Das Spiel der Ketzerin
Das Spiel der KetzerinInhalt: „Rheinland im 13. Jahrhundert: Als ihr Vater in Ungnade fällt, entgeht die Grafentochter Alida von Erkenwald nur knapp einem Mordanschlag und muss vor ihrem Widersacher fliehen. Sie versteckt sich ...
Inhalt: „Rheinland im 13. Jahrhundert: Als ihr Vater in Ungnade fällt, entgeht die Grafentochter Alida von Erkenwald nur knapp einem Mordanschlag und muss vor ihrem Widersacher fliehen. Sie versteckt sich bei Salomon ben Isaak, einem Juden aus Coellen, der sie zu ihrem Schutz als seine Tochter ausgibt und ihr verspricht, ihr bei der Rettung ihres Vaters zu helfen. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, doch ihre Verfolger sind ihr auf der Spur. Als Alida verbotene Gefühle für ihren Feind entwickelt, weiß sie nicht mehr, wem sie noch trauen kann …“
Manuela Schörghofer entführt uns ins dreizehnte Jahrhundert ins Rheinland, u. a. nach Köln (damals Coellen) und Worms (Warmaisa). Der Leser taucht in eine völlig andere Zeit ein, Manuela Schörghofer erzählt sehr lebendig, wie zu damaliger Zeit der Alltag aussah, das Leben bei Hofe und auch die Gegebenheiten auf Reisen. Dabei geht es auch um die Stellung der Juden oder die „Vorhehensweise“ der Ordensritter.
Die Umstände erfordern von Grafentochter Alida die Flucht aus ihrer heimatlichen Burg. Sie muss zuallererst ihren Vater retten, um dann wieder Hab und Gut zurückzubekommen. Durch diese Maßnahme gibt sie zunächst durch eine List ihre wahre Identität auf. Widersacher Konrad von Westerburg ist ihr dicht auf den Fersen, vor allem durch Richard, einen Ordensritter. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Katz- und Mausspiel, beide immer auf der Hut…
Manuela Schörghofer hat einen tollen Schreibstil, der sich sehr unterhaltsam und abenteuerlich lesen lässt. Die Spannung ist von Anfang an unglaublich hoch und zieht sich bis zum Finale durch. Der Perspektivenwechsel zwischen Alida und Richard fand ich sehr gelungen. Ich mochte beide gleichermaßen, obwohl sie so verschieden sind. Außerdem schreibt Manuela Schörghofer sehr bildhaft, so dass die „berühmten“ Bilder im Kopf entstehen.
Die Haupt- und Nebenfiguren sind in diesem Roman richtig gut gelungen, neben einigen namenhaften historischen Persönlichkeiten sind die fiktiven Figuren perfekt eingebettet und liefern eine abenteuerliche Lesereise.
Das Buch selbst ist optisch mit einem tollen Cover sehr gut gestaltet und vorn und hinten im Buchdeckel gibt es Kartenmaterial, so dass man immer vor Augen hat, wo sich grad die jeweiligen Personen/Figuren befinden. Des Weiteren ist ein Personenverzeichnis vorhanden, ein Verzeichnis mit Orts- und Flussbezeichnungen damals und heute, ein tolles Glossar und einige Angaben historischer Begebenheiten zu dieser Zeit. Diese Dinge finde ich in historischen Romanen sehr hilfreich und schaue da sehr gerne nach.
Insgesamt ist es ein überaus spannender und unterhaltsamer Roman mit einer imposanten historischen Kulisse. Ich empfehle den Roman uneingeschränkt weiter und vergebe fünf verdiente Sterne.