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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

informationsreich und ansprechend gestaltet

50 entspannte Wandertouren in den Bayerischen Alpen
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„Wandern ist Bewegung und nicht das Bezwingen von Höhenmetern.“ Mit diesem Zitat aus dem Vorwort lassen sich die empfohlenen Touren sehr gut umschreiben. Weitere Erläuterungen und allgemeine Tipps zum ...

„Wandern ist Bewegung und nicht das Bezwingen von Höhenmetern.“ Mit diesem Zitat aus dem Vorwort lassen sich die empfohlenen Touren sehr gut umschreiben. Weitere Erläuterungen und allgemeine Tipps zum Wandern finden sich auf den ersten Seiten. Hilfreich für Anfänger und Ungeübte.
Das Aussuchen der passenden Wanderung wird mit diesem Ratgeber bereits zum Genuss. Die Tourenvorschläge sind regional gegliedert und übersichtlich dargestellt. Ansprechend bebildert und mit Übersichtskarten, informativen Tipps wie Gehzeiten, Anfahrtsvorschlägen, Charakter des Wanderweges sowie Einkehrmöglichkeiten und Touristinfo Adressen versehen, wird jede Wanderung individuell und gut erklärt.
In den Downloadkarten, der Link ist auf Seite 17 ersichtlich, lassen sich die jeweils abgebildeten Kartenausschnitte vergrößern. Für den Rucksack ist das Buch zu unhandlich, daher ist dies eine Möglichkeit zur groben Orientierung. Die Mitnahme der genaueren Beschreibung einer unbekannten Tour würde ich zusätzlich empfehlen. Die Gehzeiten der mir bekannten Wanderungen sind realistisch eingeschätzt, was ich sehr begrüße.
Im rückwärtigen Teil ist der Ratgeber zusätzlich in verschiedene Charaktere eingeteilt, wie z. B. Wanderungen zu Bergseen, Touren mit öffentlichen Anfahrtswegen , Aufstiegsmöglichkeiten per Bahn oder Wanderungen zu Hütten die Übernachtungen anbieten. Die Einkehrmöglichkeiten sind teilweise mit Kontaktadressen und Öffnungszeiten versehen.
Naturerlebnisse für Alle und stressfreies Wandern sind mit diesen Vorschlägen leicht planbar. Insgesamt macht das Buch Lust neue Wanderungen auszuprobieren und ist als Geschenk für Wanderbegeisterte zu empfehlen.


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Veröffentlicht am 20.04.2024

Die Melodie deines Herzens ist mein Lovesong

How to find the one
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Der pflichtbewusste Cop Davy traut seinen Augen nicht, als er Victoria abholt. Genau so hat er sich die Frau vorgestellt, welche seine Musikidole in jedem Lovesong heraufbeschwören. Doch als unbedeutender ...

Der pflichtbewusste Cop Davy traut seinen Augen nicht, als er Victoria abholt. Genau so hat er sich die Frau vorgestellt, welche seine Musikidole in jedem Lovesong heraufbeschwören. Doch als unbedeutender Fahrer würde das High-Society-Girl ihn weder als Mann wahrnehmen, geschweige denn Gefühle für ihn entwickeln.
Victoria ist überrascht. Kann es sein, dass dieser Mann tatsächlich sie als Person mit Gefühlen und Interessen beachtet? Nicht nur ihren Status? Während der gemeinsamen Fahrt entdeckt das ungleiche Duo musikalische Übereinstimmungen und aus zurückhaltenden Beobachtungen heraus entwickeln sich tiefgehende Gespräche.
Herzschmerz oder Liebesglück, eine Fahrt voller schmerzlicher Erinnerungen, fragender Momente und melodischer Lieder geht zu Ende. Doch wäre dies nicht ein Tina Susanne Roman, wenn es so enden würde…
Da die Geschichte im Perspektivenwechsel erzählt wird, unter Einbeziehung gedanklicher Rückblicke und Reflektionen der aktuellen Entscheidungen, der sich aufbauenden Ängste und vorgeblichen Erwartungen, kann ich sie sehr gut nachvollziehen. Bin gespannt, wann und wie Gefühle zugelassen werden. Ob und welche Risiken Victoria und Davy bereits sind einzugehen?
Der pfiffige Schreibstil hinterfragt auf individuelle Art gesellschaftliche Werte und verändert die Blickwinkel. Manchmal benötigen die Figuren Zeit, um ihre Aussagen durchdacht zu erzählen.
Eingeflochtene Musiktitel und Textauszüge der 60er / 70er Jahre, in englischer Sprache, zeigen, mit welcher Hingabe und Liebe sich die Songwriterin und Autorin Tina Susanne ihren Werken widmet. Entsprechend sind auch verbindende Details innerhalb der heutzutage angesiedelten Erzählung zu finden.
Ein Zitat, welches den tiefsinnigen Humor treffend aufzeigt wie ich finde:
„Ups, das tut mir soo leid. Ich bin so ungeschickt. Man sollte von mir Abstand nehmen.“ „Weißt du, wie schwer es ist, Rotwein herauszubekommen!“ Genau deswegen hatte sie sich einen ausgesucht und nicht weil sie ihn trinken wollte. „Echt? Ich habe gehört, man soll Zucker drauf tun.“
Lächelnd erwarte ich den nächsten Teil der Philadelphia-Cop-Reihe. Einfühlsam und schelmisch geschrieben hat mich diese vielschichtige Story wunderbar unterhalten. Sie lädt ein, Vorurteile und manchen Wesenszug zu überdenken.
Lesespaß gepaart mit Musikliebe fährt mit Vollgas auf dem Weg ins Glück.



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Veröffentlicht am 30.03.2024

vielfältig und facettenreiche Erzählung

Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö
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Düsseldorf 1950. Eva kennt die Erwartungen ihres Vaters. Ausbildung zur Kinderpflegerin, schnelle Heirat mit Gert und eine große Kinderschar. Als sie im Unterricht von den wahren Machenschaften und Gräueltaten ...

Düsseldorf 1950. Eva kennt die Erwartungen ihres Vaters. Ausbildung zur Kinderpflegerin, schnelle Heirat mit Gert und eine große Kinderschar. Als sie im Unterricht von den wahren Machenschaften und Gräueltaten unter Hitler erfährt, ist sie schockiert. Besonders leidet sie unter jenem, in ihrer Familie hochgehaltenen Augenblick, als sie vierjährig diesem Mann gegenüberstand. Ihre Fragen dahingehend werden regelrecht abgeschmettert. Von Eva wird erwartet, doch die junge Frau rebelliert. Ihr Mut bringt sie in Schwierigkeiten, ihre Hartnäckigkeit zahlt sich letztendlich aus. Wie viel ist Eva bereit hinter sich zu lassen?
Wissbegierig sehnt Eva die Politik Stunden in ihrer Schule herbei. Nicht nur um weitere Details aus vergangenen Zeiten zu erfahren, nein, Johann Winkler lässt Evas Augen funkeln. Doch trotz gegenseitiger Anziehung ist jeder gemeinsame Augenblick gefährlich. Ob diese verbotene Liebe jemals erblühen darf?
Mut und Hartnäckigkeit sind von Nöten, um immer neue Hindernisse zu überbrücken. Kaum glaubt Eva sich aus den Trümmern befreit zu haben, raubt ihr der nächste Schlag die Luft. Doch trotz Tränen und Enttäuschung gibt es starken Rückhalt für Eva. Neben ihrem Lehrer Johann Winkler stehen auch Freunde wie Rolf und Helga helfend zur Seite. Ein weiterer Halt ist Oma Ida, sie hat stets ein offenes Ohr und oftmals einen Ratschlag für die Zwanzigjährige.
Zitat: „Ihre Großmutter zog sie in ihre Arme. „Kin Sorg, du wirst dinne Weg schon finde, Evi-Kind.“ Doch welcher war das?“
Schnell tauche ich ab ins Düsseldorf der Fünfzigerjahre. Leide und hoffe mit Eva, bin schockiert von Erinnerungen und Schicksalsschlägen. Frage mich, welche Geheimnisse sich hinter den Figuren verstecken. Vielfältige Charaktere zeigen Stärken und Schwächen. Ein Lächeln zaubert Oma Ida auf mein Gesicht, mit ihrer Ausdrucksweise und liebevollem Wesen hat sie sich in mein Herz geschlichen. Die Handlung spiegelt die Nachkriegszeit in ihren verschiedenen Facetten nachvollziehbar und tiefgründig wider. Immer wieder gelingt es der Autorin, mich zu überraschen, neu einfließende Spannungselemente lassen mich das Buch nicht aus der Hand legen.
Bildstark und authentisch. Die ausgiebige Recherche spiegelt sich in der Erzählung wider. Die fesselnde Erzählung liest sich wie ein Zeitzeugenbericht, es könnte sich genauso abgespielt haben. Im Anhang finden sich Hinweise zum historischen Hintergrund sowie Einblicke in die Entstehung des historischen Romans.
Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung für dieses historisch fundierte Lese Schätzchen aus. Mich konnte die Erzählung mitnehmen in die Zeit als Frauen zwar auf dem Papier gleichberechtigt waren, im gesellschaftlichen Umgang hingegen sich ihre Freiheit erkämpfen mußten. Die Bevölkerung sich einerseits befreit fühlte, andererseits die Verbrechen der Vergangenheit zwiespältig betrachtete. Eva auf ihrem Weg zu begleiten hat mir viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Intrigen und Verschwörungen

Das Heiligtum und die vergessene Tochter
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Kloster Tannhöhe, in den Alpen Anfang des 12. Jahrhunderts. Ein Schrei zerreißt die Stille. In der Kirche des Doppelklosters entdecken die Ordensbrüder und ihre Mitschwestern hinter dem Altar einen Toten. ...

Kloster Tannhöhe, in den Alpen Anfang des 12. Jahrhunderts. Ein Schrei zerreißt die Stille. In der Kirche des Doppelklosters entdecken die Ordensbrüder und ihre Mitschwestern hinter dem Altar einen Toten. Diesem Schrecken folgt sogleich der zweite. Die kostbarste Reliquie des Klosters ist entwendet. Der Verdächtige flüchtig.
Kurzerhand wird der ehemalige Ordensbruder Ansgar beauftragt, den kostbaren Klosterschatz zurückzuholen. Dieser besteht auf Hilfe von Laya, welche vor kurzem Zuflucht bei den Schwestern gefunden hat. Mit ihrer und der Hilfe eines befreundeten Händlers macht Ansgar sich auf den Weg. Eine erfolgreiche Rückholung des Heiligtums ist für seine persönliche Zukunft unumgänglich.
Bereits ihre ersten Versuche, den Verbleib zu ergründen, bringen Laya und Ansgar in Schwierigkeiten. Auf ihrer gefährlichen Reise gilt es Verschwörungen und Intrigen mächtiger Gegner zu entgehen, zahlreiche Geheimnisse aufzudecken und verschlagene Charaktere zu überlisten.
Der der Mittelalter-Epoche angepasste Sprachstil, bildstarke Schilderungen von Gewandung, Landschaften und den damaligen Lebensumständen lassen mich schnell in die authentische Erzählung eintauchen. Tiefgründig recherchiert und lebhaft dargestellt. Obwohl ich den Vorgängerband nicht kenne, kann ich der spannenden Erzählung gut folgen, da die vorangegangenen Ereignisse in kurzen Rückblicken eingeflochten sind. Zudem sind Erklärungen wie ein Personenregister und ein Glossar im Buch vorangestellt.
In verwobenen Handlungssträngen begleite ich die Figuren beim Lüften der Geheimnisse um das Verschwinden des Heiligtums und die Aufklärung rätselhafter Vorgänge innerhalb der Klostermauern. Zeitgleich müssen sich Ansgar und Laya ihren verwirrenden Gefühlen stellen. Auf ihrer gefahrvollen Reise über die Alpen ist Vertrauen in den anderen weitaus wichtiger den Standesdünkel. Entscheidungen, die Mut erfordern, stehen an.
Ich möchte noch kurz auf den befreundeten Händler Hanno eingehen. Ein besonders wertschätzender Charakter, seine Art hinter die Fassaden zu blicken, sein sensibles Gespür und dennoch hartnäckig und zielstrebig machen ihn liebenswert.
Meiner Meinung nach ist das Ende dieses Romans für diese Zeitepoche sehr romantisch gestaltet. Intrigante Geheimnisse lösen sich wie Schleierwolken unter der Sonne, ohne zurückbleibende Wolkenfetzen. Die Erfüllung von Layas Herzenswunsch sehe ich idealisiert, fraglich, ob in der männerdominierten Gesellschaft dementsprechend gehandelt wurde.
Die authentische Erzählung beeindruckt mit Bildstärke, Spannung und überraschenden Wendungen. Für mich eine lesenswerte gedankliche Zeitreise ins Mittelalter.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Ein Sturm zieht auf, hohe Wellen schlagend

Wie Spuren am See - Die Rückkehr
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Füreinander Zeit finden, davon träumen Isabella und Chris während ihre beruflichen Projekte alle Kraft fordern. Das gemeinsame Versprechen, so bald wie möglich den ersten Urlaub miteinander zu verbringen, ...

Füreinander Zeit finden, davon träumen Isabella und Chris während ihre beruflichen Projekte alle Kraft fordern. Das gemeinsame Versprechen, so bald wie möglich den ersten Urlaub miteinander zu verbringen, gibt beiden den nötigen Auftrieb durchzuhalten.
Doch ein unerwarteter Besuch, eine ältere Dame, die Isabellas Gönnerin Ada um Hilfe bitten wollte, wirbelt jeglichen Plan durcheinander. Isabella glaubt sich verpflichtet, der Verzweifelten Obdach und Unterstützung zu gewähren. Ihr Bauchgefühl ignorierend, trifft die Erbin Adas Entscheidungen, im Glauben Ada hätte eben dies getan.
Wieder einmal bringt Isabellas Neugier, mehr über die schillernde Persönlichkeit Ada zu erfahren, mysteriöse Geheimnisse der Vergangenheit ins Rollen.
Nach den ersten Seiten bin ich wieder zurück, staune mit Isabella und Chris über die bezaubernden Lichtspiele am Bodensee und lasse mich überraschen, welche Geheimnisse mich in diesem Teil erwarten. Mit zwischendurch eingeflochtenen Blicken in die Vergangenheit erhöht die Autorin von Beginn an die Spannung, lässt mich rätseln, teils Puzzleteilchen wieder neu anordnen.
Der ausdrucksstarke Sprachstil mit eingebauten Sinnbildern und regionaler Authentizität begeistert mich. Im Laufe der Handlung sind mir Isabella und Chris manchmal zu gutgläubig, für die sich entwickelnden Ereignisse ist dies jedoch wegbereitend. Die darauffolgenden Geschehnisse lassen mich den Atem anhalten und schnell gefesselt weiterlesen. Teils lassen Figuren trügerische Wesenszüge erkennen, wie sich die Umsetzung der Pläne gestaltet, wabert jedoch im Nebel. Durch Teilhabe an Gedanken und Emotionen bin ich als Leser den handelnden Charakteren hierbei im Vorteil, da jedoch oft ohne erkennbare Zuordnung bleibt es spekulativ und spannend. Hoffnung und Wut, Ängste und unerwartete Gefühlsausbrüche, die Bandbreite der durchlebten Emotionen ist vielfältig.
Für den vollen Lesegenuss empfehle ich die Reihenfolge der Bodensee Saga einzuhalten. In diesem zweiten Teil wird auf Ereignisse und Personen aus dem Vorgängerband hingedeutet, die Kenntnis der Geschichte ist vorteilhaft.
Wendungen, die überraschen, erahnbare und verwirrende Geheimnisse sowie mysteriöse Botschaften lassen mich trotz meiner Bedenken ob Isabellas Gutgläubigkeit, auch mal Kopfschüttelnd und Augenrollend, das Buch kaum aus der Hand legen. Spannend und bildhaft geschildert, mal lächelnd, bezaubernde Momente genießen sowie der emotionalen Vergangenheit nachspüren, tauche ich ein in die fesselnde Geschichte.
Da ich bei Isabella und Chris nicht alle Entscheidungen voll nachempfinden kann, gibt es 4,5 Sterne von mir. Noch weitere Geheimnisse, Isabella hat nicht alle Tagebücher gelesen, denke ich, warten auf Enthüllung. Deshalb bin ich sehr gespannt auf den dritten Teil der Saga "Wie Spuren am See" von Sibylle Baillon.

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