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Veröffentlicht am 13.04.2020

Verdient kanonisiert worden

Die Marquise von O...
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"Die Marquise von O" habe ich im Rahmen des Unterrichts gelesen. Die Novelle wurde vor einiger Zeit in den literarischen Kanon aufgenommen- und von Anfang an konnte ich diese Entscheidung nachvollziehen. ...

"Die Marquise von O" habe ich im Rahmen des Unterrichts gelesen. Die Novelle wurde vor einiger Zeit in den literarischen Kanon aufgenommen- und von Anfang an konnte ich diese Entscheidung nachvollziehen. Das Werk ist relativ einfach zu verstehen und behandelt so viele gesellschaftlich relevante Themen und ist deswegen trotz des Alters noch immer aktuell und lesenswert.


Meinung:
Zunächst war ich skeptisch, ob es möglich ist, in 50 Seiten eine Geschichte zu erzählen, die einem im Nachhinein zum Denken anregen und einige Lehren mit auf den Weg geben kann. Doch die "Marquise von O.." hat mich davon überzeugt, dass dies durchaus möglich ist. Denn die Marquise verkörpert als Protagonistin so viele gesellschaftliche und soziale Abgründe und Probleme, den Zwispalt zwischen den Ansprüchen von außen und den eigenen Bedürfnissen und führt einem vor Augen, wie schnell die Gesellschaft Menschen verurteilt, ohne wirklich über die genauen Geschehnisse Bescheid zu wissen. Liebe, Familie, Intrigen, Tod, Trauer und Emanzipation- all das verbirgt sich in der Novelle und in der Marquise selbst. Die Charakterentwicklung der Marquise war bemerkenswert und trotz des geringen Seitenumfangs nachvollziehbar. Von der Marionette der Gesellschaft, die nie auf sich selbst hörte, sondern alle Vorschläge ihrer Familie bejahte, um den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden, hat immer mehr die Fäden in ihre eigenen Hände genommen. Ihr Emanzipationsprozess war eindrucksvoll und besonders für die Zeit, in der sie damals lebte und für eine Frau ihres Standes absolut ungewöhnlich. Doch noch heute ist die Rolle der Frau nicht klar definiert oder wirft gesellschaftliche und soziale Fragen und Probleme auf, von daher ist es nicht weniger aktuell heute als damals.
Die Exposition gibt einem alle Informationen, die man benötigt und steigt mit der unerhörten Begebenheit ein- denn die Marquise sucht durch eine Zeitungsannounce den Vater ihres ungeborenen Kindes. Sie kümmert sich nicht darum, was die anderen von ihr denken könnten und beweist neben einem großen Selbstbewusstsein auch ein allumfassendes mütterliches Pflichtgefühl, da sie an dieser Stelle ihren eigenes Ansehen hinten anstellt, um das ihres Kindes zu retten. Eine sehr bewundernswerte Einstellung, was es mir einfach machte, von Anfang an mit der Marquise zu sympathisieren.
Auch, wenn es nichts mit der Geschichte an sich zu tun hat, muss ich das Schriftbild kritisieren. Denn da der Text wirklich im Blocksatz alle Seiten lang ohne Kapitel oder wirklich signifikante Absätze gedruckt war, hat einen die Masse an Text schlicht und ergreifend erdrückt und überfordert. Es erschwerte einem, der Handlung zu folgen, da man schnell seine Zeile verlor und die Sätze sehr verschachtelt und lang waren, sodass man die ganzen erlangten Informationen erst einmal angemessen verarbeiten musste, sodass ich nach dem ersten Lesen nur grob wusste, was wirklich passiert ist. Es handelt sich um eine Novelle, die man wirklich und wahrhaftig auf sich wirken lassen muss. Sie benötigt Zeit und Motivation, man muss sich auf die Handlung einlassen, doch es lohnt sich, da wirklich viel in diesen wenigen Seiten steckt.

Alles in einem also wirklich eine Schullektüre, die mich begeistern konnte. Denn durch die wirklich sehr außergewöhnliche Begebenheit wird die Rolle der Frau und der Emanzipationsprozess einer Marquise auf sehr interessante und eindrucksvolle Art und Weise entfaltet und gibt einem zu Denken.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Absolut grandios!

Die Auserwählten - Im Labyrinth
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Die Wertung "5 Sterne" ist bei mir über die Zeit immer seltener geworden. Um 5 Sterne zu bekommen, muss ein Buch mich begeistern, und das von der ersten Seite an. Der Schreibstil, die Handlung, die Charaktere, ...

Die Wertung "5 Sterne" ist bei mir über die Zeit immer seltener geworden. Um 5 Sterne zu bekommen, muss ein Buch mich begeistern, und das von der ersten Seite an. Der Schreibstil, die Handlung, die Charaktere, alles muss stimmen, um mich restlos von einem Buch überzeugen zu können. Es muss mich in seinen Bann ziehen- und all das hat "Maze Runner- Die Auserwählten im Labyrinth" erfüllt. Und deshalb ist es für mich ein wohlverdientes 5 Sterne- Buch, dass ich am liebsten jedem in die Hand drücken würde, um es genauso sehr zu lieben wie ich.

Inhalt:
Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet: eine Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden.

Meinung:
Wie ich bereits oben kurz erwähnt habe, konnte mich das Buch auf ganzer Linie überzeugen. Der Schreibstil hatte etwas unglaublich fesselndes an sich, was ich gar nicht richtig in Worte fassen kann. Die Szenerie wirkte auf mich plastisch, authentisch und greifbar, ich war von der ersten Sekunde an mitten im Geschehen und konnte mich in die Protagonisten hineinfühlen. Die Situation fühlte sich erschreckend real an, erschreckend vor allen Dingen, da es ein Zukunftsszenario ist, dass nicht unbedingt viel Hoffnung verbreitet. Normalerweise stehe ich Dystopien, ich würde es einfach als eine solche betiteln, skeptisch gegenüber, doch diese hier konnte mich fesseln, schockieren, immer wieder überraschen und begeistern. Der Schreibstil hat die Atmosphäre für meinen Geschmack perfekt eingefangen.
Die Handlung war nicht vorhersehbar und ich wurde immer und immer wieder überrascht. Im Mittelteil hielten sich die Plottwists zwischenzeitlich in Grenzen, doch gerade zu Beginn des Buches war ich stellenweise wirklich schockiert über das, was nun passiert. Fast jedes Kapitel endete mit einem Cliffhänger oder einer Formulierung, die mich dazu brachte, immer bis spät in die Nacht zu lesen, da ich es nicht geschafft habe, mich von der Geschichte loszueisen. Ich war versunken im Labyrinth, auf der Lichtung, wollte unbedingt mehr erfahren über das, was sich hinter den Mauern befindet und was all die schockierenden Wendungen zu bedeuten haben. Die Ereignisse überschlugen sich, waren jedoch zu jeder Zeit gut zu überblicken und haben einen nicht überfordert. Es fiel mir leicht, der Handlung zu folgen, doch dennoch hat sie, wie bereits erwähnt, immer wieder Wendungen genommen, die ich nicht habe kommen sehen.
Die Charaktere waren vielschichtig und interessant. Thomas, der Protagonist, hatte für mich das gewisse etwas. Er war kein klassischer "Versagertyp" der Mitleid bekam, war gleichzeitig aber auch kein arroganter Badboy oder Angeber, der sich in den Mittelpunkt gestellt hat. Er war eine Mischung aus allem, was ihn so facettenreich gemacht hat. Als Leser ist es lange schwierig, und ich finde auch bis zum Schluss, zu beurteilen, ob einem Thomas sympathisch ist oder nicht. Er ist mysteriös, hat Geheimnisse und spielt eine weit größere Rolle, als man zu Beginn denkt. Als jeder denkt. Er selbst überblickt es nicht richtig, was ihn menschlich und nahbar erscheinen lässt. Er war mir persönlich immer sympathisch- doch er verbirgt etwas, da bin ich mir sicher, und das macht ihn aufregend.
Auch die Nebencharaktere haben Abwechslung hereingebracht. Meine persönlichen Favoriten waren Newt und besonders Minho. Minho hatte eine ähnliche Ausstrahlung wie Thomas- man kann ihn nicht direkt bewerten, doch er beweist Stärke, Mut, Intelligenz und Teamgeist. Und genau das machte ihn mir vom ersten Moment an sympathisch.
Das Buch war von Anfang an gut durchdacht. Gerade zum Ende hin war es immer wieder etwas neues, man konnte rätseln und tüfteln, wurde zum Nachdenken und Nachfühlen angeregt, fühlte sich wie mitten im Geschehen und meine Nerven waren bis zum Zerreisen gespannt. Es handelt sich um Selektion, das stand von Anfang an fest- und das bedeutet, dass man sich von Lieblingscharakteren verabschieden muss. Und es tat weh. Wirklich wahrhaftig weh.

Abschließend möchte ich noch kurz auf die Diskrepanz zwischen Film und Buch eingehen. Denn natürlich musste ich nach dem Buch den Film schauen, das stand für mich fest (letztlich hab ich das Buch nur gelesen, da ich den Film empfohlen bekam, aber in so einem Fall immer zuerst zum Buch greife). Ich kann nur sagen: Lest. Das. Buch.

Es ist definitiv besser. Der Film hat leider einige Stellen herausgekürzt und tatsächlich auch umgeschrieben. Meiner Meinung nach war der Film sehr offensichtlich ausgelegt auf cineastische Unterhaltung und Entertainment, was das raffinierte und wirkliche überwältigende Buch etwas primitiver gemacht hat. Die Lösung am Ende war zum Beispiel eine ganz andere- und die im Buch hat mir definitiv besser gefallen. Ich hätte sie unglaublich gerne filmisch umgesetzt gesehen. Aber naja. Dennoch war der Film gut zu schauen- obwohl ich wusste, was passiert, fand ich ihn aufregend und die Schauspieler sind wirklich sehr passend gewählt worden.

Alles in einem kann ich mich nur noch einmal wiederholen: Lest dieses Buch! Ich habe es von der ersten Seite an bis zur letzten geliebt, war von der Handlung und von dem Schreibstil komplett begeistert und befand mich wie in einem Sog, da ich nie aufhören konnte zu lesen. Ganz große Liebe für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Perfekte Mischung aus Rätseln, Nervenkitzel und Wissenschaft

Der Da Vinci Code
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Thriller sind normalerweise nicht ganz mein Terrain. Größtenteils fürchte ich mich tatsächlich etwas davor, da das Lesen für mich pure Entspannung ist und ich mich nicht unbedingt immer nach Nervenkitzel, ...

Thriller sind normalerweise nicht ganz mein Terrain. Größtenteils fürchte ich mich tatsächlich etwas davor, da das Lesen für mich pure Entspannung ist und ich mich nicht unbedingt immer nach Nervenkitzel, Tod und Verderben sehne. Doch da mich der Soundtrack zu "Der DaVinci Code" alias "Sakrileg" verzaubern konnte und ich immer den Film schauen wollte, habe ich mich dazu entschlossen, im Voraus doch erst einmal das Buch zu lesen- und ich bin definitiv froh, es getan zu haben!

Klappentext:

Auf der Suche nach dem Da Vinci Code ...
Robert Langdon ist Symbolforscher und lehrt als Professor an der Harvard Universität in Cambridge. Als er beruflich nach Paris reist, wird er dort in einen seltsamen Fall verstrickt. Mitten in der Nacht erhält er einen Anruf, dass der Museumsdirektor des Louvre, mit dem er für diesen Abend verabredet war, ermordet wurde. Zwar bittet die Polizei Langdon um seine Unterstützung, da sich am Tatort seltsame Symbole und Zeichen befinden, allerdings ist er selbst schon mitten ins Fadenkreuz der Ermittler geraten. Zusammen mit der Verschlüsslungsexpertin Sophie Neveu entkommt er der Polizei und folgt Saunières versteckten Hinweisen, die auf eine noch viel größere Verschwörung deuten. Schon längst ist ihm nicht mehr nur die Polizei auf den Fersen ...



Meinung:

Ich habe mich beim Kauf für die Neuauflage beim One-Verlag entschieden. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht unbedingt, wo der Unterschied liegt, da der Plot nicht verändert worden ist, jedoch war ich mit meiner Ausgabe mehr als zufrieden, da sich im Mittelteil des Buches noch einige Fotos zu beschriebenen Handlungsorten befinden, die meine Vorstellungskraft unterstützt haben und das Leseerlebnis enorm erhöht haben.
Denn dass es sich um einen Thriller handelt, habe ich eher weniger gemerkt. Für mich war es vielmehr in einer fiktiven Geschichte verpacktes Wissen und die Spurensuche danach. Denn der Fall stellt sich als ziemlich knifflig und verworren heraus. Rätsel müssen gelöst werden und all das auf den Spuren von DaVinci, seinem Leben und seinem Schaffen. Immer mal wieder war im Buch die Rede von bestimmten Gemälden von ihm, die sich im Innenteil meiner Ausgabe befanden, und ich habe es geliebt, nachts mit meiner Leselampe auf das Bild zu starren und die Interpretationen aus dem Buch dort zu entdecken und nachvollziehen zu können. Ich denke, dass mir das Buch weitaus schlechter gefallen hätte, wenn mir die Bilder gefehlt hätte- mein Wissen um DaVinci wäre schlicht und ergreifend zu gering gewesen, um das gesamte Buch verstehen zu können.
Denn die Handlung war in sich sehr vielschichtig, abwechslungsreich und zeitstreckend. Durch die kurze Zeitspanne die im gesamten Buch sehr ausführlich geschildert wird, konnte man komplett in der Geschichte versinken. Stellenweise waren es mir dann fast schon zu viele Details, zu viele Rätsel und Verschachtelungen, auf die im Film dann in einigen Szenen verzichtet worden ist. Doch gleichzeitig hat es den Reiz des Buches ausgemacht- diese Raffinesse und das Wissen, was zwischen den Zeilen steckt.
Robert Landon war ein guter Ermittler, jedoch ist er für mich ziemlich in den Hintergrund gerückt. Sein Schaffen und sein Leben haben mich gar nicht so sehr interessiert- das, was um ihn herum passiert ist, war viel interessanter.
Die Themen waren unkonventionell, zumindest für mich, dennoch fand in den starken Einfluss der römisch-katholischen Kirche und ihrer Sekten sehr interessant. Der Schreibstil und der Plot haben die Spannung das ganze Buch über aufrecht erhalten, wenn auch der Plottwist am Ende für mich nicht so unerwartet gekommen ist, wie ich vielleicht erhofft hatte.

Alles in einem ein wirklich empfehlenswertes Buch. Interessant, voller Wissen, spannend, unkonventionell und ein für mich angenehmes Maß an Nervenkitzel.

Bewertung:

4 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Sommerlich-leicht, ein Wohlfühbuch für's Herz

Midnightsong. Es begann in New York
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Nica Stevens hat die Angewohnheit, mich mit ihren Büchern positiv zu überraschen. Denn bei "Morgen wirst du bleiben" war ich vollkommen begeistert von der ungeahnten Tiefgründigkeit und Unkoventionalität, ...

Nica Stevens hat die Angewohnheit, mich mit ihren Büchern positiv zu überraschen. Denn bei "Morgen wirst du bleiben" war ich vollkommen begeistert von der ungeahnten Tiefgründigkeit und Unkoventionalität, die sich im Laufe der Geschichte offenbarte. Auch "Midnightsong" konnte mich in einem Maße begeistern, dass ich nicht erwartet habe. Eine sommerlich leichte, lockere Liebesgeschichte, die ich wirklich empfehlen kann.





Allgemeine Informationen:

Titel: Midnightsong- Es begann in New York | Autor: Nica Stevens |Verlag: Carlsen | Genre: Liebesroman | ISBN: 978-3-551-31852-7 |Seitenanzahl: 336 | Ausgabeformat: Softcover/Paperback | Erscheinungsdatum: | Preis: 13,00 €

Inhalt:

Lynns Leben verändert sich schlagartig, als die berühmte Band "Reanimation" aufgrund einer riesengroßen Fanansammlung in dem Cafe ihrer Schwester Emily landet. Auch wenn ihr die Situation total unangenehm ist und sie sich am liebsten der Szenerie entziehen würde, kommt sie mit dem Sänger der Band, Ryle, ins Gespräch. Der Besuch im Café endet schnell, doch die Beiden können sich so schnell einfach nicht vergessen...




Meinung:

Das Buch hat mich in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Einerseits war ich mal wieder von dem Schreibstil von Nica Stevens begeistert. Denn sie schreibt sehr flüssig und ohne übertriebene Details, sodass man sich wirklich in die Protagonistin hineinfühlen kann, dennoch aber ohne weiteres das Buch schnell und ohne große Verzögerungen lesen kann. Besonders der Anfang hat mich überzeugt, da ich direkt mitten im Geschehen war und nicht erst meine Zeit brauchte, um mich in der Welt zurechtzufinden. Die Charaktere fühlten sich direkt ungewohnt vertraut an und die Exposition war spannend und aufregend, sodass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht und gar nicht aufhören konnte, zu lesen. Es war nicht daran zu denken, das Buch zur Seite zur legen, und so war ich direkt im Bann dieses Buches.


Gleichzeitig hat mich der Plot mitgerissen. Das Buch konnte überzeugen auch ganz ohne übertriebenes Drama, explizite Szenen oder plakative Tiefgründigkeit. Die Geschichte beinhaltete die perfekte Balance zwischen Band- und Tourleben und Privatleben. All das wurde überzeugend vereint, es wurde zwischen gemeinsamen und "einsamen" Szenen gewechselt, wodurch der Zwispalt von Lynn zwischen den beiden Welten überzeugend zum Ausdruck gebracht wurde. Die Geschehnisse haben mich immer mal wieder überrascht und haben unerwartete Wendungen genommen, die einen zwar nicht komplett vom Hocker gehauen haben, dennoch aber dafür gesorgt haben, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Stellenweise war es mir fast schon zu viel heile Welt- auf Probleme und Sorgen ist nicht immer wirklich eingegangen worden und gerade ein Konflikt ist sehr schnell aus der Welt geräumt worden, was in der Realität vielleicht nicht ganz so einfach ist.



Dennoch hat das dem Buch keinen Abbruch getan- ich mochte den Wohlfühlcharakter, den dieses Buch hat. Es deprimiert einen nicht, sondern hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich bin immer wieder gerne in die Handlung zurückgekehrt und fand es schade, als ich Ryle und Lynn verabschieden musste.



Was mich zu den Charakteren bringt, die mir allesamt zugesagt haben. Ryle hatte keinen übertriebenen oder provokanten Charme, war nicht arrogant oder verbittert. Seine sympathische, menschliche Art fernab der Medienpräsenz um ihn erklärten für mich, dass Lynn ihr Herz an ihn verloren hat. Es war nachvollziehbar, was sie gefühlt hat und wirkte ziemlich authentisch. Lynn hätte für meinen Geschmack noch gerne ein bisschen mehr Humor haben können, was für mich den Umgang mit den Jungs auch noch unterhaltsamer gestaltet hätte, doch ihre stille, verantwortungsvolle und zurückhaltende Art mit dieser hohen Begeisterungsfähigkeit für die Welt um sie herum und die Fotografie machten sie sympathisch und real. Ich empfand sie als relativ durchschnittlich, was im Kontrast zu Ryle, der ein normaler Mensch mit einem abnormalen Beruf war, hervorragend gepasst hat. Die Jungs, also die anderen Bandmitglieder von "Reanimation", waren meine persönlichen Favoriten aus dem Buch. Sie hatten Humor, haben gut mit Lynn, Ryle und den anderen harmoniert und konnten mich gut unterhalten. Immer wieder musste ich über ihre Wortwechsel schmunzeln, da sie mir allesamt unglaublich sympathisch waren. Ich wäre wirklich sehr interessiert daran, noch mehr Teile aus der Reihe zu lesen und mehr über die Lebens- und Liebesgeschichten der anderen zu erfahren.


Das Ende hat das Buch perfekt abgerundet. Es war zwar erwartbar aber dennoch unerwartet, was die Geschichte schön abgeschlossen hat. Man konnte die Beiden mit einem guten Gefühl verlassen und ich für meinen Teil war glücklich damit, wie Nica Stevens es gelöst hat.

Was ich zuletzt noch lobend hervorheben möchte, ist, dass Nica Stevens in ihren Büchern immer einen Bezug zu dem Titel herstellt. Oftmals geht der Zusammenhang zwischen Titel und Geschichte im Laufe anderer Bücher nicht wirklich hervor, doch bei ihr gibt es immer klare Referenzen. Dadurch finde ich es immer wieder spannend, herauszufinden, welcher Zusammenhang diesmal besteht, und der Titel erinnert mich nun immer an die Situation zwischen den Beiden, in dem der Titel das erste Mal erklärt wurde. Was wiederum dafür sorgt, dass ich mich gerne an das Buch und seine Handlung erinnere, wann immer ich es in meinem Regal stehen sehe.

Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte für Zwischendurch. Vielleicht überzeugt es nicht mit einer unglaublichen Tiefgründigkeit, aber genau das hat das Buch für mich so perfekt gemacht. Der jugendliche, unverbrauchte Charakter, das leichte Gefühl beim Lesen und die abwechlsungsreiche Handlung haben das Buch für mich zu einem angenehmen Leseerlebnis gemacht. Sehr empfehlenswert!

Bewertung:

4,5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐☆



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Veröffentlicht am 05.04.2020

Nach einigen Startschwierigkeiten definitiv lesenswert

Finding Back to Us
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Bianca Iosivoni konnte mich schon mit einigen ihrer Bücher überzeugen. Obwohl es chronologisch nicht richtig war, habe ich als erstes "Feeling close to you" gelesen und durfte dort Callie schon einige ...

Bianca Iosivoni konnte mich schon mit einigen ihrer Bücher überzeugen. Obwohl es chronologisch nicht richtig war, habe ich als erstes "Feeling close to you" gelesen und durfte dort Callie schon einige Male als Parkers beste Freundin erleben. Dadurch war ich sehr gespannt auf ihre und Keiths Geschichte. Zwar konnten mich die Beiden nicht so sehr überzeugen und begeistern wie Teagan und Parker, dennoch bin ich nach einigen Startschwierigkeiten zum Ende hin doch noch mit der Geschichte warm geworden.





Inhalt:
Keith und Callie verbinden viele Dinge- die wenigsten davon sind jedoch positiv. Denn die beiden sind Stiefgeschwister- doch nachdem Callies Vater gestorben ist, für dessen Tod Keith verantwortlich ist, hat dieser die Stadt verlassen und allem den Rücken gekehrt- Callie, ihrer Familie, dem Scherbenhaufen, den er hinterlassen hat und den Erinnerungen an die Geschehnisse. Callie konnte Keith all das niemals verzeihen- obwohl sie alles über die Jahre verdrängt hat und aufgrund des hohen Lernpensums ihres Medizinstudiums auch keine Zeit hatte, Gedanken an Keith zu verschwenden, sorgt er nach wie vor für ein aufregendes Kribbeln in ihrem Bauch. Denn nicht nur Callie verbringt ihren Sommer zu Hause- auch Keith kehrt nach 7 Jahren in die Stadt zurück. Doch die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart...




Meinung:

Zu Beginn hatte ich wirklich Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich konnte mich nicht wirklich für Keith und Callie erwärmen. Denn als Charaktere waren sie mir in den ersten Kapitel leider beide ziemlich unsympathisch. Callie hatte einen zu stark erzwungenen Humor, war sehr verschlossen und schwer einzuschätzen. Ihre Gefühle ergaben für mich einfach keinen Sinn und sie war leider ziemlich engstirnig. Sie hat sich sehr an dem Hass gegenüber Keith festgeklammert, hatte aber gleichzeitig immer dieses Kribbeln in ihrem Bauch, was für mich einfach nicht vereinbar war, da sie darauf beharrte, die einzige zu sein, die die Lage wirklich korrekt und nicht verblendet beobachtet- was letztlich nicht der Fall war.
Keith war für meinen Geschmack zu arrogant und fast schon etwas narzisstisch. Er war sehr von sich überzeugt und hat seinen Charme auf eine provokante Art demonstriert, die mir leider missfiel. Sind die Beiden aufeinandergetroffen, gab es stellenweise Situationen, die unangenehm zu lesen oder peinlich waren.
Glücklicherweise hat sich das jedoch mit der Zeit gelegt, sodass ich nach einigen Kapiteln doch eine Bindung zu Keith und Callie aufbauen konnte.

Insgesamt waren es mir aber einfach zu viele Handlungsstränge und Probleme, die irgendwie vereinbart werden mussten, sodass meiner Ansicht nach die Authentizität etwas darunter gelitten hat. Denn dass die Beiden Stiefgeschwister sind und Gefühle füreinander empfinden, die nichts mit familiärer Liebe zu tun haben, bietet schon alleine genügend Zündstoff für ein gesamtes Buch, da sich daraus viele familiäre und gesellschaftliche Skandalmomente ergeben. Darüberhinaus war Keith aber auch noch für den Tod ihres Vaters verantwortlich, was auch wieder alleine eine ausreichende Basis für einen Roman gewesen wäre. Zusätzlich hat sie ihm aber auch bis heute nicht verziehen und hat ihn 7 Jahre lang nicht gesehen- auch das wäre wieder alleine genug gewesen. Doch all diese Handlungsstränge und noch ein paar kleinere Nebenstränge wurden in diesem Buch vereint, sodass es stellenweise schwierig war, den Überblick zu behalten und sich vollkommen in die Situation hineinfühlen zu können.
Ich habe mich einfach lange Zeit gefragt, wie Bianca Iosivoni das alles überzeugend beenden und vereinen möchte- doch letztlich war ich positiv überrascht von der Lösung. Das Ende war nicht direkt zu erwarten und hat meiner Ansicht nach das Buch passend abgeschlossen. Es hat mich zufriedengestellt- was ich lange Zeit wirklich nicht mehr erwartet hatte.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es war anschaulich beschrieben, dennoch flüssig zu lesen. Als Leser war man das gesamte Buch über von Callies subjektiver Ansicht der Dinge abhängig, da es keine Perspektivwechsel gab- was für mich den Reiz dieses Buches ausmachte. Denn so hatte man als Leser die Möglichkeit, zwischen den Zeilen Hinweise und Informationen zu sammeln und sich fernab von Callies stellenweise ziemlich irrationalen Sichtweise ein eigenes Bild zu schaffen. Denn einige Dinge hat sie im Strudel ihrer Emotionen schlicht und ergreifend übersehen oder fehlinterpretiert- ihre hohe Emotionalität und Ehrlichkeit, besonders zum Ende hin, gaben einem die Möglichkeit, etwas objektiver auf Keith und die Geschehnisse zu blicken. Dadurch stiegen auch die Sympathien für Keith und Callie.




Denn da mir die Beiden zu Beginn nicht gefielen, konnte mich ihre Entwicklung sehr überzeugen. Callie wurde im Laufe des Buches immer ehrlicher und ernster, was mir in der Hinsicht gefallen hat, dass sie nicht mehr versuchte, krampfhaft lustig zu sein. Sie hat Dinge analysiert und in Beziehung zueinander gestellte und hat sich mehr und mehr von ihrer Engstirnigkeit befreit- sie wurde objektiver und freier, da sie stellenweise wirklich in sich selbst gefangen. Sie machte Zugeständisse und zeigte Schwächen, wurde einfach immer authentisch.
Bei Keith habe ich eine ähnliche Beobachtung gemacht. Er entfernte sich von seiner Arroganz und den ständigen Provokationen und wurde offener, ehrlicher und fürsorglicher, womit er immer mehr zum perfekten Gegenstück von Callie wurde. Es gab einige wirkliche schöne und tiefgreifende Momente zwischen den Beiden, die mich gerade zum Ende hin mehr und mehr berühren konnten.

Die Geschichte war an sich voller Schmerz, doch das Buch hat einen nicht heruntergezogen, und genau das habe ich daran gemocht. Denn viele Geschichten mit schweren Themen können sehr deprimierend sein- "Finding back to us" hat einen den Schmerz vor Augen geführt und er war omnipräsent, er erklärte aber Callies verworrene Gefühlslage unglaublich gut und machte die Liebe zu Keith bittersüß, ohne einen traurig zu machen. Dementsprechend war das Buch sehr hoffnungsvoll und gab einem ein gutes Gefühl- es gibt immer noch schöne Momente im Leben, auch wenn die Zeit vielleicht nicht alle Wunden heilt, wie Callie irgendwann sagte.

Lobend hervorheben möchte ich zum Schluss noch die Nebencharaktere. Stella, Keiths Mutter und folglich Callies Stiefmutter hat ihre Mutterrolle sehr überzeugend übernommen, war verständnis- und liebevoll, gleichzeitig aber auch sehr vernünftig. Callies kleine Schwester Holly fand ich stellenweise zwar etwas anstrengend, dennoch war ihre temperamentvolle Art sehr erfrischend im Gegensatz zu Callie, die verhältnismäßig ernst ist. Parker, Callies bester Freund und Hauptcharakter aus "Feeling close to you" ist und bleibt einfach mein Lieblingscharakter aus den beiden Büchern- er hat einfach dieses gewisse Etwas an sich, was Keith meiner Meinung nach etwas gefehlt hat. Sein Humor und sein ganzes Auftreten hat für mich einige Stellen des Buches enorm aufgewertet. Zu guter Letzt sollte jedoch auch Braden nicht unerwähnt bleiben- er ist Polizist und spielt immer mal wieder eine Rolle. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass sie ihr Herz an ihn verliert- denn er hatte ähnlich wie Parker dieses Gewisse etwas, diesen authentischen Charme ohne Arroganz.




Alles in einem ist das Buch also durchaus empfehlenswert. Eine bittersüße Liebesgeschichte mit einer schwierigen Thematik, die jedoch so gut behandelt worden ist, dass sie einen nicht herunterzieht. Gleichzeitig waren es jedoch zu viele Handlungsstränge, sodass es schwierig wurde, sich auf die Charaktere und ihre gemeinsame Geschichte vollkommen einzulassen.

Bewertung:

3,5 von 5 Sternen

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