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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

Spannung im Ultental

Die Stille der Lärchen
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Ich muss erst einmal sagen, dass ich den ersten Band um Commissario Grauner nicht kenne. Das macht aber gar nichts und man kommt trotzdem sehr gut in die Geschichte hinein. Im Ultental bei den Urlärchen ...

Ich muss erst einmal sagen, dass ich den ersten Band um Commissario Grauner nicht kenne. Das macht aber gar nichts und man kommt trotzdem sehr gut in die Geschichte hinein. Im Ultental bei den Urlärchen von St. Gertraud wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Sofort gibt es einen Mann, der den Mord gesteht, den Architekten Benedikt Haller. Die Dorfbewohner hingegen sind davon überzeugt, dass er es nicht gewesen ist und er seinen Sohn Michael decken möchte.

Allgemein sind die Dorfbewohner nicht gerade kommunikativ und der Commissario und Inspettore Saltapepe mit ihren Leuten beißen oft auf Granit, als sie die Leute zu der getöteten Marie Bachlechner befragen. Der Pfarrer hat in St. Gertraud das Sagen, so scheint es. Trotz allem beißen sich die Ermittler weiter durch und Stück für Stück fördern sie alles zutage, was mit dem Fall zu tun haben könnte. Dazu zählen auch Schriftstücke, die vor mehr als einhundert Jahren verfasst worden sein könnten.

Erst gegen Ende des Buches werden die Fäden entwirrt und dann kommt auch eine ziemliche Spannung auf, die man vorher nicht immer so spürte. Zumindest mir ging es so. Das Buch ist ein solider Krimi, der mir gut gefallen hat. Die Kapitel sind nach Tagen unterteilt und so weiß man immer, der wievielte Tag nach dem Mord es ist und das finde ich ganz interessant. Schön finde ich auch die Karten im Buch. Da ist einmal eine Karte des Ultentals und der näheren Umgebung und hinten noch eine Karte von ganz Südtirol.

Das war schon hilfreich, in den Karten mal nach den Entfernungen schauen zu können und wo man sich überhaupt gerade befindet. Ich fand den Krimi sehr angenehm zu lesen und ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, auch noch weitere Krimis um dieses Ermittlerteam zu lesen. Schön fand ich es, dass es primär um die Ermittlungsarbeit ging und nicht versucht wurde, durch weitere Mordfälle oder solche Sachen künstlich eine Spannung aufzubauen. Das hätte einfach nicht zu dem Buch gepasst. Auch das Cover finde ich sehr schön und passend.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Für einen Thriller zu wenig Spannung

Chicago
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Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ...

Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ist Mike Hodge ein Lokalreporter der Chicago Tribune. Er ist mit einem irischen Mädchen namens Annie zusammen und er weiß auch, dass ihre Familie dieser Beziehung nie zustimmen würde.

Als Annie dann vor seinen Augen ermordet wird, möchte Mike auch Rache nehmen und versucht herauszufinden, was passiert ist und wer Annie umgebracht hat. Dabei geht es dann auch noch um weitere Mordfälle, die Mike gleichzeitig aufklären möchte, weil diese offenbar zusammenhängen.

Das Buch war schon spannend, aber als einen atemberaubenden Thriller würde ich es nicht bezeichnen. Es hatte schon seine Längen, zumindest habe ich das so empfunden. Aber wenn man einen Roman lesen möchte, in dem die Stadt Chicago und vor allem deren Unterwelt in dieser Zeit sehr gut recherchiert beschrieben wird, dann kann man das Buch sehr gut lesen.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Die Familie Nijinsky

Die Schwester des Tänzers
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Bronislava Nijinska war polnischstämmig und eine russische Tänzerin. Schon ihre Eltern waren Tänzer, hatten allerdings nicht die Begabung ihrer Kinder. Auch Bronislavas Bruder Vaslav war ein sehr begabter ...

Bronislava Nijinska war polnischstämmig und eine russische Tänzerin. Schon ihre Eltern waren Tänzer, hatten allerdings nicht die Begabung ihrer Kinder. Auch Bronislavas Bruder Vaslav war ein sehr begabter Tänzer. Beide Geschwister wurden an der Kaiserlichen Ballettschule in Sankt Petersburg angenommen und haben dort eine klassische Ballettausbildung genossen. Auch wenn in dem Buch schon beide Geschwister beschrieben werden, ist es doch aus der Sicht von Bronislava geschrieben. Aus dieser Sicht beschreibt die Autorin die ganze Geschichte von der Kindheit der Geschwister an bis hin zu den erfolgreichen Jahren. Auch Rückschläge und Probleme werden beschrieben.

Der Titel wirkt so, als hätte es nur Vaslav zu etwas gebracht, weil er hier als der Tänzer genannt wird. Aber auch Bronislava war sehr erfolgreich sowohl im klassischen Ballett, als auch später in moderneren Tänzen, die sie zum Teil auch selber entwickelt hat. Ich muss zugeben, dass ich vom Ballett nichts verstehe und auch keine Ahnung hatte, dass es in diesem Buch um Tänzer geht, die wirklich gelebt haben. Das habe ich erst gemerkt, als ich schon mit dem Hörbuch angefangen hatte. Somit fand ich die ganze Geschichte noch einmal spannender, weil ich dann stets im Hinterkopf hatte, dass es eine wahre Geschichte ist.

Auch wenn ich zwischendurch schon auch einige Längen bemerkt habe, muss ich doch sagen, dass mir das Hörbuch gut gefallen hat. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und man kann sich in die Zeit sehr gut hinein versetzen. Es ist auch die Zeit des ersten Weltkrieges, in dem die Geschwister voneinander getrennt werden und sich lange nicht sehen. Erst eine Erkrankung Vaslavs führt die Familie wieder zusammen, weil seine Frau an seine Schwester schreibt, dass sie mit Mutter und Kindern vorbei kommen soll.

Ich habe zwischen Buch und Hörbuch geschwankt, bin aber letztlich froh, mich für das Hörbuch entschieden zu haben. Der Sprecherin kann man sehr gut folgen. Es kam nicht einmal vor, dass ich gedanklich abschweifte. Man kann sich in diesem Hörbuch richtig gut verlieren und einfach mal an nichts anderes mehr denken. Auch die Aussprache der russischen Namen war sehr gut und das führte noch einmal mehr dazu, dass ich als Hörerin richtig in diese Welt eintauchte.

Für Menschen, die sich für die Familie Nijinsky interessieren oder auch nur allgemein für das Ballett, ist es sicher ein sehr empfehlenswertes Buch. Aber auch, wenn man für diese beiden Dinge kein großes Interesse hat, ist es ein sehr interessantes Buch, weil es einen in diese Zeit führt und es so auch ein sehr gelungener historischer Roman ist. Von dieser Autorin war das mein erstes Buch, aber sicher nicht mein letztes. Schon das Cover finde ich einfach toll. Es macht so einen verträumten Eindruck, wie diese Frau im Mantel an einem verschneiten Wintertag da steht.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Auf der Suche nach Ben

Gut & Böse
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Das Buch spielt in den Jahren von 2031 bis 2042, also schon in der Zukunft, aber nicht allzu weit von unserer Zeit entfernt. Samuel ist entsetzt, als sein Freund Ben nach einem ziemlich grausamen Einsatz ...

Das Buch spielt in den Jahren von 2031 bis 2042, also schon in der Zukunft, aber nicht allzu weit von unserer Zeit entfernt. Samuel ist entsetzt, als sein Freund Ben nach einem ziemlich grausamen Einsatz auf einer Gefangeneninsel ganz anders ist als er vorher war. Als Leser weiß man dann schon, warum Ben so verändert ist. Im Buch kommt erst später der Verdacht auf, dass sich ein anderer, nämlich der Gefangene Xavier Martello, sich als Ben ausgibt und er es gar nicht selber war, der die Familie verlassen hat.

Xavier, der sich als Ben ausgegeben hat, hat es mittlerweile bei der Geheimeinrichtung, zu der er sich versetzen ließ, richtig zu etwas gebracht, weshalb es natürlich nicht einfach möglich ist, ihn zu überführen. Aber am Ende gelingt es und auch noch einige andere Probleme am System werden entdeckt. Auf dem Klappentext heißt es, dass diese Dystopie den Leser am Ende nicht ohne Hoffnung zurück lässt und das ist richtig. Gerade das Ende fand ich doch sehr gelungen, auch wenn ich zugeben muss, dass das Buch für mich doch auch einige Längen hatte.

Gerade am Anfang war es noch nicht so richtig spannend. Irgendwie musste man sich erst mal in die Geschichte einfinden und auch die Personen zuordnen. Ich muss zugeben, dass ich mit den handelnden Personen nicht sofort warm wurde, weil ich erst mal ausloten musste, ob sie nun gut oder böse sind. Das war nicht immer so ganz einfach festzustellen. Aber insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen und als es mal an Spannung zugenommen hatte, fiel es mir auch immer schwerer, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich einfach wissen wollte, wie es weiter geht.

Ich lese eher selten Bücher dieses Genres, aber hin und wieder doch ganz gerne. Und dieses Buch hat mich auch nicht enttäuscht. Das Cover gefällt mir nicht ganz so gut, aber das ist sicher Geschmacksache. Ich würde dabei nicht unbedingt eine Dystopie erwarten, aber es fällt in der Buchhandlung sicher ins Auge und das ist vielleicht wichtiger.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Ein etwas anderer Thriller

I.Q.
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Isaiah Quintable möchte den Menschen in seiner Gegend helfen und hat sich zu einer Art Privatdetektiv entwickelt. Da in seiner Gegend damit nicht viel Geld zu verdienen ist, braucht er einen Auftrag, der ...

Isaiah Quintable möchte den Menschen in seiner Gegend helfen und hat sich zu einer Art Privatdetektiv entwickelt. Da in seiner Gegend damit nicht viel Geld zu verdienen ist, braucht er einen Auftrag, der auch mal etwas Geld einbringt. Da verschafft ihm Dodson einen Auftrag bei einem bekannten Rapper. Dieser wurde in seinem eigenen Haus von einem beißwütigen Kampfhund angegriffen, der ihn offensichtlich töten sollte. Isaiah, der überall als I.Q. bekannt ist, was sowohl auf seinen Namen, als auch auf seine Intelligenz passt, soll herausfinden, wer dem Rapper nach dem Leben trachtet.

Immer wieder hat man es in dem Buch auch mit Rückblenden zu tun, die für mich teilweise auch etwas verwirrend waren. Aber trotzdem war es sehr interessant, über diese Rückblenden etwas über Isaiahs Leben zu erfahren, bevor er zu dem Privatdetektiv ohne Lizenz wurde. Obwohl I.Q. für Gerechtigkeit eintritt, ist er doch nicht ohne kriminelle Energie und dreht auch schon mal ein krummes Ding, um zu erreichen, was er erreichen möchte.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es für mich kein Thriller im eigentlichen Sinne gewesen ist. Aber es ist einfach auch erfrischend, mal etwas anderes zu lesen. An Spannung hat es auch im vorliegenden Buch keineswegs gemangelt. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Sprache doch schon etwas störend fand. Es ist klar, dass es nötig ist, weil in dem Milieu eben so geredet wird, aber meinen Lesefluss hat es schon gestört. Dabei wäre für mich weniger doch mehr gewesen. Das Cover gefällt mir auch gut, es ist sehr auffällig, was natürlich vor allem für den Schriftzug gilt, der sich auch noch sehr interessant anfühlt.