sehr unsicher im Umgang mit ihm, aber sie wird immer lockerer, auch wenn sie sich ihrer Gefühle schämt, die sie diesem Kind gegenüber hat, der ja immerhin auch der Freund ihrer Stieftochter ist.

Irgendwann kommt dann, was kommen muss und Nathan und Jenn kommen sich näher. Man merkt Jenn ein ständiges Durcheinander zwischen Begehren und schlechtem Gewissen an, was schon im Buch gut dargestellt wird. Aber allgemein könnte mich das Buch leider nicht so ganz überzeugen. Als Urlaubslektüre ist es gut geeignet, weil auch die Beschreibung des Hauses und der Stationen auf der Insel gut sind. Aber die Beschreibung der Charaktere fand ich nicht ganz so gelungen.

Gerade Nathan fand ich durch seine unnahbare Art von Anfang an unsympathisch, aber auch die anderen Charaktere wurden nicht so beschrieben, dass ich mit ihnen hätte mitfiebern können. So war das Buch für mich leider nur mittelmäßig, auch wenn ich es schnell durchgelesen habe.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Eine ungewöhnliche Italienreise

Schwiegermutter all’arrabbiata
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Henrike ist eine tatkräftige Frau Ende 30 mit einer leider nicht wirklich gut laufenden Marzipan-Manufaktur. Nun wurde ihr auch noch mitgeteilt, dass die Pacht sich um ein gutes Stück erhöht. Da keine ...

Henrike ist eine tatkräftige Frau Ende 30 mit einer leider nicht wirklich gut laufenden Marzipan-Manufaktur. Nun wurde ihr auch noch mitgeteilt, dass die Pacht sich um ein gutes Stück erhöht. Da keine Aufträge vorliegen, weiß Henrike sicher, dass sie sich das nicht leisten kann und es so das Ende für ihren Betrieb bedeutet. Als wäre das noch nicht genug, bekommt sie auch noch eine Nachricht von ihrem Freund, dass dieser mal wieder zu seiner Familie nach Italien gefahren ist, ohne sie mitzunehmen. Auf einmal kommt aber eine Nachricht, dass er entführt worden sei und dass Henrike kommen soll.

Kurzentschlossen packt sie ihren Vater ins Auto, den sie trotz all seiner Macken als idealen Reisepartner empfindet. So fürchtet sich der emeritierte Professor vor Keimen aller Art und muss alles und jeden desinfizieren, was zu interessanten Situationen führt. Aber auch Henrike hat ihre Macken, indem sie gerne mal einfach so die Menschen umarmt oder bei Nervosität gerne isst oder in der Gegend herumhüpft. Diese Macken werden im Buch sehr liebevoll beschrieben und man kann sie sich richtig gut vorstellen.

So reist Henrike also mit ihrem Vater Hoimar nach Italien, um ihren Freund Dario zu retten. Sie hat nicht damit gerechnet, dass sie von seiner Familie so ablehnend empfangen wird und dass Darios großer Bruder bei aller Ablehnung doch so komische Gefühle in ihr auslöst. Aber die Reise bietet Henrike auch die Gelegenheit, mit ihrem Vater mal richtig über ihre Gefühle zu reden, was schon seit Jahren nicht mehr passiert ist. Das geht zwar nicht ohne Streit und Tränen ab, aber es hilft den beiden, einander besser zu verstehen. Außerdem lernt sie die Familie ihres Freundes mal kennen, wie sie es schon seit langem wollte.

Auch wenn dieses Kennenlernen nicht eben freundlich verläuft, so nutzt Henrike doch jede Gelegenheit, um herauszufinden, was mit ihrem Freund passiert ist. Ihr wird es sehr schwer gemacht und auch schon mal gesagt, dass Dario nichts mehr von ihr wissen möchte. Aber Henrike möchte auch in diesem Punkt Gewissheit haben und forscht weiter. Ihr Vater wird in der Familie ihres Freundes bald richtig freundlich behandelt, aber Henrike erst mal noch lange nicht. Irgendwann schafft es aber auch Henrike, dass die Familie sie halbwegs akzeptiert, auch wenn sie dafür verantwortlich gemacht wird, dass Dario die ganze Zeit in Lübeck bleibt und nicht wieder nach Italien zieht, wie der Rest seiner Familie.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn am Ende alles doch sehr schnell ging und natürlich ein Happy End für alle Beteiligten nicht ausblieb. Es ist ein leicht zu lesendes Buch und perfekt für einen Sommerurlaub in Italien geeignet, wie ich finde. Schon das Cover gefiel mir gut und es machte direkt Lust, das Buch zu lesen.