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Veröffentlicht am 27.04.2020

Einblicke in das Leben einer Frau, die Erinnerungen einfagen kann....

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
2

May Rosevere hat mit ihren 110 Jahren ein stolzes Alter erreicht und genießt nun ihren Lebensabend in ihrem gemütlichen Cottage im kleinen Dorf Pengelly in Cornwall. Hier wird sie von sämtlichen Einwohnern ...

May Rosevere hat mit ihren 110 Jahren ein stolzes Alter erreicht und genießt nun ihren Lebensabend in ihrem gemütlichen Cottage im kleinen Dorf Pengelly in Cornwall. Hier wird sie von sämtlichen Einwohnern umsorgt, allen voran ihr Nachbar Dave und seine kleine Tochter Tamsin, die er alleine großzieht. Auch sonst ist May ein fester Bestandteil der Gemeinschaft, sie hat vieles gesehen und erlebt und ist seit mehreren Jahren im Zwist mit ihrer Nachbarin Julia. Doch sie schaffen es, ihre Differenzen zu überwinden und machen sich gemeinsam daran, die geheimnisvollen Briefe zu katalogisieren, die Julia in ihrem Fundus entdeckt hat. Dabei werden sie auch von Julias Enkelin Emily unterstützt, die kurzfristig zu Besuch aus Amerika gekommen ist, um ihre Großmutter zu unterstützen.
Das Cover:
In das Cover habe sofort verliebt. Die Farben gefallen mir sehr gut und die vielen kleinen Details machen die Gestaltung für mich sehr liebevoll und verbreiten ein behagliches Gefühl. Im Verlauf des Buchs wird auch die symbolische Bedeutung der Abbildungen erkennbar.

Die Charaktere und das Setting:
Ich habe mich ab der ersten Seite sofort in der Welt des kleinen Dorfes in Cornwall wiedergefunden und habe mich sofort aufgenommen gefühlt, wie ein stiller Beobachter, der am Rande steht.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Klar gibt es immer den ein oder anderen, der nicht so sympathisch ist, das gehört ja dazu, aber überzeugend sind die alle. Nur von der „nervigen Ex“ hätte ich mir etwas mehr Power gewünscht, sie war mir zu harmlos.
Vor allem in die kleine Tamsin habe ich mich sofort verliebt, sie ist so ein liebenswertes, aufgewecktes Kind und hat die Atmosphäre im Buch an einigen Stellen aufgelockert. Aber auch die älteren Bewohner des Dorfes haben, jeder für sich, einen individuellen Beitrag zum Dorfleben gebracht, es war von allem etwas dabei: dunkle Geheimnisse, Liebesgeschichten, Begleiterscheinungen des vorangeschrittenen Alters, Dorftratsch und Fürsorge untereinander.

Handlung und Schreibstil:
Mit hat der Schreibstil von Celia Anderson sehr gefallen und ich konnte der Handlung gut folgen, auch wenn ein paar der Namen der Protagonisten etwas fremd waren. Der Aufbau der Geschichte ist logisch und ich hatte durchgehend das Gefühl, ein Teil davon zu sein. Die Handlung war für mich schlüssig, es gab die ein oder andere Überraschung, ein paar Dinge war aber auch vorhersehbar. So entstand war aus meiner Sicht kein riesengroßer Spannungsbogen, es aber auch kein Thiller, deshalb geht das für mich in Ordnung. Am Ende bleiben ein oder zwei Fragen für mich offen, der ein oder andere Handlungsstrang endete auch sehr abrupt.
Insgesamt habe ich „die kleinen Geheimnisse des Herzens“ sehr genossen, es ist eine schöne Geschichte zum dahinträumen, ohne viel Aufregung – einfach um zwischendurch mal abzuschalten. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 09.04.2020

Wie immer tolle Unterhaltung, spannend und wunderbar gelesen

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 13
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Ich bin mittlerweile ein riesiger Fan der Reihe und habe Nathalie Ames und ihre Freunde ins Herz geschlossen. Ich mag die unterschiedlichen Charaktere sehr und finde die Fälle immer wieder spannend, es ...

Ich bin mittlerweile ein riesiger Fan der Reihe und habe Nathalie Ames und ihre Freunde ins Herz geschlossen. Ich mag die unterschiedlichen Charaktere sehr und finde die Fälle immer wieder spannend, es wird nie langweilig und alles entwickelt sich weiter.

In diesem Fall geht es um Bücher, deren Geheimnis es zu lüften gilt, thematisch also genau das richtige für mich! Auch im privaten tut sich bei dem ein oder anderen so manches 😉

Ich bin gespannt, was noch kommen wird und freue mich auf die nächste folge!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2020

Anders als erwartet...

Sommer bei Nacht
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Ich habe mir „Sommer bei Nacht“ gekauft, da ich nach einem Betrag im Radio sehr neugierig auf das Buch war und hatte schon eine klare Erwartung, die aber in meinen Augen nur bedingt erfüllt wurde.

Ich ...

Ich habe mir „Sommer bei Nacht“ gekauft, da ich nach einem Betrag im Radio sehr neugierig auf das Buch war und hatte schon eine klare Erwartung, die aber in meinen Augen nur bedingt erfüllt wurde.

Ich habe mir das Buch eher wie einen klassischen Krimi vorgestellt, in dem es einen Täter gibt und der Fokus dann auf der Lösung des Falls liegt - dem ist hier aber nicht so.

Ja, der Fall wird gelöst, dies steht meiner Meinung nach aber nicht im Vordergrund und ich kann auch gar nicht so genau sagen, wie sich die Lösung am Ende dann ergeben hat.
Der Fokus liegt hier eher auf dem Thema der Kindesentführung und den hiermit verbundenen Abgründen, die auch vor den Ermittlern selbst nicht halt machen.

Ich finde, das Jan-Costin Wagner hier ein sehr wichtiges Thema anspricht, nämlich dass Kindesentführung und Gedanken über Missbrauch in allen Gesellschaftsschichten vorkommen und nicht vor einer bestimmten Gruppe halt machen, deshalb finde ich das Buch sehr lesenswert, es bleiben aber einige offene Fragen für mich zurück. Vielleicht ist das so beabsichtigt und der Leser soll sich eigene Gedanken machen - das hat der Autor bei mir geschafft, aber ich hätte mir etwas mehr Einblick in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Protagonisten gewünscht und Erklärungen zu dem „Warum?“.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Was ist real und was nicht? Antonia fällt und fällt und der Leser fällt mit.

Das Fallen
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Ich durfte „das Fallen“ von Michael-André Werner im Rahmen einer Leserunde lesen, hierfür wurde mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst meiner Meinung aber in keiner Weise.

Zum ...

Ich durfte „das Fallen“ von Michael-André Werner im Rahmen einer Leserunde lesen, hierfür wurde mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst meiner Meinung aber in keiner Weise.

Zum Inhalt:

Auf dem Weg vom Bäcker zum Bus tut sich vor Antonia plötzlich ein Loch auf. Die Straße bricht ein und Antonia beginnt zu fallen… und fällt und fällt und fällt. Ein Boden schein nicht erreichbar zu sein und so fällt sie immer weiter, bis Raum und Zeit zu verschwimmen scheinen. Der Leser begleitet sie auf dieser Reise ins Ungewisse, erfährt Hintergründe aus Antonias bisherigem Leben und wird ein Teil der Geschichte.

Das Cover:

Das Cover sowie die gesamte Gestaltung des Buchs hat mich sehr angesprochen und passt für mich perfekt zur Handlung und dem Stil des Buchs: einfach, etwas düster und mysteriös. Im Laden hätte ich das Buch sicher in die Hand genommen und wahrscheinlich auch gekauft (ich bin ein Cover-Käufer 😉).

Die Charaktere:

Protagonistin Antonia ist Mitte 20, arbeitet in einem Architekturbüro und steht kurz vor einer Beförderung. Wir lernen sie in ihrem alltäglichen Leben kennen, in dem sie auf mich sehr liebenswert, aber auch zerstreut und verwunderlich wirkt. Ich mochte ihre Gedankengänge sehr und konnte mich an vielen Stellen irgendwie in ihr wiederfinden.

Im Verlauf des Buches tauchen alle möglichen weiteren Personen auf, die Antonia auf ihrer Reise des Falls begegnen. Manche blieben mir sofort im Gedächtnis, andere sind so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Bei einigen hatte ich den Eindruck, dass sie in einer anderen Gestalt and einer anderen Stelle der Geschichte wieder aufgetaucht sind, was für mich zu noch mehr Verwirrung geführt hat und die Grenze von Realität und Traum noch mehr verblassen lies.

Handlung und Schreibstil:

Das Buch ist irgendwie anders, kein klassischer Roman, der einen strikten Handlungsstrang hat und vorhersehbar ist. Zu keiner Zeit war für mich zu erkennen, worauf Michael-André Werner eigentlich hinauswill und ich konnte bis zu Letzt nicht erahnen, wie „das Fallen“ sein Ende finden würde.

Ich war Phasenweise wirklich tief in das Buch eingetaucht, vor allem Antonias Aufenthalt im Haus hat mich sehr gut unterhalten und ich hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Genau kann ich nicht erklären, wie der Autor es gemacht hat, oder welche Elemente dazu geführt haben, dass ich mich so gut unterhalten gefühlt habe. An ein paar Stellen hatte ich die Befürchtung, dass es etwas Langweilig werden könnte – aber dem war nicht so.

An einigen Stellen hat mich „das Fallen“ an Alice im Wunderland und das grüne Rollo von Heinrich Steinfest erinnert, beides Geschichten, die ich mag und die mir sehr in Erinnerung geblieben sind.

Fazit:

Ich gebe „das Fallen“ 4 von 5 Punkten. Insgesamt ist es ein Buch, dass mir lange in Erinnerung bleiben wird und das ich bereits weiterempfohlen habe, da es sehr abwechslungsreich ist, die Fantasie total anregt und es geschafft hat, mich aus dem Alltag zu holen und meine Gedanken in eine komplett andere Richtung zu lenken.

Einen Punkt ziehe ich ab, da ich am Ende doch sehr verwirrt war und für mich zu viele Fragen offengeblieben sind – vielleicht habe ich auch manche Infos am Ende nicht mehr verarbeitet und hänge deshalb mit der ein oder anderen Erklärung hinterher. Ich werde den letzten Abschnitt bei Gelegenheit auf jeden Fall noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Spannend, sehr ausgeklügelt und nicht zu realitätsfern

Die Pfeiler der Macht
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„Die Pfeiler der Macht“ von Ken Follett handelt vom Aufstieg und Fall der Bankiers-Familie Pilaster und spielt ab 1866.
Hugh Pilaster ist zu Beginn des Buchs Schüler und geht gleichzeitig mit seinem Cousin ...

„Die Pfeiler der Macht“ von Ken Follett handelt vom Aufstieg und Fall der Bankiers-Familie Pilaster und spielt ab 1866.
Hugh Pilaster ist zu Beginn des Buchs Schüler und geht gleichzeitig mit seinem Cousin Edward, dessen Freund Mickey und seinen eigenen Freunden Tonio und Peter auf ein Internat für Kinder aus wohlhabenden Familien. Es kommt zu einem Unglück am Badesee, bei dem Peter ertrinkt und das nie aufgeklärt werden kann. Einer der Jungs hat von nun an ein dunkles Geheimnis, das er bis ins Erwachsenenalter hüten muss.

Im Laufe der Jahre entwickeln sich die Jungen und ihre Familien in unterschiedliche Richtungen und verfolgen alle ihre eigenen Lebensziele. Hughs und Edwards Familie führt das erfolgreichste Bankhaus seiner Zeit, dessen Ruhm jedoch bedroht ist. Micky fühlt sich seiner Familie in Südamerika verpflichtet und möchte seinen Vater stolz machen, jedoch nicht ohne Hintergedanken. Und dann ist da Augusta, Hughs Tante, die sich selbst in Intrigen verstrickt und für das Wohl und die Macht der Familie einige Risiken auf sich nimmt..

Die Pfeiler der Macht hat mich ab der ersten Seite gefesselt, es gibt jedoch so viele unterschiedliche Protagonisten, dass es manchmal schwer gefallen ist, den überblick zu behalten. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass Ken Follett nicht direkt erkennen lässt, wie ein Charakter zu einem anderen steht und ob er final nicht doch noch die Kurve kriegen wird, bevor er sich auf die falsche Seite ziehen lässt. Lügen und Intrigen sind so nicht sofort durchschaubar und es gibt die ein oder andere Überraschung.

Es ist ein langes Buch, dass sich aber gut lesen lässt und die Spannung bis zum Ende hält!