Cover-Bild Chicago
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783959672245
David Mamet

Chicago

Kerstin Fricke (Übersetzer)

Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. Wobei Mike vortrefflich darüber streiten könnte, ob die größeren Ganoven nicht doch im Rathaus oder bei der Polizei sitzen. Er weiß viel und hat sich mit allen Mächtigen bereits angelegt. Als seine Geliebte Annie vor seinen Augen ermordet wird, ist ihm klar, dass ihm dadurch eine Lektion erteilt werden soll. Aber von wem? Mike schwört, Annies Tod zu rächen. Und so begibt er sich auf Spurensuche in der Chicagoer Unterwelt …

"Die in sich gebrochenen, sich selbst rasant dynamisierenden Dialoge sind einfach großartig. (…) Mamet kann so wie ein James Lee Burke "mit dem Ohr" schreiben: äußert präzis, extrem naturalistisch." Buchkultur

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2018

Die 20er Jahre in einer großen amerikanischen Stadt

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Mike Hodge ist Reporter bei der "Chicago Tribune" und er versteht etwas von seinem Fach. Er ist ein eher lockerer Typ mit flotten Sprüchen und ständig dabei, die ungeschriebenen Regeln darüber, wie nahe ...


Mike Hodge ist Reporter bei der "Chicago Tribune" und er versteht etwas von seinem Fach. Er ist ein eher lockerer Typ mit flotten Sprüchen und ständig dabei, die ungeschriebenen Regeln darüber, wie nahe man der Mafia, die die Stadt beherrscht, kommen darf, zu brechen. Und das hat Folgen. Erst eine unmissverständliche Warnung, und dann der pure Ernst. Seine Freundin Annie Walsh wird vor seinen Augen ermordet. Mike ist zutiefst erschüttert, denn mit dieser Beziehung war es ihm sehr ernst und er weiß sehr genau, er ist einen Schritt zu weit gegangen und die Schuld an Annies Tod liegt ganz allein bei ihm. Er braucht einige Zeit, um aus dem Rausch aus Trauer und Drogen heraus zurück zu wiedergewonnener Klarheit zu gelangen, dann aber gibt es nur noch eins, Annie rächen.
Und dazu begibt er sich endgültig hinein, mitten in die tiefen Abgründe der Chicagoer Unterwelt.
Ein Krimi ist diese Geschichte auch und natürlich auch spannend, aber meine fünf Sterne erhält das Buch von Pulitzer-Preisträger David Mamet für seine Dialoge, die nur so sprühen vor sprachlicher Kraft, Witz und Energie. Und dazu das eingefangene Flair der Reporterwelt einer großen Zeitung, mitten im von der Mafia beherrschten Chicago, in den 20er Jahren der USA, das ist großartig und nimmt einem eins ums andere Mal regelrecht den Atem. Für die Geschichte selbst ist das manchmal nicht von Vorteil, denn sie muss sich gegen die meisterliche Sprachgewalt behaupten und das gelingt nicht immer. Aber das, was man hier bekommt, sollte man einfach genießen, normale Mafiageschichten gibt es genug.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Chicago

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Ein Buch, das in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts spielt. Der erste Weltkrieg war zu Ende, viele Männer haben während des Krieges in Frankreich gekämpft und reden noch immer davon. So auch Mike ...

Ein Buch, das in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts spielt. Der erste Weltkrieg war zu Ende, viele Männer haben während des Krieges in Frankreich gekämpft und reden noch immer davon. So auch Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. Die Stadt wird von mehreren Gangs regiert, u.a. auch von Al Capone, dem berühmt berüchtigte Gangster. Sie führen untereinander Krieg, gegen die Schwarzen, die Iren, die Italiener. Mike ist am Zahn der Zeit und berichtet immer aktuell. Er hält sich viel in Szenenlokalen und Bordells auf, wo sich die Unterwelt trifft. Mike ist felsenfest überzeugt, dass auch die Polizei und das Rathaus in der Hand der Gangs sind. Mike hat sich in ein irisches und erzkatholisches Mädchen verliebt. Annie trifft sich heimlich mit ihm. Doch eines Tages wird Annie erschossen. Mike fällt dadurch in tiefste Depressionen, er zieht sich in eine einsame Hütte zurück und wird Alkoholiker. Doch sein Freund und Kollege Parlow zieht ihn aus diesem Sumpf heraus und Mike schwört sich, den Mörder von Annie zu finden und diesen zu töten. Uns so beginnt er zu recherchieren und trifft sich mit den Gangstern aus der Unterwelt. Ein Buch,das sehr interessant und auch spannend zu lesen ist. Wir lernen Chicagos halbseidene Unterwelt kennen, deren Frauen und Geliebte und sehen, wie schnell ein Menschenleben ausgelöscht werden kann. Eine Welt im Schatten der Wolkenkratzer. Für uns ein einmaliges Erlebnis. Auch das Cover muß hier lobend erwähnt werden. Es zeigt ein für diese Zeit typisches Auto und einen Gangster mit Schiebermütze, der mit seinem Gewehr auf etwas zielt.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Roman einer Stadt und einer Zeit

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Das Werk des Filmschaffenden und Dramatikers David Mamet war schon immer beeindruckend. Jetzt hat er einen Roman hinzugefügt. Dafür hat er seinen Stil in stimmige Prosa angepasst. Er schreibt ausdrucksvoll ...

Das Werk des Filmschaffenden und Dramatikers David Mamet war schon immer beeindruckend. Jetzt hat er einen Roman hinzugefügt. Dafür hat er seinen Stil in stimmige Prosa angepasst. Er schreibt ausdrucksvoll und kraftvoll.

Chicago ist ein Portrait der Stadt in den zwanziger Jahren. Die Zutaten sind üppig. Detailreich schildert Mamet die Gegend mit Gebäuden und Straßen. Es fehlen weder die Hochbahn noch Al Capone. Es gibt die Clubs und Bars und die Chicago Tribune. Hier arbeitet der Zeitungsreporter Mike Hodge mit seinem Kollegen Parlow und dem Chefredakteur Crouch und vielen anderen.

Die markigen Dialoge prägen Maments Stil, zumal die Hauptfigur Mike nicht auf den Mund gefallen ist. Es stecken Hardboiled-Elemente darin.

Einen Tiefschlag muss Mike hinnehmen, als seine Verlobte Annie erschossen wird. Mike ist fassungslos, da er kein Motiv sieht. Das zieht sich durch den Roman und am Ende wird Mike dem Mörder gegenüberstehen.

Chicago ist ein gelungener Roman und man muss hoffen, dass David Mamet weitere Bücher schreibt.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Für einen Thriller zu wenig Spannung

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Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ...

Der Thriller spielt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und es ist ein rauhes Klima in Chicago. Menschen werden umgebracht, andere rächen sich dafür und so geht es dann weiter. In diesem Hexenkessel ist Mike Hodge ein Lokalreporter der Chicago Tribune. Er ist mit einem irischen Mädchen namens Annie zusammen und er weiß auch, dass ihre Familie dieser Beziehung nie zustimmen würde.

Als Annie dann vor seinen Augen ermordet wird, möchte Mike auch Rache nehmen und versucht herauszufinden, was passiert ist und wer Annie umgebracht hat. Dabei geht es dann auch noch um weitere Mordfälle, die Mike gleichzeitig aufklären möchte, weil diese offenbar zusammenhängen.

Das Buch war schon spannend, aber als einen atemberaubenden Thriller würde ich es nicht bezeichnen. Es hatte schon seine Längen, zumindest habe ich das so empfunden. Aber wenn man einen Roman lesen möchte, in dem die Stadt Chicago und vor allem deren Unterwelt in dieser Zeit sehr gut recherchiert beschrieben wird, dann kann man das Buch sehr gut lesen.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Aus meiner Sicht kein Thriller

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Mike Hodge hat sich in seiner Funktion als Lokalreporter der Chicago Tribune nicht immer nur Freunde gemacht. Er ist in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts als investigativer Journalist bekannt, der ...

Mike Hodge hat sich in seiner Funktion als Lokalreporter der Chicago Tribune nicht immer nur Freunde gemacht. Er ist in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts als investigativer Journalist bekannt, der sich auch vor einer Konfrontation nicht zurückschreckt. Als seine Freundin vor seinen Augen ermordet wird, fällt er in eine persönliche Krise, da er die Schuld für den Tod bei sich selber sieht. Vorange-trieben von dem Wunsch, den verantwortlichen Täter zur Strecke zu bringen, kämpft er sich ins Leben zurück und begibt sich in die Unterwelt von Chicago...

Sowohl der Autor als hoch dekorierter Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmregisseur als auch der historische Hintergrund des Buches haben mein Interesse geweckt. Ich bin so mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet und bin dann leider doch enttäuscht worden. Der sehr angenehme und aus meiner Sicht Auch durchaus hochwertige Schreibstil des Autors sind mir zunächst positiv aufgefallen, aber die Geschichte konnte mich dann im Verlauf nicht wirklich fesseln. Die Geschehnisse wirken auf mich als wären sie beliebig zusammen-gefügt, ohne das ein roter Faden zu erkennen ist. Der Spannungs-bogen konnte so für mich niemals aufgebaut werden und die Handlung floss an mir vorbei. Der Hauptprotagonist Mike Hodge wird zwar interessant charakterisiert, aber auch sein zum Teil bewegendes Schicksal konnte mich nicht wirklich berühren. Ich halte auch die Bezeichnung des Buches "Chicago" als Thriller für falsch, da es sich aus meiner Sicht eher um einen historischen Roman handelt, in dem die damalige Atmosphäre in einer Art Milieustudie gut eingefangen wird.

Insgesamt hat mich das Buch dann doch enttäuscht, da ich vielleicht auch mit falschen Voraussetzungen gestartet bin. Die gekonnte Ausdrucksweise des Autors veranlasst mich dennoch drei von fünf Sternen zu vergeben, auch wenn manchmal mein Durchhaltever-mögen an seine Grenzen stieß.