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Veröffentlicht am 19.10.2018

Auch das wird vergehen

Auch das wird vergehen
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In dem Buch lernt man Blanca kennen, die das Buch aus der Ich-Perspektive schreibt. Das Buch beginnt bei der Beerdigung von Blancas Mutter. Blanca ist in tiefer Trauer über den Verlust und landet mit ihrem ...

In dem Buch lernt man Blanca kennen, die das Buch aus der Ich-Perspektive schreibt. Das Buch beginnt bei der Beerdigung von Blancas Mutter. Blanca ist in tiefer Trauer über den Verlust und landet mit ihrem Exmann im Bett. Dieser meint dann zu ihr, dass sie doch in ihr Haus in Cadaqués fahren soll, was das Sommerhaus der Familie ist und Blanca nun von ihrer Mutter geerbt hat. Sie packt ihre Kinder ins Auto und fährt mit Freundinnen und Kindermädchen nach Cadaqués. Auch ihre beiden Exmänner sind mit von der Partie.

Ich fand das Buch sehr schön geschrieben, es hatte schon etwas poetisches, den Gedanken von Blanca zu folgen und auch den Gesprächen mit ihrer Mutter, die sich durch das ganze Buch ziehen. Die ganze Zeit denkt sie an die Mutter, was ja nach so einem Verlust auch normal ist, aber ich muss sagen, dass ich das in so einem recht dünnen Buch doch etwas zu viel fand. Es ging nur um die Mutter und um Männer, die Blanca bereits hinter sich gelassen hat oder die sie neu kennenlernt.

Und genau das stört mich auch etwas an dem Buch, dass es sehr viel um Blancas Männergeschichten geht und auch um Drogen und Alkohol. Das macht sie nicht gerade zu einer sehr sympathischen Protagonistin. Sie ist sehr auf sich selbst bezogen und selbst ihre Kinder scheinen von ihr nicht sehr liebevoll behandelt zu werden. Zumindest gewinnt man in dem Buch den Eindruck, dass Blanca ihre Söhne nur zu gerne dem Kindermädchen überlässt und sich kaum mal selber um sie kümmert und das sogar im Urlaub.

Auf dem Umschlag sind einige sehr begeisterte Stimmen zu lesen, was ich so nicht ganz unterschreiben kann. Das Buch ist solide geschrieben und man möchte schon die ganze Zeit wissen, wie es weiter geht, aber so richtig viel passiert in dem Buch dann auch wieder nicht. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll und so fällt dieses Buch im Buchhandel sicher auch auf.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Das Leben nach den Katastrophen

Das zerstörte Leben des Wes Trench
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Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt ...

Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt Jeanette mit ihren Bewohnern. Ich musste erst mal nachschlagen, dass Bayou eine Bezeichnung für ein stehendes oder langsam fließendes Gewässer ist. In dieser Stadt gibt es sehr viele unterschiedliche Menschen. Das ist schon so bei den Bewohnern, die seit Generationen in der Stadt leben. Aber nach der Ölpest, die durch die Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" passierte, sind auch viele Fremde in der Stadt, die bei den Aufräumarbeiten helfen.

Was mir in dem Buch sofort auffiel, war die tolle Gliederung der Kapitel. Durch viele Charaktere kann ein Buch schon mal unübersichtlich werden, aber die Gefahr bestand in diesem Buch gar nicht. Die Kapitelüberschrift besteht aus dem Namen desjenigen, um den es in dem Kapitel geht. Darauf kann man sich als Leser dann schon mal einstellen. Außerdem werden die Charaktere so gut beschrieben, dass man immer weiß, um wen es geht. Das hat der Autor schon richtig gut hinbekommen, dass man die Charaktere und auch die Landschaft vor dem geistigen Auge sehen kann.

Das Buch selber ist auch sehr gut geschrieben und es ist klasse, wie die verschiedenen Charaktere in dieser Stadt zum Leben erweckt werden. Es sind viele Menschen, die es auf die harte Tour versuchen, ihr Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, aber es versucht sich auch einer als Schatzsucher und andere im Anbau von Drogen. Dabei ist es klar, dass auch Konflikte und Probleme in der von so vielen Katastrophen getroffenen Kleinstadt nicht ausbleiben. Da war erst der Hurrikan Katrina, bei dem Wes Trench seine Mutter verlor und dann hat auch noch die Explosion der Ölplattform den Schrimpfischern den Job erschwert oder weggenommen.

Es ist nicht gerade ein fröhliches Leben der Bewohner dieser Stadt, über die der Autor da berichtet, aber trotzdem haben die Menschen auch noch Hoffnung, dass es besser wird und daran halten sie sich fest. Gerade bei Wes, der im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird, merkt man schon, dass er sich seine Gedanken macht, was er aus seinem Leben machen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Menschen nach solchen Katastrophen interessiert, von denen man ja leider nicht selten in den Nachrichten etwas hört oder liest.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Vielversprechender Auftakt der Reihe

Stormglass. Angriff der Killerbienen
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Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden ...

Jake ist ein 14-jähriger Junge, der von seinen Eltern recht wenig beachtet wird und langweilige Sommerferien vor sich hat, weil seine Freunde alle in den Ferien verreist sind. Aber so langweilig werden die Ferien dann doch nicht, als sich zwei Stormglass-Agenten bei ihm vorstellen und auch ihn als Agenten rekrutieren möchten. Die beiden stellen sich unter ihren Decknamen Lizzie und Filby vor und nennen ihm direkt auch seinen Decknamen, der Hale lautet. Erst kann er es gar nicht glauben, aber die beiden teilen ihm mit, dass irgendjemand ihn als Agenten vorgeschlagen hat.

Normalerweise bekommen die jugendlichen Agenten erst mal eine richtige Ausbildung, aber Jake oder besser gesagt Hale wird direkt in seinen ersten Auftrag gebracht. Es gibt eine Armee von Killerbienen, die von einer skrupellosen Firma entwickelt wurde. Von dem ersten Moment an, als die beiden Agenten ihn rekrutierten, ist es mit den langweiligen Sommerferien, vor denen sich Jake gefürchtet hat, vorbei.

Statt der wochenlangen Einführung bekommt Hale eine kurze Unterweisung, die reichen muss, da er in dem Fall einfach gebraucht wird. Aber vom Chef der Organisation Stormglass, die sehr geheim ist, bekommt er auch den Hinweis, dass sich ein Spion bei Stormglass befinden muss, weil die Gegner, der Konzern Vindiqo, die Schritte von Stormglass immer schon vorher wusste. Also muss Hale auch noch darauf achten, wer von den Leuten, die er für seine Freunde hielt, eigentlich ein Doppelagent ist.

Auf der Jagd nach den Bienen und den Leuten, die die Bienen entwickelt haben, müssen die jungen Agenten einmal um die halbe Welt reisen, um das Unternehmen daran zu hindern, den teuflischen Plan in die Tat umzusetzen. Dabei wird auch der Doppelagent enttarnt und auch sonst ist es sehr spannend zu lesen, wie die doch sehr jungen Agenten ihre Arbeit machen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich finde es auch super, dass am Ende schon verraten wird, dass es eine Fortsetzung geben wird, auf die ich mich schon sehr freue. Es sind auch noch einige Fragen offen geblieben, die beim Lesen des Buches aufkamen und ich hoffe, dass diese dann in der Fortsetzung geklärt werden.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Sarah auf der Suche nach sich selbst

Super Sarah
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Sarah ist ein ziemlich tollpatschiges Mädchen. Aus den meisten Arbeitsgemeinschaften der Schule ist sie schon herausgeflogen, weil sie etwas angestellt hat, ohne es zu wollen. Nun ist sie in der Turmsprung-AG ...

Sarah ist ein ziemlich tollpatschiges Mädchen. Aus den meisten Arbeitsgemeinschaften der Schule ist sie schon herausgeflogen, weil sie etwas angestellt hat, ohne es zu wollen. Nun ist sie in der Turmsprung-AG und dort wird ihr auch nahegelegt, doch lieber nicht am Turnier teilzunehmen, was Sarah nur zu gerne akzeptiert. Aber dann kommt es anders und sie fällt vom Turm, nachdem sie ihrer besten Freundin beistehen wollte und von einer Biene angegriffen wurde. Dabei schafft sie es aber, trotzdem so geschickt einzutauchen, dass kein Wasser verspritzt wird.

Das sieht auch Ben, ein Junge, der auf eine andere Schule geht und Sarah gleich für einen Club einlädt, der sich als Treffpunkt und Ausbildungsplatz für Superhelden entpuppt. In ihrer Gruppe ist Ben, der unheimlich schnell ist, Charlie, die mit Tieren sprechen kann, Virginia, die ihren Arm ausfahren kann, Keisha, die sich unsichtbar machen kann und Joe, der Feuer beherrschen und Flammenbälle produzieren kann. Alle haben auch Superheldennamen.

Sarah fühlt sich dort so fehl am Platze wie bei den anderen außerschulischen Aktivitäten, bei denen es ihr nahegelegt wurde, doch lieber nicht mehr wieder zu kommen. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie keine Superkraft hat und das scheinen die Tests auch zu bestätigen. Aber als sie einen Superschurken trifft, muss sie zeigen, was in ihr steckt und das gelingt ihr auch sehr gut. Dabei kommt dann auch ihre Superkraft zum Vorschein und sie erfährt, von wem sie es geerbt hat, dass sie eine Superheldin ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein sehr nettes Kinderbuch, in dem man die Protagonistin auf der Suche nach sich selbst begleitet und auf der Suche nach einer Gruppe, zu der sie endlich mal dazu gehört. Diese Gruppe findet sie am Ende. Ich hoffe, dass das Buch der Auftakt einer Reihe ist und dass die Geschichte dieser Superhelden und speziell von Sarah, die nun ihre Ausbildung beginnen wird, noch weiter erzählt wird.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Mit Margo und Helene durch die deutsche Geschichte

Ab heute heiße ich Margo
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Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo ...

Margarete Hegewald ist die Hauptprotagonistin in diesem Buch. Als sie beschließt, dass sie kein Kind mehr ist, ändert sie auch ihren Namen und nennt sich von nun an Margo. In dem Buch begleitet man Margo durch ihr Leben, das nicht einfach ist, da sie in einer unruhigen Zeit lebt. Das Buch beginnt 1936 und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der zweite Weltkrieg ausbricht, den Margo, die inzwischen mit Henri, dem Bruder einer Klassenkameradin, verheiratet ist, im Bangen um ihren Mann und auch um ihren Vater und die ganze Familie verbringt.

Vor Ausbruch des Krieges fängt Margo noch eine Ausbildung als Bürokaufmann an. Sie möchte unabhängig sein und es ist ihr wichtig, auch als Frau eine Arbeit zu haben. Das ist ihr auch weiterhin wichtig, weil sie die Ehe ihrer Eltern als abschreckendes Beispiel sieht, in der die Mutter um jedes bisschen Geld bei ihrem Mann betteln muss. Das möchte Margo so einfach nicht. In ihrer Ausbildung bei einem Fotografen lernt Margo unter anderem Helene kennen, eine Fotografin, von der Margo sehr fasziniert ist.

Auch in den Wirren des Krieges und später treffen sich die beiden immer mal wieder, aber das Vertrauen ist nicht mehr so da. Es ist schon ein sehr spannendes Buch und man möchte immer wissen, wie es weiter geht. So habe ich es doch verhältnismäßig schnell geschafft, die mehr als 600 Seiten zu lesen. So wie es in dem Buch auch in der deutschen Geschichte weiter geht, kommen auch weitere Generationen und so muss ich sagen, dass ich teilweise doch dankbar für die Auflistung und Erklärung der Charaktere am Ende des Buches war.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil es spannend geschrieben ist und die Geschichte absolut fesselt. Außerdem wirkt es sehr gut recherchiert, was für die Zeit schon wichtig ist, in der der Roman spielt. Was mir auch gut gefallen hat, war die Aufteilung der Kapitel. Über jedem neuen Kapitel steht ein Name, so dass man als Leser gleich weiß, von welchem Protagonisten das Kapitel erzählt. Das macht es noch einfacher, der Geschichte zu folgen.