Abschied nehmen um neu beginnen zu können
Wenn wir Sterne wärenEine Einladung die geliebte Tante beim Abschied nehmen zu begleiten macht Lilian einerseits Angst, andererseits nutzt sie die Chance herzensgern. Tante Violet hat mit ihrem bevorstehenden Tod Frieden ...
Eine Einladung die geliebte Tante beim Abschied nehmen zu begleiten macht Lilian einerseits Angst, andererseits nutzt sie die Chance herzensgern. Tante Violet hat mit ihrem bevorstehenden Tod Frieden geschlossen und doch gibt es noch so viel zu erledigen. Ihr Vertrauen in die Kraft und Stärke des Lebenszyklus ist spürbar. Ich empfinde diesen Charakter unglaublich wertvoll und berührend.
Vor Jahren war Lilian mit Tiernan in einen schrecklichen Unfall verwickelt. Bis heute klafft eine Erinnerungslücke in ihr, weiße Kalenderblätter wie Josephine das so schön sinnbildlich beschreibt. Unverhofft trifft sie während ihrem Aufenthalt bei Tante Violet auf Tiernan, der seither jeglichen Kontaktversuch von Lilian verweigerte. Werden Lilian endlich ihre Fragen an den Kindheitsfreund beantwortet?
Auch Tiernan ist zurückgekehrt in die Heimat. Kann er sich überwinden und Lilian helfen die Erinnerung wiederzufinden? Unversehens brechen auch bei ihm alte Wunden auf.
Eine berührende Erzählung. Mit ihrer einfühlsamen Schreibweise, den eingearbeiteten Mythen und Sagengestalten Irlands sowie der lebensfrohen kleinen Ava schafft die Autorin einen bewegenden Roman der so viel mehr als Unterhaltung ist. Eingewebt in einen bunten Kafftan, wie Tante Violet selbst, schildert Josephine den unumstößlichen Abschied als Beginn einer Reise. Gleichzeitig gibt die Erzählung Mut und Hoffnung, umhüllt die Trauer mit Liebe und Vertrauen. Da wäre der Neubeginn Tiernans in der Heimat. Lilian und ihre Suche nach verschwundenen Erinnerungen. Langsam wachsen zarte Blüten aus verletzten Gefühlen. Nicht zuletzt die quirlige Ava, sie lässt mein Herz überquellen, mich lächeln.
Die vielschichtige Erzählung glänzt mit ausdrucksstarken Charakteren, lässt Bilder eines blühenden Gartens, grüner Wiesen und Feentürchen vor mir auftauchen. Tränen und Glücksgefühle wühlen mich ebenso auf wie Lilian. Die Geschichte beinhaltet Themen wie Krankheit, Sterben und Ängste ebenso wie Hoffnung, Vertrauen, Liebe und Neuanfang. Die lebensnahe Erzählung könnte in Bezug auf Krankheit und Tod triggern. Mit der Begegnung von Lilian und Tiernan integriert die Autorin eine spannende Suche nach der Vergangenheit in die Story.
Wenn wir Sterne wären, ist eine ergreifende Geschichte, die der Trauer Hoffnung gibt. Von zweiten Chancen erzählt. Von Freundschaft, Vergebung, Ängsten und Sehnsüchten. Im Hügelland Irlands spielt und mit den einfließenden Legenden authentisches Flair verbreitet. Begeistert empfehle ich dieses berührende Buch.