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Veröffentlicht am 07.08.2023

Grenzen austesten um sich selber zu fühlen

Frühlingsfunkeln am Liliensee
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Schwarzwald1966. Der Hochzeitstag seines Bruders wird für Georg unvergesslich. Wer kann schon von sich behaupten zweimal am selben Tag von ein und derselben Radfahrerin zu Fall gebracht worden zu sein? ...

Schwarzwald1966. Der Hochzeitstag seines Bruders wird für Georg unvergesslich. Wer kann schon von sich behaupten zweimal am selben Tag von ein und derselben Radfahrerin zu Fall gebracht worden zu sein? Als genau jene Marlis sich zu seiner geführten Wandertour einfindet ist für Georg klar, seine Ruhe ist hiermit empfindlich gestört. Sein Interesse an der außergewöhnlichen jungen Frau ist dennoch geweckt. Welchen Grund gibt es der Marlis immer wieder zu ihren riskanten Aktionen treibt?
Marlis wiederum findet Gefallen an Georg, da dieser nicht wie üblich ihre Aktionen bekritelt. Schlagfertig duellieren sich die beiden in Wortgefechten, suchen und meiden sich gleichzeitig. Das bleibt Johann nicht verborgen und grinsend heckt er den nächsten Streich für einen Enkel aus.
Nahtlos schließt „Frühlingsfunkeln“ an den Vorgängerband Winterleuchten am Liliensee an. Zum intensiveren Leseerlebnis empfehle ich die Bücher in vorgegebener Reihenfolge zu inhalieren. Wiederum tauche ich in grandios beschriebene Naturlandschaften ein. Die lebendige Schreibweise und humorvolle Dialoge lassen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Gespannt begleite ich Marlis und Georg, schmunzle über Johann und seine Eigenheiten. Atem anhalten und staunen über versteckte Talente, Trauer über zugefügte Verletzungen und Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber zeigen.
Die Erzählung ist vielschichtig und spannend. Wie glitzernde Diamanten auf einem klaren Bergsee, voller Leuchtkraft und Geheimnissen. Ich kann es kaum erwarten mit welchem verschmitzten Grinsen sich Johann dem nächsten seiner Enkel widmet. Das dabei die Umstände sich seinen Vorstellungen anpassen müssen geht bestimmt nicht auf sein Konto. Lach herzhaft.
Diesen Spaß solltest du dir nicht entgehen lassen. Tiefgründig, humorvoll mitten im Leben.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Idyllische Natur, humorvoll und herzerwärmend

Winterleuchten am Liliensee
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Das hatte sich Charlotte anders vorgestellt. Statt einem sechsjährigen Mädchen steht eine junge Frau vor ihrer Türe im abgelegenen Schwarzwald 1965. Überraschenderweise stellt sich Lisa ebenfalls als Tochter ...

Das hatte sich Charlotte anders vorgestellt. Statt einem sechsjährigen Mädchen steht eine junge Frau vor ihrer Türe im abgelegenen Schwarzwald 1965. Überraschenderweise stellt sich Lisa ebenfalls als Tochter ihrer Freundin heraus. Die liebenswerte junge Frau wäre eine perfekte Schwiegertochter befindet Charlotte. Kurzentschlossen erwählt sie einen ihrer drei Söhne und legt sich mächtig ins Zeug für ihren Plan.
Lisa sehnt sich seit längerem nach Geborgenheit. Daher nimmt sie neugierig die Einladung der Familie Vogel an. Ob die Wochen am Liliensee ihre Sehnsucht und Selbstzweifel mildern können? Geschickt verbirgt Lisa ihre Schatten und ihr Vertrauen beginnt aufzublühen. Je mehr sie mit den Brüdern in die Naturschönheiten eintaucht desto größer wird ihr Verlangen nach Liebe, nach einer eigenen Familie.
Ein Ausflug in die einsame Bergwelt wird unerwartet zur Gefahr. Für Lisa und ihren Begleiter beginnt eine intensive Zeit.
Der aussagekräftige Schreibstil zaubert Naturschönheiten und stimmungsvolle Landschaften vor mein geistiges Auge. Eintauchen und staunen. Einfühlsam geschilderte Charaktere und perlender Humor lassen mich schmunzeln und mitfühlen. Gespannt begleite ich Lisa bei ihren Ausflügen, höre den Gesprächen am Familientisch zu und lächle über Johann, den gewitzten Großvater. Der gegenseitige Respekt und die Hingabe innerhalb der Familie begeistert nicht nur Lisa. Mir gefällt auch das Einfließen christlicher Werte sehr gut.
Dieser warmherzige Roman unterhält, regt zum Nachdenken an und verbreitet Wohlgefühl gepaart mit Sehnsucht nach unberührter Natur. Innerhalb weniger Stunden verschlungen wende ich mich schnellstmöglich dem zweiten Band Frühlingsfunkeln am Lilliensee zu. Freunde von Familiensagas, naturverbundenen Settings sowie liebevoll gezeichneten Figuren lege ich diese Geschichte ans Herz. Ich bin absolut begeistert und genieße jede Minute am Liliensee.

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Veröffentlicht am 29.07.2023

sich trauen und vertrauen

Küsse im Fjordwind
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Kurzentschlossen fliegt Stella zurück auf ihre Heimatinsel Island. Die aufstrebende Anwältin setzt zwar ihr berufliches Fortkommen nur ungern aufs Spiel doch für ihre Familie geht sie dieses Risiko gerne ...

Kurzentschlossen fliegt Stella zurück auf ihre Heimatinsel Island. Die aufstrebende Anwältin setzt zwar ihr berufliches Fortkommen nur ungern aufs Spiel doch für ihre Familie geht sie dieses Risiko gerne ein. Weder ihr Chef noch ihr Partner zeigen Verständnis für die kurzfristigen Urlaubstage. Stellas erstes Aufeinandertreffen mit Jökull, Opas Nachbar, ist wortwörtlich umwerfend. Kicher. Doch nicht immer ist der erste Eindruck richtig. Je länger die Isländerin auf der Insel verweilt desto mehr erkennt sie wie sich ihr von Erwartungshaltung getriebenes Leben in London von dem Lebensstil ihrer Heimat unterscheidet.
Jökull ist vor seiner Vergangenheit auf die Insel geflüchtet. Hinter seinem Arbeitseifer und der zur Schau getragenen schroffen Fassade verbirgt er seine Gefühle und Dämonen. Kein Wunder das die Begeisterung über Stellas Hilfsangebot unterirdisch ausfällt. Allerdings erkennt sogar er dass die anstrengende Lammsaison nicht alleine zu schaffen ist. Somit ist der Vorschlag von Oma Dudda, welche ich sofort ins Herz geschlossen habe, und Stella schnell in die Tat umgesetzt.
Nach kurzer Zeit bin ich in die Erzählung eingetaucht. Die wunderschönen Landschaftsbilder und die Gelassenheit der Isländer lassen mich sehnsüchtig von der Insel träumen. Ich erfahre interessante Details zur Schafzucht, mir war bisher nicht bewusst wie stressig die Zeit der Geburten abläuft. Mit ihrer flüssigen Schreibweise, sowie schlagfertigen Dialogen fängt mich die Autorin schnell ein.
Stella entfaltet auf der Insel ihre Flügel könnte man sagen. Von Gefühlen überwältigt reagiert sie schon mal ohne nachzudenken. Das wirkt befreiend, ist aber auch riskant. Denn Stella gelingt ein Blick hinter die Mauern Jökulls.
Jökull möchte ich zur rechten Zeit anstupsen, ihm sagen jetzt trau dich, öffne dich.
Die abwechselnde Erzählperspektive gibt immer wieder kleine Schnipsel frei. Lässt mich spekulieren und träumen. Gegen Ende wird es nochmals total spannend.
Dieses Zitat finde ich umschreibt den Wandel total schön: “Es war ein schönes Gefühl, von Herzen gemocht zu werden, für das, was man war, nicht für das, was man zu sein vorgab.“
Die fesselnde Lovestory ist für mich ein gelungenes Leseerlebnis. Am liebsten würde ich den Koffer packen und nach Island reisen, den Wind an der Küste einfangen und mich in den grünen Weiten erholen.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Freundschaft braucht Mut

Sommertagsträume
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Zuhause, das ist für Elsa seit einer schweren Enttäuschung ihre Almhütte. Die Einsamkeit im Winter überbrückt die Sennerin mit Lesen und Malen, während sie sich unbändig auf den Sommer, lange Abende allein ...

Zuhause, das ist für Elsa seit einer schweren Enttäuschung ihre Almhütte. Die Einsamkeit im Winter überbrückt die Sennerin mit Lesen und Malen, während sie sich unbändig auf den Sommer, lange Abende allein vor der Hütte, und ihre Lieblinge, die Kühe freut.
Nur ihrer Freundin Lena zuliebe verlässt Elsa ihre Zuflucht um deren Hochzeit mitzufeiern. Ein angenehmes Gespräch mit Martin bleibt ihr dabei besonders in Erinnerung.
Als Bauer Alois ihr dieses Jahr verkündet die Tiere müssen heuer im Stall bleiben bricht Elsas Welt in Trümmer. Könnte das Angebot von Bäcker Martin ihre Rettung sein? Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und geht talwärts.
Martin ist überrascht als Elsa plötzlich in seiner Backstube steht und ihre Hilfe anbietet. Während Elsa seinen Traum naturbelassenes Brot anzubieten unterstützt kommen die beiden sich immer näher.
Sehnsüchte und Träume brechen auf. Dem gegenüber stehen Ängste und verletzte Gefühle. Um zum Gipfel zu gelangen müssen Elsa und Martin einen gewundenen Pfad überwinden.
Der lockere Schreibstil ist leicht und schnell zu lesen. Die mit Humor gewürzte Wohlfühlgeschichte in Urlaubsidylle schenkt mir eine erholsame Auszeit. Reizvolle Berglandschaft, duftende Brotköstlichkeiten und ein emotionales Auf und Ab lassen mich träumen, schmunzeln und lachen.
Die Protagonisten zeigen Eigenarten und leidenschaftlichen Einsatz für ihre Träume. Dennoch zögern beide in manchen Momenten. Da in wechselnder Perspektive erzählt bin ich schnell im Geschehen. Weitere Charaktere verleihen der Erzählung Spannung und in gewissen Wesenszügen erkenne ich den Sturschädel Bayerns. Grins.
Vermutete Entwicklungen werden mit überraschender Wendung kombiniert. Begeistert habe ich mich auf das Lesevergnügen aus der Reihe Liebe in den Bergen eingelassen.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Wenn der Schein trügt - die Liebe doch siegt

Wie Spuren am See - Die Erbin
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Dezember 2017. Überrascht von einer plötzlichen Erbschaft reist Isabella kurzerhand an den Bodensee. Warum hat die Unbekannte der jungen Frankfurterin Isa ihre Villa vermacht? Um dieses Rätsel zu entschlüsseln ...

Dezember 2017. Überrascht von einer plötzlichen Erbschaft reist Isabella kurzerhand an den Bodensee. Warum hat die Unbekannte der jungen Frankfurterin Isa ihre Villa vermacht? Um dieses Rätsel zu entschlüsseln sucht Isa nach Hinweisen. Beim Eintreffen auf dem Grundstück der ehemaligen Schauspielerin trifft sie auf den Schriftsteller Chris. Seine Nachbarschaft zur verstorbenen Ada erweist sich als hilfreich für Isa. Zusammen begeben sich die beiden auf Spurensuche.
Rätselhafte Aufzeichnungen zeugen von einer großen Liebe. Je weiter Isa und Chris in das Leben von Ada eintauchen desto mehr verdrängt Isa ihr Leben in Frankfurt. Die Gegenwart mischt sich auf mysteriöse Weise mit der Vergangenheit.
Nach kurzer Einlese-Zeit bin ich mitten im Geschehen. Die packende Mischung aus Spannung, Romance und aufsteigenden Landschaftsbildern fesselt mich zunehmend. Lokale Begebenheiten und Wortwendungen vermehren schwäbisches Flair.
Die Autorin spielt geschickt mit Sinnbildern, Gedanken und Emotionen. Ich rätsle und schmunzle, lausche mit Isa gebannt dem Geschichtenerzähler Chris und schaudere beim Blick aus dem Fenster. Die beiden finden nach und nach Puzzleteilchen. Einige vorhersehbar, andere überraschend und unverhofft. Eingebaute Zwischenspiele bringen mir als Leser vorauseilende Erkenntnisse. Neugierig lese ich schnell weiter. Ich kann das Geschehen sehr gut nachvollziehen.
Die Figur Isa lässt mich an ihren Gedanken und Emotionen am meisten teilhaben. Chris gibt sich hier zurückhaltender. Ada ist eine faszinierende Person die ich gerne näher kennengelernt hätte. Weitere Personen sind vielfältig gewählt. Wesenszüge, Sympathien und Veränderungen sind teils durchschaubar. Teils auch trügerisch.
Mit ihrer ausdrucksstarken Schreibweise nimmt mich Sibylle mit an den Bodensee. Zu knisternden Flämmchen der Liebe, stürmischem Wellengang der Gefühle oder lichtdurchfluteten Eisflächen in wundervollen Landschaften. Veränderungen, Sehnsüchte, tief vergrabene Geheimnisse. Ich freue sehr mich auf ein Wiedersehen mit Isa und Chris.

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